Am 08.10.2011 03:19:39 -0700 (PDT), meinte "***@rocketmail.com":
[Opa kauft der Enkelin ein Styropor-Melonenkörbchen]
Post by d***@rocketmail.comNun wollte ich vorhin diesen umtauschen, bekam aber die Antwort, dass
keine Helme zurück genommen werden. Dieser hätte ja runter gefallen
sein können.
Genau! Ab diesen Zeitpunkt gilt er nämlich als defekt und kann dann
angeblich "nicht mehr richtig schützen" und sollte umgehend ersetzt
werden - stand so (ähnlich) mal auf einem Waschzettel, der früher
Bell-leHmen beilag.
Und die Aussage des netten Verkäufers und Ladeninhabers hat dich gar
nicht stutzig werden lassen? Er hat nur etwas verdeckt formuliert,
was seit langer Zeit bekannt ist: Fahrradhelme haben für den Träger
nur einen äußerst minimalen, i.d.R. vernachlässigbaren Nutzen, aber
einen um so größeren für die Styropor-Mafia und ihre Vertriebspartner,
die verdienen sich nämlich an Plaste-Modeartikeln eine goldene Nase.
Für die Styroporschüssel sind lediglich einige Schadwirkungen durch
diverse Untersuchungen nachvollziehbar belegt. Von den Herstellern
der modischen Styroporhütchen wirst du selten eine Aussage über deren
Schutzwirkung bekommen - die werben lieber mit "stylischem Aussehen",
"hervorragender Belüftung" und ähnlich quacksalberischen Schönfärbe-
reien für ihre Melonenkörbchen. Das Sicherheitsversprechen überlassen
sie lieber den Gläubigen, Verkäufern und jahrelang indoktrinierten
Redakteuren bekannter Fahrrad-Magazine - die müssen ja nicht haften.
Post by d***@rocketmail.comAlso er meint, dass dieser vom Umtausch ausgeschlossen ist.
Ein gutes Argument, wenn der soziale Druck für dich und deine Tochter
von deinem unmittelbaren Umfeld aufgebaut wird. Das läuft etwa so:
"Was, Sie lassen Ihre Tochter ohne Fahrradhelm (meist verkürzt auf
"Helm" und damit fälschlicherweise einen richtigen[TM] Schutzhelm
meinend) Rad fahren? Nein, wie verantwortungslos! Ist Ihnen denn
das Leben/die Gesundheit Ihres Kindes wirklich gleichgültig?"
Du wirst beobachten können, dass diese Dummsprüche zu 99% von denen
kommen, die wahlweise: selber keinen Helm tragen, keine Kinder haben,
unbehelmt mit dem eigenen Fahrrad vor dir stehen und obendrein noch
glauben, die Styroporschüssel könne tatsächlich "Leben retten". Oft
genug hat man ihnen diese Lüge wiederholt, damit sie als Wahrheit
akzeptiert wird. Mit "denkt denn keiner an die Kinder" lässt ja so
wunderbar jedes noch so gutes Argument ersticken - das haben sie
verinnerlicht. >:-( Noch häufiger kommen diese Dummsprüche von
Leuten, die gar nicht mit dem Fahrrad fahren und auch für die
300 Meter zum Bäcker ihr Auto für unverzichtbar halten.
Du solltest dann mit der entsprechenden Gegenfrage kontern: "Warum
tragen Sie (jetzt, oder beim Auto fahren) eigentlich keinen Helm?"
[Die ZNS Hannelore-Kohl-Siftung hat durch ihre Untersuchungen bei
SHT-Geschädigten herausgefunden, dass Autofahrer ungleich häufiger
(26%) betroffen sind als Fahrradfahrer und Fußgänger zusammen <1%.
Leider haben diese Helmprediger den Link zu ihrem entlarvenden
Geschäftsbericht 2004 mittlerweile von der Homepage entfernt -
das PDF kann ich bei Bedarf aber gerne zur Verfügung stellen.]
Oder du erzählst ihnen einfach deine Begebenheit mit dem freundlichen
Verkäufer, der sich davor fürchtet, dass der Helm von der Tischkante
gefallen sein könnte und ihn schon deshalb nicht tauschen wollte.
Meine Erfahrung ist, dass sich dann argumentationschwach herumgewunden
wird, wie ein verendender Aal im Treibsand. Um dich selbst ein wenig
zu informieren, lies bitte mal: <http://hardshell.fahrrad-helm.de/>
<http://www.borrible.de/texte/textsammlung/fahrrad/helm.html>.
Viel Erfolg, lass' dich nicht verrückt machen und frag DEINE TOCHTER,
ob sie mit dem Styroporhütchen Fahrrad fahren möchte! Meine wollte das
ebensowenig, wie später mein Sohn. Sie haben ihre verschrammten Kniee
und Ellenbogen überlebt und mit dem Kopf sind sie höchstens mal gegen
eine sich öffnende Zimmertür geknallt - HIER hätte das Tragen eines
Helmes vielleicht wirksam eine Beule verhindern können. ;o)
Beste Grüße -Harald-
--
Zu meiner Jugendzeit gab es noch keine Fahrradhelme. Die Rad fahrenden
Kinder sind damals weggestorben, wie die Fliegen! Nur sehr wenige von
uns haben die 50er und 60er Jahre überlebt...