Discussion:
Magura verstellt
(zu alt für eine Antwort)
H.-P. Schulz
2013-09-25 09:30:30 UTC
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Ich staune.
Die Magura H11 scheint sich "einfach so" zu verstellen.

Vorderrad. Eine Backe ist praktisch dran an der Felge, die andere hat
ca. 7mm Abstand.

Kann ich das beheben, indem ich einfach die Klemmen mit der
Backen-Einheit lockere und die beiden gleichmäßig ausrichte?

Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.

[Sch* Felgenbremsen-Geraffel!! Der einzige Grund zur Anschaffung war
die Leichtgängigkeit; und natürlich die Möglichkeit, das ganze
Kleinhand-kompatibel zu machen.
Ansonsten sind Nabenbremsen in allen Belangen überlegen, vor allem was
Wartungsaufwand und Zuverlässigkeit angeht.]
Matthias Frank
2013-09-25 11:26:10 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Kann ich das beheben, indem ich einfach die Klemmen mit der
Backen-Einheit lockere und die beiden gleichmäßig ausrichte?
Würde ich so machen bzw. s.u.
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Vorderrad mal ein und ausgebaut? Evtl. ist es jetzt schief drin
oder war beim letzten Ausrichten der Bremse schief drin.

mfG
Matthias
H.-P. Schulz
2013-09-25 11:42:10 UTC
Permalink
Post by Matthias Frank
Vorderrad mal ein und ausgebaut?
Nein

Ich werd' mal beigehen.
Es ist nur, dass solche Sachen mich befremden. Dass irgendwas
plötzlich™ krumm und schief ist, das ehedem gerade war.
Nicht selten kündigt sich so eine umfangreichere Störung an.
H.-P. Schulz
2013-09-25 17:02:22 UTC
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Post by H.-P. Schulz
Ich werd' mal beigehen.
Die Stempel waren ziemlich schwergängig.
Aber *reinigen* i.e.S. kann man da doch gar nichts, man kann ja
schließlich nicht die Hydraulik aufmachen.
Also ein bisschen Ballistol appliziert und etwas "durchgeknetet".

Aber:
Da die Stempel ja nicht sparat sind sondern auf ein und derselben
Leitung gehen, sollte es ja eigentlich egal sein, wenn im ungedrückten
Zustand die Backen nicht gleich weit von der Felge stehen.
Wichtig ist doch, welcher Gesamthubweg zur Verfügung steht, denn das
entscheidet letzten Endes über die Andruckkraft. Und *die* war eben
ungenügend, sprich es wurde zuviel "Leerweg" verbraucht bei einem
gegebenen maximalen Hebelwinkel.
Es musste also im Grunde nur die Verschleißnachjustierschraube am
Griff nachgedreht werden. Aber es gab so gut wie keinen Verschleiß!
Aus irgend einer nicht erfindlichen Ursache waren also die Backen
weiter auseinander als ehedem eingestellt.

Na, nun geht's erstmal wieder; mal schaun, wie lange.
Nico Hoffmann
2013-09-25 19:36:51 UTC
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Post by H.-P. Schulz
Die Stempel waren ziemlich schwergängig.
Interessant. Ich habe in letzter Zeit einige ziemlich alte dieser
Dinger (z.T. noch HS22) aufgehabt, um die Hydraulikflüssigkeit zu
ersetzen (es kam eine dunkelgrau-schwarz-undurchsichtige Brühe
heraus), aber über die Gängigkeit konnte ich mich nicht beschweren.
Post by H.-P. Schulz
Da die Stempel ja nicht sparat sind sondern auf ein und derselben
Leitung gehen, sollte es ja eigentlich egal sein, wenn im ungedrückten
Zustand die Backen nicht gleich weit von der Felge stehen.
Im Prinzip ja, aber ich habe dunkel in Erinnerung, dass in den Kolben
Federn verbaut wären. Die würden dann unterschiedlich weit gedehnt,
wenn die Kolben unterschiedlich weit herausstehen.
Post by H.-P. Schulz
Wichtig ist doch, welcher Gesamthubweg zur Verfügung steht, denn das
entscheidet letzten Endes über die Andruckkraft. Und *die* war eben
ungenügend, sprich es wurde zuviel "Leerweg" verbraucht bei einem
gegebenen maximalen Hebelwinkel.
Es musste also im Grunde nur die Verschleißnachjustierschraube am
Griff nachgedreht werden. Aber es gab so gut wie keinen Verschleiß!
Aus irgend einer nicht erfindlichen Ursache waren also die Backen
weiter auseinander als ehedem eingestellt.
Witzig. Ich hatte eine zeitlang ganz stark denselben Eindruck von
meiner HS33. Um die "nachgiebige" Stelle zu entdecken, habe ich das
System montiert und dann mit Farbe eingesprüht. Es war im Laufe der
Zeit aber nichts zu entdecken, offensichtlich hat sich also nichts
verschoben. Ich hab's dann als Einbildung abgetan. Oder habe ich
möglicherweise nur an der falschen Stelle geschaut?

N.
--
[X] Dies ist eine Signatur. [ ] Eine URL muß sein.
[ ] Ich bin heute kreativ. [X] Keine weiteren Fragen.
H.-P. Schulz
2013-09-26 09:19:44 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Im Prinzip ja, aber ich habe dunkel in Erinnerung, dass in den Kolben
Federn verbaut wären. Die würden dann unterschiedlich weit gedehnt,
wenn die Kolben unterschiedlich weit herausstehen.
Nein, da sind mit Sicherheit keine Federn verbaut. Die Rückholung der
Backen beim Loslassen des Bremshebels besorg eine Feder im Bremsgriff.
Man kann doch "spielen": Das geht besonders gut, wenn man's abgebaut
hat und die beiden Backeneinheiten in der Hand hat. Wenn man dann eine
Backe rein drückt, kommt die andere raus, und das bleibt so stehen,
auch wenn man nicht mehr drückt. Gäbe es eine Stellfeder in jeder
Backeneinheit, würde die raus stehende Backe zurück geholt u. die
reingedrückte raus gedrückt. Wenn der Bremshebel gezogen wird, ändert
sich daran nichts, nur dass die Backen jetzt insgesamt weiter raus
stehen.
Post by Nico Hoffmann
Witzig. Ich hatte eine zeitlang ganz stark denselben Eindruck von
meiner HS33. Um die "nachgiebige" Stelle zu entdecken, habe ich das
System montiert und dann mit Farbe eingesprüht. Es war im Laufe der
Zeit aber nichts zu entdecken, offensichtlich hat sich also nichts
verschoben. Ich hab's dann als Einbildung abgetan. Oder habe ich
möglicherweise nur an der falschen Stelle geschaut?
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten, wie so etwas entstehen könnte:
1. Die Klemmung mindestens einer der Backeneinheiten ist unzureichend,
und die Backeneinheit wird durch die Bremsdruckkraft raus gedrückt;
2. Die Backenverschleißkompensierschraube im Bremsgriff dreht sich
"von selbst", weshalb sich der Backenabstand dann vergrößert.

Beides kommt mir ungefähr gleich unwahrscheinlich vor.
Martin Ginkel
2013-09-26 11:55:54 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Nein, da sind mit Sicherheit keine Federn verbaut. Die Rückholung der
Backen beim Loslassen des Bremshebels besorg eine Feder im Bremsgriff.
Jupp!

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Post by H.-P. Schulz
1. Die Klemmung mindestens einer der Backeneinheiten ist unzureichend,
und die Backeneinheit wird durch die Bremsdruckkraft raus gedrückt;
Wenn die Klemmung am Adapter nicht fest ist, kannst Du den Zylinder aus der Klemmung nach aussen druecken.
Ich nutze das beim Einstellen:
* Belagnachstellschraube ganz raus
* kontrollieren, dass das System voll Oel ist (bei alten Zylindern fehlt manchmal ein bisschen)
* Klemmungen loesen
* Mit neuen Belaegen beide Backen einzeln auf die Felge ausrichten,
ganz an der Felge anliegend, anziehen
* eine Klemmung ein bisschen loesen und Bremsgriff gaanz vorsichtig ziehen, bis man das
richtige Spiel eingestellt hat (1-2 mm zwischen Belag und Felge)
* Adapter ganz festziehen.
Post by H.-P. Schulz
2. Die Backenverschleißkompensierschraube im Bremsgriff dreht sich
"von selbst", weshalb sich der Backenabstand dann vergrößert.
Das ist dann eher nicht einseitig. In Ruhe mit rausgedrehter Belagsschraube liegen die Belaege am Zylinder (Backenfuehrung) an. Kannst ja mal kontrollieren, wie der Spalt zwischen Backe und Zylinder bei dir ist (links und rechts gleich oder eine Backe raus, die andere anliegend).
Dann weisst Du eigentlich, wo sich was verschoben hat.

Martin

Martin
Nico Hoffmann
2013-09-26 16:38:58 UTC
Permalink
Post by Martin Ginkel
Post by H.-P. Schulz
Nein, da sind mit Sicherheit keine Federn verbaut. Die Rückholung der
Backen beim Loslassen des Bremshebels besorg eine Feder im Bremsgriff.
Jupp!
http://img514.imageshack.us/img514/5905/cimg0171hg2.jpg
Ja sicher ist da eine Feder drin.


<rumgekrame, nachschau /> Ich habe hier ein offenes, belüftetes
HS33-System. Also mit Verschlußschraube am Griff entfernt und
Hydraulikflüssigkeit raus.

Wenn ich mit einer Zange einen Bremskolben herausziehe, spüre ich
einen Widerstand, und wenn ich loslasse, verschwindet der Kolben
wieder im Zylinder. Was zieht da am Kolben, wenn's keine Feder ist?

Ich habe mir allerdings noch nicht die Mühe gemacht, einen Kolben
komplett rauszunehmen, von daher weiß ich nicht, was genau drin
steckt...

N.
--
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[ ] Ich bin heute kreativ. [X] Keine weiteren Fragen.
H.-P. Schulz
2013-09-26 17:33:01 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
<rumgekrame, nachschau /> Ich habe hier ein offenes, belüftetes
HS33-System. Also mit Verschlußschraube am Griff entfernt und
Hydraulikflüssigkeit raus.
Wenn ich mit einer Zange einen Bremskolben herausziehe, spüre ich
einen Widerstand, und wenn ich loslasse, verschwindet der Kolben
wieder im Zylinder. Was zieht da am Kolben, wenn's keine Feder ist?
Das wäre dann m.W. das erste Hydrauliksystem, *in* dem eine Feder
verbaut ist.
Aber man lernt ja nie aus, und ich bin schließlich kein Inschinör. :)
Rainer Ma¡
2013-09-26 21:28:27 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
Ja, ist. Ich habe vor 25 Jahren mal ein Paar Nehmer aufgebohrt.
Schraubendruckfeder im hohlen Kolben, die auf einer Kolbenstange sitzt,
deren äußeres Ende im Zylinderboden eingenietet oder verbundgegossen ist.
Post by H.-P. Schulz
Post by Nico Hoffmann
<rumgekrame, nachschau /> Ich habe hier ein offenes, belüftetes
HS33-System. Also mit Verschlußschraube am Griff entfernt und
Hydraulikflüssigkeit raus.
Wenn ich mit einer Zange einen Bremskolben herausziehe, spüre ich
einen Widerstand, und wenn ich loslasse, verschwindet der Kolben
wieder im Zylinder. Was zieht da am Kolben, wenn's keine Feder ist?
Das wäre dann m.W. das erste Hydrauliksystem, *in* dem eine Feder
verbaut ist.
Das ist aber kein gewöhnliches Hydrauliksystem. Einerseits gips statt des
Rechteck-Dichtrings, der bei normalen Scheibenbremsen die Rückstellung
bewerkstelligt, nur einen popeligen O-Ring. Andererseits wollte der
Konstruktör sinnigerweise sowohl Leerkontakt mit der Felge als auch
Unterdruck im System vermeiden.
Post by H.-P. Schulz
Aber man lernt ja nie aus, und ich bin schließlich kein Inschinör. :)
Auch Inscheniöre lernen besser nie aus ;o)

Rainer
--
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'~u~' \(_____)
H.-P. Schulz
2013-09-27 09:16:19 UTC
Permalink
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
Ja, ist. Ich habe vor 25 Jahren mal ein Paar Nehmer aufgebohrt.
Schraubendruckfeder im hohlen Kolben, die auf einer Kolbenstange sitzt,
deren äußeres Ende im Zylinderboden eingenietet oder verbundgegossen ist.
Dann ist bei mir-hier mindestens eine davon gebrochen, sonst wäre das,
was ich beschrieb (das "Spielen"), nicht möglich, oder?

[OMG ist das alles eine komplizierte Murkserei! Fast wünscht man sich
ja Altenburger Synchron zurück. Von der erwartete man ja erst gar
nicht, dass sie anständig funktioniert, und vor allem nicht, dass sie
leicht geht!
Eine schlecht funktionierende Bremse hätts auch für deutlich weniger
geld gegeben. Ich hatte mich seinerzeit - beratend beim Kauf - aus der
Kurve tragen lassen wegen der Leichtgängigkeit und der weit gehenden
Kleinhandanpassbarkeit des Hebels: Die ideale Kleine-Frauen-Bremse,
dachte ich mir. Die Brems*kraft*, also die überaus heftige
Verzögerung, die mit diesem Teil möglich ist und für ein 250kg-Tandem
bergab hinlangt, war mir völlig unwichtig, da die infrage kommende
Schwungmasse unter 70kg bleibt.]
Kaí ŧeranskí
2013-09-27 11:31:53 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
Ja, ist. Ich habe vor 25 Jahren mal ein Paar Nehmer aufgebohrt.
Schraubendruckfeder im hohlen Kolben, die auf einer Kolbenstange sitzt,
deren äußeres Ende im Zylinderboden eingenietet oder verbundgegossen ist.
Dann ist bei mir-hier mindestens eine davon gebrochen, sonst wäre das,
was ich beschrieb (das "Spielen"), nicht möglich, oder?
Unwahrscheinlich. Du verschiebst einfach die Ölsäule, und das hält den
Gegendruck auf die Feder.

[Magura-Rant]

Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut. Bei
anderen Bremsen wird mehrmals im Jahr irgendwas nachgestellt, das ist dann
ganz normal. Aber wenn nach vielen Jahren sorgloser Benuzung mal was mit
der Magura HS ist, fangen die Leute an, wüst zu schimpfen und zu fluchen.
Ist echt ein Phnänomen. Also ich finde Magura montieren immer noch
einfacher als z.B. Cantilever-Bremsklötze ausrichten. Wenn die Klötze
nicht in allen Ebenen gerade stehen sollen, sogar wesentlich einfacher.
--
Kai
H.-P. Schulz
2013-09-27 11:52:59 UTC
Permalink
Post by Kaí ŧeranskí
Post by H.-P. Schulz
Dann ist bei mir-hier mindestens eine davon gebrochen, sonst wäre das,
was ich beschrieb (das "Spielen"), nicht möglich, oder?
Unwahrscheinlich. Du verschiebst einfach die Ölsäule, und das hält den
Gegendruck auf die Feder.
Wenn ich nach dem Verschieben *beide* Klötze loslasse, sollten doch
die Federn für eine Rückstellung in eine sagenwir Normalposition
sorgen, oder?
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, stimmt ja alles, aber seit wann muss eine genervte Nölerei gerecht
und ausgewogen sein? :)
Post by Kaí ŧeranskí
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig,
Ja, zB geht der "Booster"-Bügel nicht ordentlich über den
Schraubenkopf, weil schlicht die Ölleitung im Weg ist.
Post by Kaí ŧeranskí
aber dann ist auch gut. Bei
anderen Bremsen wird mehrmals im Jahr irgendwas nachgestellt, das ist dann
ganz normal. Aber wenn nach vielen Jahren sorgloser Benuzung mal was mit
der Magura HS ist, fangen die Leute an, wüst zu schimpfen und zu fluchen.
Im mir hier anliegenden Fall sind es zwo Jahre. Wenn's hoch kommt 2500
km.
Der Schimpfgrad steht in Proportion zum Preis und zur beworbenen
Zuverlässigkeit u. Wartungsarmut. Eine Magura, die gut funktioniert,
ist große Klasse. Tritt aber eine Macke auf, ist die Ursache schwer zu
finden und noch schwerer zu beseitigen. Zumal wenn Fahrrad(technik)
nicht das Hobby ist.
Übrigens *war* Fahrradtechnik sogar mal eine Art Hobby von mir, ist
aber lange her. Trotzdem liegt es mir immer noch irgendwie fern, wegen
einer Technikgeschichte zur Werkstat zu gehen.
Kaí ŧeranskí
2013-09-27 13:12:41 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Kaí ŧeranskí
Post by H.-P. Schulz
Dann ist bei mir-hier mindestens eine davon gebrochen, sonst wäre das,
was ich beschrieb (das "Spielen"), nicht möglich, oder?
Unwahrscheinlich. Du verschiebst einfach die Ölsäule, und das hält den
Gegendruck auf die Feder.
Wenn ich nach dem Verschieben *beide* Klötze loslasse, sollten doch
die Federn für eine Rückstellung in eine sagenwir Normalposition
sorgen, oder?
Scheint nicht so zu sein. Vielleicht hast du irgendwo Luft im System. Wenn
du die Nachstellschraube am Bremshebel ganz rausdrehst, hast du dann einen
Leerweg, bevor sich die Klötze bewegen oder eine Art "Klappern"?
Post by H.-P. Schulz
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, stimmt ja alles, aber seit wann muss eine genervte Nölerei gerecht
und ausgewogen sein? :)
Post by Kaí ŧeranskí
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig,
Ja, zB geht der "Booster"-Bügel nicht ordentlich über den
Schraubenkopf, weil schlicht die Ölleitung im Weg ist.
Booster oder Montagehilfe? Ich hab noch das alte System mit den kleinen
Ärmchen.
Post by H.-P. Schulz
Post by Kaí ŧeranskí
aber dann ist auch gut. Bei
anderen Bremsen wird mehrmals im Jahr irgendwas nachgestellt, das ist dann
ganz normal. Aber wenn nach vielen Jahren sorgloser Benuzung mal was mit
der Magura HS ist, fangen die Leute an, wüst zu schimpfen und zu fluchen.
Im mir hier anliegenden Fall sind es zwo Jahre. Wenn's hoch kommt 2500
km.
Der Schimpfgrad steht in Proportion zum Preis und zur beworbenen
Zuverlässigkeit u. Wartungsarmut. Eine Magura, die gut funktioniert,
ist große Klasse. Tritt aber eine Macke auf, ist die Ursache schwer zu
finden und noch schwerer zu beseitigen. Zumal wenn Fahrrad(technik)
nicht das Hobby ist.
So schwer eigentlich nicht, vergleicht die mal mit den angesprochenen
Cantilever oder einer alten störrischen Seitenzugbremse, die nie in der
Mitte bleibt. Das kommt dir so vor, weil es ungewohnt ist.
Post by H.-P. Schulz
Übrigens *war* Fahrradtechnik sogar mal eine Art Hobby von mir, ist
aber lange her. Trotzdem liegt es mir immer noch irgendwie fern, wegen
einer Technikgeschichte zur Werkstat zu gehen.
Magura hat ein Servicemanual, wo alles genau beschrieben ist. Entweder hat
dir das dein Händler mitgegeben oder du kannst das runterladen. So schwer
ist das alles echt nicht. Und dass die Kolben dauerhaft fest bleiben, ist
nach 2 Jahren unwahrscheinlich.
--
Kai
H.-P. Schulz
2013-09-27 17:47:56 UTC
Permalink
So, jetzt war ich nochmal dran.

Es ist also definitiv so, dass die Zylinder (die Bremsbacken)
unterschiedliche "Grundstellungen" haben. Ich habe, so gut ich kann,
versucht, das durch ausmittige Montage zu kompensieren. Das ist nun
leidlich gelungen, die Bremse bremst, und ausreichend
Verschleißkompensierschraubspielraum habe ich auch.
Mal schaun, ob sich das nun abermals "von selbst" verstellt ...
Kaí ŧeranskí
2013-09-28 19:39:56 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
So, jetzt war ich nochmal dran.
Es ist also definitiv so, dass die Zylinder (die Bremsbacken)
unterschiedliche "Grundstellungen" haben. Ich habe, so gut ich kann,
versucht, das durch ausmittige Montage zu kompensieren. Das ist nun
leidlich gelungen, die Bremse bremst, und ausreichend
Verschleißkompensierschraubspielraum habe ich auch.
Mal schaun, ob sich das nun abermals "von selbst" verstellt ...
Kann nicht sein, dass nicht beide ganz zurück gehen. Hast du die Schraube
oben am Griff ganz herausgedreht? Wenn ja, und auch kein Dreck oder
Fremdkörper die Bremsklötze daran hindert, wirst du wohl entlüften / neu
befüllen müssen. Entlüftungsset kann man sich übrigens für < 10 EUR selbst
basteln. Von Magura brauchst du nur eine Spezialschraube mit
"Tannenbäumchen" auf der anderen Seite und ein Fläschchen Öl. Schlauch
gibts beim Aquariumsbedarf, Spritze in der Apotheke.
--
Kai
Kaí ŧeranskí
2013-09-28 19:40:55 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
So, jetzt war ich nochmal dran.
Es ist also definitiv so, dass die Zylinder (die Bremsbacken)
unterschiedliche "Grundstellungen" haben. Ich habe, so gut ich kann,
versucht, das durch ausmittige Montage zu kompensieren. Das ist nun
leidlich gelungen, die Bremse bremst, und ausreichend
Verschleißkompensierschraubspielraum habe ich auch.
Mal schaun, ob sich das nun abermals "von selbst" verstellt ...
Kann nicht sein, dass nicht beide ganz zurück gehen. Hast du die Schraube
oben am Griff ganz herausgedreht? Wenn ja, und auch kein Dreck oder
Fremdkörper die Bremsklötze daran hindert, wirst du wohl entlüften / neu
befüllen müssen. Entlüftungsset kann man sich übrigens für < 10 EUR selbst
basteln. Von Magura brauchst du nur zwei Spezialschrauben mit
"Tannenbäumchen" auf der anderen Seite und ein Fläschchen Öl. Schlauch
gibts beim Aquariumsbedarf, Spritze in der Apotheke.
--
Kai
Nico Hoffmann
2013-09-27 16:45:09 UTC
Permalink
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut. Bei
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren und einen von zwei Hydraulikzylinderchen erspart.

Ein Plus - wenn die Konstruktion gelungen wäre - hätte sein können,
dass ein Laufrad Aus- und Einbau ohne Lösen des Magura-Schnellspanners
(=Neujustage) oder Luftablassen abläuft. Dazu müßte man die Betätigung
aushängen können, aber das ist bei Bremsen nicht unüblich.

Aber warum einfach, wenn's kompliziert auch geht?
Post by Kaí ŧeranskí
anderen Bremsen wird mehrmals im Jahr irgendwas nachgestellt, das ist dann
ganz normal. Aber wenn nach vielen Jahren sorgloser Benuzung mal was mit
der Magura HS ist, fangen die Leute an, wüst zu schimpfen und zu fluchen.
Ist echt ein Phnänomen. Also ich finde Magura montieren immer noch
einfacher als z.B. Cantilever-Bremsklötze ausrichten. Wenn die Klötze
nicht in allen Ebenen gerade stehen sollen, sogar wesentlich einfacher.
Ja, die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit ist einsame Spitze. Die
Hydraulik hat jetzt mehrere Jahre im Ganzjahresbetrieb
incl. Streusalzwinter unbeeindruckt hinter sich gebraucht, was
Funktionssicherheit und Leichtgängigkeit angeht. Das hat von den
Seilzugdingern vorher keines auch nur annähernd so geschafft.

Ein weiterer Pluspunkt von Magura ist die Ersatzteilversorgung. Man
kriegt alles und vieles einzeln, und das System ist nach gut 20 Jahren
noch in sich kompatibel. Gut, die Bremsgriffe werden von Generation zu
Generation immer häßlicher, aber wenn ein 20 Jahre alter Bremsgriff
kaputt geht, kann man einen neuen kaufen und dranmontieren. Man
kriegt zwar Augenkrebs, aber bremsen tut er.

N.
--
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Rainer Ma¡
2013-09-27 19:13:23 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut. Bei
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren und einen von zwei Hydraulikzylinderchen erspart.
Null Zustimmung zu allem. Als das Zeug anno '87 rauskam, habe ich es mir
genau angesehen (u.a. auseinandergebohrt ;o) und fand es, mit ein paar
Abstrichen, genial. Das finde ich heute noch (so man denn unbedingt noch
altmodische Felgenbremsen haben möchte).

Allerdings kann man das schon als Einkolbensystem bauen, indem man den
zweiten Zylinder einfach weglässt und durch eine starre Belagaufnahme
ersetzt. Prinzip einarmer Bandit - Begriff von Smolik, der das mal als
Seilzugbremse gebaut hat. Der bewegliche Belag biegt die Felge elastisch
rüber und drückte sie an den festen. Dürfte aber den Nachteil haben, dass
die Beläge und die Felge asymmetrisch verschleißen.

Rainer
--
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Olaf Schultz
2013-09-27 19:44:22 UTC
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Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut.
Den Rant, den mein LBS über die Erstmontage der akt. Version ausführt
ist youtube-würdig:-) Das scheint von Version zu Version
verschlimmbessert zu werden um noch ein paar mehr g und ct
herauszuquetschen:-(

Bei
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
Mit mindestes zwei Gelenken, die Festgammeln können...
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren und einen von zwei Hydraulikzylinderchen erspart.
Das Problem ist, daß die Chaoten in Waldurbach? den U-Bügel
wegrationalisiert haben (werden in der Bucht inzwischen wohl mit Gold
aufgewogen) und nie in kurzen Längen produziert hatten. Der war
hinreichend steif. Da war nur der Abstand zur Achse einzustellen fertig.
Gut, ist mit den geanzen Federgabeln heutzutage nicht so kompatibel...
aber genial einfach. Einziges Problem: An einigen Geometrien ist das
System, ähm, etwas, schwingungsanfällig. Der Radau, den die HR-Bremse
mit U-Bügel hinten an einem meiner Flevos erzeugt läßt jeden D-Zug blaß
aussehen:-) Da kam bisher auch keine Scheibenbremse in der Reichweite
meiner Ohren ran:-)
Post by Rainer Ma¡
Null Zustimmung zu allem. Als das Zeug anno '87 rauskam, habe ich es mir
genau angesehen (u.a. auseinandergebohrt ;o) und fand es, mit ein paar
Abstrichen, genial. Das finde ich heute noch (so man denn unbedingt noch
altmodische Felgenbremsen haben möchte).
Ich hab hier seit 1989? Magura im Einsatz. Ausfälle, die nicht totale
eigene Doofheit waren?
-Ein Nehmerkolben festgegammelt durch Oxidierung. Das war noch
Alukolben. Inzwischen sind die Kolben Kunststoff. Mit etwas
nachdringlicher Nachhilfe ist der Kolben wieder gängig und wartet auf
Einsatz. Wartung? Stand mit kurzer Unterbrechung seit Jahren draußen.
Pflege: Keine. Cantibremsgelenke brauchten hier mehr Pflege.

Sonst nichts. Die Klötze halten einigermaßen, sind felgenschonend.
Lediglich die Passung ist reichlich eng... wenn es länger feucht ist,
quillt das Nylon und der Klotz hängt in der Führung. Neue Klötze kriegen
deshalb bei mir gleich einen paar Striche mit der Feile.

Meiner Meinung nach gibt es nur ein Bremssystem das Wartungsextensiver
ist: Sachs PowerDISC:-)
Post by Rainer Ma¡
Allerdings kann man das schon als Einkolbensystem bauen, indem man den
zweiten Zylinder einfach weglässt und durch eine starre Belagaufnahme
ersetzt.
Prinzip einarmer Bandit - Begriff von Smolik, der das mal als
Post by Rainer Ma¡
Seilzugbremse gebaut hat. Der bewegliche Belag biegt die Felge elastisch
rüber und drückte sie an den festen. Dürfte aber den Nachteil haben, dass
die Beläge und die Felge asymmetrisch verschleißen.
Oder die alte Rennradbremse (HS77?) mit einkolben und Zahnradführung...
Rainer Ma¡
2013-09-27 20:16:58 UTC
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Post by Olaf Schultz
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut.
Den Rant, den mein LBS über die Erstmontage der akt. Version ausführt
ist youtube-würdig:-)
Bitte näxtes Mal mitschneiden und dort einstellen ;o)
Post by Olaf Schultz
Das scheint von Version zu Version
verschlimmbessert zu werden um noch ein paar mehr g und ct
herauszuquetschen:-(
Glücklicherweise kann ich da nicht mitreden. Die separat hier rumfliegende
HS-Technik ist lt. Herstellerprägung noch von 1987. Das modernste ist die
HS22 an der Stadtschlampe.
Post by Olaf Schultz
Bei
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
Mit mindestes zwei Gelenken, die Festgammeln können...
Und verschleißen, Spiel entwickeln, ab und zu zerlegt, gereinigt und
gefettet werden müssen, einen Zentrierklapparatismus erfordern und
kreisbahnmäßig für mehr schiefe Belagabnutzung sorgen ...
Post by Olaf Schultz
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren und einen von zwei Hydraulikzylinderchen erspart.
Das Problem ist, daß die Chaoten in Waldurbach?
*Bad* Urach, du Nordlichtwossi.
Post by Olaf Schultz
Ich hab hier seit 1989? Magura im Einsatz. Ausfälle, die nicht totale
eigene Doofheit waren?
Letzteres interessiert aber auch ;o)
Post by Olaf Schultz
-Ein Nehmerkolben festgegammelt durch Oxidierung. Das war noch
Alukolben.
Der war ordentlich eloxiert und hatte satte 4 Hundertstel Spiel.
Kann ich mir einklich nur so vorstellen, dass die Staubdichtung im Eimer
war, Salzwasser in den Spaltraum zwischen Taubdichtung und O-Ring
eingewandert ist und das Zeug dann eine Weile nicht bewegt wurde, während
der die nackte Alku-Zylinderwand aufblühte.
Post by Olaf Schultz
Sonst nichts. Die Klötze halten einigermaßen, sind felgenschonend.
Die Belagmischung war seinerzeit so vorbildlich, dass es Adapter für
Cantibremsen gab.
Post by Olaf Schultz
Lediglich die Passung ist reichlich eng... wenn es länger feucht ist,
quillt das Nylon und der Klotz hängt in der Führung.
Womit zu rechnen war.
Post by Olaf Schultz
Neue Klötze kriegen
deshalb bei mir gleich einen paar Striche mit der Feile.
Ein guter Konstruktör[tm] hätte mehr Spiel vorgesehen - bzw. eine Woche oder
so Zwischenlagerung der frisch gespritgussten Beläge in Wasser.
Post by Olaf Schultz
Meiner Meinung nach gibt es nur ein Bremssystem das Wartungsextensiver
ist: Sachs PowerDISC:-)
Post by Rainer Ma¡
Allerdings kann man das schon als Einkolbensystem bauen, indem man den
zweiten Zylinder einfach weglässt und durch eine starre Belagaufnahme
ersetzt.
Prinzip einarmer Bandit - Begriff von Smolik, der das mal als
Post by Rainer Ma¡
Seilzugbremse gebaut hat. Der bewegliche Belag biegt die Felge elastisch
rüber und drückte sie an den festen. Dürfte aber den Nachteil haben, dass
die Beläge und die Felge asymmetrisch verschleißen.
Oder die alte Rennradbremse (HS77?) mit einkolben und Zahnradführung...
Die hatte aber doch auch doofe Gelenke?

Rainer,
den seinerzeit die minimalistische Lagerung der CLB2 beeindruckte:
M7-Gewinde in den Alubremsschenkeln, sie drehten sich auf simplen
Gewindebolzen
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (·)(.) /( )
Rennkater ----> =( o )= B ( )
'~u~' \(_____)
Nico Hoffmann
2013-09-28 07:53:22 UTC
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Post by Rainer Ma¡
Post by Olaf Schultz
Post by Nico Hoffmann
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
Mit mindestes zwei Gelenken, die Festgammeln können...
Und verschleißen, Spiel entwickeln, ab und zu zerlegt, gereinigt und
gefettet werden müssen, einen Zentrierklapparatismus erfordern und
kreisbahnmäßig für mehr schiefe Belagabnutzung sorgen ...
Um Himmels willen. Sagt das bloß nicht meinem "Randoneur". Der hat
nämlich wegen Rennlenker (noch so ein Magura-Rant-Thema)
konventionelle Seilzugremsen an den Cantisockeln und könnte diese
ganzen Krankheiten kriegen, wenn er davon wüßte...!
Post by Rainer Ma¡
Post by Olaf Schultz
Lediglich die Passung ist reichlich eng... wenn es länger feucht ist,
quillt das Nylon und der Klotz hängt in der Führung.
Womit zu rechnen war.
Das kannte ich noch nicht. Ich hatte nur im Winter mal Eis zwischen
Belag und Kolben, weswegen der Belag nicht mehr ganz zurückfahren
konnte. D.h., in den vergangenen 4 Wintern zwei Mal.... LR-Ausbau
nachts im Schneetreiben ist unschön, aber wenn es alle zwei jahre
einmal passiert und sonst nix ist, mag es gehen.
Post by Rainer Ma¡
Post by Olaf Schultz
Neue Klötze kriegen
deshalb bei mir gleich einen paar Striche mit der Feile.
Ein guter Konstruktör[tm] hätte mehr Spiel vorgesehen - bzw. eine Woche oder
so Zwischenlagerung der frisch gespritgussten Beläge in Wasser.
Canti-Bremsen hatten in dieser Hinsicht einen "guten Konstruktör",
denn dort ist der Belag auf dem Ausleger fest montiert, und wenn er
ein bischen quillt, ist das scheißegal.

N.
--
[X] Dies ist eine Signatur. [ ] Eine URL muß sein.
[ ] Ich bin heute kreativ. [X] Keine weiteren Fragen.
Kaí ŧeranskí
2013-09-28 18:34:37 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Post by Kaí ŧeranskí
[Magura-Rant]
Ich habe schon so viele Räder gesehen, wo eine Magura seit 15 oder 20
Jahren montiert ist und noch nie ein Service stattgefunden hat ausser mal
Klötze auswechseln. Zeig mir das mal mit irgendeinem anderen Bremsentyp.
Ja, die anfängliche Montag ist etwas fummelig, aber dann ist auch gut. Bei
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti- oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren und einen von zwei Hydraulikzylinderchen erspart.
Ich sehe da kein Problem. Die eigentliche Hydraulik funktioniert gut. Bloß
die Befestigung und Justierung der Zylinder ist Murks, und das seit
mehreren Generationen. Weil, wie hier im Nebenthread schon anklingt, die
eine Schraube direkt den Druck im Nehmerzylinder des Bremskolbens
beeinflusst. Und weil zweitens man zur Justierung alle vier Schrauben
losdrehen muss, dann an den Zylindern rumwürgen, bis es halbwegs passt,
dann wieder die Schrauben halb festschrauben. Dabei besteht aber wieder
die Gefahr, dass sich Befestigungen auf den Cantileversocken drehen und
die ganze Einstellung der Klötze nicht stimmt.
Post by Nico Hoffmann
Ein Plus - wenn die Konstruktion gelungen wäre - hätte sein können,
dass ein Laufrad Aus- und Einbau ohne Lösen des Magura-Schnellspanners
(=Neujustage) oder Luftablassen abläuft.
Häh? Bei mir geht das ohne Neujustage. Die einzige kleine "Neujustage"
besteht ev. darin, dass man mal kurz mit einer Hand den Bremshebel
betätigt, dann mit der anderen Hand den Bremsklotz +- 5° auf der Felge
ausrichten kann und dann erst den Schnellspanner schliesst. Schrauben
drehen muss ich dafür nicht. Aber ich hab wie gesagt noch die alte Magura,
mit den Ärmchen, ohne die Platte hinten. Ich habe immer gedacht, die neuen
seien da besser.
Post by Nico Hoffmann
Dazu müßte man die Betätigung
aushängen können, aber das ist bei Bremsen nicht unüblich.
Ja, z.B. bei sehr vielen V-Brakes geht das nicht (mehr), wenn sie eng
eingestellt sind. Deren Aushängmechanismus sind wirklich Murks. Wenige
Modelle von Avid / SRAM haben einen wirksamen Enspannhebel, den man schräg
nach oben aufklappt.
Post by Nico Hoffmann
Aber warum einfach, wenn's kompliziert auch geht?
Post by Kaí ŧeranskí
anderen Bremsen wird mehrmals im Jahr irgendwas nachgestellt, das ist dann
ganz normal. Aber wenn nach vielen Jahren sorgloser Benuzung mal was mit
der Magura HS ist, fangen die Leute an, wüst zu schimpfen und zu fluchen.
Ist echt ein Phnänomen. Also ich finde Magura montieren immer noch
einfacher als z.B. Cantilever-Bremsklötze ausrichten. Wenn die Klötze
nicht in allen Ebenen gerade stehen sollen, sogar wesentlich einfacher.
Ja, die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit ist einsame Spitze. Die
Hydraulik hat jetzt mehrere Jahre im Ganzjahresbetrieb
incl. Streusalzwinter unbeeindruckt hinter sich gebraucht, was
Funktionssicherheit und Leichtgängigkeit angeht. Das hat von den
Seilzugdingern vorher keines auch nur annähernd so geschafft.
Ein weiterer Pluspunkt von Magura ist die Ersatzteilversorgung. Man
kriegt alles und vieles einzeln, und das System ist nach gut 20 Jahren
noch in sich kompatibel. Gut, die Bremsgriffe werden von Generation zu
Generation immer häßlicher, aber wenn ein 20 Jahre alter Bremsgriff
kaputt geht, kann man einen neuen kaufen und dranmontieren. Man
kriegt zwar Augenkrebs, aber bremsen tut er.
Das ist dann echte Vorteil, bei allen Nachteilen, wenn die Konstruktion
nie geändert wurde. Auf meine HS66-Hebel muss ich allerdings aufpassen.
--
Kai
Gerald E:scher
2013-09-30 17:49:43 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Der Konstrukteur hat defintiv ungesundes Zeug geraucht, als ihm die
bekloppte Zweikolbenbremse eingefallen ist. Ein halbwegs geradeaus
denkender Mensch hätte eine Canti-
Und die Nachteile einer Cantilever-Bremse mit denen einer hydraulischen
Bremse perfekt vereinigt.
Post by Nico Hoffmann
oder V-Bremse hydraulisch betätigt,
V-Bremsen gab es damals noch nicht. Später kam die hydraulische Wendler
raus, hat sich aber nicht durchgesetzt.
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Arno Welzel
2013-10-01 06:52:46 UTC
Permalink
[...]
Post by Gerald E:scher
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis und V-Brakes. Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen, um es hoffentlich weit genug
zur Seite zu bekommen, damit man den alten Bremsklotz raus und den neuen
wieder reinbekommt. Wenn das öfter als alle 1-2 Jahre nötig ist, nervt
das schon etwas.

Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen, neue Beläge rein,
Splinte rein, fertig. Dazu muss weder die Bremse geöffnet werden, noch
das Laufrad ausgebaut oder gelockert sein.
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Yep. Ich nutze derzeit welche von BBB. Magura schreibt aber immer noch
etwas von Garantieverlust bei der Verwendung von Belägen von
Drittherstellern.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Martin Wohlauer
2013-10-01 07:04:41 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis und V-Brakes. Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen, um es hoffentlich weit genug
zur Seite zu bekommen, damit man den alten Bremsklotz raus und den neuen
wieder reinbekommt. Wenn das öfter als alle 1-2 Jahre nötig ist, nervt
das schon etwas.
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen
Klappt letzteres bei dir so einfach? Bei mir ist das Entfernen
runtergebremster Beläge schon öfter ein ziemliches Theater... Der Rest
ist dagegen schon immer recht einfach, das stimmt.

Grüßle,

Martin.
Rainer Ma¡
2013-10-01 17:52:52 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Arno Welzel
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen
Das geht ja noch. Das anschließende Lochwiederfinden kann wesentlich mehr
Geduld erfordern ...
Post by Martin Wohlauer
Klappt letzteres bei dir so einfach? Bei mir ist das Entfernen
runtergebremster Beläge schon öfter ein ziemliches Theater...
Hier auch. Ich baue die Belagträger meistens ab. Dann muss ich nicht lange
im Halbdunklen im Dreck rumfummeln ;o)

Rainer
--
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halb nachgefüllt '~U~' \(_____)
Martin Wohlauer
2013-10-01 18:06:50 UTC
Permalink
Post by Rainer Ma¡
Post by Martin Wohlauer
Post by Arno Welzel
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen
[...]
Post by Martin Wohlauer
Klappt letzteres bei dir so einfach? Bei mir ist das Entfernen
runtergebremster Beläge schon öfter ein ziemliches Theater...
Hier auch. Ich baue die Belagträger meistens ab. Dann muss ich nicht lange
im Halbdunklen im Dreck rumfummeln ;o)
Same here... Wenn man die mal wieder raus meißeln muss, möcht ich das
nicht am Rad machen müssen.

Grüßle,

Martin.
Gerald E:scher
2013-10-01 11:46:24 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
[...]
Post by Gerald E:scher
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis
Nicht als die Magura auf den Markt kam.
Post by Arno Welzel
und V-Brakes.
Und für die schon gar nicht, die waren noch nicht erfunden.
Post by Arno Welzel
Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen,
Wirklich ein furchtbarer Aufwand. Bei V-Bremsen muss man übrigens das
Vorderrad komplett ausbauen, sonst kommt man nicht an die teilweise
hinter den Gabelscheiden verborgenen Bremsgummis.
Post by Arno Welzel
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen, neue Beläge rein,
Splinte rein, fertig. Dazu muss weder die Bremse geöffnet werden, noch
das Laufrad ausgebaut oder gelockert sein.
Diese Übung bitte am Vorderrad vorzeigen.
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Yep. Ich nutze derzeit welche von BBB. Magura schreibt aber immer noch
etwas von Garantieverlust bei der Verwendung von Belägen von
Drittherstellern.
In meiner Montageanleitung steht etwas von Teilen von Fremdherstellern.
Man darf halt nicht so blöd sein, im Falle eines Lecks die Fremdbeläge
mitzuschicken.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Arno Welzel
2013-10-01 12:17:53 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Arno Welzel
[...]
Post by Gerald E:scher
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis
Nicht als die Magura auf den Markt kam.
[...]

Ja und? Ist das für die Betrachtung *heute* relevant?
Post by Gerald E:scher
Post by Arno Welzel
Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen,
Wirklich ein furchtbarer Aufwand. Bei V-Bremsen muss man übrigens das
Vorderrad komplett ausbauen, sonst kommt man nicht an die teilweise
hinter den Gabelscheiden verborgenen Bremsgummis.
Bei dem Fahrrädern mit V-Brakes vorne, wo ich die Bremsbeläge bisher
ausgewechselt habe, war das nicht erforderlich.

Dafür muss ich an meinem Alltagsrad hinten die Magura ohne
Schnellspanner komplett abmontieren oder eben das Hinterrad ausbauen,
weil ich das mit gelöstem Schnellspanner nicht weit genug zur Seite
schwenken kann, um den Belag wechseln zu können... BTDT... macht nicht
so viel Spass. Aber das ist ja erfreulicherweise auch nicht wirklich oft
notwendig.
Post by Gerald E:scher
Post by Arno Welzel
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen, neue Beläge rein,
Splinte rein, fertig. Dazu muss weder die Bremse geöffnet werden, noch
das Laufrad ausgebaut oder gelockert sein.
Diese Übung bitte am Vorderrad vorzeigen.
Gerne - am Winterrad muss ich demnächst eh' vorne die Beläge erneuern.
Dann mache ich davon mal ein paar Bilder oder ein Video, mal sehen.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Kaí ŧeranskí
2013-10-01 17:40:10 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Dafür muss ich an meinem Alltagsrad hinten die Magura ohne
Schnellspanner komplett abmontieren oder eben das Hinterrad ausbauen,
weil ich das mit gelöstem Schnellspanner nicht weit genug zur Seite
schwenken kann, um den Belag wechseln zu können... BTDT... macht nicht
so viel Spass. Aber das ist ja erfreulicherweise auch nicht wirklich oft
notwendig.
Ich habe in der Selbsthilfewerkstatt genügend V-Brake-Modelle
kennengelernt, wo der Entspannmechanismus auch nicht als ebensolcher
funktioniert, wenn die Klötze eng an der Felge stehen. Zudem sind die
Dinger oft so fehlkonstuiert, dass der Bremsklotz nur einen halben cm weit
auslenkt und dann an den Sattelstreben anschlägt. Da ist also auch nichts
mit einfach mal auswechseln. Sondern die Einstell- und Halteschraube muss
jedes Mal gelöst werden und die Einstellunge der Bremse geht verloren.
--
Kai
Kaí ŧeranskí
2013-10-01 17:41:07 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Dafür muss ich an meinem Alltagsrad hinten die Magura ohne
Schnellspanner komplett abmontieren oder eben das Hinterrad ausbauen,
weil ich das mit gelöstem Schnellspanner nicht weit genug zur Seite
schwenken kann, um den Belag wechseln zu können... BTDT... macht nicht
so viel Spass. Aber das ist ja erfreulicherweise auch nicht wirklich oft
notwendig.
Ich habe in der Selbsthilfewerkstatt genügend V-Brake-Modelle
kennengelernt, wo der Entspannmechanismus auch nicht als ebensolcher
funktioniert, wenn die Klötze eng an der Felge stehen. Zudem sind die
Dinger oft so fehlkonstuiert, dass der Bremsklotz nur einen halben cm weit
auslenkt und dann an den Sattelstreben anschlägt. Da ist also auch nichts
mit einfach mal auswechseln. Sondern die Einstell- und Halteschraube muss
jedes Mal gelöst werden. Dabei geht die Einstellung der Bremse natürlich
verloren.
--
Kai
Gerald E:scher
2013-10-01 18:15:16 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Post by Arno Welzel
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis
Nicht als die Magura auf den Markt kam.
[...]
Ja und? Ist das für die Betrachtung *heute* relevant?
Du kannst nicht von Magura erwarten, nachdem sie die ersten werkzeuglos
tauschbaren Beläge auf den Markt gebracht haben, ein paar Jahre später
Sh*m*n* hinterherzuhecheln.
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Post by Arno Welzel
Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen,
Wirklich ein furchtbarer Aufwand. Bei V-Bremsen muss man übrigens das
Vorderrad komplett ausbauen, sonst kommt man nicht an die teilweise
hinter den Gabelscheiden verborgenen Bremsgummis.
Bei dem Fahrrädern mit V-Brakes vorne, wo ich die Bremsbeläge bisher
ausgewechselt habe, war das nicht erforderlich.
Du hast offensichtlich noch nie an einem Fahrrad mit fetter Federgabel
und fetten Reifen vorne die Cartridge-Beläge getauscht. Ohne Ausbau des
Vorderrades wäre das eine Arbeit für einen Gynäkologen.
Manche abgenutzten Gummis kriegt man überhaupt nur mit sanfter Gewalt
aus den Bremsschuhen, ohne Ausbau des Laufrades fast unmöglich.
Post by Arno Welzel
Dafür muss ich an meinem Alltagsrad hinten die Magura ohne
Schnellspanner komplett abmontieren
Der Schnellspanner lässt sich nachrüsten.
Post by Arno Welzel
oder eben das Hinterrad ausbauen,
weil ich das mit gelöstem Schnellspanner nicht weit genug zur Seite
schwenken kann, um den Belag wechseln zu können... BTDT... macht nicht
so viel Spass.
Was ist am Ausbau des Hinterrades so schlimm? Wenn es dich wirklich
stört, rüste halt den Schnellspanner nach. Bei vielen Rädern mit
V-Bremsen bleibt einem der Laufradausbau keinesfalls erspart.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Rainer Ma¡
2013-10-01 17:56:49 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Yep. Ich nutze derzeit welche von BBB.
Taugen die denn was? Ich habe vor, ähm, 9 Jahren mal BBB-Beläge für
V-Cartridges getestet. Und bald wieder rausgeworfen, weil sie sich als
hungrige Felgenfresser entpuppten.

Rainer
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (@)(@) /( )
Rennkater, ----> =( o )= B (~~~~~)
halb nachgefüllt '~U~' \(_____)
Gerald E:scher
2013-10-01 18:05:59 UTC
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Post by Rainer Ma¡
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Yep. Ich nutze derzeit welche von BBB.
Taugen die denn was?
Auf den schwarzen BBB steht "Swissstop" drauf, sprich, die sind nix
anderes als die ebenfalls von Swissstop stammenden Magura.
Post by Rainer Ma¡
Ich habe vor, ähm, 9 Jahren mal BBB-Beläge für
V-Cartridges getestet.
Das sagt überhaupt nix, da vermutlich von einem anderen Hersteller.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Arno Welzel
2013-10-02 10:25:29 UTC
Permalink
Post by Rainer Ma¡
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Yep. Ich nutze derzeit welche von BBB.
Taugen die denn was? Ich habe vor, ähm, 9 Jahren mal BBB-Beläge für
Es gibt viele Beläge von BBB, nicht nur "die" BBB-Beläge.
Post by Rainer Ma¡
V-Cartridges getestet. Und bald wieder rausgeworfen, weil sie sich als
hungrige Felgenfresser entpuppten.
Diese nicht:

<http://de.bbbcycling.com/bike-parts/brake-shoes/BBS-19HP>
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Nico Hoffmann
2013-10-03 19:00:37 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
[...]
Post by Gerald E:scher
Post by Nico Hoffmann
und den Kunden proprietäre Bremsklötze, das dämliche Gefummel beim
Justieren
Du möchtest also das einmalige Gefummel mit den Nehmerzylindern gegen
Gefummel bei jedem Belagswechsel wie bei Cantis tauschen? Hast du was
geraucht?
Cartridge-Beläge, die sich komplett ohne neue Justierung der Bremse
auswechseln lassen, existieren auch für Cantis und V-Brakes. Und deren
Wechsel ist deutlich weniger aufwendig, als bei Maguras, wo man eine
Seite mit dem Schnellspanner lösen muss und die andere Seite entweder
abmontieren muss oder das Laufrad lösen, um es hoffentlich weit genug
zur Seite zu bekommen, damit man den alten Bremsklotz raus und den neuen
wieder reinbekommt. Wenn das öfter als alle 1-2 Jahre nötig ist, nervt
das schon etwas.
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen, neue Beläge rein,
Splinte rein, fertig. Dazu muss weder die Bremse geöffnet werden, noch
das Laufrad ausgebaut oder gelockert sein.
Seufz. Kannst du den Text auf Aufkleber drucken lassen und einen an
jede Laterne kleben? Vielleicht bringt die Wiederholung doch was...
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Seufz.


N.
--
[X] Dies ist eine Signatur. [ ] Eine URL muß sein.
[ ] Ich bin heute kreativ. [X] Keine weiteren Fragen.
Volker Bartheld
2013-10-04 08:13:25 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Nico Hoffmann
Post by Arno Welzel
Bei den V-Brakes an meinen anderen Fahrrädern ist das deutlich einfacher
- Sicherungssplinte rausziehen, Belag rausziehen, neue Beläge rein,
Splinte rein, fertig. Dazu muss weder die Bremse geöffnet werden, noch
das Laufrad ausgebaut oder gelockert sein.
Seufz. Kannst du den Text auf Aufkleber drucken lassen und einen an
jede Laterne kleben? Vielleicht bringt die Wiederholung doch was...
In der Theorie mag das vielleicht "deutlich einfacher" sein. Allerdings
verschleißen V-Brakes ohne Parallelogrammführung notgedrungen am inneren
(d. h. nabenseitigen)Ende der Backen schneller, was ein zunehmendes
Einwandern nach innen/unten zu Folge hat. Ob das nur die vollständige
Nutzung der Beläge verhindert oder zum Problem wird, bei dem sich ein Grat
bildet und die Beläge von der Felgenflanke abrutschen, hängt von der Felge
selbst, der Grundeinstellung der Bremse und der Präzision der Bremse
selbst ab.

Bei meiner Avid SD-7 war das ein regelmäßiges Ärgernis, hinzu kam diese
merkwürdige "Olive" zur Einstellung der Belagposition. Den Konstrukteur
dieser Lösung, bei der mindestens vier Freiheitsgrade GLEICHZEITIG an
einer (WIMRE) M5- Schraubverbindung hängen, hätte ich am liebsten auf den
Mond geschossen. Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.

Den Nervfaktor dieser Beobachtungen mag jeder individuell interpretieren
und möglicherweise treten die Phänomene bei steiferen Gabeln und anderen
V-Brake-Fabrikaten nicht oder nur sehr eingeschränkt auf, bei mir war u.
A. das Grund genug auf eine hydraulische Scheibenbremse (BR-M555 mit 160er
Scheiben, dann BR-M675 mit 180er Scheibe vorne) umzusteigen. Ein weiterer
war der sorglose Winterbetrieb bei weitestgehend gleichbleibender
Bremsleistung in Regen und Schneematsch - ohne im Belag eingeschmolzene
Aluspreißel der Felge.

Auch hier scheiden sich natürlich die Geister, was Wartungs- und
Nervfreiheit eines solchen Systems anbelangt.

Bei mir beschränkte sich die Befassung mit der BR-B555 über annähernd zehn
Jahre im Zurückdrücken der Kolben zum Auswechseln der Beläge. Ja, ein paar
Scheiben habe ich auch durchgebremst. An der Einstellung der Zange hat
sich seit der Zeit nichts geändert und geschliffen hat das Ding erst, als
irgendwann die Kolben irreparabel festgingen.

Das vermutlich Folge meiner Ignoranz, das Hydrauliköl in der Zeit nicht
regelmäßig sondern nie zu wechseln. Die BR-M555 hinten funktioniert
übrigens immer noch, der Zweiersatz der Nachfolger hat mich im Juni 125€
(bei Bike-Components) gekostet. Incl. Handpumpen, Sätteln,
Hydraulikmaterial, Beläge und Montagematerial und es gibt keinen Grund zur
Annahme, daß das Zeugs nicht wieder ein Jahrzehnt halten sollte, so es das
Radl entsprechend lange macht.

Auf der Rechnung hinzu kamen, das sei der Fairneß halber erwähnt, 17€ für
die 180er Scheibe, ein Träufeltrichter für 3€ und 1000ml Hydrauliköl für
weitere 17€ mit dem ich vermutlich bis an den Rest meines Lebens wechseln
kann.
Post by Nico Hoffmann
Post by Arno Welzel
Post by Gerald E:scher
Das Patent auf die Bremsklötze ist übrigens abgelaufen, man kriegt
passende Beläge nun von verschiedensten Herstellern.
Seufz.
Was hindert Dich dran, auf so ein System umzubauen, wenn Du mit dem anderen
Kram so unzufrieden bist? "Ebay, ab ein Euro, wegen Hobbyaufgabe, von Frau
gefahren, alle Inspektionen.".

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-05 17:03:57 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
In der Theorie mag das vielleicht "deutlich einfacher" sein. Allerdings
verschleißen V-Brakes ohne Parallelogrammführung notgedrungen
Gibt es V-Bremsen mit Parallelogrammführung überhaupt noch? Am besten
erschien mir eine Konstruktion von Tektro, bei der der äußere
Parallelogrammschenkel als Blattfeder ausgeführt gleichzeitig als
Rückholfeder diente. Vermied die beiden gerne verschleißenden Gelenke
des äußeren Schenkels.
Post by Volker Bartheld
Bei meiner Avid SD-7 war das ein regelmäßiges Ärgernis, hinzu kam diese
merkwürdige "Olive" zur Einstellung der Belagposition. Den Konstrukteur
dieser Lösung, bei der mindestens vier Freiheitsgrade GLEICHZEITIG an
einer (WIMRE) M5-
M6
Post by Volker Bartheld
Schraubverbindung hängen, hätte ich am liebsten auf den
Mond geschossen.
Worin bestand dein Problem? Beläge an die Felge anlegen, Bremshebel
anziehen, Im-Bus-Muttern mittelfest anziehen, Bremshebel lösen, Beläge
mit der Hand festhalten, Im-Bus-Muttern anknallen, fertig.
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Post by Volker Bartheld
Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.
Du möchtest Nokon-Züge :-)
--
Gerald

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| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Volker Borchert
2013-10-06 04:29:01 UTC
Permalink
[ ... Murksbremsen einstellen ... ]
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Hazet 863Q (IIRC) regelt.
--
"I'm a doctor, not a mechanic." Dr Leonard McCoy <***@ncc1701.starfleet.fed>
"I'm a mechanic, not a doctor." Volker Borchert <***@despammed.com>
Gerald E:scher
2013-10-06 10:17:00 UTC
Permalink
Post by Volker Borchert
[ ... Murksbremsen einstellen ... ]
Klar, für dich ist alles Murks, was keine >30 Jahre alte, billige,
weiche Bremszange ist.
Post by Volker Borchert
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Hazet 863Q (IIRC) regelt.
Nein, eine Knarre regelt an der Stelle nicht, da die Im-Bus-Mutter,
falls nötig, nur umständlich feinfühlig lösbar ist.

Ein solcher Schlüssel regelt: http://www.unior.at/set.php?setref=21022
--
Gerald

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Volker Borchert
2013-10-06 18:31:31 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Borchert
[ ... Murksbremsen einstellen ... ]
Klar, für dich ist alles Murks,
was beim Einstellen in ein elendes Geduldsspiel ausartet.
Post by Gerald E:scher
was keine >30 Jahre alte, billige, weiche Bremszange ist.
Nicht alles: Bügelmaguras wären Sieger, wenn es sie denn noch gäbe.
Cantiadaptermaguras sind solala. Scheibenmaguras hab ich vor ein paar
Tagen mal fahren dürfen/müssen, von der Wirkung OK (ungewohnt giftig),
Montage und Einstellung kann ich natürlich nicht beurteilen, stelle es
mir aber schwierig vor, das Vorderrad auf Zehntelmillimeter auszurichten.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Borchert
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Hazet 863Q (IIRC) regelt.
Nein, eine Knarre regelt an der Stelle nicht, da die Im-Bus-Mutter,
falls nötig, nur umständlich feinfühlig lösbar ist.
Auch wenn du mich vermutlich für einen Grobmotoriker und Pfuscher
hältst, was teilweise vermutlich sogar zutrifft, aber eine Mutter mit
einer Knarre feinfühlig lösen kann ich. Nimm halt den normalen, festen
Quergriff.
Post by Gerald E:scher
Ein solcher Schl?ssel regelt: http://www.unior.at/set.php?setref=21022
Sieht so verkehrt nicht aus, der Satz mit den gängigen Größen 3-4-5-6-8
wäre mir aber zu sperrig verglichen mit den Nüssen, einer Verlängerung
(ich mag die verriegelnden von Stahlwille) und der Quergriffknarre oder
dem Quergriff. Und: auf die Nüsse paßt auch der 2,5-25 Knackser.
--
"I'm a doctor, not a mechanic." Dr Leonard McCoy <***@ncc1701.starfleet.fed>
"I'm a mechanic, not a doctor." Volker Borchert <***@despammed.com>
Gerald E:scher
2013-10-06 23:26:34 UTC
Permalink
Post by Volker Borchert
Post by Gerald E:scher
[ ... Murksbremsen einstellen ... ]
Klar, für dich ist alles Murks,
was beim Einstellen in ein elendes Geduldsspiel ausartet.
Dazu gehören V-Bremsen eben gerade nicht. Im Gegensatz zu Cantis mit
Belägen mit Klemmbolzenbefestigung.
Post by Volker Borchert
Post by Gerald E:scher
was keine >30 Jahre alte, billige, weiche Bremszange ist.
Nicht alles: Bügelmaguras wären Sieger, wenn es sie denn noch gäbe.
Sieger wären übliche Rennradbremszangen.
Post by Volker Borchert
Cantiadaptermaguras sind solala. Scheibenmaguras hab ich vor ein paar
Tagen mal fahren dürfen/müssen, von der Wirkung OK (ungewohnt giftig),
Verglichen mit deinen Weichmetall-Bremszangen ist jede moderne Bremse
giftig.
Post by Volker Borchert
Montage und Einstellung kann ich natürlich nicht beurteilen, stelle es
mir aber schwierig vor, das Vorderrad auf Zehntelmillimeter auszurichten.
Bitte beschäftige dich endlich mit moderner Fahrradtechnik oder enthalte
dich Kommentaren dazu. Scheibengebremste Vorderräder werden überhaupt
nicht ausgerichetet, ausgerichtet wird der Bremssattel.
--
Gerald

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Volker Borchert
2013-10-07 03:08:03 UTC
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Scheibengebremste Vorderräder werden überhaupt nicht ausgerichetet,
Es gibt also keinerlei Spiel zwischen Achse und Ausfallende?
--
"I'm a doctor, not a mechanic." Dr Leonard McCoy <***@ncc1701.starfleet.fed>
"I'm a mechanic, not a doctor." Volker Borchert <***@despammed.com>
Gerald E:scher
2013-10-07 11:37:44 UTC
Permalink
Post by Volker Borchert
Scheibengebremste Vorderräder werden überhaupt nicht ausgerichetet,
Es gibt also keinerlei Spiel zwischen Achse und Ausfallende?
Bei ordentlich gefertigten Gabeln gibt es kein Spiel, und falls doch,
werden die Gabelenden eh vom Schnellspanner zusammengedrückt.
--
Gerald

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Volker Bartheld
2013-10-08 09:53:23 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Bei meiner Avid SD-7 war das ein regelmäßiges Ärgernis, hinzu kam diese
merkwürdige "Olive" zur Einstellung der Belagposition.
Worin bestand dein Problem? Beläge an die Felge anlegen, Bremshebel
anziehen, Im-Bus-Muttern mittelfest anziehen, Bremshebel lösen, Beläge
mit der Hand festhalten, Im-Bus-Muttern anknallen, fertig.
Der ursprüngliche Hersteller der Innensechskantschraube war Inbus
("Innensechskantschraube Bauer und Schaurte"), mit dem
Consultingunternehmen wo statt dem "n" das "m" im Namen steht, habe ich
glücklicherweise nichts mehr zu tun.

Zur Frage:

1) Bei planparalleler Ausrichtung der Beläge verschleißt stets das hintere
(=der Fahrtrichtung abgewandte) Ende des Belags zuerst und auch die
Bremswirkung ist nicht optimal. Stichwort: "Toe-In". Diesen
Verwindungswinkel ohne Lehre reproduzierbar einzustellen ist ein Ding der
Unmöglichkeit.

2) Wegen des Drehpunkts rutschen die zur der Einstellung nur "angelegten"
Backen bei Aufbau signifrikanten Bremsdrucks nach unten, d. h. zur Nabe
hin weg. Das ist bei herkömmlichen Felgen und deren relativ schmaler
Flanke/Bremsring ein Problem.

3) Wie soll der Winkel des Belagbolzens zum Bremsausleger denn idealer- und
vorschriftsmäßigerweise beschaffen sein? Die V-Ausleger beim Kontakt des
Belags mit der Felge parallel (was ggfs. Umordnung der Einstellteile
erfordert)? Die Reibflächen exakt parallel auf dem Verschleißring der
Felgen? Der Hinweis "Beläge an die Felge anlegen" kann das nicht leisten.

4) Beim "anknallen" der Muttern (nach meinen Erfahrungen handelt es sich
hier nicht um verdrehgeschützte Muttern, sondern einen Stapel von
Innensechskantschraube, Unterlegscheibe, zweiteiliger Olive,
V-Brake-Ausleger, nochmals zweiteilige Olive, Unterlegscheibe und
selbstsichernder Mutter) muß man die Schraubverbindung gegenhalten. D. h.
Innensechskantbit im Schraubenkopf, Ring(!)schlüssel SW10 für die Mutter,
die sich hinten, felgenseitig befindet.

Zum "Belag mit der Hand festhalten" fehlt mir also die dritte Hand. Und
selbst wenn ich diese hätte, dreht sich der Belag bei relevanten
Anzugsmomenten immer noch ein Stück im Uhrzeigersinn mit, was man bei der
ursprünglichen Ausrichtung ebenfalls noch einkalkulieren muß.

5) Im Betrieb verschleißt das untere (nabenseitige) Ende vom Bremsbelag
bevorzugt. Kein Wunder, denn es liegt ja zuerst auf der Felge auf und dort
wirkt auch - wegen des kürzeren Hebels - die größere Anpreßkraft. Der Klotz
wandert also mit zunehmendem Verschleiß nach unten - ich habe noch nie
einen Klotz ohne Nachstellen bis zur Verschleißgrenze abfahren können.

6) Die Rückstellfedern der V-Brake-Ausleger sind eine nette Idee,
inzwischen kann man die Kräfte nicht nur in drei Stufen grob vorgeben,
sondern an einem (winzigen) Schräubchen sogar feinjustieren. Nutzt aber
alles nichts, wenn sich die zuführenden Bowdenzüge bei Fahrwerksbewegungen
und Lenkeinschlag notgedrungenerweise verlagern und so die
Rückstelleigenschaften sich ändern.

In der Folge schleift ein ursprünglich passend eingestellter Belag da und
dort an der Felge. Man hat folglich ein inkonsistentes Lüftspiel und muß
mehr Hebelweg akzeptieren als technisch eigentlich notwendig.

7) ist wie 5) zwar kein Einstellungsproblem, aber dennoch praxisrelevant:
Felgenbremsen sind empfindlich gegenüber Seitenschlag. Damit meine ich
nicht nur den statischen, sondern auch dynamischen, wie er z. B. während
der Kurvenfahrt auftritt. Nein, nicht lachen. Die Kombo aus Avid SD-7,
Manitou Black Elite und Shimano LX-Konusnabe hatte genau dieses
Nervpotential.

8) Bei der Einstellerei und der Bemessung der Bowdenzuglänge muß man sehr
genau aufpassen, daß man a) genug Verstellweg für den Ausgleich von
Belagverschleiß hat und b) gleichzeitig noch den Zug aushängen kann, so
man zwecks Wartung oder Schlauchreparatur mal die Felge rausnehmen muß.
Wie das bei einer Scheibenbremsanlage funktioniert, muß ich Dir nicht
extra erzählen: Schnellspanner lösen, Rad entfernen. Nach Reparatur Rad
wieder einhängen, Schnellspanner schließen, Bremse zur Kontrolle
betätigen.

9) Belagwechsel. Wie oft hast Du schon versplintete "Schnellwechselbeläge"
getauscht, wie lange hat das gedauert und wie notwendig war es danach, an
irgendwelchen Schräubchen herumzujustieren, damit wieder alles paßte?
Zugegeben, das mag eine relativ seltene Aktion sein - bei Scheibenbremsen
beschränkt sich die Vorgehensweise auf Rad entfernen, Bremskolben mit
verkantetem Schraubendreher zwischen den (verschlissenen) Belägen
zurückdrücken, Beläge entfernen, neue Beläge einhängen, mit Splint oder
Bolzen sichern, Rad einbauen, Bremse betätigen. Fertig. Keine weiteren
Einstellarbeiten notwendig.

10) Aller guten Dinge sind ja bekanntlich derer Zehn: Warum sollte ich ein
Bauteil ohne Not mit gänzlich unterschiedlichen und sogar konträren
Aufgaben belasten sollen? Eine Felge ist in erster Linie zur Radführung da
und kein Verschleißteil, an dem ich Reibungsarbeit leiste. Es ist also in
erster Linie billig und vielleicht auch ein bißchen leichter.

Das mag jetzt eine sehr subjektive Ansicht sein und anderswer hat ähnliche
Enttäuschungen mit Scheibenbremsanlagen erlebt - mir sind derartige
Leidenswege bislang komplett erspart geblieben. BR-M555 wie auch BR-M675
("servo wave") sind komplett unauffällig. Sommer, Winter, Staub, Regen,
Schnee, egal. Gelegentlich wäscht man den Kram mit dem Hochdruckreiniger
aus gesunder Distanz ab (vorzugsweise vor Belagwechsel) und weiter gehts.

Kein Roulette mit verschmutzten oder durchgebremsten Felgenflanken, keine
beweglichen Teile, die ich schmieren muß (mal von dem Bremshebel selbst
abgesehen). Bremsflüssigkeitswechsel kann man sich schenken (und dann eben
nach einem Jahrzehnt ggfs. eine neue Anlage einbauen) oder macht ihn in
max. 15 Minuten.
Post by Gerald E:scher
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Komplette Stahlwille-Ausrüstung ist vorhanden. Am Werkzeug scheitert es
definitiv nicht. Kann also höchstens sein, daß Radfahrer leidensfähiger
sind oder ich von meinen Knatterrädern versaut.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche Sorglos-Lösung,
fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig experimentierfreudig
bin und für die Rohloff zu geizig.

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Volker Bartheld
2013-10-08 10:22:09 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Bei meiner Avid SD-7 war das ein regelmäßiges Ärgernis, hinzu kam diese
merkwürdige "Olive" zur Einstellung der Belagposition.
Worin bestand dein Problem? Beläge an die Felge anlegen, Bremshebel
anziehen, Im-Bus-Muttern mittelfest anziehen, Bremshebel lösen, Beläge
mit der Hand festhalten, Im-Bus-Muttern anknallen, fertig.
Der ursprüngliche Hersteller der Innensechskantschraube war Inbus
("Innensechskantschraube Bauer und Schaurte"), mit dem
Consultingunternehmen wo statt dem "n" das "m" im Namen steht, habe ich
glücklicherweise nichts mehr zu tun.

Zur Frage:

1) Bei planparalleler Ausrichtung der Beläge verschleißt stets das hintere
(=der Fahrtrichtung abgewandte) Ende des Belags zuerst und auch die
Bremswirkung ist nicht optimal. Stichwort: "Toe-In". Diesen
Verwindungswinkel ohne Lehre reproduzierbar einzustellen ist ein Ding der
Unmöglichkeit.

2) Wegen des Drehpunkts rutschen die zur der Einstellung nur "angelegten"
Backen bei Aufbau signifrikanten Bremsdrucks nach unten, d. h. zur Nabe
hin weg. Das ist bei herkömmlichen Felgen und deren relativ schmaler
Flanke/Bremsring ein Problem.

3) Wie soll der Winkel des Belagbolzens zum Bremsausleger denn idealer- und
vorschriftsmäßigerweise beschaffen sein? Die V-Ausleger beim Kontakt des
Belags mit der Felge parallel (was ggfs. Umordnung der Einstellteile
erfordert)? Die Reibflächen exakt parallel auf dem Verschleißring der
Felgen? Der Hinweis "Beläge an die Felge anlegen" kann das nicht leisten.

4) Beim "anknallen" der Muttern (nach meinen Erfahrungen handelt es sich
hier nicht um verdrehgeschützte Muttern, sondern einen Stapel von
Innensechskantschraube, Unterlegscheibe, zweiteiliger Olive,
V-Brake-Ausleger, nochmals zweiteilige Olive, Unterlegscheibe und
selbstsichernder Mutter) muß man die Schraubverbindung gegenhalten. D. h.
Innensechskantbit im Schraubenkopf, Ring(!)schlüssel SW10 für die Mutter,
die sich hinten, felgenseitig befindet.

Zum "Belag mit der Hand festhalten" fehlt mir also die dritte Hand. Und
selbst wenn ich diese hätte, dreht sich der Belag bei relevanten
Anzugsmomenten immer noch ein Stück im Uhrzeigersinn mit, was man bei der
ursprünglichen Ausrichtung ebenfalls noch einkalkulieren muß.

5) Im Betrieb verschleißt das untere (nabenseitige) Ende vom Bremsbelag
bevorzugt. Kein Wunder, denn es liegt ja zuerst auf der Felge auf und dort
wirkt auch - wegen des kürzeren Hebels - die größere Anpreßkraft. Der Klotz
wandert also mit zunehmendem Verschleiß nach unten - ich habe noch nie
einen Klotz ohne Nachstellen bis zur Verschleißgrenze abfahren können.

6) Die Rückstellfedern der V-Brake-Ausleger sind eine nette Idee,
inzwischen kann man die Kräfte nicht nur in drei Stufen grob vorgeben,
sondern an einem (winzigen) Schräubchen sogar feinjustieren. Nutzt aber
alles nichts, wenn sich die zuführenden Bowdenzüge bei Fahrwerksbewegungen
und Lenkeinschlag notgedrungenerweise verlagern und so die
Rückstelleigenschaften sich ändern.

In der Folge schleift ein ursprünglich passend eingestellter Belag da und
dort an der Felge. Man hat folglich ein inkonsistentes Lüftspiel und muß
mehr Hebelweg akzeptieren als technisch eigentlich notwendig.

7) ist wie 5) zwar kein Einstellungsproblem, aber dennoch praxisrelevant:
Felgenbremsen sind empfindlich gegenüber Seitenschlag. Damit meine ich
nicht nur den statischen, sondern auch dynamischen, wie er z. B. während
der Kurvenfahrt auftritt. Nein, nicht lachen. Die Kombo aus Avid SD-7,
Manitou Black Elite und Shimano LX-Konusnabe hatte genau dieses
Nervpotential.

8) Bei der Einstellerei und der Bemessung der Bowdenzuglänge muß man sehr
genau aufpassen, daß man a) genug Verstellweg für den Ausgleich von
Belagverschleiß hat und b) gleichzeitig noch den Zug aushängen kann, so
man zwecks Wartung oder Schlauchreparatur mal die Felge rausnehmen muß.
Wie das bei einer Scheibenbremsanlage funktioniert, muß ich Dir nicht
extra erzählen: Schnellspanner lösen, Rad entfernen. Nach Reparatur Rad
wieder einhängen, Schnellspanner schließen, Bremse zur Kontrolle
betätigen.

9) Belagwechsel. Wie oft hast Du schon versplintete "Schnellwechselbeläge"
getauscht, wie lange hat das gedauert und wie notwendig war es danach, an
irgendwelchen Schräubchen herumzujustieren, damit wieder alles paßte?
Zugegeben, das mag eine relativ seltene Aktion sein - bei Scheibenbremsen
beschränkt sich die Vorgehensweise auf Rad entfernen, Bremskolben mit
verkantetem Schraubendreher zwischen den (verschlissenen) Belägen
zurückdrücken, Beläge entfernen, neue Beläge einhängen, mit Splint oder
Bolzen sichern, Rad einbauen, Bremse betätigen. Fertig. Keine weiteren
Einstellarbeiten notwendig.

10) Aller guten Dinge sind ja bekanntlich derer Zehn: Warum sollte ich ein
Bauteil ohne Not mit gänzlich unterschiedlichen und sogar konträren
Aufgaben belasten wollen Eine Felge ist in erster Linie zur Radführung da
und kein Verschleißteil, an dem ich Reibungsarbeit leiste. Es ist also in
erster Linie billig und vielleicht auch ein bißchen leichter.

Das mag jetzt eine sehr subjektive Ansicht sein und anderswer hat ähnliche
Enttäuschungen mit Scheibenbremsanlagen erlebt - mir sind derartige
Leidenswege bislang komplett erspart geblieben. BR-M555 wie auch BR-M675
("servo wave") sind komplett unauffällig. Sommer, Winter, Staub, Regen,
Schnee, egal. Gelegentlich wäscht man den Kram mit dem Hochdruckreiniger
aus gesunder Distanz ab (vorzugsweise vor Belagwechsel) und weiter gehts.

Kein Roulette mit verschmutzten oder durchgebremsten Felgenflanken, keine
beweglichen Teile, die ich schmieren muß (mal von dem Bremshebel selbst
abgesehen). Bremsflüssigkeitswechsel kann man sich schenken (und dann eben
nach einem Jahrzehnt ggfs. eine neue Anlage einbauen) oder macht ihn in
max. 15 Minuten.
Post by Gerald E:scher
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Komplette Stahlwille-Ausrüstung ist vorhanden. Am Werkzeug scheitert es
definitiv nicht. Kann also höchstens sein, daß Radfahrer leidensfähiger
sind oder ich von meinen Knatterrädern versaut.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche Sorglos-Lösung,
fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig experimentierfreudig
bin und für die Rohloff zu geizig.

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Volker Bartheld
2013-10-08 10:23:07 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Bei meiner Avid SD-7 war das ein regelmäßiges Ärgernis, hinzu kam diese
merkwürdige "Olive" zur Einstellung der Belagposition.
Worin bestand dein Problem? Beläge an die Felge anlegen, Bremshebel
anziehen, Im-Bus-Muttern mittelfest anziehen, Bremshebel lösen, Beläge
mit der Hand festhalten, Im-Bus-Muttern anknallen, fertig.
Der ursprüngliche Hersteller der Innensechskantschraube war Inbus
("Innensechskantschraube Bauer und Schaurte"), mit dem
Consultingunternehmen wo statt dem "n" das "m" im Namen steht, habe ich
glücklicherweise nichts mehr zu tun.

Zur Frage:

1) Bei planparalleler Ausrichtung der Beläge verschleißt stets das hintere
(=der Fahrtrichtung abgewandte) Ende des Belags zuerst und auch die
Bremswirkung ist nicht optimal. Stichwort: "Toe-In". Diesen
Verwindungswinkel ohne Lehre reproduzierbar einzustellen ist ein Ding der
Unmöglichkeit.

2) Wegen des Drehpunkts rutschen die zur der Einstellung nur "angelegten"
Backen bei Aufbau signifrikanten Bremsdrucks nach unten, d. h. zur Nabe
hin weg. Das ist bei herkömmlichen Felgen und deren relativ schmaler
Flanke/Bremsring ein Problem.

3) Wie soll der Winkel des Belagbolzens zum Bremsausleger denn idealer- und
vorschriftsmäßigerweise beschaffen sein? Die V-Ausleger beim Kontakt des
Belags mit der Felge parallel (was ggfs. Umordnung der Einstellteile
erfordert)? Die Reibflächen exakt parallel auf dem Verschleißring der
Felgen? Der Hinweis "Beläge an die Felge anlegen" kann das nicht leisten.

4) Beim "anknallen" der Muttern (nach meinen Erfahrungen handelt es sich
hier nicht um verdrehgeschützte Muttern, sondern einen Stapel von
Innensechskantschraube, Unterlegscheibe, zweiteiliger Olive,
V-Brake-Ausleger, nochmals zweiteilige Olive, Unterlegscheibe und
selbstsichernder Mutter) muß man die Schraubverbindung gegenhalten. D. h.
Innensechskantbit im Schraubenkopf, Ring(!)schlüssel SW10 für die Mutter,
die sich hinten, felgenseitig befindet.

Zum "Belag mit der Hand festhalten" fehlt mir also die dritte Hand. Und
selbst wenn ich diese hätte, dreht sich der Belag bei relevanten
Anzugsmomenten immer noch ein Stück im Uhrzeigersinn mit, was man bei der
ursprünglichen Ausrichtung ebenfalls noch einkalkulieren muß.

5) Im Betrieb verschleißt das untere (nabenseitige) Ende vom Bremsbelag
bevorzugt. Kein Wunder, denn es liegt ja zuerst auf der Felge auf und dort
wirkt auch - wegen des kürzeren Hebels - die größere Anpreßkraft. Der Klotz
wandert also mit zunehmendem Verschleiß nach unten - ich habe noch nie
einen Klotz ohne Nachstellen bis zur Verschleißgrenze abfahren können.

6) Die Rückstellfedern der V-Brake-Ausleger sind eine nette Idee,
inzwischen kann man die Kräfte nicht nur in drei Stufen grob vorgeben,
sondern an einem (winzigen) Schräubchen sogar feinjustieren. Nutzt aber
alles nichts, wenn sich die zuführenden Bowdenzüge bei Fahrwerksbewegungen
und Lenkeinschlag notgedrungenerweise verlagern und so die
Rückstelleigenschaften sich ändern.

In der Folge schleift ein ursprünglich passend eingestellter Belag da und
dort an der Felge. Man hat folglich ein inkonsistentes Lüftspiel und muß
mehr Hebelweg akzeptieren als technisch eigentlich notwendig.

7) ist wie 5) zwar kein Einstellungsproblem, aber dennoch praxisrelevant:
Felgenbremsen sind empfindlich gegenüber Seitenschlag. Damit meine ich
nicht nur den statischen, sondern auch dynamischen, wie er z. B. während
der Kurvenfahrt auftritt. Nein, nicht lachen. Die Kombo aus Avid SD-7,
Manitou Black Elite und Shimano LX-Konusnabe hatte genau dieses
Nervpotential.

8) Bei der Einstellerei und der Bemessung der Bowdenzuglänge muß man sehr
genau aufpassen, daß man a) genug Verstellweg für den Ausgleich von
Belagverschleiß hat und b) gleichzeitig noch den Zug aushängen kann, so
man zwecks Wartung oder Schlauchreparatur mal die Felge rausnehmen muß.
Wie das bei einer Scheibenbremsanlage funktioniert, muß ich Dir nicht
extra erzählen: Schnellspanner lösen, Rad entfernen. Nach Reparatur Rad
wieder einhängen, Schnellspanner schließen, Bremse zur Kontrolle
betätigen.

9) Belagwechsel. Wie oft hast Du schon versplintete "Schnellwechselbeläge"
getauscht, wie lange hat das gedauert und wie notwendig war es danach, an
irgendwelchen Schräubchen herumzujustieren, damit wieder alles paßte?
Zugegeben, das mag eine relativ seltene Aktion sein - bei Scheibenbremsen
beschränkt sich die Vorgehensweise auf Rad entfernen, Bremskolben mit
verkantetem Schraubendreher zwischen den (verschlissenen) Belägen
zurückdrücken, Beläge entfernen, neue Beläge einhängen, mit Splint oder
Bolzen sichern, Rad einbauen, Bremse betätigen. Fertig. Keine weiteren
Einstellarbeiten notwendig.

10) Aller guten Dinge sind ja bekanntlich derer Zehn: Warum sollte ich ein
Bauteil ohne Not mit gänzlich unterschiedlichen und sogar konträren
Aufgaben belasten wollen? Eine Felge ist in erster Linie zur Radführung da
und kein Verschleißteil, an dem ich Reibungsarbeit leiste. Felgenbremsen
sind also in erster Linie billig und vielleicht auch ein bißchen leichter.

Das mag jetzt eine sehr subjektive Ansicht sein und anderswer hat ähnliche
Enttäuschungen mit Scheibenbremsanlagen erlebt - mir sind derartige
Leidenswege bislang komplett erspart geblieben. BR-M555 wie auch BR-M675
("servo wave") sind komplett unauffällig. Sommer, Winter, Staub, Regen,
Schnee, egal. Gelegentlich wäscht man den Kram mit dem Hochdruckreiniger
aus gesunder Distanz ab (vorzugsweise vor Belagwechsel) und weiter gehts.

Kein Roulette mit verschmutzten oder durchgebremsten Felgenflanken, keine
beweglichen Teile, die ich schmieren muß (mal von dem Bremshebel selbst
abgesehen). Bremsflüssigkeitswechsel kann man sich schenken (und dann eben
nach einem Jahrzehnt ggfs. eine neue Anlage einbauen) oder macht ihn in
max. 15 Minuten.
Post by Gerald E:scher
Zweckmäßigerweise verwendet man dazu einen Im-Bus-Schlüssel mit T-Griff.
Komplette Stahlwille-Ausrüstung ist vorhanden. Am Werkzeug scheitert es
definitiv nicht. Kann also höchstens sein, daß Radfahrer leidensfähiger
sind oder ich von meinen Knatterrädern versaut.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche Sorglos-Lösung,
fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig experimentierfreudig
bin und für die Rohloff zu geizig.

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-08 12:13:49 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Worin bestand dein Problem? Beläge an die Felge anlegen, Bremshebel
anziehen, Im-Bus-Muttern mittelfest anziehen, Bremshebel lösen, Beläge
mit der Hand festhalten, Im-Bus-Muttern anknallen, fertig.
Der ursprüngliche Hersteller der Innensechskantschraube war Inbus
("Innensechskantschraube Bauer und Schaurte"),
Weiß ich, aber "Imbus" liest man derart häufig, dass man sich wohl
darüber lustig machen darf :-)
Post by Volker Bartheld
1) Bei planparalleler Ausrichtung der Beläge verschleißt stets das hintere
(=der Fahrtrichtung abgewandte) Ende des Belags zuerst und auch die
Bremswirkung ist nicht optimal.
Nicht, wenn wie bei den allermeisten V-Bremsschuhen der
Befestigungsbolzen asymmetrisch am Schuh sitzt.
Post by Volker Bartheld
2) Wegen des Drehpunkts rutschen die zur der Einstellung nur "angelegten"
Backen bei Aufbau signifrikanten Bremsdrucks nach unten, d. h. zur Nabe
hin weg. Das ist bei herkömmlichen Felgen und deren relativ schmaler
Flanke/Bremsring ein Problem.
Das ist richtig. Nicht ohne Grund hatten die ersten V-Bremsen eine
Parallelogrammführung.
Post by Volker Bartheld
3) Wie soll der Winkel des Belagbolzens zum Bremsausleger denn idealer- und
vorschriftsmäßigerweise beschaffen sein?
Idealerweise rechtwinkelig. Exakt rechtwinkelig ist natürlich kaum möglich.
Post by Volker Bartheld
Die V-Ausleger beim Kontakt des
Belags mit der Felge parallel (was ggfs. Umordnung der Einstellteile
erfordert)?
Ja.
Post by Volker Bartheld
Die Reibflächen exakt parallel auf dem Verschleißring der
Felgen?
Ja.
Post by Volker Bartheld
Der Hinweis "Beläge an die Felge anlegen" kann das nicht leisten.
Wenn die Beläge sauber anliegen sind deren Reibflächen automatisch
parallel zu den Bremsflächen der Felge.
Post by Volker Bartheld
4) Beim "anknallen" der Muttern (nach meinen Erfahrungen handelt es sich
hier nicht um verdrehgeschützte Muttern, sondern einen Stapel von
Innensechskantschraube,
Nein, keine Schraube. Am Belag oder Belaghalter befindet sich ein
Gewindebolzen.
Post by Volker Bartheld
Unterlegscheibe, zweiteiliger Olive,
V-Brake-Ausleger, nochmals zweiteilige Olive, Unterlegscheibe und
selbstsichernder Mutter)
Wie kommst du auf eine selbstsichernde Mutter? Eine Mutter gibt/gab es
nur bei Cantis mit Klemmbolzenbefestigung der Beläge und die sind zum
Glück fast ausgestorben.
Post by Volker Bartheld
muß man die Schraubverbindung gegenhalten. D. h.
Innensechskantbit im Schraubenkopf, Ring(!)schlüssel SW10 für die Mutter,
die sich hinten, felgenseitig befindet.
Zum "Belag mit der Hand festhalten" fehlt mir also die dritte Hand.
Nein, fehlt dir nicht.
Post by Volker Bartheld
Und
selbst wenn ich diese hätte, dreht sich der Belag bei relevanten
Anzugsmomenten immer noch ein Stück im Uhrzeigersinn mit, was man bei der
ursprünglichen Ausrichtung ebenfalls noch einkalkulieren muß.
Die Beläge werden mit einer Hand ausgerichtet wärend man mit der anderen
den Bremshebel gefühlvoll betätigt, dass die Beläge am Platz bleiben.
Dann lässt sich die Inbusmutter soweit anziehen, dass die Beläge in der
richtigen Position am Bremsschenkel verbleiben. Nun mit der einen Hand
die Inbusmutter anknallen während die andere Hand die Beläge festhält
und ein Verdrehen derselben verhindert.
Post by Volker Bartheld
5) Im Betrieb verschleißt das untere (nabenseitige) Ende vom Bremsbelag
bevorzugt.
Ist nur noch nicht aufgefallen, aber vielleicht waren das alles
V-Bremsen mit Parallelogramm.
Post by Volker Bartheld
6) Die Rückstellfedern der V-Brake-Ausleger sind eine nette Idee,
inzwischen kann man die Kräfte nicht nur in drei Stufen grob vorgeben,
sondern an einem (winzigen) Schräubchen sogar feinjustieren. Nutzt aber
alles nichts, wenn sich die zuführenden Bowdenzüge bei Fahrwerksbewegungen
und Lenkeinschlag notgedrungenerweise verlagern und so die
Rückstelleigenschaften sich ändern.
Deswegen Nokon-Züge :-)
Post by Volker Bartheld
In der Folge schleift ein ursprünglich passend eingestellter Belag da und
dort an der Felge. Man hat folglich ein inkonsistentes Lüftspiel und muß
mehr Hebelweg akzeptieren als technisch eigentlich notwendig.
Du kannst auch beidseitig die Rückstellkraft erhöhen.
Post by Volker Bartheld
Felgenbremsen sind empfindlich gegenüber Seitenschlag. Damit meine ich
nicht nur den statischen, sondern auch dynamischen, wie er z. B. während
der Kurvenfahrt auftritt. Nein, nicht lachen. Die Kombo aus Avid SD-7,
Manitou Black Elite und Shimano LX-Konusnabe hatte genau dieses
Nervpotential.
Scheiben mit Seitenschlag sind noch nerviger.
Post by Volker Bartheld
8) Bei der Einstellerei und der Bemessung der Bowdenzuglänge muß man sehr
genau aufpassen, daß man a) genug Verstellweg für den Ausgleich von
Belagverschleiß hat und b) gleichzeitig noch den Zug aushängen kann, so
man zwecks Wartung oder Schlauchreparatur mal die Felge rausnehmen muß.
Wie das bei einer Scheibenbremsanlage funktioniert, muß ich Dir nicht
extra erzählen: Schnellspanner lösen, Rad entfernen. Nach Reparatur Rad
wieder einhängen, Schnellspanner schließen, Bremse zur Kontrolle
betätigen.
Der Einbau von scheibengebremsten Hinterrädern kann ein ziemliches
Gefummel werden. Warum haben die Bremssättel keine Führungen, an denen
die Scheibe in den Schlitz rutscht?
Post by Volker Bartheld
9) Belagwechsel. Wie oft hast Du schon versplintete "Schnellwechselbeläge"
getauscht, wie lange hat das gedauert und wie notwendig war es danach, an
irgendwelchen Schräubchen herumzujustieren, damit wieder alles paßte?
Ja, Belagtausch kann in ein Gefummel ausarten, nur Arno wollte mir das
nicht glauben. Ich stehe da mehr auf Maguras.
Post by Volker Bartheld
Zugegeben, das mag eine relativ seltene Aktion sein
Selten? Bei den dünnen Weichgummis üblicher V-Bremsen?
Post by Volker Bartheld
- bei Scheibenbremsen
beschränkt sich die Vorgehensweise auf Rad entfernen, Bremskolben mit
verkantetem Schraubendreher zwischen den (verschlissenen) Belägen
zurückdrücken, Beläge entfernen, neue Beläge einhängen, mit Splint oder
Bolzen sichern, Rad einbauen, Bremse betätigen. Fertig. Keine weiteren
Einstellarbeiten notwendig.
Obiges gilt nur für *hydraulische* Scheibenbremsen. Mechanische müssen
nach Belagwechsel sehr wohl eingestellt werden.
Post by Volker Bartheld
10) Aller guten Dinge sind ja bekanntlich derer Zehn: Warum sollte ich ein
Bauteil ohne Not mit gänzlich unterschiedlichen und sogar konträren
Aufgaben belasten wollen? Eine Felge ist in erster Linie zur Radführung da
und kein Verschleißteil, an dem ich Reibungsarbeit leiste. Felgenbremsen
sind also in erster Linie billig und vielleicht auch ein bißchen leichter.
Ganz einfach, weil Felgen im Normalfall ihre Zweitfunktion als
Bremsscheibe hervorragend erfüllen. Für Schlammspringer mag das anders
aussehen.
Post by Volker Bartheld
Das mag jetzt eine sehr subjektive Ansicht sein und anderswer hat ähnliche
Enttäuschungen mit Scheibenbremsanlagen erlebt - mir sind derartige
Leidenswege bislang komplett erspart geblieben.
Da hattest du Glück. Ich kenne da nervig schleifende Bremsscheiben, noch
nervigeres Quietschen, Entlüftungsorgien, Luft ziehende
Vorratsbehälterdeckel und Spass beim Fräsen der Befestigungsaugen, weil
Fahrradhersteller prinzipiell glauben, der Lack an den Augen stört nicht.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Obendrein veränderte sich das Lüftspiel der Bremse ja
nach Lenkerposition und Fahrzustand, d. h. für einen wirklich schnelles
Ansprechverhalten und einen knackigen Druckpunkt (so das mit diesem
Bowdenzugkram überhaupt möglich ist) mußte ich Schleifgeräusche in
Kurvenfahrt und bei eingefederter Gabel in Kauf nehmen.
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche Sorglos-Lösung,
fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig experimentierfreudig
bin und für die Rohloff zu geizig.
Sorglos nicht. Die Innenröhrchen verschleißen meiner Erfahrung nach
schneller als bei normalen Bowdenzügen, dann heißt es lustig Perlen vom
alten Röhrchen aufs neue umfädeln. Die großen Vorteile sind die
Schmutzresistenz, und dass Bögen mit abartig kleinen Radien gelegt
werden können (bei höherem Verschleiß).
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Volker Bartheld
2013-10-08 14:42:46 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
4) Beim "anknallen" der Muttern (nach meinen Erfahrungen handelt es sich
hier nicht um verdrehgeschützte Muttern, sondern einen Stapel von
Innensechskantschraube,
Nein, keine Schraube. Am Belag oder Belaghalter befindet sich ein
Gewindebolzen.
Mein Fehler. Ich hatte da wohl mal irgendwas, was nicht verdrehgeschützt
war. Vielleicht eine Art Schloßschraube in einem Schnellwechselgehäuse.
Zugegeben: Bei den allermeisten Bauformen ist dieser M6-Bolzen zumindest
fest mit dem Belaggehäuse verbunden.
Post by Gerald E:scher
Eine Mutter gibt/gab es nur bei Cantis mit Klemmbolzenbefestigung der
Beläge und die sind zum Glück fast ausgestorben.
OK. Vielleicht habe ich auch das in einen Topf geworfen. Meine letzten
Erfahrungen mit Felgenbremsen reichen zum Glück nicht über das Jahr 2000
hinaus - von wenigen Ausnahmen am Radl der LAP (und Baumarktmüll) mal
abgesehen. Das Teil wird aber auch nicht groß hergenommen und dafür tun
die SD-7 nebst hart eingespeichter Mavic-Felge noch vollkommen
ausreichend.
Post by Gerald E:scher
Die Beläge werden mit einer Hand ausgerichtet wärend man mit der anderen
den Bremshebel gefühlvoll betätigt, dass die Beläge am Platz bleiben.
Dann lässt sich die Inbusmutter soweit anziehen, dass die Beläge in der
richtigen Position am Bremsschenkel verbleiben.
Schon klar. Soweit die Theorie. In der Praxis war der Prozeß mit dem
Stappel an beweglichen Teilen auf dem M6-Bolzen jeweils alles andere als
reproduzierbar und für mich ein regelmäßiges Ärgernis.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
7) ist wie 5) zwar kein Einstellungsproblem, aber dennoch
praxisrelevant: Felgenbremsen sind empfindlich gegenüber Seitenschlag.
Scheiben mit Seitenschlag sind noch nerviger.
Ist bei den Dünnblechen entweder eine Frage von 10-20€ oder eines kräftigen
Drucks mit dem Handballen. Im eingebauten Zustand, BTDT. Bevor Du fragst:
Unglücklicher Sturz mit Bodenkontakt der Scheibe. Ekelhafter sind
Sinterbeläge und deren Sucht, gelegentlich einen Span mit der Scheibe zu
verschweißen. Muß man dann rausschleifen falls das Geräusch stört - aber
glücklicherweise auch nur in Extremfällen fahren. Für den Normalbetrieb
tun die (teil)organischen Beläge hervorragend.
Post by Gerald E:scher
Der Einbau von scheibengebremsten Hinterrädern kann ein ziemliches
Gefummel werden.
Du hast offenbar noch nie einen Supermotoradsatz an einer Enduro getauscht.
Post by Gerald E:scher
Warum haben die Bremssättel keine Führungen, an denen die Scheibe in den
Schlitz rutscht?
Weil diese Führungen, um wirksam zu sein, die Toleranz gegenüber einem
Bremsscheibenschlag noch weiter verringern würden. Wem das Gefummel zu
groß ist, drückt vorher mit der elastischen Bremsscheibe die Beläge
zurück. Erst nach innen, dann nach außen. Fest montierte Doppelkolbenzange
vorausgesetzt.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Zugegeben, das mag eine relativ seltene Aktion sein
Selten? Bei den dünnen Weichgummis üblicher V-Bremsen?
Umso schlimmer. Meine Beläge an den V-Brakes waren auch andauernd runter.
Oft hat schon ein Wochenende in Kaltern gereicht. Die Sinterdinger, die in
der BR-M555 werkeln, halten erheblich länger, über die G01A Resin-Beläge
der BR-M675 kann ich noch nicht urteilen. Kostenpunkt: 8€ incl. Splint.
Post by Gerald E:scher
Obiges gilt nur für *hydraulische* Scheibenbremsen. Mechanische müssen
nach Belagwechsel sehr wohl eingestellt werden.
Mechanische Scheibenbremsen sind die Quads der Bremstechnik. Eine ideale
Verbindung der Nachteile einer Felgenbremse mit den Nachteilen der
Scheibenbremse. So tief kann man nicht sinken, sowas zu kaufen.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Warum sollte ich ein Bauteil ohne Not mit gänzlich unterschiedlichen und
sogar konträren Aufgaben belasten wollen?
Ganz einfach, weil Felgen im Normalfall ihre Zweitfunktion als
Bremsscheibe hervorragend erfüllen.
Wenn dem so ist, dann gut. Offenbar gibt es aber schon den Einen oder die
Andere hierzugroup (und auch im realen Leben) deie das nicht so sehen.
Post by Gerald E:scher
Für Schlammspringer mag das anders aussehen.
Auch im Alltagsstadtradelbetrieb. Jedenfalls aus meiner Perspektive. Ich
empfinde es als Wohltat, bei jeder Witterung notfallmäßig vor
merkbefreiten Verkehrsteilnehmern stehen bleiben zu können. Und davon gibt
es recht viele. Wer zur Hölle hat z. B. nach rechts in die Hauptstraße
einbiegenden Dosenfahrzeugpiloten beigebracht, man müßte NACH RECHTS (und
nur dorthin!) sehen, ob der Weg frei ist?!?
Post by Gerald E:scher
Ich kenne da nervig schleifende Bremsscheiben, noch nervigeres
Quietschen, Entlüftungsorgien, Luft ziehende Vorratsbehälterdeckel und
Spass beim Fräsen der Befestigungsaugen, weil Fahrradhersteller
prinzipiell glauben, der Lack an den Augen stört nicht.
Schrecklich. Da ist mir (vermutlich auch dank DIY-Herangehensweise) wohl
Einiges erspart geblieben. Für die Befestigungsaugen nehme ich freilich
einen Zapfensenker im Handbetrieb. Jeder vernünftige Fahrradladen sollte
damit ausgestattet sein - ist für Tret- und Lenkkopflager ja auch
obligates Requisit.
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche
Sorglos-Lösung, fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig
experimentierfreudig bin und für die Rohloff zu geizig.
Sorglos nicht. Die Innenröhrchen verschleißen meiner Erfahrung nach
schneller als bei normalen Bowdenzügen, dann heißt es lustig Perlen vom
alten Röhrchen aufs neue umfädeln.
Ach Du Kacke. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. Bei mir reißt
irgendwann der Schaltzug zum (vorderen) Umwerfer, immer der und immer kurz
außerhalb der Aufhängung des Nippels am Schalthebel. Sind vermutlich die
Biegezyklen. Ist aber Lamento auf hohem Niveau, da das einerseits erst
nach tausenden Kilometern passiert und ich bislang die Bowdenzughüllen
immer dringelassen habe. Dank abgedichteter XTR-Nippel auch noch nie ein
Problem damit gehabt. Und so würde ich es auch gerne weiter handhaben.

Das Gemache mit den Kraftfahrzeugen ist doch schon nervtötend genug.

Viele Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-09 14:39:45 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Die Beläge werden mit einer Hand ausgerichtet wärend man mit der anderen
den Bremshebel gefühlvoll betätigt, dass die Beläge am Platz bleiben.
Dann lässt sich die Inbusmutter soweit anziehen, dass die Beläge in der
richtigen Position am Bremsschenkel verbleiben.
Schon klar. Soweit die Theorie.
Nein, Praxis. Erst kürzlich am neuen Krossrad mit zu V-Bremsen fast
gleichen (nur kürzeren) Bremsschuhen durchgeführt.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Scheiben mit Seitenschlag sind noch nerviger.
Ist bei den Dünnblechen entweder eine Frage von 10-20€ oder eines kräftigen
Unglücklicher Sturz mit Bodenkontakt der Scheibe.
Sogar bei einem Neurad kann Seitenschlag der Scheibe (keine Ahnung,
woher der kam) ein Frage von ziemlichem Gefummel mit dem vorgesehenen
Richtwerkzeug werden bis die wieder sauber läuft.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Der Einbau von scheibengebremsten Hinterrädern kann ein ziemliches
Gefummel werden.
Du hast offenbar noch nie einen Supermotoradsatz an einer Enduro getauscht.
Es gibt halt immer noch schlimmere Dinge, um in drf zu bleiben z.B.
Hinterräder von Hollandrädern.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Warum haben die Bremssättel keine Führungen, an denen die Scheibe in den
Schlitz rutscht?
Weil diese Führungen, um wirksam zu sein, die Toleranz gegenüber einem
Bremsscheibenschlag noch weiter verringern würden.
Einverstanden. Wenigstens könnte die Unterkante der Bremsbeläge
abgeschrägt sein, dass die Scheibe beim Radeinbau nicht daran hängen bleibt.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Obiges gilt nur für *hydraulische* Scheibenbremsen. Mechanische müssen
nach Belagwechsel sehr wohl eingestellt werden.
Mechanische Scheibenbremsen sind die Quads der Bremstechnik. Eine ideale
Verbindung der Nachteile einer Felgenbremse mit den Nachteilen der
Scheibenbremse. So tief kann man nicht sinken, sowas zu kaufen.
In manchen Fällen, wie z.B. Scheibenbremsen in Verbindung mit
Rennradbremshebeln, muss man wohl oder übel die Krot schlucken.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Für Schlammspringer mag das anders aussehen.
Auch im Alltagsstadtradelbetrieb. Jedenfalls aus meiner Perspektive. Ich
empfinde es als Wohltat, bei jeder Witterung notfallmäßig vor
merkbefreiten Verkehrsteilnehmern stehen bleiben zu können.
Diese Übung lässt sich auch mit guten Felgenbremsen vollführen, mMn am
besten mit Magura HS11/33.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Ich kenne da nervig schleifende Bremsscheiben, noch nervigeres
Quietschen, Entlüftungsorgien, Luft ziehende Vorratsbehälterdeckel und
Spass beim Fräsen der Befestigungsaugen, weil Fahrradhersteller
prinzipiell glauben, der Lack an den Augen stört nicht.
Schrecklich. Da ist mir (vermutlich auch dank DIY-Herangehensweise) wohl
Einiges erspart geblieben. Für die Befestigungsaugen nehme ich freilich
einen Zapfensenker im Handbetrieb.
Ich habe vergessen: Schief stehende Befestigungsaugen. Da ist's nix mit
Zapfensenker, da muss das Spezialwerkzeug her. WIMRE musse ich einmal an
einem Auge ca. 1 mm mehr wegfräsen wie am anderen, so schief waren die.
Post by Volker Bartheld
Jeder vernünftige Fahrradladen sollte
damit ausgestattet sein
Eigentlich nicht, es wäre Aufgabe der Fahrradhersteller ein
funktionstüchtiges Produkt auszuliefern und nicht einen Bausatz, an dem
erst Fräsarbeiten nötig sind.
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Du möchtest Nokon-Züge :-)
Vermutlich. Für die Schaltung suche ich noch eine ähnliche
Sorglos-Lösung, fürchte aber, daß ich für eine 11er Alfine zu wenig
experimentierfreudig bin und für die Rohloff zu geizig.
Sorglos nicht. Die Innenröhrchen verschleißen meiner Erfahrung nach
schneller als bei normalen Bowdenzügen, dann heißt es lustig Perlen vom
alten Röhrchen aufs neue umfädeln.
Ach Du Kacke. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt.
Das Umfädeln vom alten aufs neue Röhrchen geht aber recht schnell.
Einfach ein Brems- bzw. Schaltseil durch beide Röhrchen hindurch und man
bracht die Perlen nur vom alten aufs neue Röhrchen rüberschieben.
Mag sein, dass mein hoher Verschleiß an den engen Radien liegt, ich habe
an einem Rennrad die Schaltzüge der STI-Hebeln unter dem Lenkerband
verlegt, die Bremszüge sowieso.
Post by Volker Bartheld
Bei mir reißt
irgendwann der Schaltzug zum (vorderen) Umwerfer, immer der und immer kurz
außerhalb der Aufhängung des Nippels am Schalthebel. Sind vermutlich die
Biegezyklen.
Sind es. Schmiere das nächste Mal das Schaltseil an der Stelle oder
versuche die mit Öl (Brunox) imprägnierten Schaltseile Niro-Glide Turbo.
--
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Frank $tudt
2013-10-10 15:18:20 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Gerald E:scher
Obiges gilt nur für *hydraulische* Scheibenbremsen. Mechanische müssen
nach Belagwechsel sehr wohl eingestellt werden.
Das hängt ganz von der Bremse ab. Bei meiner Formula K18 z.B. kommt es
vor, dass bei Belagwexel auch gleich Bremsflüssigkeit getauscht werden
muss. Der Prozess ist ungefähr folgender: das Dot zieht Wasser, Volumen
im System vergrößert sich und drückt die Kolben raus. Die
"verschlissenen" Beläge laufen einigermaßen schleiffrei, zwischen die
neuen Beläge kriegt man nicht mal die Scheibe. Kolben zurückdrücken
funktioniert da nicht mehr.
Post by Volker Bartheld
Mechanische Scheibenbremsen sind die Quads der Bremstechnik. Eine ideale
Verbindung der Nachteile einer Felgenbremse mit den Nachteilen der
Scheibenbremse.
In der Pauschalität halte das für Quatsch. Welche bist du denn gefahren?
Ich habe mit der Avid BB7 (in Kombi mit Rennbremshebeln) eher gute
Erfahrungen gemacht. Die Bremsleistung kann mit den meisten
Felgenbremsen (insbesondere Rennradbremsen) auf alle Fälle mithalten.
Notwendige Handkräfte sind überschaubar (größer als bei Hydraulik),
Bremsverhalten bei Nässe ist besser als bei meinen V-Brakes und sie sind
im Gelände (Matsch etc.) natürlich besser als Felgenbremsen. Die
MTB-Version der BB7 konnte ich bisher nur kurz testen, bremst aber
nochmal besser als die Rennradversion (wie sie sich in "leichtem"
Gelände fährt, werde ich die Tage mal probieren). Ich finde die BB7 hat
durchaus ihre Berechtigung jenseits der Cyclocrosser, einfaches
mechanisches System, welches von jedermann auch ohne Entlüftungskit etc.
gewartet werden kann. Mittlerweile wird sie auch bei Reiserädern gerne
verwendet.


Frank
Andreas Oehler
2013-10-10 20:38:45 UTC
Permalink
Post by Frank $tudt
Post by Volker Bartheld
Mechanische Scheibenbremsen sind die Quads der Bremstechnik. Eine ideale
Verbindung der Nachteile einer Felgenbremse mit den Nachteilen der
Scheibenbremse.
In der Pauschalität halte das für Quatsch. Welche bist du denn gefahren?
Ich habe mit der Avid BB7 (in Kombi mit Rennbremshebeln) eher gute
Erfahrungen gemacht. Die Bremsleistung kann mit den meisten
Felgenbremsen (insbesondere Rennradbremsen) auf alle Fälle mithalten.
Notwendige Handkräfte sind überschaubar (größer als bei Hydraulik),
Bremsverhalten bei Nässe ist besser als bei meinen V-Brakes und sie sind
im Gelände (Matsch etc.) natürlich besser als Felgenbremsen. Die
MTB-Version der BB7 konnte ich bisher nur kurz testen, bremst aber
nochmal besser als die Rennradversion (wie sie sich in "leichtem"
Gelände fährt, werde ich die Tage mal probieren).
Ich habe mich am Pino (Tandem) lange Jahre mit einer Magura Julie (mit
Stahlflexleitungen und 180er Scheiben) herumgeärgert. Schleifen,
Quietschen, nicht so aufregende Bremswirkung, im Winter Dauerschleifen,
mit Dauerbremsung reproduzierbar zerstörbare Scheiben, einmal während der
Bremsung sich vom Träger lösender Bremsbelang. Hase hat die vergangenen
Jahre immer wieder die Bremse am Pino gewechselt - was auch kein gutes
Zeichen ist.

Mittlerweile habe ich BB7-MTB mit 185er Scheiben vorne und hinten dran und
bin einfach nur glücklich damit: Simple Ausrichtung bei der Erstmontage.
Auch für ein Tandem mit 220kg Gesamtgewicht und recht langen Bremszügen
sehr ordentliche Bremswirkung. Alles prolemlos nachjustierbar - keine
dämliche "automatische Belagnachstellung" = "unvermeidliches
Dauerschleifen".

Am Birdy mit 160er Scheibe und BB7-MTB vorne habe ich jetzt eine
Einstellung gefunden, bei der die Bremse endlich *nicht* mehr so wirksam
ist und ich mit mehr als einem Finger bremsen kann, ohne über den Lenker
zu gehen.

Andreas
Volker Bartheld
2013-10-11 10:39:13 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Frank $tudt
Post by Volker Bartheld
Mechanische Scheibenbremsen sind die Quads der Bremstechnik. Eine ideale
Verbindung der Nachteile einer Felgenbremse mit den Nachteilen der
Scheibenbremse.
In der Pauschalität halte das für Quatsch.
Natürlich. Pauschal ist alles Quatsch. Pauschalität an sich ist Quatsch.
Post by Frank $tudt
Welche bist du denn gefahren?
Keine. Ich habe nur immer mitleidig-amüsiert mitansehen müssen, wie sich
meine Mitmenschen mit Seilzugscheibenbremsen an Baumarkt- und
Discounterrädern unglücklich gemacht haben und mich gewundert, warum nicht
einmal ein knapper Hunni für eine vernünftige Bremsanlage drinnen war.
Oder eben der Fuffi für ne Komplette Avid SD-7. Aber das muß wohl nicht
verstehen, wer verfolgt, wie derartige Fahrräder in SUVs mit weißblauem
Propeller geladen werden.
Post by Frank $tudt
Ich habe mit der Avid BB7 (in Kombi mit Rennbremshebeln) eher gute
Erfahrungen gemacht. Die Bremsleistung kann mit den meisten
Felgenbremsen (insbesondere Rennradbremsen) auf alle Fälle mithalten.
Das glaube ich gerne. Nur kostet die - wenn ich
http://www.roseversand.de/product/detail/id:642158 recht interpretiere,
annähernd genausoviel wie deren hydraulische Schwester:
http://www.bike-discount.de/shop/k495/a100505/elixir-1-discbrake-set-black-g2-180mm-pm-160mm-i-s.html.

OK, 30€ und "annähernd", schon klar.
Post by Frank $tudt
Ich finde die BB7 hat durchaus ihre Berechtigung jenseits der
Cyclocrosser, einfaches mechanisches System, welches von jedermann auch
ohne Entlüftungskit etc. gewartet werden kann. Mittlerweile wird sie
auch bei Reiserädern gerne verwendet.
Kann ich natürlich nachvollziehen. Vielleicht habe ich da auch eine
verbogene Perspektive, wenn ich behaupte, daß jemand, der in der Lage ist,
die Wischblätter an seiner Dose zu wechseln oder eine Lampe aufzuhängen,
es auch schafft, seine hydraulische Bremsanlage zu entlüften. Mal
abgesehen davon, daß das bei den meisten Kits (vorbefüllt) nur notwendig
ist, wenn man die Schläuche kürzt.

Viele Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-11 15:10:56 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Welche bist du denn gefahren?
Keine. Ich habe nur immer mitleidig-amüsiert mitansehen müssen, wie sich
meine Mitmenschen mit Seilzugscheibenbremsen an Baumarkt- und
Discounterrädern ~~~~~~~~
~~~~~~~~~~~~~~~~

Und moderne Seitenzugbremsen an Rennrädern sind Müll, weil es an
Kinderrädern Seitenzugbremsen aus Weichgummi gibt?
Mechanische Scheibenbremsen am Billigrädern sind schon deshalb
untauglich, weil die aus Kostengründen keine speziellen,
stauchungsresistente Bowdenhüllen verwenden. Auf die Art lassen sich
auch die Avid massiv verschlechtern.
Post by Volker Bartheld
unglücklich gemacht haben und mich gewundert, warum nicht
einmal ein knapper Hunni für eine vernünftige Bremsanlage drinnen war.
Oder eben der Fuffi für ne Komplette Avid SD-7. Aber das muß wohl nicht
verstehen, wer verfolgt, wie derartige Fahrräder in SUVs mit weißblauem
Propeller geladen werden.
Ganz einfach, diese armen Mitmenschen sind voll und ganz damit
beschäftigt, die Leasingraten für den bayrischen SUFF abzustottern, da
bleibt für sonst nix was übrig.
Post by Volker Bartheld
Kann ich natürlich nachvollziehen. Vielleicht habe ich da auch eine
verbogene Perspektive, wenn ich behaupte, daß jemand, der in der Lage ist,
die Wischblätter an seiner Dose zu wechseln oder eine Lampe aufzuhängen,
es auch schafft, seine hydraulische Bremsanlage zu entlüften.
Diese Behauptung möchtest du bitte belegen :-)
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Frank $tudt
2013-10-11 15:21:26 UTC
Permalink
[Mechanische Scheibenbremsen]
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Welche bist du denn gefahren?
Keine. Ich habe nur immer mitleidig-amüsiert mitansehen müssen, wie sich
meine Mitmenschen mit Seilzugscheibenbremsen an Baumarkt- und
Discounterrädern unglücklich gemacht haben ...
Die haben natürlich den Ruf mechanischer Scheibenbremsen nachhaltig
geschädigt.
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Ich habe mit der Avid BB7 (in Kombi mit Rennbremshebeln) eher gute
Erfahrungen gemacht. Die Bremsleistung kann mit den meisten
Felgenbremsen (insbesondere Rennradbremsen) auf alle Fälle mithalten.
Das glaube ich gerne. Nur kostet die - wenn ich
http://www.roseversand.de/product/detail/id:642158 recht interpretiere,
http://www.bike-discount.de/shop/k495/a100505/elixir-1-discbrake-set-black-g2-180mm-pm-160mm-i-s.html.
Man beachte den Hinweis Rennrad, da ist die Auswahl an hydraulischen
Scheibenbremsen, also welche die mit Rennradbremsschalthebeln kompatibel
sind doch sehr begrenzt (bzw. das gabs bisher nur als Adapterlösung).
Das hier wäre die treffende Referenz gewesen:

http://www.bike-discount.de/shop/a101114/s-700-schaltbremsgriff-10s-hydr-disc-hr.html
Post by Volker Bartheld
OK, 30€ und "annähernd", schon klar.
Wenns eine günstig Hydraulikscheibenbremse fürs MTB sein soll würde ich
vollkommen einfallslos zu so was greifen:

http://www.bike-discount.de/shop/k497/a99478/deore-scheibenbremse-br-m445-schwarz-hinten.html

Shimano ab Deore funktioniert fast immer tadellos, bei der Elixir 1 bin
ich mir da nicht so sicher. Außerdem ist mir Mineralöl sympathischer als
Dot.
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Ich finde die BB7 hat durchaus ihre Berechtigung jenseits der
Cyclocrosser, einfaches mechanisches System, welches von jedermann auch
ohne Entlüftungskit etc. gewartet werden kann. Mittlerweile wird sie
auch bei Reiserädern gerne verwendet.
Kann ich natürlich nachvollziehen. Vielleicht habe ich da auch eine
verbogene Perspektive, wenn ich behaupte, daß jemand, der in der Lage ist,
die Wischblätter an seiner Dose zu wechseln oder eine Lampe aufzuhängen,
es auch schafft, seine hydraulische Bremsanlage zu entlüften. Mal
abgesehen davon, daß das bei den meisten Kits (vorbefüllt) nur notwendig
ist, wenn man die Schläuche kürzt.
Entlüften kann auch notwendig sein wenn Feuchtigkeit oder Luft ins
System gelangt und das ist bei manchen Bremsen (siehe meinen Bericht zur
Formula K18) eher die Regel als die Ausnahme.


Frank
Volker Bartheld
2013-10-11 16:19:03 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Frank $tudt
[Mechanische Scheibenbremsen]
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Welche bist du denn gefahren?
Keine. Ich habe nur immer mitleidig-amüsiert mitansehen müssen, wie sich
meine Mitmenschen mit Seilzugscheibenbremsen an Baumarkt- und
Discounterrädern unglücklich gemacht haben ...
Die haben natürlich den Ruf mechanischer Scheibenbremsen nachhaltig
geschädigt.
Natürlich.
Post by Frank $tudt
Wenns eine günstig Hydraulikscheibenbremse fürs MTB sein soll würde ich
http://www.bike-discount.de/shop/k497/a99478/deore-scheibenbremse-br-m445-schwarz-hinten.html
Das ist allerdings nur das Exemplar für hinten und ohne Scheibe. Klickt man
sich ein Set zusammen, kommt man auf rund 80€ incl. Versand. Das ist ein
sehr fairer Preis.
Post by Frank $tudt
Shimano ab Deore funktioniert fast immer tadellos, bei der Elixir 1 bin
ich mir da nicht so sicher.
Ich auch nicht. Nach Rückfrage mit dem stets flott und kompetent
antwortenden Bike-Discount-Kundendienst habe erfolgte meine Entscheidung
ebenfalls zugunsten eines Shimano Produkts - die eingangs schon erwähnte
BR-M675. Dazu keinerlei Beanstandungen [1].
Post by Frank $tudt
Außerdem ist mir Mineralöl sympathischer als Dot.
Ja, die Bremsflüssigkeitspanscherei nervt etwas. Aber auch das Hydrauliköl
will regelmäßig gewechselt werden - und da es hydrophob und obenrein
leichter als Wasser ist, sammelt sich der Gilb unten im Reservoir des
Sattels. Übrigens scheint die rote Shimano-Flüssigkeit so eine Art
eingebauten Wechselanzeiger zu haben: Sie entfärbt sich zunehmend und ist
irgendwann klar wie Wasser.
Post by Frank $tudt
Post by Volker Bartheld
Mal abgesehen davon, daß das bei den meisten Kits (vorbefüllt) nur
notwendig ist, wenn man die Schläuche kürzt.
Entlüften kann auch notwendig sein wenn Feuchtigkeit oder Luft ins
System gelangt und das ist bei manchen Bremsen (siehe meinen Bericht zur
Formula K18) eher die Regel als die Ausnahme.
Uff. Immer dieses Racingzeugs. Ich hatte ein zeitlang auch mit der "The One
FR-MY10" geliebäugelt (203mm Scheibe), die Idee aber dann verworfen. Zum
Glück, wie es scheint.

Viele Grüße,
Volker


[1] Inzwischen habe ich die Anlage ordentlich eingebremst, insoweit das in
München und Umland möglich ist. Die schärfste Downhillstrecke geht nämlich
vom Olympiaberg oder dem Windradhügel herunter, schlappe 100hm... ;-)

Zur Montage: Recht unkritische Sache, Umbau der Hebel von rechts nach links
incl. Kürzen der vorderen Hydraulikleitung geht relativ leicht, dabei
machte sich angenehm bemerkbar, daß sich beim Quetschen der Olive durch
die Überwurfmutter die Leitung NICHT mitdreht, weil man sich sonst
schwertut, die ganze Sache verdrehungsfrei hinzubekommen - immerhin kann
man wegen des 0°-Anschlusses an der Pumpe ja nur in 360°-Schritten
weiterdrehen.

Bei der Stahlflexanlage (von HE-Motorsport) am Mopped war das ein echtes
Problem - allerdings hatte der Fitting unten einen 90°-Abgang und man
konnte oben UND unten nachziehen, die Leitung kam als Meterware. Da kommt
man dann auf geringere Drehwinkel und weniger Sorgenfalten auf der Stirn.

Allerdings sollte man schon checken, wie die zweiteilige
Shimano-Hebelschelle zu entriegeln ist. Diese winzige Bohrung, in die man
mit einem Stift hineinprökeln muß, wenn man die Schelle ganz aufklappen
will, wirkt ein bißchen paranoid. Hosenträger, Gürtel UND Strapse quasi.
Um ein Haar hätte ich da Gewalt angewendet! Das ist ähnlich wie bei den
Bremsscheiben, wo es diese Sicherungsbleche UND mit Sicherunslack
vorbehandelte Schrauben gibt und Rödeldrahtschrauben für die Sättel. Dank
Loctite ist mir hier auch ohne Netz und doppelten Boden noch nie was
locker geworden.

Die Entlüftung mit dem Minitrichter ging absolut perfekt, erst unten am
Sattel Öl reingedrückt (schließlich war die Anlage ja nur oben offen) bis
keine Blasen mehr kamen. Dann den Trichter geleert und nochmal nach unten
hin entlüftet, mit der Auf-Bremsen-Zu-Loslassen-Standardmethode. Da
braucht man vielleicht 20-30ml Flüssigkeit, 50ml schaden aber auch nicht.
Passende Spritze mit Silikonschlauch hatte ich noch, war im (extra zu
bestellenden aber recht günstigen) Trichterkit nicht dabei.

Der Hammer ist natürlich, daß Shimano zwar eine Olive/einen Insertpin
mitliefert, aber mit KEINEM EINZIGEN Wort in der Anleitung auf den
Crimpprozeß und die Entlüftung der Anlage eingeht. Klar kann man sich das
PDF herunterladen - aber bei *dem* Stapel Papier hätte ich dann schon
erwartet, daß ich nicht nur Ratschläge wie "Vorsicht, sich nicht an der
Bremsscheibe schneiden!" oder "Ölnebel keinesfalls einatmen!" bzw.
"Plastiksackerl über dem Kopf kann zu akuter Atemnot führen!" vorfinde...
;-)

Druckpunkt nach Entlüftung dann reproduzierbar ordentlich, an das
Gefühl des Servo-Wave-Umlenkmechanismus (leichte "Klebrigkeit" bzw.
Losbrechmoment am Anfang, insbesondere nach längerer Standzeit) muß
man sich jedoch erst gewöhnen.

Die italienisch-japanisch-amerikanische Kombo (Hope-Nabe mit Marzocci
Drop-Off-Gabel und Shimano Bremse) mochte leider den 180mm-Adapter nicht
so gern. Mit "mögen" meine ich, daß die Langlöcher zum mittigen Ausrichten
des Sattels zu kurz waren. Dank zweier Unterlegscheiben war das Problem
aber auch fix in den Griff zu bekommen, obwohl ich die Langlochmethode von
Postmount irgendwie fummeliger und weniger reproduzierbar finde wie die
Shims bei IS2000. Aber egal. Der Prozeß läuft genau einmal und dann ist
gut.

Die Bremsleistung war zuerst (erwartungsgemäß und mit den beigepackten
organischen G01S-Belägen) noch etwas schwach, nach ein paar hundert
Kilometern dann aber recht gut. Insofern bin ich froh, die 180er Scheibe
gewählt zu haben, 160mm ist nicht gerade der Garant für
Zweifingerstoppies.

Gegenwärtig läuft die Anlage sehr schön schleifffrei, bei Nässe quietscht
es manchmal ein wenig (Lamentieren auf extrem hohem Niveau), die Verlegung
der Hydraulikleitung konnte ich mit Schrumpfschlauch, Kabelbindern, einem
Stück aufgeschnittenem Druckluftschlauch und Heißluftföhnverformung ideal
an meine Zwecke anpassen. Da schleift nix beim Einfedern und im
Offroadbetrieb bleibt man auch nirgends hängen.

Ein wenig Sorge bereitet mir der Sicherungssplint am Belag - sollte aber
wohl halten. Aber das, wo Shimano doch sonst so auf extreme Redundanz und
Sicherheit bedacht ist...

Soviel zu meinem Erfahrungsbericht. Das Set und die von mir georderten
Teile kann man also durchaus kaufen. Über die Dauerhaltbarkeit und das
Heißbremsverhalten (Keramikkolben!) kann ich evtl. später, nach ein paar
tausend Kilometern noch etwas sagen.

Derweil noch etwas Belagkunde:

Unter
http://bike.shimano.com/publish/content/global_cycle/en/us/index/tech_support/tech_tips.download.-Par50rparsys-0011-downloadFile.html/05%29%20Brake%20Pad%20Charcteristics.pdf
gibt es endlich ein halbwegs vernünftiges Dokument zu den
unterschiedlichen Belagtypen und -formen.

Daraus geht klar hervor, daß für die BR-M675 (sowie alle aktuellen
XTR-, XT-, SLX- und Alfine-Anlagen) nur die G- und die F-Type (mit
Kühlrippen) passen. Bei der F-Type kann man zwischen F03C (Metall) und
F01A (Resin) wählen, bei der G-Type gibt es G03S und G03Ti (Metall,
letztere mit Belaghalteplatte aus Titan) und G01A/G01S (Resin).

G01A und G01S schauen optisch etwas unterschiedlich aus (Farbe des Belags,
G01A hat eine Belaghalteplatte aus Aluminium, G01S aus Stahl).

Ich bin deswegen etwas heikel bei den Belagtypen, weil ich auf meiner
BR-M555 normalerweise den (teuren) M01-Belag fahre und einmal M02 getestet
hatte. Der war vollkommen unbrauchbar, Anhalteweg wie ein Öltanker. Wenn
sie denn mal heißgefahren ist. Kalt bremst sie damit so gut wie der
vielzitierte Hering auf dem Teller.
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-11 18:54:18 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Außerdem ist mir Mineralöl sympathischer als Dot.
Ja, die Bremsflüssigkeitspanscherei nervt etwas. Aber auch das Hydrauliköl
will regelmäßig gewechselt werden - und da es hydrophob und obenrein
leichter als Wasser ist, sammelt sich der Gilb unten im Reservoir des
Sattels.
Seit wann zieht Mineralöl Wasser? Jedenfalls das Öl von Magura muss
ausdrücklich *nicht* regelmäßig gewechselt werden, eben weil es kein
Wasser zieht.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Thomas Rechberger
2013-10-11 19:05:27 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Außerdem ist mir Mineralöl sympathischer als Dot.
Ja, die Bremsflüssigkeitspanscherei nervt etwas. Aber auch das Hydrauliköl
will regelmäßig gewechselt werden - und da es hydrophob und obenrein
leichter als Wasser ist, sammelt sich der Gilb unten im Reservoir des
Sattels.
Seit wann zieht Mineralöl Wasser? Jedenfalls das Öl von Magura muss
ausdrücklich *nicht* regelmäßig gewechselt werden, eben weil es kein
Wasser zieht.
Feuchtigkeit gelangt mit der Zeit über die Dichtungen rein, wenn auch
einiges weniger wie beim Auto.
Da Mineralöl das Wasser nicht bindet, bleibt es dann eben im Bremssattel.
Ich fahre seit so ca. 7 Jahren Magura und in der Zeit habe ich die
Flüssigkeit 2x mal ablaufen lassen und wieder nachgefüllt.
Veränderung der Farbe konnte ich keine feststellen.
Dabei habe ich aber nichts weggeworfen sondern nur die schwarzen
Partikel rausgefiltert, die sich angesammelt haben.
Meine nächste Bremse wird wieder DOT, da bekommt man Ersatzteile.

--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: ***@netfront.net ---
Gerald E:scher
2013-10-11 20:44:03 UTC
Permalink
Post by Thomas Rechberger
Post by Gerald E:scher
Seit wann zieht Mineralöl Wasser? Jedenfalls das Öl von Magura muss
ausdrücklich *nicht* regelmäßig gewechselt werden, eben weil es kein
Wasser zieht.
Feuchtigkeit gelangt mit der Zeit über die Dichtungen rein, wenn auch
einiges weniger wie beim Auto.
Hochdruckreiniger? Oder wie soll da sonst Wasser rein?
Post by Thomas Rechberger
Dabei habe ich aber nichts weggeworfen sondern nur die schwarzen
Partikel rausgefiltert, die sich angesammelt haben.
Unnötige Arbeit. Die schwarzen Verfärbungen stammen von Ruß aus den
Bremsleitungen und Dichtungen und sind harmlos.
Post by Thomas Rechberger
Meine nächste Bremse wird wieder DOT, da bekommt man Ersatzteile.
Viel Spass beim jährlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit.
--
Gerald

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Thomas Rechberger
2013-10-12 13:29:13 UTC
Permalink
Am 11.10.2013 22:44, schrieb Gerald E:scher:> Am 11.10.13 21:05 schrieb
Post by Gerald E:scher
Post by Thomas Rechberger
Post by Gerald E:scher
Seit wann zieht Mineralöl Wasser? Jedenfalls das Öl von Magura muss
ausdrücklich *nicht* regelmäßig gewechselt werden, eben weil es kein
Wasser zieht.
Feuchtigkeit gelangt mit der Zeit über die Dichtungen rein, wenn auch
einiges weniger wie beim Auto.
Hochdruckreiniger? Oder wie soll da sonst Wasser rein?
Eine Dichtung ist nie 100% dicht
Post by Gerald E:scher
Post by Thomas Rechberger
Dabei habe ich aber nichts weggeworfen sondern nur die schwarzen
Partikel rausgefiltert, die sich angesammelt haben.
Unnötige Arbeit. Die schwarzen Verfärbungen stammen von Ruß aus den
Bremsleitungen und Dichtungen und sind harmlos.
Würde vermuten das es Gummipartikel der Dichtung sind.
Auf jeden Fall wird durch das neu mischen verhindert das sich an einem
bestimmten Punkt Wasser ansammelt.

Verrostete Kolben sind nicht selten.
Post by Gerald E:scher
Post by Thomas Rechberger
Meine nächste Bremse wird wieder DOT, da bekommt man Ersatzteile.
Viel Spass beim jährlichen Wechsel der Bremsflüssigkeit.
Besser als sich alle 5 Jahren neue Bremsen zu kaufen.

--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: ***@netfront.net ---
Volker Bartheld
2013-10-11 21:51:39 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Post by Frank $tudt
Außerdem ist mir Mineralöl sympathischer als Dot.
Ja, die Bremsflüssigkeitspanscherei nervt etwas. Aber auch das Hydrauliköl
will regelmäßig gewechselt werden - und da es hydrophob und obenrein
leichter als Wasser ist, sammelt sich der Gilb unten im Reservoir des
Sattels.
Seit wann zieht Mineralöl Wasser?
Es "zieht" freilich kein Wasser, schließlich ist es hydrophob. Oder wie der
Chemiker sagt: "Gleiches mischt sich im Gleichen.". Das ist hier nicht der
Fall. Aber natürlich ist die Anlage nicht luftdicht. Durch die Membran im
Ausgleichsbehälter kommt was rein, entlang der Rechteckringe, bei
Kolbenbewegungen.
Post by Gerald E:scher
Jedenfalls das Öl von Magura muss ausdrücklich *nicht* regelmäßig
gewechselt werden, eben weil es kein Wasser zieht.
Was auch immer Magura sagt. Ich gehe davon aus, daß (innere) Korrosion und
Verschmutzung der Grund war, warum meine BR-M555 vorne festgegangen ist.
Das, _obwohl_ ich den Kolben regelmäßig (d. h. beim Belagwechsel) gesäubert
und gangbar gemacht habe.

Nachdem so ein Ölwechsel im Nu gemacht ist, denke ich da nicht weiter
drüber nach.

Viele Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Nico Hoffmann
2013-10-06 08:17:57 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Was hindert Dich dran, auf so ein System umzubauen, wenn Du mit dem anderen
Kram so unzufrieden bist? "Ebay, ab ein Euro, wegen Hobbyaufgabe, von Frau
gefahren, alle Inspektionen.".
Es gibt nunmal nix besseres. Unter den Bilnden ist der Einäugige König.

N.
--
[X] Dies ist eine Signatur. [ ] Eine URL muß sein.
[ ] Ich bin heute kreativ. [X] Keine weiteren Fragen.
Rainer Ma¡
2013-09-27 18:28:47 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Rainer Ma¡
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
Ja, ist. Ich habe vor 25 Jahren mal ein Paar Nehmer aufgebohrt.
Schraubendruckfeder im hohlen Kolben, die auf einer Kolbenstange sitzt,
deren äußeres Ende im Zylinderboden eingenietet oder verbundgegossen ist.
Dann ist bei mir-hier mindestens eine davon gebrochen, sonst wäre das,
was ich beschrieb (das "Spielen"), nicht möglich, oder?
Welches "Spielen"? Ich kann mit deiner nebulösen Beschreibung wenig
anfangen. Der Abstand zur Felge sagt wenig, der kann sich aus diversen
Gründen (asymmetrisch) ändern.

Was fehlt, ist eine Beschreibung der Bremse selbst. Wenn du die blöde Felge
mal wegmachst, die Beläge abstöpselst und *vorsichtig* den Hebel ziehst und
wieder loslässt: Was genau passiert dann? Fahren beide Kolben symmetrisch
aus und gehen ganz wieder zurück (bündig zum Zylindergehäuse)?
Post by H.-P. Schulz
[OMG ist das alles eine komplizierte Murkserei! Fast wünscht man sich
ja Altenburger Synchron zurück.
Also wenn schon, dann bitte Brillant Längstschenkel.

Rainer
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (·)(.) /( )
Rennkater ----> =( o )= B ( )
'~u~' \(_____)
H.-P. Schulz
2013-09-27 19:02:16 UTC
Permalink
Post by Rainer Ma¡
Welches "Spielen"?
Das hier:
"Man kann doch "spielen": Das geht besonders gut, wenn man's abgebaut
hat und die beiden Backeneinheiten in der Hand hat. Wenn man dann eine
Backe rein drückt, kommt die andere raus, und das bleibt so stehen,
auch wenn man nicht mehr drückt."
Post by Rainer Ma¡
Ich kann mit deiner nebulösen Beschreibung wenig
anfangen. Der Abstand zur Felge sagt wenig, der kann sich aus diversen
Gründen (asymmetrisch) ändern.
Sag' doch mal wenigstens einen dieser diversen, bitte!
Wohlgemerkt, das Rad ist nie ausgebaut worden!
Post by Rainer Ma¡
Was fehlt, ist eine Beschreibung der Bremse selbst. Wenn du die blöde Felge
mal wegmachst, die Beläge abstöpselst und *vorsichtig* den Hebel ziehst und
wieder loslässt: Was genau passiert dann? Fahren beide Kolben symmetrisch
aus und gehen ganz wieder zurück (bündig zum Zylindergehäuse)?
Nachdem ich ein bisschen "greinigt" und "geschmiert" habe: ja, so
leidlich. Im eingebauten Zustand aber, da kann ich machen, was ich
will, ist's vorbei damit. Da bleibt immer eine Backe fast ganz
draußen, sprich an der Felge dran. Ich kann dann diese zu nahe Backe
weg hebeln, was macht, dass die andere Backe, die natürlich zu weit
weg stand, näher an die Felge ran geht (es sind ja kommunizierende
Röhren!). Aber nach ein paar Bremshebelbetätigungen ist wieder alles
beim alten, ungleichmäßigen.
Vielleicht ist also tatsächlich eine der Federn in der Backeneinheit
krank. Möglicher Weise von Anfang an.
Rainer Ma¡
2013-09-27 19:51:54 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Rainer Ma¡
Welches "Spielen"?
Sorry, das hatte ich wohl eben im Schnelldurchgang überlesen.
Post by H.-P. Schulz
"Man kann doch "spielen": Das geht besonders gut, wenn man's abgebaut
hat und die beiden Backeneinheiten in der Hand hat. Wenn man dann eine
Backe rein drückt, kommt die andere raus, und das bleibt so stehen,
auch wenn man nicht mehr drückt."
Entweder jemand hat die Kolbenstange am Griff ein Stück weiter reingedreht.
Geht das bei deiner Bremse schon werkzeuglos, mit Nachstellknebel? Kannst du
ausschließen, dass jemand dran rumgefingert hat?

Oder es ist Luft reingekommen (Wasser wird's ja wohl kaum sein ;o). Eher
ungewöhnlich. Oder hast du mal eine Leitung abgeschraubt?
Post by H.-P. Schulz
Post by Rainer Ma¡
Ich kann mit deiner nebulösen Beschreibung wenig
anfangen. Der Abstand zur Felge sagt wenig, der kann sich aus diversen
Gründen (asymmetrisch) ändern.
Sag' doch mal wenigstens einen dieser diversen, bitte!
Z.B. ein schief wieder eingebautes Laufrad. Das ist ein Klassiker ...
Post by H.-P. Schulz
Wohlgemerkt, das Rad ist nie ausgebaut worden!
Ach soo.
Post by H.-P. Schulz
Post by Rainer Ma¡
Was fehlt, ist eine Beschreibung der Bremse selbst. Wenn du die blöde Felge
mal wegmachst, die Beläge abstöpselst und *vorsichtig* den Hebel ziehst und
wieder loslässt: Was genau passiert dann? Fahren beide Kolben symmetrisch
aus und gehen ganz wieder zurück (bündig zum Zylindergehäuse)?
Nachdem ich ein bisschen "greinigt" und "geschmiert" habe: ja, so
leidlich. Im eingebauten Zustand aber, da kann ich machen, was ich
will, ist's vorbei damit. Da bleibt immer eine Backe fast ganz
draußen, sprich an der Felge dran. Ich kann dann diese zu nahe Backe
weg hebeln, was macht, dass die andere Backe, die natürlich zu weit
weg stand, näher an die Felge ran geht (es sind ja kommunizierende
Röhren!). Aber nach ein paar Bremshebelbetätigungen ist wieder alles
beim alten, ungleichmäßigen.
Vielleicht ist also tatsächlich eine der Federn in der Backeneinheit
krank. Möglicher Weise von Anfang an.
Das glaube ich nicht. Ich würde einfach mal die Geberkolbenstange so weit
zurückdrehen, bis beide Kolben ganz zurückgehen.

Rainer
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (·)(.) /( )
Rennkater ----> =( o )= B ( )
'~u~' \(_____)
Arno Welzel
2013-09-29 19:59:45 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher ist da eine Feder drin.
<rumgekrame, nachschau /> Ich habe hier ein offenes, belüftetes
HS33-System. Also mit Verschlußschraube am Griff entfernt und
Hydraulikflüssigkeit raus.
Wenn ich mit einer Zange einen Bremskolben herausziehe, spüre ich
einen Widerstand, und wenn ich loslasse, verschwindet der Kolben
wieder im Zylinder. Was zieht da am Kolben, wenn's keine Feder ist?
Das wäre dann m.W. das erste Hydrauliksystem, *in* dem eine Feder
verbaut ist.
Wie sollte sich das System auch sonst in den Ausgangszustand
zurückstellen, wenn nichts da wäre, was die Kolben zurückzieht, wenn man
den am Bremsgriff nicht mehr betätigt?
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Johann Mayerwieser
2013-09-29 20:08:02 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Das wäre dann m.W. das erste Hydrauliksystem, *in* dem eine Feder
verbaut ist.
Wie sollte sich das System auch sonst in den Ausgangszustand
zurückstellen, wenn nichts da wäre, was die Kolben zurückzieht, wenn man
den am Bremsgriff nicht mehr betätigt?
Bei Scheibenbremsen am Auto (zumindest bei den Sätteln mit 2 Kolben) gibt
es auch keine Feder.

Hannes
--
Rechtschreibfehler unterliegen der Creative Commons Lizenz, sie dürfen
weiterverwendet und verändert werden, bei Weiterverwendung muss der
Urheber genannt werden und sie dürfen jeweils nur unter dieser oder einer
vergleichbaren Lizenz weitergegeben werden.
Rainer Ma¡
2013-09-29 20:24:07 UTC
Permalink
Post by Johann Mayerwieser
Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Das wäre dann m.W. das erste Hydrauliksystem, *in* dem eine Feder
verbaut ist.
Wie sollte sich das System auch sonst in den Ausgangszustand
zurückstellen, wenn nichts da wäre, was die Kolben zurückzieht, wenn man
den am Bremsgriff nicht mehr betätigt?
Im Prinzieep kann das die Rückstellfeder im Bremsgriff bewerkstelligen,
unterdruckmäßig. Und so tendenziell Luft ins System saugen ...
Post by Johann Mayerwieser
Bei Scheibenbremsen am Auto
... und am Fahrrad ...
Post by Johann Mayerwieser
(zumindest bei den Sätteln mit 2 Kolben)
... AFAIR auch bei Einkolben(Schwimmsattel-)bremsen ...
Post by Johann Mayerwieser
gibt es auch keine Feder.
Da bewerkstelligt der Rechteck-Dichtring im Bremssattel die Rückstellung.
Der kann aber bestenfalls wenige Zehntelmillimeter. Was für eine
Bremsscheibe ausreicht, aber nicht für die üblichen Seitenschläge von
Fahrradfelgen.

Rainer
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (@)(@) /( )
Rennkater, ----> =( o )= B (~~~~~)
halb nachgefüllt '~U~' \(_____)
Frank Wuest
2013-09-30 13:45:17 UTC
Permalink
Post by Rainer Ma¡
... AFAIR auch bei Einkolben(Schwimmsattel-)bremsen ...
Richtig.
Post by Rainer Ma¡
Der kann aber bestenfalls wenige Zehntelmillimeter. Was für eine
Bremsscheibe ausreicht, aber nicht für die üblichen Seitenschläge von
Fahrradfelgen.
Eben. Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, sowas für besser als die
Magura-Konstruktion mit 2 getrennten Kolben zu halten: eine
derartige Führung muß sehr stabil und damit auch schwer sein, damit
sich nix verklemmt. Bei Motorrädern gibt es einfachere Varianten mit
einer Führung an 2 Schrauben, aber die müssen abgedichtet sein,
damit sie nicht festgammeln, und sind deshalb recht schwergängig.
Das wäre bei Felgenbremsen sicher ein Problem.
--
Written on a real keyboard.
Volker Bartheld
2013-09-30 06:57:31 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Johann Mayerwieser
Bei Scheibenbremsen am Auto (zumindest bei den Sätteln mit 2 Kolben) gibt
es auch keine Feder.
Da gibt es einen Rechteckring und der *IST* (neben gewissen Eigenschaften
der Bremsflüssigkeit) die Feder. Allerdings machen Autobremsen auch nur
wenige Zehntelmillimeter an einer ziemlich starren Bremsscheibe und
schleifen trotzdem wie der Teufel. Allsowas willst Du am Rad nicht haben,
weswegen auch Hersteller von Fahrradscheibenbremsen einen sehr großen
Aufwand betreiben (speziell geformte Belaghaltefedern, der
"Servo-Wave"-Mechanismus an der Shimano SLX M675, etc.).

Ich habe mit Magura einschlägige Erfahrungen gesammelt (u. a. an der
Hymec), weswegen ich sicher kein System kaufen werde, welches die Nachteile
einer Felgenbremse mit den Nachteilen eines hydraulischen Systems
verbindet. Das ist aber eine Frage der persönlichen Einstellung. Der OP
hat, so vermute ich, einfach einen Anwendungsfall am Rande des
Einsatzspektrums solcher hydraulischer Felgenbremsen hergebastelt und sieht
sich nun den Konsequenzen gegenüber.

Die angeblich Wartungsempfindlichkeit von Scheibenbremsen kann ich übrigens
nicht so recht nachvollziehen - an meinem MTB tat die BR-M555 vorne gut 10
Jahre ihren Dienst bis irgendwann der Kolben festging. Hätte wohl doch
zumindest einmal das Hydrauliköl wechseln sollen. Hinten konnte ich den
Defekt noch verhindern, das hält sicher nochmal etliche Jahre.

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Martin Ginkel
2013-09-25 11:59:13 UTC
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Post by H.-P. Schulz
Die Magura H11 scheint sich "einfach so" zu verstellen.
Vorderrad. Eine Backe ist praktisch dran an der Felge, die andere hat
ca. 7mm Abstand.
Waren die Evo(?) Adapter um die Nehmerzylinder richtig angezogen? sonst schiebt sich der
Zylinder beim Bremsen einfach durch.

Andere Moeglichkeit ist, dass der Kolben mit dem 0mm-Abstand nicht richtig einfaehrt. Das kommt
bei alten Bremsen auch manchmal vor, meist wegen Dreck oder evtl. Riefen auf dem Kolben.
Post by H.-P. Schulz
Kann ich das beheben, indem ich einfach die Klemmen mit der
Backen-Einheit lockere und die beiden gleichmäßig ausrichte?
Ja, und hinterher sorgfaeltig festmachen.

Martin
Arno Welzel
2013-09-25 17:27:55 UTC
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Post by H.-P. Schulz
Ich staune.
Die Magura H11 scheint sich "einfach so" zu verstellen.
Vorderrad. Eine Backe ist praktisch dran an der Felge, die andere hat
ca. 7mm Abstand.
Kann ich das beheben, indem ich einfach die Klemmen mit der
Backen-Einheit lockere und die beiden gleichmäßig ausrichte?
Ja. Aber vorher würde ich die Schrauben für den Ausgleich des
Belagverschleiß komplett zurückdrehen - das führt prinzipbedingt zu
ungleichmäßger Position im Ruhezustand, was aber für den praktischen
Einsatz egal ist.
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Ja, würde ich auch so sehen.

Übertreiben sollte man es aber auch nicht, sondern die Vorgaben vom
Hersteller bzgl. Drehmoment beachten, um die Nehmerzylinder nicht zu
stauchen, was dazu führen kann, dass sich die Kolben nicht mehr richtig
zurückziehen.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Volker Borchert
2013-09-27 04:28:14 UTC
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Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Übertreiben sollte man es aber auch nicht, sondern die Vorgaben vom
Hersteller bzgl. Drehmoment beachten, um die Nehmerzylinder nicht zu
stauchen, was dazu führen kann, dass sich die Kolben nicht mehr richtig
zurückziehen.
Leider hat nicht jeder einen Knackser für so kleine Werte.
--
"I'm a doctor, not a mechanic." Dr Leonard McCoy <***@ncc1701.starfleet.fed>
"I'm a mechanic, not a doctor." Volker Borchert <***@despammed.com>
Kaí ŧeranskí
2013-09-27 11:33:56 UTC
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Post by Volker Borchert
Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Übertreiben sollte man es aber auch nicht, sondern die Vorgaben vom
Hersteller bzgl. Drehmoment beachten, um die Nehmerzylinder nicht zu
stauchen, was dazu führen kann, dass sich die Kolben nicht mehr richtig
zurückziehen.
Leider hat nicht jeder einen Knackser für so kleine Werte.
Das merkt man durch ausprobieren. Ist 100% reversibel, kaputt macht man da
nichts.
--
Kai
Arno Welzel
2013-09-27 13:24:01 UTC
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Post by Volker Borchert
Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Übertreiben sollte man es aber auch nicht, sondern die Vorgaben vom
Hersteller bzgl. Drehmoment beachten, um die Nehmerzylinder nicht zu
stauchen, was dazu führen kann, dass sich die Kolben nicht mehr richtig
zurückziehen.
Leider hat nicht jeder einen Knackser für so kleine Werte.
Dann muss man eben in eine Werkstatt gehen, die sowas hat oder sich
langsam an den Punkt herantasten, wo es fest genug ist, dass die
Zylinder nicht mehr rutschen beim kräftigen Anziehen der Bremse, aber
eben auch nicht "angeknallt" sind.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
Rainer Ma¡
2013-09-27 20:23:40 UTC
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Post by Arno Welzel
Post by Volker Borchert
Post by Arno Welzel
Post by H.-P. Schulz
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
Übertreiben sollte man es aber auch nicht, sondern die Vorgaben vom
Hersteller bzgl. Drehmoment beachten, um die Nehmerzylinder nicht zu
stauchen, was dazu führen kann, dass sich die Kolben nicht mehr richtig
zurückziehen.
Leider hat nicht jeder einen Knackser für so kleine Werte.
Dann muss man eben in eine Werkstatt gehen, die sowas hat oder sich
langsam an den Punkt herantasten, wo es fest genug ist, dass die
Zylinder nicht mehr rutschen beim kräftigen Anziehen der Bremse, aber
eben auch nicht "angeknallt" sind.
Ebend. Ein brauchbarer Schrauber kommt bis dato ohne Drehmomentschlüssel
aus. Inklusive Carbon-Lightweight-Rennradgammel.

Rainer
--
/\,,/\ (¨¨¨¨¨)
dehydrierter (·)(.) /( )
Rennkater ----> =( o )= B ( )
'~u~' \(_____)
Thomas Rechberger
2013-10-07 20:19:51 UTC
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Post by H.-P. Schulz
Ich staune.
Die Magura H11 scheint sich "einfach so" zu verstellen.
Vorderrad. Eine Backe ist praktisch dran an der Felge, die andere hat
ca. 7mm Abstand.
Kann ich das beheben, indem ich einfach die Klemmen mit der
Backen-Einheit lockere und die beiden gleichmäßig ausrichte?
Mehr noch interessiert mich, wie sowas zustande kommen kann. Die
einzige - unwahrscheinliche - Erklärung, die ich bisher hätte, wäre,
dass ich die Klemmung der Backeneinheit nicht fest genug angezogen
habe.
[Sch* Felgenbremsen-Geraffel!! Der einzige Grund zur Anschaffung war
die Leichtgängigkeit; und natürlich die Möglichkeit, das ganze
Kleinhand-kompatibel zu machen.
Ansonsten sind Nabenbremsen in allen Belangen überlegen, vor allem was
Wartungsaufwand und Zuverlässigkeit angeht.]
Das wird das gleiche wie bei Scheibenbremsen auch sein, Kolben wo die
Dichtung eingetrocknet ist, die wieder mobilisiert werden müssen.
Einfach mal googeln "Kolben mobilisieren Magura"

Sei froh das du keine Scheiben hast, die sind noch empfindlicher.

--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: ***@netfront.net ---
Volker Bartheld
2013-10-08 09:16:26 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Thomas Rechberger
[Sch* Felgenbremsen-Geraffel!! Der einzige Grund zur Anschaffung war die
Leichtgängigkeit; und natürlich die Möglichkeit, das ganze
Kleinhand-kompatibel zu machen.
Sei froh das du keine Scheiben hast, die sind noch empfindlicher.
Stützt sich diese Auffassung auf fundierte Praxiserfahrungen Deinerseits?
Falls ja: Darf ich um einige Anekdoten bitten?

Viele Grüße,
Vol"wenn Scheibenbremsen so empfindlich wären, würde die komplette
Kraftfahrzeugindustrie vermutlich noch heute mit Reifenstempelbremsen
herumrollen"ker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Gerald E:scher
2013-10-08 12:36:41 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Viele Grüße,
Vol"wenn Scheibenbremsen so empfindlich wären, würde die komplette
Kraftfahrzeugindustrie vermutlich noch heute mit Reifenstempelbremsen
herumrollen"ker
Hast du schon einmal die massiven Bremsscheiben an Kfz mit den besseren
Folien an Fahrrädern verglichen?
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Volker Bartheld
2013-10-08 14:16:11 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Gerald E:scher
Post by Volker Bartheld
Vol"wenn Scheibenbremsen so empfindlich wären, würde die komplette
Kraftfahrzeugindustrie vermutlich noch heute mit Reifenstempelbremsen
herumrollen"ker
Hast du schon einmal die massiven Bremsscheiben an Kfz mit den besseren
Folien an Fahrrädern verglichen?
Habe ich. Hast Du schon einmal das erheblich höhere Gewicht und die
deutlich flotteren Tempi von Kraftfahrzeugen mit der Puppenküche
verglichen, die fürs Fahrrad relevant ist?

Die "besseren Folien" funktionieren bei meinem Nutzungsprofil überraschend
gut. Sanfte Rotglut inclusive.

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Thomas Rechberger
2013-10-08 16:02:11 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Hallo!
Post by Thomas Rechberger
[Sch* Felgenbremsen-Geraffel!! Der einzige Grund zur Anschaffung war die
Leichtgängigkeit; und natürlich die Möglichkeit, das ganze
Kleinhand-kompatibel zu machen.
Sei froh das du keine Scheiben hast, die sind noch empfindlicher.
Stützt sich diese Auffassung auf fundierte Praxiserfahrungen Deinerseits?
Falls ja: Darf ich um einige Anekdoten bitten?
Dann gugl mal schleifende oder quietschende/kreischende Bremsen. In den
Bremszangen gibts nicht mal eine extra Schmutzdichtung! Und das bei
nahezu 100bar Betriebsdruck am Kolben.
Der lichte Spalt zwischen Belag und Scheibe ist grad mal ca. 0,2mm!


--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: ***@netfront.net ---
Volker Bartheld
2013-10-08 16:54:41 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Thomas Rechberger
Post by Volker Bartheld
Stützt sich diese Auffassung auf fundierte Praxiserfahrungen Deinerseits?
Falls ja: Darf ich um einige Anekdoten bitten?
Dann gugl mal schleifende oder quietschende/kreischende Bremsen.
Google-Suche nach
https://www.google.de/search?q=thomas+rechberger+quietschende+schleifende+kreischende+scheibenbremsen
ergab keine relevanten Informationen und in den Computern, die Du im ersten
Treffer anbietest, werden wohl keine hydraulischen
Festplattenscheibenstopper verbaut sein.

Ich wiederhole mich also: Stützt sich diese Auffassung auf fundierte
Praxiserfahrungen Deinerseits? Falls ja: Darf ich um einige detaillierte
Anekdoten bitten? Möglichst auch mit Herstellern, Fabrikaten,
Betriebsbedingungen und Details zum Anbau und zur Wartung.
Post by Thomas Rechberger
In den Bremszangen gibts nicht mal eine extra Schmutzdichtung!
Skandal!!!
Post by Thomas Rechberger
Und das bei nahezu 100bar Betriebsdruck am Kolben.
Kraß! Wenn das mal meine Motorräder wüßten, die ebenfalls ohne
Schmutzdichtung und mit hohem Druck im System auskommen müssen.
Post by Thomas Rechberger
Der lichte Spalt zwischen Belag und Scheibe ist grad mal ca. 0,2mm!
Und? Dafür haben die meisten MTB-Bremsen speziell geformte
Belaghaltefedern, die die Einhaltung des vom Rechteckring erzwungenen
Lüftspiels möglichst dauerhaft und klapperfrei sicherstellen.

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Thomas Rechberger
2013-10-10 19:35:36 UTC
Permalink
Am 08.10.2013 18:54, schrieb Volker Barthel
Post by Volker Bartheld
Ich wiederhole mich also: Stützt sich diese Auffassung auf fundierte
Praxiserfahrungen Deinerseits? Falls ja: Darf ich um einige detaillierte
Anekdoten bitten? Möglichst auch mit Herstellern, Fabrikaten,
Betriebsbedingungen und Details zum Anbau und zur Wartung.
Das basiert auf eigenen Erfahrungen und zum anderen kann man das auch
hier zur genüge nachlesen
http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=24

Schon mal 203mm Scheiben gefahren oder IS2000 eingestellt?

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Volker Bartheld
2013-10-11 10:24:07 UTC
Permalink
Hallo!
Am 08.10.2013 18:54, schrieb Volker Barthel [<- kaufe ein "d"]
Post by Volker Bartheld
Ich wiederhole mich also: Stützt sich diese Auffassung auf fundierte
Praxiserfahrungen Deinerseits? Falls ja: Darf ich um einige detaillierte
Anekdoten bitten?
Das basiert auf eigenen Erfahrungen und zum anderen kann man das auch
hier zur genüge nachlesen
http://www.mtb-news.de/forum/forumdisplay.php?f=24
OK. Also wieder nur diffuses Geschwurbel und FoaF-Gschichterl. Sorry, aber
das führt dann - nach zweimaliger Ermunterung - zur deutlichen Abwertung
der Glaubwürdigkeit. Und Du nimmst doch nicht an, daß ich mich jetzt durch
all diese auf Foren kolportierten Horrorstories durchwühle? Dort, wo der
Feinmechaniker auf den Bewegungslegastheniker trifft?

_DU_ warst gefragt. Aber paßt schon, laß stecken. Ich denke mir meinen
Teil.
Schon mal 203mm Scheiben gefahren oder IS2000 eingestellt?
Nein (nur 160 und 180mmm)/Ja (mehrfach). Und? Du argumentierst ernsthaft,
daß es für denjenigen, der meint, 203er Scheiben zu benötigen eine
sorgenlose Felgenbremsalternative gäbe? Wenn ich von Null auf Hundert in
drei Sekunden beschleunige, sind eben gewisse Abstriche im Komfort und
Haltbarkeit eines Verbrennungsmotors zu machen. Und die Mühe für paar
Unterlegscheiberl einer IS2000-Aufnahme wird man doch zumindest _einmal_
pro Rad auf sich nehmen können, oder? Dieses Geschiebe in
Postmount-Langlöchern finde ich da weit weniger präzise.

Ja, zugegeben, ein versuchter Nobrainer-Austausch von Radsätzen (bei mir
Mavic XM317/223 mit DT Swiss Cerit gegen Spank Subrosa Oohbah mit Hope Pro
II Evo Disc) führte bei mir zu der Einsicht, daß IS2000 nicht zwingend
etwas mit I_nternationalen S_tandards zu tun hat. Aber das ist vielleicht
auch nicht unbedingt der Maßstab für problematische Scheibenbremsen.

Ciao und von meiner Seite hier EOD,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Thomas Rechberger
2013-10-11 10:50:04 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
_DU_ warst gefragt. Aber paßt schon, laß stecken. Ich denke mir meinen
Teil.
Glaubst du ich werde dir jetzt seitenweise meine Erfahrungen und
möglichen Probleme mit Bremsen berichten?
Post by Volker Bartheld
Post by Thomas Rechberger
Schon mal 203mm Scheiben gefahren oder IS2000 eingestellt?
Nein (nur 160 und 180mmm)/Ja (mehrfach). Und? Du argumentierst ernsthaft,
daß es für denjenigen, der meint, 203er Scheiben zu benötigen eine
sorgenlose Felgenbremsalternative gäbe?
1. braucht man sowas in den Alpen und 2. habe ich nie behauptet es gäbe
zu 203mm Scheiben eine Felgenbremsalternative.
Post by Volker Bartheld
Und die Mühe für paar
Unterlegscheiberl einer IS2000-Aufnahme wird man doch zumindest _einmal_
pro Rad auf sich nehmen können, oder?
Nö. Bei mir kann ich IS2000 jedes mal neu ausrichten wenn man die Kolben
zurückschiebt. Und von quietschenden Bremsen haste wohl auch noch nie
was gehört oder das große Bremsscheiben eher zum Verzug neigen.


--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: ***@netfront.net ---
Kaí ŧeranskí
2013-10-08 19:25:35 UTC
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Post by Thomas Rechberger
Der lichte Spalt zwischen Belag und Scheibe ist grad mal ca. 0,2mm!
Und? Endlich haben Passungen von Fahrradkomponenten mal dieselbe
Genauigkeit die sämtliche anderen Fahrzeuge schon vor über 100 Jahren
hatten.
--
Kai -
Ewald Pfau
2013-10-08 20:18:57 UTC
Permalink
Post by Kaí ŧeranskí
Post by Thomas Rechberger
Der lichte Spalt zwischen Belag und Scheibe ist grad mal ca. 0,2mm!
Und? Endlich haben Passungen von Fahrradkomponenten mal dieselbe
Genauigkeit die sämtliche anderen Fahrzeuge schon vor über 100 Jahren
hatten.
mit härteren Anforderungen an den Betriebsablauf. Oder ist das auch bei
selbst pedaliertem Vortrieb tolerierbar, dass die enge Passung per
schwimmender Aufhängung realisiert wird, die ständig ein wenig anstößt bzw.
schleift und dabei nachzentriert?

(Muss ich ganz naïv fragen, vielleicht ist das ja wirklich so.)
Volker Bartheld
2013-10-09 10:10:20 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Ewald Pfau
mit härteren Anforderungen an den Betriebsablauf. Oder ist das auch bei
selbst pedaliertem Vortrieb tolerierbar, dass die enge Passung per
schwimmender Aufhängung realisiert wird, die ständig ein wenig anstößt
bzw. schleift und dabei nachzentriert?
Weiß nicht genau, was Du meinst. Die meisten Fahrradscheibenbremsanlagen
sind als Doppel- oder Mehrfachkolbenfestsattel ausgeführt. D. h. man
zentriert den Sattel (bzw. dessen Bremsscheibenöffnung) genau 1x entweder
mit Shims (IS2000) oder per Langloch so, daß die Scheibe mittig
durchläuft.

Die wegen der gegenüberstehenden Kolben selbstnachstellenden Beläge werden
durch Verschränkung und Elastizität der Rechteckringe (und zu einem
gewissen Teil auch hydraulisch) in den Kolben zum Lüftspiel zurückgezogen.
Damit die Beläge in dieser Position nicht klappern oder schleifen (eher
ästhetischer Natur, da so gut wie keine Kraft übertragen wird), gibt es
spezielle Belaghaltefedern, die die Beläge an die Kolben gedrückt undweg
von der Scheibe halten.

Eine Nachzentrierung ist nicht nötig, wohl aber der Ausgleich eines z. T.
auch nicht symmetrischen Belagverschleißes. Dabei hofft man erfolgreich
auf die hydrostatischen Gesetze und genügend leichtgängige Kolben, die
eben so weit ausfahren, bis der Druck im System an allen Stellen und damit
auch hinter den Kolben gleich ist. Das kann dann durchaus bedeuten, daß
ein Kolben (wegen des stärker verschlissenen Belags) weiter hervorsteht.

Gelegentlich passiert das nicht bei der ersten Bremsbetätigung und wird
wegen der Elastizität der Scheibe als geringfügig vergrößerter Leerweg am
Hebel wahrgenommen. Man kann dann, wenn es nervt, die Scheibe gegen den
Belag/Kolben drücken und dort festhalten, der etwas leichtgängiger ist und
dann nochmals den Hebel betätigen.

Kurze Antwort: Ja, die Funktionalität ist auch bei Muskelantrieb
tolerierbar.

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
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