...
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblAndererseits, ich habe als Zubehör zu einer Action-Kamera mit
rückwärtigem Display, die einstündige HD-Videos drehen kann, nebst
zwei Akkus, Tauchgehäuse und vielen Montageteilen auch eine
Funkfernbedienung bekommen, für insgesamt knapp über 40 EUR. [...]
...die Funkfernbedienung hätte dann aber kaum noch einen Vorteil zum
Handy, weil man sie auch wieder aufladen oder mit Batterien
versorgen muss (und weil man sie verlegen kann). Ok, es ließen sich
Knöpfe anstatt des Touchscreens anbringen, aber für wieviele Kunden
wäre das ein ausschlaggebender Punkt?
Bei Kameras - richtigen Kameras mit großem Sensor, Wechsel- oder
brauchbaren Zoomobjektiven - ist die Zahl und die haptisch günstige
Anordnung von Knöpfen und Drehrädern ein Leistungsmerkmal, das sich die
Hersteller teuer bezahlen lassen - m.E. erheblich teurer, als der bloße
differentielle Aufwand für einen Knopf mehr ist.
Mobiltelefone sind kein Gegenargument - hier bestimmen zwei grosse
Hersteller, die dort, wo sie sich einig sind, zusammen ein Duopol
bilden, was läuft, und was nicht.
Abgesehen davon, eine Funkfernbedienung wie die konkrete, die ihren
Sender und die jeweilige Kontroll-LED erst und nur dann einschaltet,
wenn einer der beiden robusten Taster gedrückt wird, wird ihre CR2025
oder CR2032 i.A. über ihre gesamte Lebensdauer nicht leermachen.
Wenn man so ein Teil, das mechanisch wie eine robuste Armbanduhr
konstruiert ist (zwei Langösen rechts und links) z.B. mit einem
Klettband am Vorbau festmacht, wüsste ich nicht, wie das bei einem
stationären Gerät verloren gehen sollte.
Aber das sind Details. Mir ging es darum, dass ein solches auf die
Grundfunktion reduzierte Bedienteil bei einem für mehrere hundert EUR
vertickten Gerät nicht wirklich ein relevanter Kostenfaktor wäre, selbst
wenn man Ansprüche an seine Qualität hat - richtige Mikroschalter,
Abdichtung, Funk, FCC-Zertifizierung, vernünftige Knopfzelle, für
Grobmotoriker brauchbarte Taster ...
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblWenn ich als Traineranbieter wirklich Geld sparen wollte, würde
ich allerdings nicht eine Funkfernbedienung einkaufen, sondern
einen IR-Empfänger, und für den Gebrauch auf eine vorhandene
IR-Fernbedienung verweisen, die man anlernen kann.
Auch da bin ich mir nicht ganz sicher, ob das noch zur Zielgruppe
passt :).
Gewiss nicht. Die Zielgruppe ist jung, hat noch perfekte Augen, wenn
man davon absieht, dass ein größer werdender Anteil kurzsichtig ist,
kennt nichts Besseres und fährt daher auf hochauflösende Touchscreens ab
und hat sowieso ein Handy, das in allen Lebenslagen dabei ist.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Und es fehlt der Rückkanal, die Funkfernbedienung wird
keine Anzeige für die wesentlichsten Kenngrößen (wenigstens Leistung
und Geschwindigkeit) anbieten können.
Niemand hat gesagt, dass man die ANT+-Schnittstelle eliminieren soll.
Wer unbedingt auf die zweite Stelle hinter dem Komma genau wissen
möchte, mit welcher Leistung er oder sie gerade tritt, mag sein Tablet
oder Handy ja irgendwo hinlegen oder hinklemmen und eine geeignete App
laufen lassen. Ich pflege i.d.R. die Einstellungen vor der Fahrt im
Stehen vorzunehmen und nur noch die Tasten UP und DOWN zu betätigen, mit
meinen Beinen als Rückkanal. Am Leistungslimit strampeln und
gleichzeitig einen Touchscreen bedienen, auf dem einerseits große
Flächen durch "material design" et al verschwendet, wesentliche
UI-Elemente aber nur mit der Lupe erkannt werden können, ist nicht
gerade meine Idealvorstellung von Ergonomie.
Speziell Geschwindigkeit ist auf einem Hometrainer eine reine Fiktion.
Das autarke Display meines Tacx und sein UI ist recht gut gestaltet, es
entsprich i.W. dem, was man von alten Garmins wie meinem 60Csx kennt:
man kann zwischen diversen "Screens" wechseln, die verschiedene Sichten
repräsentieren und für die (beim Tacx) dann zwei weitere Werte
auswählen, die dann auch und kleiner angezeigt werden. Geschwindigkeit
gehört bei mir nicht zu den angezeigten Werten.
Wenn völlige Autarkie für die Basisfunktionalität erforderlich ist (ich
hielte das für wünschenswert), täten es zwei oder drei LED am Gehäuse
des Trainers. Oder, was ich auch schon mal bei Basteleien benutzt habe,
eine akustische Rückmeldung. Um Watt oder Bremse voreinzustellen und
dann eine Vorgabe in z.B. 20W-Schritten, reicht das völlig. Abgesehen
davon, kleine Displays sind offenbar längst kein Kostenfaktor mehr, wie
man an der besagten Kamera sieht.
Das Teil hat neben der besagten Fernbedienung auch ein Display, das für
den skizzierten Anwendungszweck schon viel zu üppig ist.
<
Loading Image...
>
Tatsächlich empfinde ich das verkabelte Display an meinem Tacx schon
eher als lästig - ein kleines Display am Gehäuse und eine robuste
Fernbedienung mit einigen wenigen Knöpfen, die ich wahlweise irgendwo
anklemmen oder in die Tasche stecken kann, und die ich blind bedienen
kann, wäre mir lieber. Aber man kann nicht alles haben.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblPost by Stefan+ (Stefan Froehlich)Die Programmierung der App dürfte ungleich billiger sein: Dank
inzwischen genormter Schnittstelle lässt man die genau 1x
erledigen und spart sich das User-Interface bei allen weiteren
Modellen.
Leider sind die Zeiten von "einmal programmieren und dann die
nächsten zwanzig Jahre unverändert nutzen bzw. verkaufen" aber
längst vorbei. Software dieser Art erzeugt einen kontinuierlichen
Wartungsaufwand und manchmal mehr als Hardware.
Auch wieder wahr, gerade bei Apps. Möglicherweise ist die
mitgelieferte App gerade deshalb so spartanisch, und man wird für
alles weitere auf Drittanbieter verwiesen (die damit natürlich ein
eigenes Geschäftsmodell verbinden).
Aus Sicht des Anbieters ist das vorteilhaft, aus Sicht von potentiellen
Käufern wie mir nur von Nachteil. Ich lege keinen Wert auf das
Cloud-basierte Gemeinschaftserlebnis und die bei Sportlern unterstellte,
motivationsfördernde Konkurrenzsituation - und das Mobiltelefon ist auch
nicht mein Lebensmittelpunkt.
[...]
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblLustig, wie sehr sich die Herangehensweisen unterschieden.
[...]
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Möglicherweise hat die Herangehensweise auch etwas mit dem
Erfahrungsschatz zu tun - bei ca. zwei Dutzend Fahrten mit meinem
Rad in ebensovielen Jahren ist dieser doch recht überschaubar. Ich
kann treten, schalten und bremsen, und ich hatte eine vage
Vorstellung davon, wie sehr ich mich anstrengen darf, um nicht nach
drei Minuten kaputt zu sein. Viel mehr war's eigentlich nicht.
Beginnend Mitte der 80er bis 2011 bin ich mehr und mehr und dann über
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)20 Jahre praktisch jeden Arbeitstag Fahrrad gefahren und gelegentlich
auch in der Freizeit und viel auch im Urlaub. Aber selbst heute würde
ich nicht >1000 EUR in einen Rollentrainer investieren. No way. Gekauft
habe ich den erst nach meinem Unfall, um wenigstens die Beinmuskulatur
und den Kreislauf einigermassen intakt zu halten. Man glaubt gar nicht,
wie schnell man Muskulatur verlieren kann. :-(
Die ziemlich komplementäre Herangehensweise liegt vielleicht daran, dass
ich mir von dem Teil nie sonderlich viel versprochen habe und es eher
als Notbehelf ansehe. Es hilft mir immer noch über den Winter bzw. über
Regentage hinweg.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblEs ist wohl einfach so, dass ich als Nichtsportler nicht
Zielgruppe bin. [...]
Dich als "Nichtsportler" zu bezeichnen ist ein krasses
Understatement. Du hast den Sport bloß nicht institutionalisiert,
aber selbstverständlich bist Du Sportler.
Nein, das bin ich nicht. Das letze Mal Sport getrieben habe ich ein,
zwei Jahre lang als Mitglied eines Judoclubs, da war ich zehn oder zwölf
Jahre alt.
<https://de.wikipedia.org/wiki/Sport>
"Unter dem Begriff Sport werden verschiedene Bewegungs-, Spiel- und
Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit
körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne in erster Linie der
Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren
bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen."
Ich habe wie die meisten Menschen in Deutschland und Europa, in meiner
Kindheit Radfahren gelernt und habe zusammen mit Kumpels damit die
Umgebung meines Elternhauses erkundet. Kein Mensch würde das als "Sport"
bezeichnen, schon weil es keinerlei festgelegten Regeln genügt. Mein
erstes "erwachsenes" Fahrrad, ein 28"-Rabeneick mit 3-Gang-Torpedonabe
habe ich gehasst. Immerhin, am ersten autofreien Sonntag (25. November
1973) bin ich damit in eine Kleinstadt in der Nähe gefahren, um meine
Freundin zu besuchen, statt mit dem Auto (8 km Flachland, wow!). *)
Aber das war eine Ausnahme. Richtig Fahrrad bin ich aber erst wieder
gefahren, nach einer langen Phase mit allen möglichen motorisierten
Verkehrsmitteln (Mofa mit 15, Kleinkraftroller mit 16, VW Käfer mit 18,
danach MZ ETS 250, Yamaha 360, Golf Diesel), nachdem meine Freundin und
ich uns rund fünf Jahre später mit dem ersten selbst verdienten Geld
zwei gute Reiseräder gekauft hatten. Damit sind wir dann mit den beiden
Rädern auf dem Dachgepäckträger nach Südfrankreich gefahren, um dort mit
Rädern und Gepäck u.a. die Atlantikküste. Das waren dann zwar schon
ziemlich weit und einige der Etappen waren länger, als was wir heute
fahren, aber es war Flachland und wir sind gemütlich gefahren. Ich
versichere dir, mit Sport hat das nichts zu tun, auch wenn es
Fertigkeiten trainiert, die man immer brauchen kann.
Was du als sportliche Fähigkeiten klassifizierst, ist später entstanden,
in zwei Phase. Der größere, relevante Teil, Muskelaufbau und die
Fähigkeit zu Sprints und Fahren unter sehr unangenehmen Bedingungen
ergab sich über Jahrzehnte hinweg im Alltag, bei der Fahrt zur Arbeit,
als ich durch Wechsel des Arbeitsplatzes weiter raus und weiter hoch
fahren musste. Wenn das aber schon Sport sein soll, kann man auch
Steineklopfen im Straflager oder jede andere körperliche Arbeit als
Sport bezeichnen. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Sport aber etwas,
das als Ersatz für die im Alltag fehlende körperliche Betätigung dient,
oder als Wettkampf- bzw. Leistungssport entweder Selbstzweck oder sogar
Beruf ist. Die jetzte Phase in der Rente bin ich in gewisser Weise
wieder zu den Anfängen zurückgekehrt, sie ist nun wieder davon geprägt,
die Landschaft zu erkunden, derzeit aus offensichtlichen Gründen auf die
Region beschränkt, also das, was ich von zuhause aus mit dem Rad
erreichen kann. Auch das erfüllt keine der Anforderungen, die man
normalerweise an "Sport" stellt, es ist weder Spiel, noch Wettkampf,
noch folgt es Regeln, die irgendwer aufgestellt hat. Wenn ich den ganzen
Wikipediaartikel vorwärts und rückwärts lese, incl. "Gesundheitssport",
<https://de.wikipedia.org/wiki/Sport#Gesundheitssport>
finde ich mich da nirgendwo wieder. Ernsthaft.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblFür die Abkürzung FTP habe ich DuckDuckGo bemühen müssen, den
Begriff "Functional Threshold Power" kannte ich bisher nicht.
Tut mir leid :-). Ich hatte nach ein bisschen Einlesen den Eindruck
gewonnen, dass das offenbar die Grundbegriffe sind, die jeder
verwendet, der halbwegs ernsthaft Rad fährt. Inzwischen ist mir
klar, dass das auch wieder nur eine Bubble von Freaks ist...
Mein Ältester macht Kraftsport, genauer gesagt, das hat er gemacht, bis
die Muckibuden zumachten. Rad fährt er seit seiner Kindheit, mal mehr,
mal weniger, aber seit Anfang letzten Jahres fährt er - genau so wie ich
das mache - lange Runden durch die Region, bloß mehr und weiter, und er
betreibt das anders als ich sehr systematisch. Den habe ich nach seinem
Verständnis des Begriffs gefragt. Augenscheinlich ist das ein eher
unsauber definierter Begriff, der in der Szene aber beliebt ist.
Offenbar wird der von Geräten, die den Wert verwenden, auf irgend eine
obskure Weise anhand von aus Alter, Gewicht, Geschlecht und anderen
gemessenen oder geschätzten Tabellenwerten abgeleitet und kann/soll auf
irgend eine Weise kalibriert werden, ohne dass man einen Labortest
machen muss.
Je mehr ich per Suchmaschine im Web zu diesem Begriff finde und durch
Tonnen an Geschwafel und praktisch keine Substanz wade, um so mehr halte
ich das zu 90% für einen Marketingbegriff, mit einem 10%igen, eher
trivialen Kern, den man üblicherweise "anaerobe Schwelle" nennt.
Ich bin bisher ohne ausgekommen und gedenke, das auch in Zukunft zu tun.
Weder trainiere ich, noch liegt mir meine Fettverbrennung am Herzen.
Meine tatsächliche Antriebsleistung wüsste ich zwar gerne etwas genauer,
vor allem, weil ich damit recht gut abschätzen kann, welche Strecken ich
mir zumuten kann und welche nicht. Gerade kamen Powermeterpedale von
Garmin neu raus, die wahlweise mit SPD-Mechanik lieferbar sind. Aber
doppelt so viel Geld (1200 EUR) für ein Teil, das mit vier
Silberoxyd-Knopfzellen betrieben wird und damit gerade etwas mehr als
doppelt so lange durchhält wie die halb so teure Konkurrenz mit einem
Akku, der einfach mit einem USB-Ladegerät wieder aufgeladen werden kann?
Nicht mit mir.
Ob ich etwas länger brauche, um meine Leistung zu steigern als jemand,
der "optimiert", ist mir egal, aber so was von.
Wenn man jünger ist, sieht man das vmtl. anders und liegt damit
möglicherweise sogar richtig. Nur habe ich das dumme Gefühl, dass in
dem medialen Zirkus, dessen Zielgruppe die eine oder andere "Bubble"
(s.o.) ist, eine komplette Ignoranz bezüglich der Tatsache besteht, dass
es eine grosse Bevölkerungsgruppe gibt, die auf diesen Zirkus nicht
abfährt, ohne deswegen zwingend Sofakartoffel zu sein. Vmtl. begründet
sich diese Ignoranz darin, dass man glaubt, mit diesen Leuten kein Geld
verdienen zu können. Ich würde dieser Einschätzung zustimmen: so
gewiss nicht!
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblGemeint ist damit offenbar die W/kg, wenn man eine Stunde lang
fährt. 2018, als ich das Gerät noch sehr systematisch nutzte und
Aufzeichnungen machte, mit denen sich das ausrechnen läßt. Da
dürfte mein Wert zwischen 2.6 und 2.8 geschwankt haben, an
schlechten Tagen niedriger.
Nein, FTP bezieht sich (wie Du weiter unten dann eh herausgefunden
hast) rein auf die Leistung - nämlich diejenige, die Du exakt eine
Stunde lang aufbringen kannst, wenn Du hinterher tot vom Rad fällst.
Für das einzelne Individuum stimmt das, für die Abschätzung, ob es ein
guter oder ein schlechter Wert ist und für den Vergleich zweier Personen
taugt das so nicht. Deshalb normiert man dafür z.B. auf das Gewicht. Bei
bekanntem Gewicht sind die Werte aber gleichwertig.
Aber eben auch, wie ich schon schrieb, bei nicht korrekt eingestellten
Gewicht kann der Trainer mit diesem Wert nur Unsinn anfangen.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Eine wenig praxistaugliche Definition, weshalb man zur Messung
andere Methoden vorzieht :), aber insofern ganz sinnvoll, als man
damit einen guten Vergleichswert in einer für den Gebrauch
handlichen Größenordnung hat, mit dem sich die Trainings skalieren
lassen.
Die 2,6 W/kg waren vermutlich weniger als Dein 1-Stunden-Limit, also
müsstest Du sie mit Deinem Gewicht multiplizieren
Umgekehrt: ich habe diese Werte erhalten, indem ich durch mein Gewicht
dividierte, um es mit im Web gefundenen Vergleichwerten vergleichen zu
können. Etwa
<https://www.cyclingweekly.com/fitness/training/the-importance-of-power-to-weight-and-how-to-improve-yours-164589>
Table: Typical power-to-weight ratios for different level cyclists
und da die Spalte 1 hour.
Der Quotient aus Leistung und Gewicht ist ein alter Bekannter, FTP nach
meinem Eindruck eher ein Modebegriff, der unpraktischer ist.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)und dann noch
mit einem deutlichen Aufschlag versehen, um auf den ftp-Wert zu
kommen und wirst ziemlich sicher weit über den von mir als erstes
Ziel angepeilten 200 liegen. Aber ok, ich mache das ja auch erst
seit drei Monaten :)
Ich habe einfach in meine Aufzeichnungen geschaut und eine einstündige
Strampelorgie herausgesucht, die i.W. mein Limit darstellte, und dann
dividiert.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblAufgrund der starken Abhängigkeit vom Reifenluftdruck und vom
Anspressdruck ist [Kalibrierung] aber unbedingt erforderlich.
Selbst die Erwärmung des Reifens hat einen Einfluss. Wenn man es
genau wissen will, geben vmtl. nur die Powermeterpedale
einigermassen verlässliche Wert.
Rasend genau brauche ich die Zahlen nicht, ich mache das ja
letztendlich nur zum Spaß - aber angeblich ist mein Gerät auch ohne
Kalibrierung auf 2% genau. Soll sein...
Was nützt die Kalibrierung der Leistungsmessung auf eine 2%ige
Genauigkeit, wenn der Default für Gewicht um 20% abweicht?
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblPost by Stefan+ (Stefan Froehlich)An dem Tag aber, wo ich anstatt "endurance" einmal probeweise
"VO2max" gefahren bin und das Gerät zwischendurch 3 Minuten lang
230 Watt von mir haben wollte, war nach 1:30 Minuten einfach
Schluss. Und *dann* schaltet das Ding in den Leerlauf, in dem
sich mit einer Trittfrequenz von 120 gerade einmal um die 100
Watt erzeugen lassen; man kommt von dort also nicht mehr ins
reguläre Training zurück (bzw. weiss ich nicht, wie das gehen
könnte).
Ich vermute mal, du musst dein Körpergewicht angeben und die
Zielwerte werden dann dementsprechend angepasst. Dann könnte es
helfen, einfach ein geringeres Gewicht einzustellen. Es bringt ja
nichts, wenn da Zielwerte verwendet werden, an denen man
scheitert.
Anstatt ein falsches Gewicht vorzugaukeln bräuchte ich ja nur meine
unzulängliche Kondition in korrekte Zahlen fassen - will ich aber
nicht :) Inzwischen bin ich zum Glück so weit, dass ich auch die
VO2max-Einheiten komplett durchfahren kann - ein erstes
Erfolgserlebnis.
Das bestätigt meine Vermutung, dass man besser fährt, wenn man seine
Leistung einigermaßen abschätzen kann und von dem als Baseline ausgehend
feststellen kann, ob man seine Leistung tatsächlich steigert oder nicht.
Ein bisschen Sportwissenschaft bzgl. dessen, wie Muskeln funktionieren,
kann sicherlich zwar nicht schaden, wenn man es eilig hat - ich bin
aber weitgehend ohne degl. ausgekommen.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblEtwas problematisch finde ich, dass Intervalltraining dieser Art
eigentlich an die Voraussetzung geknüpft ist, den
Sauerstoffverbrauch mit einer Atemmaske zu messen.
Eine Karriere als Leistungssportler ist mir ohnehin nie
vorgeschwebt :). Also ja, klar gibt es da noch Luft nach oben,
aber damit sollte ich leben können.
Ich meinte, dass dieser ganze an Esoterik grenzende "quantify your
body"-Zirkus Unfug ist, wenn die Eckwerte, auf denen das basieren soll,
schon gar nicht stimmen.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblPost by Stefan+ (Stefan Froehlich)Aber wie gesagt, das ist letztendlich auch kein regulärer
Anwendungsfall, eigentlich sollte man die Trainings ja immer
komplett durchfahren und sich danach auch noch eigenständig vom
Gerät wegbewegen können.
Für ein sportwissenschaftlich präzises Training sind diese Geräte
m.E. nur begrenzt brauchbar, insofern sollte man die
einstellbaren oder ausgegebenen Werte und die Programme eher als
unverbindliche Vorschläge werten und anhand der intendierten
Zwecke beobachten, wie der Körper darauf reagiert.
Das sowieso. Bei der Kraft ist das vergleichsweise am einfachsten,
da merke ich den Unterschied schon nach drei Monaten sehr deutlich.
Beim Rest... schauen wir einmal.
Warum nicht einfach draussen fahren? Mit einem richtigen Fahrrad? Mir
brauchst du nicht zu erklären, dass man Gründe haben kann. Aber
freiwillig auf so ein Ding, wenn draussen schönes Wetter und weite
Strassen locken? Das trainiert genau so und motiviert mehr.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)Post by Wolfgang StroblUnd ziehe es immer noch vor, Hügel zu erklimmen und meine Runden
zu drehen, ohne mich von irgend einem Apparat oder Trainingsplan
kujonieren zu lassen. :-)
absurderweise) immer noch nicht besonders reizt... Laufen geht eher,
das wird jetzt im Frühling auch wieder ergänzend dazukommen. Aber
eigentlich habe ich mein Leben lang nur Indoor-Sport gemacht...
Es ist nie zu spät für eine richtige Entscheidung. :-)
*) Vor zwei Tagen bin ich 101 Kilometer weit, rund 500 m hoch (kumuliert
1250 Höhenmeter) mit einem Schnitt im Fahren von 19 km/h gefahren.
<https://pluspora.com/posts/40c85f6073dd0139cc39005056264835>
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen