Discussion:
Auf- und Absteigen
(zu alt für eine Antwort)
Robert Niestroj-Pahl
2022-12-16 20:25:54 UTC
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Ahoi in die Runde!
Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon mal gab, aber ich habe letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was mich ziemlich stutzig gemacht hat. SB hat behauptet, dass das Aufsteigen beim Anfahren (beim Aufsteigen von links das linke Bein aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen das rechte Bein hinten über den Sattel heben) schlecht für die Felgen sein soll, da sie starken seitlichen Kräften ausgesetzt werden. Ich glaube eher, SB wollte seine Methode des Aufsteigens (im Stand das Bein rüberheben, nciht während des Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen denn für extreme Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert doch Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so auf sein Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen hatte. Ich auch noch nie...
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...

Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Bodo G. Meier
2022-12-16 21:29:05 UTC
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Post by Robert Niestroj-Pahl
Ahoi in die Runde!
Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon mal gab, aber ich habe letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was mich ziemlich stutzig gemacht hat. SB hat behauptet, dass das Aufsteigen beim Anfahren (beim Aufsteigen von links das linke Bein aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen das rechte Bein hinten über den Sattel heben) schlecht für die Felgen sein soll, da sie starken seitlichen Kräften ausgesetzt werden. Ich glaube eher, SB wollte seine Methode des Aufsteigens (im Stand das Bein rüberheben, nciht während des Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen denn für extreme Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert doch Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so auf sein Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen hatte. Ich auch noch nie...
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Ich steige im Stand von links auf, setze das rechte Bein auf das Pedal,
stoße mich mit dem linken Bein ab und trete rechts an.

Dabei bin ich letztes Jahr einmal glatt umgefallen, weil auf einem
Supermarktparkplatz einige Autos nicht in die Pötte kamen und ich nicht
weiter beschleunigen konnte, sondern den Anfangsschwung verloren habe.
Das muss ganz schön bescheuert ausgesehen haben... ;-D

Gruß,
Bodo
--
Keine Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur im Heidekreis bis 2052!
Klaus Mueller
2022-12-17 08:08:02 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Post by Robert Niestroj-Pahl
Ahoi in die Runde!
Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon mal gab, aber ich habe
letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was mich ziemlich stutzig
gemacht hat. SB hat behauptet, dass das Aufsteigen beim Anfahren (beim
Aufsteigen von links das linke Bein aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen
das rechte Bein hinten über den Sattel heben) schlecht für die Felgen
sein soll, da sie starken seitlichen Kräften ausgesetzt werden. Ich
glaube eher, SB wollte seine Methode des Aufsteigens (im Stand das Bein
rüberheben, nciht während des Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen
denn für extreme Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert
doch Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so auf
sein Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen hatte. Ich auch noch nie...
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anfährt
und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein kann. Da gebe
ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Ich steige im Stand von links auf, setze das rechte Bein auf das Pedal,
stoße mich mit dem linken Bein ab und trete rechts an.
Dabei bin ich letztes Jahr einmal glatt umgefallen, weil auf einem
Supermarktparkplatz einige Autos nicht in die Pötte kamen und ich nicht
weiter beschleunigen konnte, sondern den Anfangsschwung verloren habe.
Das muss ganz schön bescheuert ausgesehen haben... ;-D
So ähnlich wirkte es wohl bei mir vor einigen Jahren, als ich nach
mehrjähriger Gewöhnung an ein Zox 20Z mit einem Zox 26 an einer Kreuzung
anhalten wollte. Hand runter, nur da war kein Boden.

Achso, aufsteigen: Fuß über den Sitz rüber auf die rechte Seite, hinsetzen,
anlehnen, rechten Fuß hinters Pedal, kräftig antreten.
Anton Ertl
2022-12-17 10:07:33 UTC
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Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anf=C3=A4hr=
t und etwas schwankt, was im Stra=C3=9Fenverkehr gef=C3=A4hrlich sein kann.=
Klingt fuer mich nach Kopfkino statt evidenzbasierten Argumenten.

Ich bin ca. 23 Wochen mit einem Reisegefaehrten gefahren, der mit der
Rollermethode aufsteigt, und mir ist nichts aufgefallen, was auf mich
einen gefaehrlichen Eindruck gemacht haette.
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Ich steige im Stand auf.

Ich als Ungeuebter wuerde vielleicht gefaehrlich schwanken, wenn ich
das mit dem Rollern probieren wuerde, aber fuer geuebte
Rolleraufsteiger glaube ich nicht daran.


- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.
Wolfgang Strobl
2022-12-17 16:26:31 UTC
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Am Sat, 17 Dec 2022 10:07:33 GMT schrieb
Post by Anton Ertl
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anf=C3=A4hr=
t und etwas schwankt, was im Stra=C3=9Fenverkehr gef=C3=A4hrlich sein kann.=
Klingt fuer mich nach Kopfkino statt evidenzbasierten Argumenten.
Na ja, es _gibt_ Leute, die nicht oder kaum noch radfahren können und
dank Pedelec werden es immer mehr. Die Mehrheit kann es nach meinem
Eindruck auber immer noch gut genug, um auch beim Anfahren nicht zu
torkeln, oder wenigstens gut genug, nicht ausgerechnet beim Anfahren
einem schnelleren Fahrzeug - das kann ja auch ein Fahrrad sein! - in die
Quere zu torkeln. Aber die Zahl der Leute, an die sich diese Ratschläge
richten, nimmt auch auf diesem Kontinent leider kräftig zu.

Dass in den "sozialen Netzen", incl. "Fediverse" längst die Minderheit
den Ton angibt, welche das Radfahren weitgehend verlernt hat, und so
alle anderen niederquatscht, ist freilich keine Messlatte für das Maß an
Kompetenz, das man auf der Strasse beobachten kann. Da geht es in der
Tat um "Kopfkino", darum, Angst vor dem Radfahren im Verkehr zu schüren.
Leider muss man feststellen, dass sich daran praktisch alle Vereine
beteiligen, die von sich behaupten, die Interessen von Radfahrenden zu
vertreten. Ängste schüren, auch mit solchen Anleitungen oder mit
vergleichbaren Publikationen, etwa Büchern, bringt halt mehr Mitglieder
resp. Geld als tatsächliche Kompetenz zu vermitteln. Viel weniger Arbeit
macht es auch.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Hans Crauel
2022-12-18 00:26:31 UTC
Permalink
Anton Ertl schrieb
Post by Anton Ertl
Ich steige im Stand auf.
Ich als Ungeuebter wuerde vielleicht gefaehrlich schwanken, wenn ich
das mit dem Rollern probieren wuerde, aber fuer geuebte
Rolleraufsteiger glaube ich nicht daran.
Wohl kaum. Du wirst in der Lage sein, auf einem fahrenden Fahrrad
aufzustehen. Du wirst auch ein Bein hochheben und ggf. auf das
Oberrohr setzen können, wirst es nach vorn oder nach hinten strecken
und was weiß ich sonst noch für Gymnastik auf dem fahrenden Rad
veranstalten können.
Und das ist beim rollenden Aufsteigen nicht anders: Du bist nach
der ersten halben Umdrehung der linken Kurbel auf einem fahrenden
Fahrrad unterwegs.

Hans
Wolfgang Strobl
2022-12-17 13:01:59 UTC
Permalink
Am Fri, 16 Dec 2022 12:25:54 -0800 (PST) schrieb Robert Niestroj-Pahl
Post by Robert Niestroj-Pahl
Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon mal gab,
aber ich habe letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was
mich ziemlich stutzig gemacht hat. SB hat behauptet, dass
das Aufsteigen beim Anfahren (beim Aufsteigen von links das
linke Bein aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen das rechte
Bein hinten über den Sattel heben) schlecht für die Felgen
sein soll, da sie starken seitlichen Kräften ausgesetzt
werden. Ich glaube eher, SB wollte seine Methode des
Aufsteigens (im Stand das Bein rüberheben, nciht während des
Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen denn für extreme
Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert doch
Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so
auf sein Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen
hatte. Ich auch noch nie...
Ich mutmaße, es geht um diesen Text:

<https://sheldonbrown.com/starting.html>
Starting and Stopping
by Sheldon "Fast Off The Line" Brown
and John "Stepping Forward" Allen

Sowohl die Materialsammlungen von Sheldon Brown als auch die von John
Allen (und John Forester) sind, soweit es um die technischen Details des
Fahrrades und des Radfahrens geht, zwar ein interessanter Fundus, aber
mit Vorsicht zu genießen, weil da neben unbestreitbaren Fakten auch
viele Merkwürdigkeiten und Absonderlichkeiten zu finden sind, die man
mit persönlichen Vorlieben oder örtlichen (nationalen oder
geografischen) Eigentümlichkeiten erklären kann. Als Bibel taugen diese
Texte generell nicht und schon gar nicht als Rezept für diejenigen, die
Radfahren können.

Die vorgeschlagene Methode ist das, was man jemandem empfiehlt, der das
Bein nur noch mit Mühe über das Oberrohr bekommt und die Sache Schritt
für Schritt angehen muss: Rad gerade hinstellen, sich neben das Rad
stellen, das radseitige Bein irgendwie auf die andere Seite
praktizieren, dann das schwäche Bein passend ausgerichtete Pedal stellen
und dann dies sowohl als Aufsteigehilfe verwenden, um in den Sattel zu
kommen als auch damit den ersten Antriebsimpuls zu bekommen.
Post by Robert Niestroj-Pahl
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr
langsam anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr
gefährlich sein kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der
Sache mit den Felgen...
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Falsche Frage, dann das läßt sich nur mit "weder/noch" oder "es kommt
darauf an" beantworten. Was mich betrifft, hängt der genaue Ablauf
sowohl vom Fahrrad als auch von der konkreten Situation ab. Wenn ich in
einem 12%-Anstieg anhalten musste und mit dem Rennrad weiterfahren
möchte, läuft das anders ab als wenn ich mit dem Hollandrad am
Straßenrand stehe.

Beim Lesen des Textes von John Allen und beim Anschauen dieses Videos
<http://vimeo.com/112725801> schüttelt es mich förmlich. Das sind
Instruktionen für Leute, die fünfzig geworden sind, ohne in den
Jahrzehnten zuvor nennenswert oder überhaupt Rad gefahren zu sein und
die schon gar nicht als Kind irgendeine Geläufigkeit im Umgang mit dem
Rad erworben haben. Meine Kinder hätten sich schon im Grundschulalter
über eine solche Anleitung totgelacht.

Bereits der Originaltext von Sheldon Brown
<https://web.archive.org/web/19990225071622/https://sheldonbrown.com/starting.html

qualifiziert einige Techniken paschal als falsch ("Some Wrong Ways:"),
die man so oder in Varianten immer wieder nutzt, wenn man radfahren
kann. Was da als "Cowboy Mount", "Shuffle Mount" und "Flying Leap "
diffamiert wird, ähnelt verdammt der Technik, die ich ohne groß drüber
nachdenken zu müssen verwende, wenn ich mit dem Rennrad losfahre: ich
klinke in einer flüssigen Bewegung mit dem linken Fuß ein, schwinge
schon in Bewegung das Bein über den Sattel und treffe dann meist mit dem
rechten Fuß bereits das rechte Pedal einklinkend und beschleunige dann
richtig. Und wenn nicht, reichen die vier Punkte (linker Fuß, linke und
rechte Hand sowie Sattel) völlig aus, mit dem rechten Fuß in aller Ruhe
spätestens bei der nächsten Umdrehung richtig einzuklinken. Manchmal
mache ich es auch so wie hier
zu sehen: das entspricht
dem "flying leap", nur hat das mit "auf den Sattel springen" nichts zu
tun. Da klinkt man erst den rechten und dann erst den linken Fuß ein. Es
hilft enorm, einen passenden Gang eingelegt zu haben.

Anspruchsvoll wird es eigentlich nur, wenn man mit einem eher
unbrauchbaren Rad in einer engen Straße mit Autoverkehr losfahren
möchte. Mein aktuelles Hollandrad liefert eine solche Lage: die
Geometrie ist grottig, sie macht sowohl das Steuern bei sehr niedrigem
Tempo riskant als auch das (An-)Fahren im Stehen und der Rücktritt ist
auch eher hinderlich. Da muss man dann halt auf eine etwas größere
Lücke warten.

Das man beim Aufsteigen und Losfahren den Rahmen oder die Felgen
zertreten wird - "considerable lateral stress on the frame and the
wheels" und "this poor mounting technique is very hard on your wheels."
- halte ich für lächerlich. Mag sein, dass man es _kann_, wenn man es
als 200kg-Fettkloss bewußt darauf anlegt. So, wie man es
vernünftigerweise macht, belastet das die Räder und den Rahmen weniger
als es der Wiegetritt eines kräftigen Fahrers tut, oder wie es bei
plötzlichen Ausweichbewegungen unvermeidlich ist.

Was das "Wackeln" angeht, "dass bei dieser Methode sehr
langsam anfährt und etwas schwankt", die Logik dahinter erschließt sich
mir nicht. Ich wackle ab etwa einem Tempo von 6-8 km/h nicht mehr und
verkürze die potentielle Wackelphase durch flüssiges Anfahren, bei dem
das Rad beim Aufsteigen schon in Bewegung ist.

Im Endeffekt ist das beste Rezept gegen Probleme dieser Art: "genügend
Kraft in den Beinen". Und die erwirbt man vornehmlich dadurch, dass man
die Muskeln, die man in den Beinen hat, häufig genug bis an ihre Grenzen
bringt, also bis zur Ermüdung benutzt. Je früher man damit anfängt, um
so weniger ist das mit Unpässlichkeiten verbunden.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Jörg "Yadgar" Bleimann
2022-12-17 22:32:14 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Wolfgang Strobl
<https://sheldonbrown.com/starting.html>
Starting and Stopping
by Sheldon "Fast Off The Line" Brown
and John "Stepping Forward" Allen
Urgs, was ein fieser Bart... die meisten Männer sehen ja mit besser aus
als ohne, aber Sheldon Brown ist ein Kandidat für mein
Erotica-Abtörn-Unterverzeichnis "Salafistenzausel"!
Post by Wolfgang Strobl
Beim Lesen des Textes von John Allen und beim Anschauen dieses Videos
<http://vimeo.com/112725801> schüttelt es mich förmlich. Das sind
Instruktionen für Leute, die fünfzig geworden sind, ohne in den
Jahrzehnten zuvor nennenswert oder überhaupt Rad gefahren zu sein und
die schon gar nicht als Kind irgendeine Geläufigkeit im Umgang mit dem
Rad erworben haben.
Ja, das ist dann die Fraktion, die sich Fahrradfahren ohne Häääääääälm
und Motor gar nicht vorstellen können, Wohlstandsmoppel mit spillerigen
Autofahrerbeinchen...
Post by Wolfgang Strobl
qualifiziert einige Techniken paschal als falsch ("Some Wrong Ways:"),
die man so oder in Varianten immer wieder nutzt, wenn man radfahren
kann. Was da als "Cowboy Mount", "Shuffle Mount" und "Flying Leap "
diffamiert wird, ähnelt verdammt der Technik, die ich ohne groß drüber
nachdenken zu müssen verwende, wenn ich mit dem Rennrad losfahre: ich
klinke in einer flüssigen Bewegung mit dem linken Fuß ein, schwinge
schon in Bewegung das Bein über den Sattel und treffe dann meist mit dem
rechten Fuß bereits das rechte Pedal einklinkend und beschleunige dann
richtig. Und wenn nicht, reichen die vier Punkte (linker Fuß, linke und
rechte Hand sowie Sattel) völlig aus, mit dem rechten Fuß in aller Ruhe
spätestens bei der nächsten Umdrehung richtig einzuklinken. Manchmal
mache ich es auch so wie hier
http://youtu.be/02mCf0nyyEk zu sehen: das entspricht
dem "flying leap", nur hat das mit "auf den Sattel springen" nichts zu
tun. Da klinkt man erst den rechten und dann erst den linken Fuß ein. Es
hilft enorm, einen passenden Gang eingelegt zu haben.
Ja, wie mache ich das z. B. vor roten Ampeln: Rosinante leicht nach
rechts geneigt, um auch im Sattel noch mit dem rechten Fuß an den Boden
zu kommen (Bleimannsche Stummelbeinchen!), linker Fuß zum Anfahren aufs
Pedal (das an Rosinante "The Tank" XXXIX mangels Rücktritt-Freilauf
nicht immer an der optimalen Position ist) und bei Grün dann im dritten
Gang (von sieben Gängen) los, bei Ampeln am Berg kann es auch der zweite
Gang sein.

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Hans Crauel
2022-12-18 01:20:06 UTC
Permalink
Jörg "Yadgar" Bleimann schrieb
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Ja, wie mache ich das z. B. vor roten Ampeln: Rosinante leicht nach
rechts geneigt, um auch im Sattel noch mit dem rechten Fuß an den Boden
zu kommen (Bleimannsche Stummelbeinchen!), linker Fuß zum Anfahren aufs
Pedal (das an Rosinante "The Tank" XXXIX mangels Rücktritt-Freilauf
nicht immer an der optimalen Position ist) und bei Grün dann im dritten
Gang (von sieben Gängen) los, bei Ampeln am Berg kann es auch der zweite
Gang sein.
Von wegen Stummelbeine. Ich muss beim Anhalten immer runter vom Sattel.
Meine Beine sind einfach zu kurz, um auf dem Sattel sitzen bleiben zu
können. Deine sind dafür wenigstens noch lang genug.

Hans
Stephan Gerlach
2022-12-21 11:09:49 UTC
Permalink
Post by Hans Crauel
Jörg "Yadgar" Bleimann schrieb
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Ja, wie mache ich das z. B. vor roten Ampeln: Rosinante leicht nach
rechts geneigt, um auch im Sattel noch mit dem rechten Fuß an den Boden
zu kommen (Bleimannsche Stummelbeinchen!), linker Fuß zum Anfahren aufs
Pedal (das an Rosinante "The Tank" XXXIX mangels Rücktritt-Freilauf
nicht immer an der optimalen Position ist) und bei Grün dann im dritten
Gang (von sieben Gängen) los, bei Ampeln am Berg kann es auch der zweite
Gang sein.
Von wegen Stummelbeine. Ich muss beim Anhalten immer runter vom Sattel.
Meine Beine sind einfach zu kurz, um auf dem Sattel sitzen bleiben zu
können.
Oder das Tretlager ist zu hoch (über der Straße).
--
Post by Hans Crauel
Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)
Tomas Graser
2022-12-21 20:07:18 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
Post by Hans Crauel
Von wegen Stummelbeine. Ich muss beim Anhalten immer runter vom
Sattel. Meine Beine sind einfach zu kurz, um auf dem Sattel sitzen
bleiben zu können.
Oder das Tretlager ist zu hoch (über der Straße).
Am Geländefahrrad /soll/ das Tretlager besonders hoch sein.

Das mit dem Anhalten und im Sattel sitzend Stehebleiben trotz 'zu hohem
Tretlager' kann man aber lernen.
Im Winter ist das komfortabel warm ggü. Absteigen, im Gelände ist es
überaus vorteilhaft bei der Wahl der Fahrlinie.

Variantenreich aufsteigen und losfahren zu können halte ich generell für
sinnvoll - wozu sollte man sich auf eine 'beste' Methode festlegen?
Matthias Frank
2022-12-19 09:40:44 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Strobl
Am Fri, 16 Dec 2022 12:25:54 -0800 (PST) schrieb Robert Niestroj-Pahl
Post by Robert Niestroj-Pahl
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Falsche Frage, dann das läßt sich nur mit "weder/noch" oder "es kommt
darauf an" beantworten.
Eben, mit Bein rüberschwingen macht man ja wenn nur wenn man wirklich
los fährt. An jeder Ampel dagegen bleibt man ja auf dem Rad sitzen.
Post by Wolfgang Strobl
Beim Lesen des Textes von John Allen und beim Anschauen dieses Videos
<http://vimeo.com/112725801> schüttelt es mich förmlich. Das sind
Instruktionen für Leute, die fünfzig geworden sind, ohne in den
Jahrzehnten zuvor nennenswert oder überhaupt Rad gefahren zu sein und
die schon gar nicht als Kind irgendeine Geläufigkeit im Umgang mit dem
Rad erworben haben. Meine Kinder hätten sich schon im Grundschulalter
über eine solche Anleitung totgelacht.
Allerdings gibt es solche Menschen halt.

Und wenn ich mich betrachte, ich fahr seit über 30 Jahren Rad als
Hauptverkehrsmittel und als Sportgerät und erwischen mich trotzdem
oft, dass ich an der Ampel den falschen Gang drin hab. :-D
Die Pedalstellung kann man ja zum Glück mit Freilauf noch korrigieren.
Wolfram Jahn
2022-12-20 07:59:27 UTC
Permalink
Post by Matthias Frank
Und wenn ich mich betrachte, ich fahr seit über 30 Jahren Rad als
Hauptverkehrsmittel und als Sportgerät und erwischen mich trotzdem
oft, dass ich an der Ampel den falschen Gang drin hab. :-D
Die Pedalstellung kann man ja zum Glück mit Freilauf noch korrigieren.
Du bist nicht allein; und ich kann aus meiner eigenen Erfahrung auch
keine besonders gute Prognose für Dich ableiten:

Ich fahre - erschwerend: auch noch in Berlin - seit 61 Jahren mit dem
Rad als Verkehrsmittel, wenn auch zwischendurch mal 50/50 Autozeiten
waren, und kann Deine Erkenntnis nur voll und ganz bestätigen!

:-D
--
w
Andreas Karrer
2022-12-20 15:49:44 UTC
Permalink
Post by Wolfram Jahn
Post by Matthias Frank
Und wenn ich mich betrachte, ich fahr seit über 30 Jahren Rad als
Hauptverkehrsmittel und als Sportgerät und erwischen mich trotzdem
oft, dass ich an der Ampel den falschen Gang drin hab. :-D
Die Pedalstellung kann man ja zum Glück mit Freilauf noch korrigieren.
Du bist nicht allein; und ich kann aus meiner eigenen Erfahrung auch
Ich fahre - erschwerend: auch noch in Berlin - seit 61 Jahren mit dem
Rad als Verkehrsmittel, wenn auch zwischendurch mal 50/50 Autozeiten
waren, und kann Deine Erkenntnis nur voll und ganz bestätigen!
Die Gescheiteren unter uns haben natürlich schon vor Jahrzehnten auf
Nabenschaltung gewechselt.

- Andi
Wolfram Jahn
2022-12-21 09:42:33 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Die Gescheiteren unter uns haben natürlich schon vor Jahrzehnten auf
Nabenschaltung gewechselt.
Oh, Du hast 'Gescheiterten' falcsh geschrieben...

Ich habe vor den genannten Jahrzehnten von Torpedo 3gang auf
Kettenschaltung gewechselt.

Jahre nachdem ich die Torpedo Nabe komplett zerlegt, gereinigt, neu
gefettet und offenbar korrekt wieder zusammengebaut habe - und das
damals als werdender Diplominformatiker. (Soll heißen, ohne besondere
manuelle Fertigkeiten.)
--
w
Wolfgang Strobl
2022-12-21 12:54:37 UTC
Permalink
Am Mon, 19 Dec 2022 10:40:44 +0100 schrieb Matthias Frank
Post by Matthias Frank
Post by Wolfgang Strobl
Am Fri, 16 Dec 2022 12:25:54 -0800 (PST) schrieb Robert Niestroj-Pahl
Post by Robert Niestroj-Pahl
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Falsche Frage, dann das läßt sich nur mit "weder/noch" oder "es kommt
darauf an" beantworten.
Eben, mit Bein rüberschwingen macht man ja wenn nur wenn man wirklich
los fährt. An jeder Ampel dagegen bleibt man ja auf dem Rad sitzen.
Yep. Aber nicht unbedingt auf dem Sattel. Wenn ich mal die Hollandräder
ausklammere, die sind ihre eigene Welt - sowohl mit den Renn- als auch
mit den Reiserädern kann ich beim Anhalten eine Weile auf dem Sattel
bleiben, sofern die Straße eben genug ist. Mit der Zehenspitze komme ich
bei leicht gekippten Becken und leicht gekipptem Rad auf den Boden, um
so das Umkippen vermeiden, das rechte Pedal ist dann eingeklinkt
oben/vorne, manchmal aus ausgeklinkt. Aus der Position kann ich sowohl
nach vorne vom Sattel runterrutschen, wenn mir das zu anstrengend wird,
als auch aus der Warteposition mit umgekehrten Bewegungsablauf wieder in
den Sattel kommen und losfahren. Wenn man das mit der Schrumpfversion
eines "track stand" kombiniert (ohne zurückrollen), finden sich
erstaunlich viele Situationen, in denen man im Sattel bleiben kann. Die
Kunst ist, wie oft, es damit nicht zu übertreiben. Wenn ich sehe, dass
ich längere Zeit warten muss, gehe ich gleich aus dem Sattel und wenn
ich abschätzen kann, dass das Warten lange dauert, stelle ich mich
manchmal gleich neben das Rad, um mir ein wenig die Beine vertreten zu
können. Manchmal hat das auch den Vorteil, sich das Rad greifen und
kurzerhand umstellen zu können, statt rangieren zu müssen. Mit dem
Rennrad auf dem Arbeitsweg war das bisweilen ganz nützlich.
Post by Matthias Frank
Post by Wolfgang Strobl
Beim Lesen des Textes von John Allen und beim Anschauen dieses Videos
<http://vimeo.com/112725801> schüttelt es mich förmlich. Das sind
Instruktionen für Leute, die fünfzig geworden sind, ohne in den
Jahrzehnten zuvor nennenswert oder überhaupt Rad gefahren zu sein und
die schon gar nicht als Kind irgendeine Geläufigkeit im Umgang mit dem
Rad erworben haben. Meine Kinder hätten sich schon im Grundschulalter
über eine solche Anleitung totgelacht.
Allerdings gibt es solche Menschen halt.
Aber die Behandlung des Radfahrens und des Radverkehrs ist eigentümlich
insofern, als man sich bei Rezepten und Maximen nicht an denen
orientiert, die es gut können und schon lange erfolgreich praktizieren,
sondern an denen, die es grottenschlecht können. Egal, ob das daran
liegt, dass sie es nie gelernt haben, oder ob sie ihre Kenntnisse und
ihr Verhalten aus Rezeptsammlungen beziehen, die für solche Leute
produziert wurden. Oder noch schlimmer: die _von_ solchen Leuten
angefertigt wurden, die ihre Unfähigkeit regelrecht kultivieren und
zelebrieren.
Post by Matthias Frank
Und wenn ich mich betrachte, ich fahr seit über 30 Jahren Rad als
Hauptverkehrsmittel und als Sportgerät und erwischen mich trotzdem
oft, dass ich an der Ampel den falschen Gang drin hab. :-D
Na und? Ich kann nicht sagen, wann das Fahrrad unser Hauptverkehrsmittel
geworden ist, weil das ein gleitender Übergang war und es davon abhängig
ist, wo man die Grenze zieht. Angefangen hat es jedenfalls vor 44
Jahren, als wir uns Reiseräder kauften und zumindest im Urlaub
Mehrtagereisen mit dem Fahrrad unternahmen, wie z.B. diese 1981
gefahrene.

<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20210628t2206-ausgangspunkt_der_heutigen_etappe_3_der_tdf_https_www_letour_fr_en.html>


Jedenfalls habe ich mit dem Rad inzwischen längst mehr Erfahrung auch in
anspruchsvollen Situationen als mit dem Auto oder Motorrad.

Dass sich trotzdem immer mal wieder Fehler mache, nicht nur "falschen
Gang drin haben", bedeutet weder, dass ich nicht wüsste, welcher Gang in
welchen Situtationen günstig ist und warum, oder dass ich nichts mehr
dazuzulernen hätte. Aber es bedeutet, dass ich solche Rezepte als
untauglich oder sogar abträglich einschätze für alle diejenigen, die
Radfahren können. Das braucht seine Zeit und mit vernünftigen Vorbildern
geht es schneller - aber es braucht nicht mal annähernd so lange. Wie
gesagt: auf dem Niveau, das hier diskutiert wird, waren meine Kinder
bereits vor der Grundschule.
Post by Matthias Frank
Die Pedalstellung kann man ja zum Glück mit Freilauf noch korrigieren.
Etwas generalisiert: mit genügend Erfahrung kommt man mit allen
möglichen Unpässlichkeiten zurecht, auch mit Fehlern, die man aus
Nachlässigkeit manchmal macht.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Jörg "Yadgar" Bleimann
2022-12-17 15:30:15 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Robert Niestroj-Pahl
Ahoi in die Runde!
Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon mal gab, aber ich habe letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was mich ziemlich stutzig gemacht hat. SB hat behauptet, dass das Aufsteigen beim Anfahren (beim Aufsteigen von links das linke Bein aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen das rechte Bein hinten über den Sattel heben) schlecht für die Felgen sein soll, da sie starken seitlichen Kräften ausgesetzt werden. Ich glaube eher, SB wollte seine Methode des Aufsteigens (im Stand das Bein rüberheben, nciht während des Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen denn für extreme Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert doch Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so auf sein Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen hatte. Ich auch noch nie...
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Mit meinen Stummelbeinchen (das liegt leider in der Familie) ist es
nicht immer ganz einfach, auf Rosinante XXXIX aufzusteigen - wenn ich
Computergeraffel hintendrauf geschnallt habe, brauche ich mitunter Hilfe
oder muss mich mit dem linken Bein auf irgendwas Erhöhtes (Bordstein,
Grünanlageneinfassung etc.) stellen, um das rechte über Fracht und
Sattel geschwungen zu bekommen... die "Rollertechnik" ist bei meinem
Gewicht eher nicht empfehlenswert, Pedalachsen mögen das nicht!

Und nein, ich schaffe mir kein Ultratiefeinstiegsrad (wie seinerzeit
Rosinante "Dicken- und Rentnerrad" XXXI) als Drittrad an, schon zwei
Fahrräder lassen sich hier nur bedingt aufbewahren...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Hans Crauel
2022-12-18 00:19:28 UTC
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Post by Robert Niestroj-Pahl
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
2/3 bis 3/4 im Rollen. Das Fahrrad beschleunigt dabei sehr schnell,
weil beim Anfahren das ganze Gewicht in den Antrieb geht. Man bekommt
das rechte Bein leichter über den Sattel, weil das linke schon 20 cm
über Grund ist.
Es braucht auch nicht viel Raum nach vorn. Man kann unmittelbar nach
dem Aufsteigen wieder unter Schrittgeschwindigkeit runterbremsen.
Anderthalb Meter sollten reichen.

Im Stand steige ich auf, wenn zuwenig Platz ist. Etwa zwischen zwei
abgestellten Autos auf die Fahrbahn startend: Platz zum Hochschwingen
des Beins wäre erst auf der Fahrbahn, zudem muss fast rechtwinklig
abgebogen werden. Oder auch wenn Personen zu nah dran sind.
Oder bei aufragendem Gebäck auf dem Träger. Oder ein Laufrad in einer
einseitig an der linken Schulter hängenden und nach rechts über den
Rücken plazierten Tasche transportierend - das kann eigenwillige
zusätzliche Dynamik entwickeln.
Post by Robert Niestroj-Pahl
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam
anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein
kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Das ist meiner Erfahrung nach nicht der Fall. Man fährt sehr schnell
an und schwankt eher weniger, weil man eine nach vorne wirksame hohe
Beschleunigungskraft hat.

Hans
Hans Crauel
2022-12-18 01:11:45 UTC
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Hans "Ingrid" Crauel schrieb
Post by Hans Crauel
2/3 bis 3/4 im Rollen. Das Fahrrad beschleunigt dabei sehr schnell,
weil beim Anfahren das ganze Gewicht in den Antrieb geht. Man bekommt
das rechte Bein leichter über den Sattel, weil das linke schon 20 cm
über Grund ist.
Bei Duverrohrst habe ich denn nochmal nachgesehen und festgestellt,
dass man das auch ganz anders machen kann als ich. Etwa in:



Der gute Mann stellt das linke Pedal ganz nach unten und rollert
dann los, sich dazu mit dem rechten Fuß am Boden abstoßend. So
wird das denn nichts mit der Beschleunigung. Dafür erhält man
aber Gewackel.

Etwas besser macht es



Der stellt das linke Pedal waagerecht und tritt damit an. Er
verhält aber einen Moment, sobald das linke Pedal unten ist.

Also ich stelle das linke Pedal so, dass die Kurbel parallel zum
Unterrohr steht, also etwa in der Mitte des Viertelkreises
zwischen ganz ohne und waagerecht nach vorn. Da geht dann beim
Losfahren Kraft rein, anders als im Video. Das rechte Bein ziehe
ich bereits während der Bewegung der linken Kurbel über den
Sattel; der rechte Fuß ist schon auf dem rechten Pedal, bevor
das linke Pedal unten ist. Gut, es sei denn, ich hätte das Gebäck
auf dem Träger vergessen und das rechte Bein bleibt daran hängen.
Post by Hans Crauel
Post by Robert Niestroj-Pahl
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam
anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein
kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Ja, so kann man das auch machen, wie ich in den Videos gesehen
Post by Hans Crauel
Das ist meiner Erfahrung nach nicht der Fall. Man fährt sehr schnell
an und schwankt eher weniger, weil man eine nach vorne wirksame hohe
Beschleunigungskraft hat.
Hans
Robert Niestroj-Pahl
2022-12-18 08:37:17 UTC
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Ahoi,
na da habe ich ja ne richtige Diskussion losgetreten in meinem ersten Post! Danke für die Rückmeldung. Also ich entnehme mal daraus, die "Cowboy"-Methode (der Name gefällt mir eigentlich!) praktizieren hier viele wenn nicht die meisten und hatten noch nie myteriöse Speichen- oder Felgenbrüche.
Und klar, Sheldown Brown schrieb das schon irgendwie für amerikanische Autofahr-Bürger, die einmal im Jahr auf dem Rad sitzen. Für solche Menschen ist es viellicht auch gut sich an einfache Regeln zu halten.
Und ich habe sehr gelacht über die Videos. Vielen Dank!

Nun vertiefe ich mich noch mal in die Wilson'sche "Bicycling Science" um eine mögliche Formel für seitliche Kräfte auf die Felgen zu finden... da müsste es eigentlich was geben!
Post by Hans Crauel
Hans "Ingrid" Crauel schrieb
Post by Hans Crauel
2/3 bis 3/4 im Rollen. Das Fahrrad beschleunigt dabei sehr schnell,
weil beim Anfahren das ganze Gewicht in den Antrieb geht. Man bekommt
das rechte Bein leichter über den Sattel, weil das linke schon 20 cm
über Grund ist.
Bei Duverrohrst habe ich denn nochmal nachgesehen und festgestellt,
http://youtu.be/Fekp-PcT9yw
Der gute Mann stellt das linke Pedal ganz nach unten und rollert
dann los, sich dazu mit dem rechten Fuß am Boden abstoßend. So
wird das denn nichts mit der Beschleunigung. Dafür erhält man
aber Gewackel.
Etwas besser macht es
http://youtu.be/fiyMIp8NQ-U
Der stellt das linke Pedal waagerecht und tritt damit an. Er
verhält aber einen Moment, sobald das linke Pedal unten ist.
Also ich stelle das linke Pedal so, dass die Kurbel parallel zum
Unterrohr steht, also etwa in der Mitte des Viertelkreises
zwischen ganz ohne und waagerecht nach vorn. Da geht dann beim
Losfahren Kraft rein, anders als im Video. Das rechte Bein ziehe
ich bereits während der Bewegung der linken Kurbel über den
Sattel; der rechte Fuß ist schon auf dem rechten Pedal, bevor
das linke Pedal unten ist. Gut, es sei denn, ich hätte das Gebäck
auf dem Träger vergessen und das rechte Bein bleibt daran hängen.
Post by Hans Crauel
Post by Robert Niestroj-Pahl
Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr langsam
anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich sein
kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den Felgen...
Ja, so mache ich das auch! schön mit viel Schwung, dann wird es auch kein geeiere!
Post by Hans Crauel
Ja, so kann man das auch machen, wie ich in den Videos gesehen
Post by Hans Crauel
Das ist meiner Erfahrung nach nicht der Fall. Man fährt sehr schnell
an und schwankt eher weniger, weil man eine nach vorne wirksame hohe
Beschleunigungskraft hat.
Hans
Robert
Stephan Gerlach
2022-12-21 11:46:33 UTC
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Post by Hans Crauel
Also ich stelle das linke Pedal so, dass die Kurbel parallel zum
Unterrohr steht, also etwa in der Mitte des Viertelkreises
zwischen ganz ohne und waagerecht nach vorn. Da geht dann beim
Losfahren Kraft rein, anders als im Video. Das rechte Bein ziehe
ich bereits während der Bewegung der linken Kurbel über den
Sattel; der rechte Fuß ist schon auf dem rechten Pedal, bevor
das linke Pedal unten ist. Gut, es sei denn, ich hätte das Gebäck
auf dem Träger vergessen und das rechte Bein bleibt daran hängen.
Diese Version, also von der linken Seite mit linkem Bein zuerst aufs
linke Pedal und den Aufsteige-Vorgang im rollenden Zustand beenden,
würde ich vermutlich motorisch nicht schaffen (da motorisch zu unbegabt).
Die meisten Radfahrer, die man so sieht, praktizieren diese
"Profi-Variante" eher nicht.

Ich selber steige meistens aus dem Stand auf:
Rechtes Pedal nach Möglichkeit nach oben vorn drehen (möglich, wenn
Freilauf). Rechtes Bein über das Oberrohr(*), auf das rechte Pedal
setzen, (meistens) teilweise/schräg auf den Sattel setzen, rechtes Pedal
runtertreten und das linke Pedal im rollenden Zustand aufs linke Pedal
setzen.

(*) Standard ist wohl "hinten-herum", also das rechte Bein hinter dem
Sattel auf die rechte Seite bugsieren. Seit ich jedoch häufig mit
Einkaufskörben, teilweise mit Inhalt gefüllt, herumfahre; und zudem vor
langer Zeit für längere Zeit motorisch stark eingeschränkt war, habe ich
mir die "Über-das-Oberrohr-Variante" angewöhnt.
--
Post by Hans Crauel
Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)
Marcus Jodorf
2022-12-21 19:05:47 UTC
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Post by Hans Crauel
Bei Duverrohrst habe ich denn nochmal nachgesehen und festgestellt,
http://youtu.be/Fekp-PcT9yw
http://youtu.be/fiyMIp8NQ-U
Mache ich meistens auch so. Mit Tendenz zu Variante 2.
Post by Hans Crauel
Also ich stelle das linke Pedal so, dass die Kurbel parallel zum
Unterrohr steht, also etwa in der Mitte des Viertelkreises
zwischen ganz ohne und waagerecht nach vorn. Da geht dann beim
Losfahren Kraft rein, anders als im Video.
Das schaffe ich nur mit einer ganz schweren Möre oder mit ganz großem
Gang, weil sonst ist das linke Pedal in Sekundenbruchteilen natürlich
schon unten und das Rad schießt auch zu schnell nach vorne weg, während es noch
vor dem eigenen Schwerpunkt ist (oder man wirft sich weit nach vorne um dem
Gegenzusteuern und dann ist das auch wieder nicht besonders
kontrolliert). Insgesamt find ich das schwer kontrollierbar, wenn man
keinen relativ großen Gang drin hat, der das zeitlich genug dehnt.

Da ich normal vor dem Anhalten weit runterschalte, funktionieren die Methoden
in den beiden Videos meist besser für mich.
Deine Methode mach ich eigentlich nur gelegentlich mal und auch nur, bei
Rad mit Nabenschaltung, wo ich dafür vorher einen entsprechend hohen Gang
einwerfen kann. Dann geht das und man hat die Zeit für eine flüssige
Bewegung.


Gruß,

Marcus
⚂⚃
Gerald Gruner
2022-12-23 13:20:56 UTC
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Post by Marcus Jodorf
Post by Hans Crauel
Bei Duverrohrst habe ich denn nochmal nachgesehen und festgestellt,
http://youtu.be/Fekp-PcT9yw
http://youtu.be/fiyMIp8NQ-U
Mache ich meistens auch so. Mit Tendenz zu Variante 2.
Ich habe als Kind das "Anrollern" aus Video 1 gelernt und mache es seitdem
meistens so und das Absteigen genau umgekehrt und manchmal mit einem
längeren Ausrollen. Ich glaube nicht, dass man beim Anfahren damit
langsamer oder "torkeliger" ist als mit der Variante aus dem zweiten Video.
Es wird wohl wie fast alles eine Übungssache sein.
Bei breitem und/oder hohem Gepäck auf dem Gepäckträger werden beide
Varianten gleich schwierig, aber das Kippen zum Aufsteigen im Stand ggf.
auch.

MfG
Gerald
--
Die Anstalt: Das betreute Wählen in der EU

Danach muss man sich nicht mehr wundern, warum der Bürger von der EU nur
noch angewidert ist - und das keinen stört.
Arno Welzel
2022-12-18 20:02:20 UTC
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Ahoi in die Runde! Ich weiß nicht genau ob es das Thema hier schon
mal gab, aber ich habe letztens bei Sheldon Brown etwas gelesen, was
mich ziemlich stutzig gemacht hat. SB hat behauptet, dass das
Aufsteigen beim Anfahren (beim Aufsteigen von links das linke Bein
aufs Pedal, abstoßen und beim Rollen das rechte Bein hinten über den
Sattel heben) schlecht für die Felgen sein soll, da sie starken
seitlichen Kräften ausgesetzt werden. Ich glaube eher, SB wollte
Du meinst vermutlich diesen Text:

<https://www.sheldonbrown.com/starting.html>

Zitat:

"The cowboy mount places the rider's weight on the bicycle while it is
leaning over at a sharp angle. This puts considerable lateral stress on
the frame and the wheels. Bicycle wheels, in particular, are not
designed to withstand serious sideways stresses, and this poor mounting
technique is very hard on your wheels."
seine Methode des Aufsteigens (im Stand das Bein rüberheben, nciht
während des Rollens) bevorzugen. Denn was bitte sollen denn für
extreme Kräfte auf die Felgen kommen? Beim Wiegetritt passiert doch
Ähnliches... ich kenne Jemanden, der schon seit 50 Jahren so auf sein
Fahrrad aufsteigt und noch nie beschädigte Felgen hatte. Ich auch
Fahrradrahmen und Felgen sind aufgrund ihrer Konstruktion generell nicht
gut dafür geeignet, seitlich eingeleitete Kräfte aufzunehmen. Das ist in
der Praxis ja auch eher selten nötig, da man üblicherweise *auf* dem
Fahrrad sitzt und das eigene Gewicht *vertikal* einwirkt.

Und ja - Wiegetritt ist auch nicht besonders gut für's Material. Bei
manchen Stahlrahmen habe ich schon erlebt, dass der ganze Rahmen sich
dabei verzogen hat und man die Kette am Umwerfer schleifen gehört hat,
weil die Kettenlinie sich bei jedem Tritt kurzzeitig um 1-2 mm
verschoben hatte. Ja, es gibt auch steifere Rahmen - aber generell
wirken die Kräfte da halt trotzdem ein.

Wiegetritt wird von Rennfahrern gemacht, denen es auch egal sein kann,
wenn Rahmen oder Felge dabei stark beansprucht werden. Da muss das
Fahrrad ja nicht länger halten, als für das jeweile Rennen und schnelle
Beschleunigung ist wichtiger als pflegliche Behandlung des Materials.
noch nie... Sein anderes Argument war, dass bei dieser Methode sehr
langsam anfährt und etwas schwankt, was im Straßenverkehr gefährlich
sein kann. Da gebe ich ihm recht, aber bei der Sache mit den
Felgen...
Wer von Euch steigt im Rollen und wer im Stand auf?
Ich steige im Stand auf. Also linkes Bein auf dem Boden, rechts Bein
über das Fahrrad, dann rechtes Bein auf das Pedal, mit dem das Fahrrad
dann in Gang gesetzt wird und dabei gleichzeitig auf den Sattel gehen
und mit dem Linken Bein auf das linke Pedal. Beim Anhalten gehe ich
meist vom Sattel, wenn ich länger halten muss, z.B. an einer roten
Ampel, und stehe dann über dem Rahmen, mit dem rechten Fuß auf dem Pedal.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
HC Ahlmann
2022-12-18 21:56:08 UTC
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Post by Arno Welzel
Fahrradrahmen und Felgen sind aufgrund ihrer Konstruktion generell nicht
gut dafür geeignet, seitlich eingeleitete Kräfte aufzunehmen. Das ist in
der Praxis ja auch eher selten nötig, da man üblicherweise *auf* dem
Fahrrad sitzt und das eigene Gewicht *vertikal* einwirkt.
Das ist eine Idealisierung.
Wegen der Exzentrizität der Pedale zur Fahrzeuglängsachse wirken Momente
(Pedalkraft und Hebelarm der Exzentrizität), die für Biegung in der
Ebene der Rahmenrohre sorgen ("seitliche" Reaktionskräfte und Hebelarm
der Rohrdurchmesser) – bei ganz gewöhnlichem, sitzendem Radfahren.
--
Munterbleiben
HC
Matthias Frank
2022-12-19 09:43:51 UTC
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Post by Arno Welzel
Und ja - Wiegetritt ist auch nicht besonders gut für's Material. Bei
manchen Stahlrahmen habe ich schon erlebt, dass der ganze Rahmen sich
dabei verzogen hat und man die Kette am Umwerfer schleifen gehört hat,
weil die Kettenlinie sich bei jedem Tritt kurzzeitig um 1-2 mm
verschoben hatte. Ja, es gibt auch steifere Rahmen - aber generell
wirken die Kräfte da halt trotzdem ein.
Das hält Stahl aber aus. Solange du nicht über der Streckgrenze bist,
geht die Verformung vollständig wieder zurück.
Arno Welzel
2022-12-20 15:35:04 UTC
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Post by Matthias Frank
Post by Arno Welzel
Und ja - Wiegetritt ist auch nicht besonders gut für's Material. Bei
manchen Stahlrahmen habe ich schon erlebt, dass der ganze Rahmen sich
dabei verzogen hat und man die Kette am Umwerfer schleifen gehört hat,
weil die Kettenlinie sich bei jedem Tritt kurzzeitig um 1-2 mm
verschoben hatte. Ja, es gibt auch steifere Rahmen - aber generell
wirken die Kräfte da halt trotzdem ein.
Das hält Stahl aber aus. Solange du nicht über der Streckgrenze bist,
geht die Verformung vollständig wieder zurück.
Sicher - dennoch ist es vermutlich eine stärkere Belastung, als wenn man
nur auf dem Sattel sitzend pedaliert.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Matthias Frank
2022-12-21 09:20:07 UTC
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Post by Arno Welzel
Post by Matthias Frank
Post by Arno Welzel
Und ja - Wiegetritt ist auch nicht besonders gut für's Material. Bei
manchen Stahlrahmen habe ich schon erlebt, dass der ganze Rahmen sich
dabei verzogen hat und man die Kette am Umwerfer schleifen gehört hat,
weil die Kettenlinie sich bei jedem Tritt kurzzeitig um 1-2 mm
verschoben hatte. Ja, es gibt auch steifere Rahmen - aber generell
wirken die Kräfte da halt trotzdem ein.
Das hält Stahl aber aus. Solange du nicht über der Streckgrenze bist,
geht die Verformung vollständig wieder zurück.
Sicher - dennoch ist es vermutlich eine stärkere Belastung, als wenn man
nur auf dem Sattel sitzend pedaliert.
Vielleicht eine andere. Dazu sehr kurzfristig.
Davon geht kein Rahmen kaputt oder hat eine signifikant geringere
Lebenserwartung.
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