Post by Volker BartheldHallo!
Post by JoergPost by Volker BartheldAuch muß hier kein Konus oder irgendeine sensationell enge Passung zwischen
den Befestigungsschrauben und den Bohrungen in der Bremsscheibe vorgesehen
werden, es reicht, wenn die Flächenpressung der Schraubenköpfe eine
ausreichend große Reibung/Verzahnungswirkung zwischen Scheibe und Nabe
vermittelt.
Bei Fahrradbremsen und den Winzschraeubchen mit Flaechenpressung?
Auch dann.
Post by JoergSo scharf kann man die nicht anknallen. Zumal da noch ein erheblicher
Hebelarm hinzu kommt, weil sie auf sehr kleinem Radius liegen.
Ahso. Erzähl was Neues. Du bist also ein Auskenner? Warum fragst Du dann
überhaupt hier? Und all diese Geisterfahrer mit ihren Rädern, deren
Bremsscheiben nicht herumschlackern...
Ich wollte lediglich wissen, ob das jemand an seinem Bike auch
festgestellt hat oder mal nachsehen kann. Geht in Sekunden.
Post by Volker BartheldPost by Joerghttp://www.perfectbrakes.com/mtb-discs.asp
Ja, bekannt.
Und genau diese Räder mit genau diesen Bremsscheiben funktionieren. In
99.9% der Fälle, die mir bekannt sind. Und mir sind einige bekannt. Und
wenn es Probleme gibt, dann sicher nicht mit einer Bremsscheibe, die
Rechne Dir doch einfach her, welche Kraft eine regelgerecht angezogene
Bremsscheibenschraube M5 (sup: M5. M4 ist Puppenküche.) vermittelt. Bei
Festigkeitsklasse 8.8 (die ich sinnvollerweise annehme) liegen wir bei ca.
6Nm (10 bei 12.9), was etwa 6kN entspricht.
Uff, metrisch ... :-)
Post by Volker BartheldFür den wirksamen Spannungsquerschnitt bei solchen Verbindungen darfst Du
den doppelten Kopfdurchmesser annehmen. Haftreibung Stahl auf Stahl
(trocken) 0.15. Das ganze 6x, für typischerweise 6 Schrauben. Weitere
Infos unter [1].
Nun die wirksame Bremskraft bei, wir wollen nicht kleinlich sein, 1m/s^2
Verzögerung und einem Gefährt mit 100kg Gesamtgewicht an einer Scheibe mit
Radius 150mm (also da, wo die kleinste Scheibe normalerweise trägt, spart
Integralrechnung).
Wie sieht der Kräftevergleich mit der Verbindung zwischen Scheibe und Nabe
nach obiger Abschätzung aus?
1m/s^2? Soll das ein Witz sein? In manchen Laendern schreibt das Gesetz
sogar vor, dass Fahrraeder erheblich mehr leisten muessen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrrad
Zitat "... mittlere Bremsverzögerung von 4 m/s^2 ...". Auf griffiger
Fahrbahn geht deutlich mehr. Nehmen wir also an, es wirken beim Bremsen
70kg in Bremsrichtung (Fahrer, Bike, Gepaeck, voll in die Eisen bis kurz
vor Abflug ueber die Lenkstange). Gemessen habe ich an diesem MTB einen
Reifenaussenradius von 37cm und an den Schrauben der Bremsscheibe einen
Radius von 2.25cm. Daher wirkt ueber den sich ergebenden 16.5:1 Hebelarm
mehr als eine Tonne an den Schraeubchen ein.
Dass solch kleine Schraeubchen ihre Vorspannkraft nach vollem Anknallen
laenger als ein paar Ausritte halten, kann mir keiner erzaehlen. Und
selbst wenn, es ist truegerisch, anzunehmen, alle sechs Schrauben
wirkten parallel. Denn das tun die nicht, aus dem einfachen Grund, weil
es keine Zentralfuehrung gibt. Da hast Du Situationen, wo die Bohrung an
einer Schraube am Schaft anliegt, an der z.B. untersten und den zwei
Nachbarn dagegen die volle Kraft wirkt.
Post by Volker BartheldPost by JoergDa waren Bikes bei, die nicht irgendein DAU zusammengeschraubt hat,
sondern der Hersteller oder ein Profi-FH. Die Bohrungen und damit die
Schrauben sind winzig, so auch am Fahrrad, was gerade hier steht.
Dann halluzinierst Du oder laberst Stuß. Sorry, aber bei der/Deiner
Unterstellung "Bremsscheibenbefestigungen an Fahrrädern sind so windig
dimensioniert, daß sie bei einem normalen Bremsvorgang einen Schlupf
zwischen Nabe und Scheibe zulassen" kann man zu keinem anderen Schluß
kommen.
Siehe oben.
Es waere nicht das erste Mal, dass sich Verbindungen an Fahrradbremsen
als unzulaenglich erweisen und es gab deshalb Recalls.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/