Am Tue, 1 Apr 2025 08:23:22 -0000 (UTC) schrieb andreas quast
Post by andreas quastPost by Wolfgang StroblEs gibt kein Feature, für das sich in d.r.f nicht Personen finden oder
fanden, die das für extrem uncool hielten. Selbstverständlich gilt das
auch für den Rücktritt.
für mich als Flachländler gab es vor 50 keine bessere Bremse als den
Rücktritt des Torpedo 3-Gangs. Felgenbremsen damals bei Regen...
Zugegeben. Das lag aber nicht an den Felgenbremsen, sondern an den
Stahlfelgen und erst mit Alufelden dann an den schlechten Felgenbremsen.
Nachdem ich an meinem Peugeot aus '78 die originalen Mafac-Bremsen durch
105er von Shimano in der damals erhältlichen langen Ausführung ersetzt
hatte und mit frischen Bremsklötzen bin ich jahrelang zur Arbeit
gefahren, gut 12 km einfache Strecke, mit einem fetten 6-7%-Anstieg am
Ende. Auch bei Regen, Schneematsch oder Schneetreiben im Winter. Es gab
Situationen, in denen sie versagten, etwa wenn sich festfrierender
Schneematsch unter den Klötzen festsetzte. Spätestens dafür wären dann
aber auch andere Reifen erforderlich gewesen, eher schwierig bei einem
faktischen Rennrad.
Räder mit Rücktritt hatte ich nach der Kindheit nur zufällig, weil sie
mir quasi zugeflogen waren, ein verschenktes Sparta Cornwall, mit dem
der Beschenkte nicht zurechtkam. Vorne eine Trommelbremse von Sachs,
hinten ursprünglich eine Pentasport, die ich zertreten habe, dann eine
Super-7, die ich auch zertreten habe. Lag wahrscheinlich daran, dass
beide mit meinem an dem besagten Anstieg und an den Ampelsprints beim
Durchqueren der Stadt und Überqueren des Rheins gewachsenen Muskeln das
Getriebe überforderte. Das erst sehr viel später erworbene Prophete war
ein Verlegenheitskauf und ist nichts, was ich für mehr als kurze
Einkaufsfahrten im Flachen verwenden wollte. Die V-Brake an der
Vorderradfelge aus Alu ist ok, besser als die Trommelbremse am Sparta,
die zwar auch bei Nässe gut bremste, nach einer Nacht mit hoher
Luftfeuchtigkeit, manchmal sogar beim Parken draussen auf dem
Firmengelände auf der Heimfahrt bei der ersten Bremsung aufgrund von
Flugrost giftig zubiß - gerade bei Nässe nicht das, was man braucht.
Post by andreas quastUnd das Rad nutze ich hier immer noch im Alltag und m.E. habe ich an der
Schaltung nur außen am Kettchen etwas machen müssen.
Meine Frau nutzt ihr Alltagsrad mit der 3x7-Schaltung (Nabenschaltung
mit drei Gängen, wie Torpedo, zusätzlich Kettenschaltung mit sieben
Ritzeln) auch immer noch. Felgenbremsklötze habe ich da mehrfach
gewechselt und zweimal die Kette. Das Kettchen hat auch mindestens
einmal einen neue Fettpackung bekommen. Einmal habe ich die Öse für das
Schaltwerk wieder geradebiegen müssen, die ein Vandale mit der
Autostoßstange krumm gebogen hatte. Reifenflicken war mehrfach
erforderlich, neue Mäntel auch mal. Die Klingel hat mal eine
Epoxy-Bandage bekommen und nicht zu vergessen ein neuer Sattel war
zuletzt auch fällig, auch schon wieder eine Weile her. Ansonsten ist das
Rad unkaputtbar. Einen Rücktritt hat es übrigens nicht, wg.
Kettenschaltung.
Post by andreas quastSeit ich Fahrradträger Anhängerkupplungen entdeckt habe, sind wir auch im
Bergigen unterwegs und brauchten berggängige Räder dafür, die zwei
thermisch kompetente Bremsen haben. Im Flachland stehen diese dann aber im
Gartenschuppen.
Der Winther Donkey, den ich für die FAQ von d.r.f beschrieben hatte,
steht immer noch im Keller, für den Gebrauch fehlt ein Fahrrad, an das
die vorhandene Kupplung passt. Am Peugeot habe ich per Donkey
gelegentlich sogar eines unserer Kinder transportiert - mit genügend
Vorsicht und Selbstbeherrschung geht das, es ist aber nicht zur
Nachahmung empfohlen.
Ich lächle immer, wenn ich sehe, mit welchen hochmotorisierten
Pseudofahrrädern die Leute heutzutage ihre Kinder im Flachen durch die
Gegend transportieren, wo uns zwei leichte Kindersitze und später eine
solche Behelfslösung reichten. Für einen Geräteschuppen fehlt uns der
Platz, wir sind froh, wenn wir die Räder überhaupt ohne Ärger aufs
Grundstück bekommen. Ein Grund, das alte Auto nicht abzustoßen besteht
darin, dass _ich_ einparken kann.
Zwei berggängige Räder habe ich Anfang '23 gebaut: Entfaltungsbereich
1:5.2, Unter- bzw. Übersetzung von 0.73 bis 3.8 bei meinem Rad, 0.61
bis 3.2 bei ihrem.
Frage: was für Anstiege schafft ihr mit Anhänger an euren berggängigen
Rädern?
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Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen