Discussion:
Hoher Lenker sinnvoll bei Rückenbeschwerden?!
(zu alt für eine Antwort)
Chris
2004-05-10 20:28:18 UTC
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Hallo allerseits,
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Früher sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte
Sitzposition ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat
irgendjemand Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?!
Sicherlich muss man alle Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Unterfangen!
Gruß an alle Radfahrer!
Chris
Arno Welzel
2004-05-10 21:29:24 UTC
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Post by Chris
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Hmmm... wenn man nicht gerade Rennlenker oder MTB mit Besenstiel fährt,
ist die Neigung aber eher moderat und man krümmt dabei auch weniger die
Wirbelsäule, sondern neigt den gesamten Oberkörper nach vorne.
Post by Chris
Früher sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte
Sitzposition ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat
irgendjemand Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?!
Probier es für den Anfang mal mit einem "City-Lenker", der etwas
hochgezogen ist und kombiniert mit einem etwas höheren Vorbau. Das
sollte eigentlich ausreichen. Richtige "Cruiser"-Lenker sind mitunter
für ein normales Fahrrad viel zu hoch.

z.B. sowas hier:

http://fahrradversand.de/bikes/catalog/product_info.php?products_id=2141

Dazu ein etwas längerer Vorbau, wie z.B.:

http://fahrradversand.de/bikes/catalog/product_info.php?products_id=1918
Post by Chris
Sicherlich muss man alle Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Unterfangen!
Eigentlich nicht. Es sind ja maximal vier Züge (2x Bremse, 2x Schaltung)
und die ggf. auszuwechselnden Stücke sind ja nur die Abschnitte, die
direkt vom Lenker wegführen. Dazu natürlich noch Innenzüge - aber
insgesamt sollte das in weniger als einer Stunde erledigt sein.
Lediglich das Kürzen der Zughüllen könnte - speziell bei den
Schalthüllen - ohne geeignetes Werkzeug etwas nervig werden. Aber ein
Händler sollte den kompletten Umbau zu einem erträglichen Preis machen
können.

Zughüllen und Seile kosten jedenfalls nicht sehr viel und die maximal
eine Arbeitsstunde sollte auch nicht gerade im dreistelligen Bereich liegen.


Ciao, Arno
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
CD/DVD-Datenbank: http://arnowelzel.de/rwinfo/
EMail: usenet-***@arnowelzel.de
Chris
2004-05-11 17:44:25 UTC
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Hi Arno,
Post by Arno Welzel
Post by Chris
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Hmmm... wenn man nicht gerade Rennlenker oder MTB mit Besenstiel fährt,
ist die Neigung aber eher moderat und man krümmt dabei auch weniger die
Wirbelsäule, sondern neigt den gesamten Oberkörper nach vorne.
Die bisherige Sitzposition auf meinem KTM-Rad ist durch einen
Hörnchenlenker schon eher auf Windschnittigkeit angelegt, obwohl ich
schon vor Jahren einen höheren Vorbau habe einsetzen lassen. Nun führt
selbst eine kleine Neigung der Sitzposition bei längeren Fahrten zu
Beschwerden. Da muss ich schon was ändern.
Post by Arno Welzel
Post by Chris
Früher sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte
Sitzposition ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat
irgendjemand Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?!
Probier es für den Anfang mal mit einem "City-Lenker", der etwas
hochgezogen ist und kombiniert mit einem etwas höheren Vorbau. Das
sollte eigentlich ausreichen. Richtige "Cruiser"-Lenker sind mitunter
für ein normales Fahrrad viel zu hoch.
http://fahrradversand.de/bikes/catalog/product_info.php?products_id=2141
Nicht schlecht, das Teil, ein gutes Mittelding zwischen den ganz hohen
und den "normalen" Lenkern. Ich schätze, ich werd mal bei einem
Fahrradschrauber vorbeifahren und den Lenker ans Rad halten, dann kann
man vielleicht besser sehen welche Kombination aus Lenker und Vorbau
am besten passt.
Post by Arno Welzel
http://fahrradversand.de/bikes/catalog/product_info.php?products_id=1918
Post by Chris
Sicherlich muss man alle Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Unterfangen!
Eigentlich nicht. Es sind ja maximal vier Züge (2x Bremse, 2x Schaltung)
und die ggf. auszuwechselnden Stücke sind ja nur die Abschnitte, die
direkt vom Lenker wegführen. Dazu natürlich noch Innenzüge - aber
insgesamt sollte das in weniger als einer Stunde erledigt sein.
Lediglich das Kürzen der Zughüllen könnte - speziell bei den
Schalthüllen - ohne geeignetes Werkzeug etwas nervig werden. Aber ein
Händler sollte den kompletten Umbau zu einem erträglichen Preis machen
können.
Zughüllen und Seile kosten jedenfalls nicht sehr viel und die maximal
eine Arbeitsstunde sollte auch nicht gerade im dreistelligen Bereich liegen.
Ciao, Arno
Besten Dank für deine Infos und Gruß
Chris
Stephan Gerlach
2004-05-12 13:52:24 UTC
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Chris schrieb:

[...]
Post by Chris
Nun führt
selbst eine kleine Neigung der Sitzposition bei längeren Fahrten zu
Beschwerden. Da muss ich schon was ändern.
Was auch immer wieder genannt wird:
Horizontalstellung des Sattels?
Sattelhöhe?
Sattelneigung?
Für Rückkenprobleme ist nicht immer ein zu flacher Lenker
verantwortlich.

Stephan
Martin Troeger
2004-05-11 06:55:30 UTC
Permalink
Post by Chris
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach einer
Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann. Früher
sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte Sitzposition
ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat irgendjemand
Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?! Sicherlich muss man alle
Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Vorsicht mit der Meinung, dass ein hoher Lenker eine ähnliche Wirkung hat
wie ein Gesundheitslenker. Ich habe da im letzten Jahr einen interessanten
Artikel gelesen, den ich leider nicht mehr finde. Aber sinngemäß hieß
es dort, dass die Sitzposition auf aktuellen City-Rädern zwar bequem
scheint aber alles andere als günstig auf das Knochengerüst wirkt. Das
interessante an der Gesundheitslenker-Position ist wohl, dass der Lenker
relativ tief steht und durch seine ausladende Form die Griffe recht nah am
Körper positioniert sind. Das ist dann eine ähnlich Haltung wie beim
Reiten, wo man die Zügel eben locker vor sich hält. Dadurch kann der
Körper wohl besser federn und die Stöße werden so abgefangen und wirken
nicht direkt auf die Wirbelsäule.

Gruß, Martin

PS: Doch noch gefunden: <http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Sitzen/>.
Mal sehen, ob ich es noch richtig in Erinnerung hatte.
Martin Heimes
2004-05-11 08:44:06 UTC
Permalink
Post by Martin Troeger
Post by Chris
Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann. Früher
sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte Sitzposition
Vorsicht mit der Meinung, dass ein hoher Lenker eine ähnliche Wirkung hat
wie ein Gesundheitslenker. Ich habe da im letzten Jahr einen interessanten
Artikel gelesen,
[Quoting umgestellt]
Post by Martin Troeger
PS: Doch noch gefunden: <http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Sitzen/>.
dort wird dein Rad mit Gesundheitslenker "Hollandrad" genannt ;-)
Post by Martin Troeger
interessante an der Gesundheitslenker-Position ist wohl, dass der Lenker
relativ tief steht und durch seine ausladende Form die Griffe recht nah am
Körper positioniert sind.
das "relativ tief und nah am Koerper" ist entscheidend, die ausladende
Form ist dadurch bedingt dass die Knie nicht an den Lenker stossen sollen.
Post by Martin Troeger
Reiten, wo man die Zügel eben locker vor sich hält. Dadurch kann der
Körper wohl besser federn und die Stöße werden so abgefangen und wirken
nicht direkt auf die Wirbelsäule.
und stellt man den Hollandradlenker noch etwas tiefer, etwa auf
Sattelhoehe, tragen die Arme einen noch erheblich groesseren Anteil des
Koerpergewichts (abhaengig von der Muskulatur der Arme) als in dem
Artikel angegeben.
Kombiniere das mit einem anstaendigen gefederten Sattel (Brooks oder
Lepper)...

Gruss Martin
--
Part of this goes back to my theory that you only get as strong as your
smallest gear. If you only have one, that's how strong you get.

Mike Shaw in <bqltr4$vn1$***@news8.svr.pol.co.uk>
Chris
2004-05-15 09:41:35 UTC
Permalink
Post by Martin Troeger
Vorsicht mit der Meinung, dass ein hoher Lenker eine ähnliche Wirkung hat
wie ein Gesundheitslenker. Ich habe da im letzten Jahr einen interessanten
Artikel gelesen, den ich leider nicht mehr finde. Aber sinngemäß hieß
es dort, dass die Sitzposition auf aktuellen City-Rädern zwar bequem
scheint aber alles andere als günstig auf das Knochengerüst wirkt. Das
interessante an der Gesundheitslenker-Position ist wohl, dass der Lenker
relativ tief steht und durch seine ausladende Form die Griffe recht nah am
Körper positioniert sind. Das ist dann eine ähnlich Haltung wie beim
Reiten, wo man die Zügel eben locker vor sich hält. Dadurch kann der
Körper wohl besser federn und die Stöße werden so abgefangen und wirken
nicht direkt auf die Wirbelsäule.
Gruß, Martin
PS: Doch noch gefunden: <http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Sitzen/>.
Mal sehen, ob ich es noch richtig in Erinnerung hatte.
Hallo Martin, besten Dank für Deine Recherchen. Das scheint ein recht
informativer Artikel zu sein, den ich mir gleich mal ganz in Ruhe
durchlesen werde.
Peter Wieland
2004-05-11 11:18:05 UTC
Permalink
Post by Chris
Hallo allerseits,
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Früher sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte
Sitzposition ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat
irgendjemand Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?!
Sicherlich muss man alle Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Unterfangen!
schwierige Sache.
Per se ist es durchaus nicht so, dass eine aufrechte Sitzposition besser
für den Rücken ist. Denn dadurch verlagerst du praktisch dein ganzes
Gewicht auf den Hintern und alle Unebenheiten auf der Strasse schlagen
voll auf den Rücken, bzw. die Bandscheiben durch. So gesehen hätte
eine nach vorn geneigte Sitzposition den Vorteil, dass die Arme einen
mehr oder weniger grossen Teil der Stösse von der Strasse aufnehmen.

Da bei dir aber die Bandscheiben bereits geschädigt sind ist eine
geneigte Sitzposition auch nicht unbedingt die beste Idee, da schon
die Sitzposition an sich schmerzhaft sein kann. Frage also: Wie fühlst
du dich denn bislang auf dem Rad?

Wenn es so wie es ist unangenehm wird solltest du wohl besser über
ein vollgefedertes Rad auf dem du dann aufrecht sitzen kannst
nachdenken. Dann hast du einerseits eine bequeme, rückenschonende
Sitzposition und die Stösse werden durch eine hochwertige (sehr
wichtig) Federung ausgebügelt.

Grüsse,

Peter
Chris
2004-05-15 09:49:30 UTC
Permalink
Post by Peter Wieland
Post by Chris
Hallo allerseits,
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Früher sprach man von Gesundheitslenkern, die eine aufrechte
Sitzposition ermöglichten, heute gibts sogenannte "Cruiser". Hat
irgendjemand Erfahrung damit und kann etwas empfehlen?!
Sicherlich muss man alle Züge am Rad verlängern, ein aufwendiges
Unterfangen!
schwierige Sache.
Per se ist es durchaus nicht so, dass eine aufrechte Sitzposition besser
für den Rücken ist. Denn dadurch verlagerst du praktisch dein ganzes
Gewicht auf den Hintern und alle Unebenheiten auf der Strasse schlagen
voll auf den Rücken, bzw. die Bandscheiben durch. So gesehen hätte
eine nach vorn geneigte Sitzposition den Vorteil, dass die Arme einen
mehr oder weniger grossen Teil der Stösse von der Strasse aufnehmen.
Da bei dir aber die Bandscheiben bereits geschädigt sind ist eine
geneigte Sitzposition auch nicht unbedingt die beste Idee, da schon
die Sitzposition an sich schmerzhaft sein kann. Frage also: Wie fühlst
du dich denn bislang auf dem Rad?
Wenn es so wie es ist unangenehm wird solltest du wohl besser über
ein vollgefedertes Rad auf dem du dann aufrecht sitzen kannst
nachdenken. Dann hast du einerseits eine bequeme, rückenschonende
Sitzposition und die Stösse werden durch eine hochwertige (sehr
wichtig) Federung ausgebügelt.
Grüsse,
Peter
Hallo Peter,
bislang bin ich nur recht wenig auf meinem "richtigen" Fahrrad
gefahren und habe mehr in variierenden Sitzpositionen auf einem
Ergometer trainiert. Du hast recht, dass eine gute Federung viel
ausmacht. Mein KTM-Rad war eines der ersten mit einer - recht
merkwürdigen - Vorderradfederung, die aber immer noch gute Dienste
leistet. Nachgerüstet habe ich dann eine verstellbare und grausam
teure Sattelstützenfederung von Rockshox, mit der ich aber rundum
zufrieden bin, auch wenn man sie ab und an mit einem speziellen Fett
warten muss.
Ich denke, nach allen hier aufgeführten Erfahrungen zu meinem posting
ist es sinnvoll erst einmal ein wenig mit der Höhe des Lenkers zu
experimentieren. Momentan habe ich einen Lenker mit Hörnchen, deren
Position ich vielleicht auch nochmal verstellen werde, um dann beim
Fahren die beste Position ermitteln zu können...
Viele Grüße
Chris

S. Heinz
2004-05-11 07:39:29 UTC
Permalink
Post by Chris
Hallo allerseits,
schon viele Jahre radele ich gern im Sommer mit dem Rad durch die Welt
(auch durch die Bretagne, s. ältere postings), habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
eigentlich unlogisch, das dann die wirbelsäule die vollen stöße
ankriegt!
bei einer vorlage von sagen wir mal 45%, also in etwa tourenradkaltung,
wird einteil das stöße über die arme abgefedert.
ich habe genau den gegenteiligen rat bekommen: auf keinen fall senkrecht
sitzen sondern so das die arme ihren teil abfedern.


steffen
friedhelm gebereit
2004-05-11 17:24:32 UTC
Permalink
hi chris,
schließe mich aus praktischer Erfahrung den "Vorrednern" an. Selbst durch 2
Bandscheibenvorfälle geschädigt (L4-L5, L5-S1), hatte ich ähnliche Bedenken,
neues Rad, aufrecht sitzen, nie wieder Rennrad...
Tatsache ist, das du tatsächlich durch aufrechte Haltung alle Unebenheiten,
Wellen, Schlaglöcher etc. über die Wirbelsäule abfängst, und das hat sie
gerade jetzt nicht verdient.
Jetzt fahre ich (meist) ein Treckingrad, und meine Sitzposition ist 45-50
Grad geneigt, also schon recht schräg. Wie schon (weiter oben) beschrieben:
Die Oberarm- und Brustmuskulatur halten eine beträchtliche Menge der
Gewichtsbelastung, was zusätzlich durch Schlaglöcher etc. auf deinen Körper
wirkt, von deiner Wirbelsäule fern. Voraussetzung: trotz geneigter
Sitzhaltung auf deinem Bike eine Position finden, in der die Wirbelsäule !
gerade ! bleibt, also keinen Katzenbuckel macht! Die Vorwärtsneigung findet
im Becken statt! Hier musst du mit der Sattelposition spielen (Höhe /
Neigung). Tatsächlich siehts bei mir aus, das der Sattel weit herausgezogen
ist und nach vorne abgeneigt ist. Aber das muss jeder individuell
herausfinden, was ihm guttut.
Noch zusätzliche Tips (tw. schon erwähnt):
- Sattelfederung (kein muß wg. folgendem Punkt, aber doppelt macht auch
nix...)
- Sattelstützenfederung (vorsicht, kein billichzeuch, die verzögern so
stark, das man besser nix benutzt!),( kein muß wg. vorherigem Punkt, aber
doppelt macht auch nix... ;-)
- Federung über die Reifen, also Schlappen bei einem Druck von 2 - 3 bar
fahren, aber Vorsicht: alles abhängig von benutzten Felgen, Reifenbreite,
Art der Reifen... Einen RR-Reifen mit 2 bar bringt dich vermutlich erneut in
den OP :-(
Es gibt aber Reifen, die dafür konzipiert sind, glaube hab mal was von einem
fat albert osä. gehört, m.e. von Schwalbe? Der will solche Drücke, und kann
ziemlich viel "wegfedern".
Btw: die ersten beiden Punkte haben mir geholfen, fahre 28?er Marathon mit 6
bar, kein Problem.
Ach, noch ein Tip: stärke deine Muskeln! (s. -> Physiotherapie)

Also viel Spaß auf deinem Bike weiterhin,
Friedhelm
Bernd Kloeckner
2004-05-11 18:40:58 UTC
Permalink
Post by Chris
habe aber nun nach
einer Bandscheibenoperation den Rat von mehreren Ärzten erhalten, mein
Fahrrad zumindest so umzubauen, dass ich aufrecht sitzen kann.
Wenn sie wirklich _aufrecht_ gemeint haben, haben sie entweder keine
Ahnung von der Wirbelsäule oder keine vom Radfahren! ;-)
Aufrechte Sitzposition bedeutet, daß alle Stöße auf die WS gehen und du
keine oder jedenfalls schlechte Chancen hast, das mit der Muskulatur
abzufangen.

Ich habe nach meiner OP (Bandscheibenresektion 4/5 li) das Radfahren
(wieder) angefangen und finde es auf längeren Strecken (Radreise) sehr
angenehm, den Sitzwinkel gelegentlich ändern zu können; ich fahre meist
so bei 45-50 Grad und dann immer wieder mal ein Stück bei ca. 60-70 Grad
Neigungswinkel (geschätzt). Habe mir seinerzeit dafür einen Brezellenker
gekauft, mit dem _das_ ganz passabel geht (ich denke aber z.Zt. über
einen Rennlenker nach, der weit mehr Möglichkeiten der
Haltungsveränderung bietet, dann allerdings ziemlich hoch eingestellt;
Rennradlerhaltung dürfte ebenfalls kontraproduktiv sein).

Genau diese häufige Haltungsveränderung entlastet ja die WS, da du immer
wieder etwas andere Muskulatur zum Abstützen verwendest.

Daß der beste Weg in dauerhaftem Training (und Einsatz) der Muskulatur
besteht, ist hier ja schon gesagt worden. Wie wichtig dafür eine
belastungsfähige Oberschenkelmuskulatur ist, kann dir dein
Physiotherapeut erklären. Und die kriegst du vom regelmäßigen Radfahren
von alleine!
--
Bernd Kloeckner
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