Post by Bernhard KraftIch bin ja nicht der große Radreisende.
Ich nicht mehr, aus div. Gründen. Als unsere Kinder groß genug wurden,
um auch längere Strecken per Rad zurücklegen zu können, sind wir aber
viel mit dem Rad gereist, i.d.R. ein bis zwei Wochen, von Jugendherberge
zu Jugendherberge, wobei wir unser ganzes Gepäck mitgenommen haben.
Dies hier
<http://www.mystrobl.de/Plone/radfahren/fahrten/urlaub/wuerzburg2fuessen>
ist zwar nun schon 24 Jahre her, die damalige Ausstattung an Taschen
würde ich aber heute noch vom Prinzip her empfehlen.
Dies
<www.mystrobl.de/Plone/radfahren/fahrten/urlaub/wuerzburg2fuessen/25.jpg>
zeigt eine Ortlieb-Gesamtausstattung, deren Frontroller ich mir für
diesen Urlaub nachgekauft hatte, Lkwplane in rot, wasserdicht, wie die
fünf Jahre älteren Hecktaschen. Einen der beiden Frontroller habe ich
dann die nächsten fünfzehn Jahre für die Fahrt zur Arbeit benutzt,
allerdings am hinteren Gepäckträger - mehr Platz braucht man für die
Büroklamotten nicht und besser gefüllt sind die kleineren Taschen viel
praktikabler. Auch die großen Taschen habe ich noch, inzwischen wieder
an einem Hollandrad, allerdings haben sich bei denen schon vor vielen
Jahren die Klebungen der Klettstreifen gelöst (ich habe sie mit
Hohlnieten und Unterlegscheiben fixiert) und einen Haken mußte ich auch
nachnieten. Die Frontroller sind diesbezüglich haltbarer konstruiert.
Nachteil der Roller ist die fehlende Unterteilung, das Problem, von
schwer nach leicht schichten zu müssen ist bei den Fronttaschen
allerdings geringer.
Dies hier
<www.mystrobl.de/Plone/radfahren/fahrten/urlaub/wuerzburg2fuessen/26a.jpg>
sind Carradice-Taschen aus Baumwolle, die wasserdichter sind als sich
das anhört (die Fasern des ziemlich dichten Gewebe quellen bei Näße und
dieses wird dadurch dicht, die Nähte bleiben aber durchlässig.) mit
Zusatztaschen, was im Urlaub enorm praktisch ist. Die Hecktaschen
benutzt meine Frau immer noch zum Einkaufen. Gäbe es das Produkt noch,
hätten wird die Taschen schon längst erneuert. Nicht für die "stone
washed"-Anmutung stört, für die manche Leute viel Geld ausgeben :-),
sondern daß sie doch langsam durchscheuern.
Post by Bernhard KraftAber über das verlängerte Wochenende würde ich schon mal
eine Tour machen. Ich besitze zwei wasserdichte Taschen von der Mark XLC. Die reichen um meine
Klammoten unter zu bringen. Leider muss ich noch einen Gegenstand mitnehmen, der so ca. 3KG schwer
ist und eine Gepäcktasche zur Hälfte füllt. Deswegen hatte ich die Idee eine Lowrider-Tasche
1. Kann man nur auf einer Seite eine Tasche anbringen, oder stört das beim Lenken/Gleichgewicht?
Ja, nein, jedenfalls dann nicht, wenn der Schwerpunkt nahe der
Drehachse liegt. Allerdings würde ich grundsätzlich das Gepäck
strategisch verteilen, also schwere Sachen nach unten, Sachen, auf die
man schnell Zugriff haben will, eher nach oben.
Speziell die Lowridertaschen vorne kann man zwar bis an die Halskrause
füllen, das sollte man aber nur mit Krempel mit geringem spezifischen
Gewicht tun. Besser ist es, Die Sachen gleichmäßig rechts und links
sowie vorne und hinten zu verteilen.
Noch ein Gesichtspunkt ist das Verlustrisiko. Z.B. kann man in die
massiver befestigten Taschen hinten solche Klamotten hineintun, die
ggfs. mit den Taschen am Rad bleiben können. In der Bahn haben wir
beispielsweise die hinteren Taschen immer drangelassen, das schützt im
Gepäckwagen auch das Rad, die Fronttaschen aber mitgenommen.
Post by Bernhard Kraft2. Sind Lowrider eigentlich ein clevere Lösung, oder nur eine Notlösung für Leute mit zu viel Gepäck?
Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Sie sind eine Lösung und
manchmal eine Notwendigkeit.
Zugegeben, das Fahrverhalten mit einigen Kilo am Vorderrad ist
gewöhnungsbedürftig, vor allem, wenn man dann wieder auf ein Fahrrad
ohne Gepäck umsteigt, aber unproblematisch, wenn man dafür sorgt, daß
das meiste Gewicht nahe der Drehachse liegt. Auf der Positivseite ist
zu vermerken, daß bei schwerem Gepäck die Verlagerung eines Teils nach
vorne auch Vorteile hat. Zuviel Gewicht hinten, evtl. sogar noch hinter
der Hinterachse, ist am Berg manchmal ziemlich nervenaufreibend.
Post by Bernhard Kraft3. Braucht man bei Lowrider noch einen Parkstütze vorne?
Meine Erfahrung war, daß es immer besser ist, das voll beladene Rad
irgendwo anzulehnen. Mit der Polsterung durch das Gepäck ist das meist
auch kein Problem. Massive Zweibeinständer möchte man am Reiserad nicht
wirklcih haben und alles was leichter ist, knickt früher oder später ab.
Der im obigen Bild gezeigte Hinterachsständer hat diese Tour jedenfalls
nicht überlebt.
Post by Bernhard KraftDie andere Lösung ist es eine dicke Ortlieb-Tasche zu kaufen, die um so viel mehr Volumen
als meine alten Taschen hat, so dass ich meinen zusätzlichen Gegenstand unter bringen kann.
Wenn das Teil nicht zu sperrig ist, halte ich Transport vorne am
Lowrider für besser.
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Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen