Discussion:
Sitzprobleme auf dem Rennrad
(zu alt für eine Antwort)
Admin Pazabel
2005-01-08 21:37:37 UTC
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Hallo,

ich hoffe mal, dass mir hier jemand helfen kann.
Ich fahre schon einige Jahre Rennrad und hatte bisher noch nie
Sitzprobleme. Dann hatte ich letztes Jahr einen Bandscheibenvorfall
und musste ein paar Wochen aussetzen. Als ich dann das erste Mal aus
so ein Ergo-Rad im Fitness-Stuido gestiegen bin, hatte ich höllische
Angst, dass die Wirbelsäule wieder kracht und saß auf dem Rad wie der
Affe auf dem Schleifstein.
Das hat meinem Hintern nicht sonderlich gut getan und ich hatte eine
Stunde später eine wirklich fette Schwellung im Dammbereich.
Der erste Arzt hat mir dann Ruhe (kotz) verordnet und Furacin-Sol als
Salbe verschrieben (gegen die Entzündung). Es ging dann auch relativ
gut zurück und ich dachte schon, dass es weg wäre. Aber sobald ich
wieder angegfangen habe, Rennrad zu fahren, kam die Schwellung wieder
zurück.
Besonders schädlich sind scheinbar diese extrem weichen
Spinning-Sattel in den Studios. Auf meinem Rennrad habe ich einen
Flite. Nach dem Fahren draußen gabs dann auch weniger Probleme mit dem
Gesäß, will sagen: Die Schwellung war danach zwar etwas mehr, ging
aber wieder zurück.
In den letzten Tagen ist das blöde Ding aber größer geworden und stört
jetzt meinen Trainingsfleiß beträchtlich.
Ich war bei Artzt Nr. 2, der zuerst nix damit anfangen konnte und mich
zum Urulogen geschickt hat. Der ist selber Rennradfahrer und hat
gemeint, dass es mit der Urulogie nix zutun hätte. Man müsse sowas
konservativ behandeln, spricht: Belastungen vermeiden (nochmalkotz),
Kälte, Sitzleder einfetten ohne ende.
Ich hab dann gestern und heute fleißig gekühlt, aber irgendwie nervt
diese beschissene Schwellung immer mehr und will nicht kleiner werden.
Ich hoffe, das reicht zur detaillierten Beschreibung.

Frage an das Experten-Team hier:
Solche Sitzprobleme kennt doch bestimmt einer von Euch. Was kann man
noch dagegen machen?? Ich fahre dieses Jahr noch ein paar Rennen und
will nicht schon wieder ewig Pause machen (zumal der
Bandscheibenvorfall eh schon nervig war ohne Ende).

Danke für Eure Hilfe

André

P.S. Wenn jemand wissen will, wie ich meinen Bandscheibenvorfall in
den Griff bekommen hab und überhaupt keine Probleme mehr mit dem
Rücken habe (auch beim Rennradfahren nicht), soll mich fragen.
Richard Blume
2005-01-08 21:48:16 UTC
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Moin,
Bin ich leider nicht...
Post by Admin Pazabel
Solche Sitzprobleme kennt doch bestimmt einer von Euch.
Nein, zum Glück nicht... eigentlich kenne ich überhaupt keine
Sitzprobleme seitdem ich regelmässig fahre und vor allem seitdem ich
keine weichen oder gar Gelsättel mehr nehme. Meine schmalen Sättel sind
ohne Ausnahme hart und führen bei Touren immer wieder mal zu Fragen der
Gelsattelfahrer- meine Antowrten sind immer dieselben: Doch, ist bequem.
Nein, tut nicht weh.

Ich lese im Moment in einem Nachdruck eines Buches von 1897 (kein
Vertipper). Darin gibt es einen Artikel eines Arztes überRadsättel,
seine Empfehlung: harte Sättel, keine Auflagen. :)
Post by Admin Pazabel
P.S. Wenn jemand wissen will, wie ich meinen Bandscheibenvorfall
Ich hatte noch nie Probleme mit dem Rücken, woher das kommt weiss ich
nicht. Ich bin 37 Jahre alt, war den grössten Teil meines Lebens
übergewichtig bis stark adipoes (also einfacher gesagt: fett) und die
ersten 35 Jahre meines Lebens ausgesprochen unsportlich.

Vielleicht liegts daran, dass ich ne Leseratte bin? Ich lese auf dem
Bauch liegend, angeblich stärkt diese Lage bei Kleinkindern den Rücken.
:) Allerdings habe ich ein paar Jahre in der Industrie an einer Maschine
gearbeitet, die eigentlich als Rückenkiller bekannt ist. Auch da keine
Probleme, wenn man mal von Muskelschmerzen in den ersten Wochen absieht,
bis sich damals die Muskulatur aufgebaut hatte. Aber einen Bericht finde
ich natürlich interessant, wer weiss, was noch auf mich zukommen wird.

Gute Besserung!
Richard
--
Das Bewusstsein bestimmt das Sein. (Hegel)
Das Sein bestimmt das Bewusstsein. (Marx)
Das Design bestimmt das Bewusstsein. (Joop)
p***@hotmail.com
2005-01-09 08:57:59 UTC
Permalink
Hallo Richard,

danke für die Antwort. Aber leider löst das ja mein Problem nicht. In
den meisten Punkten stimme ich ja eh mit dir überein. Ich bin auch Fan
von harten Satteln (fahre Flite) und trainiere im Sommer so 3-4 mal
draußen, im Winter je nach Wetter. Ich fahre schon 13 Jahre und hatte
auch noch nie Sitzprobleme - so kanns halt kommen....

Ich brauche jemanden (einen Artzt?), der mir sagen kann, was ich da
habe (geschwollene Lymphknoten, Infektion oder einfach nur einen
Irritation des Gewebes... oder noch irgendwas anderes???) und wie ich
das behandeln kann (Kälte, Wärme, Salben (welche?) oder evtl. kleiner
chirurgischer Eingriff?) bzw. welche Ärtzte sich mit sowas auskennen
könnten. Ich war jetzt ja schon bei drei Ärzten, aber irgendwie
konnten mir alle 3 nicht helfen (eine wusste sogar garnicht, was sie
damit anfangen soll).

mit sportlichem Gruß

André
Markus Merkl
2005-01-09 09:28:15 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Ich bin auch Fan
von harten Satteln (fahre Flite) und trainiere im Sommer so 3-4 mal
draußen, im Winter je nach Wetter. Ich fahre schon 13 Jahre und hatte
auch noch nie Sitzprobleme - so kanns halt kommen....
Der Flite und hart? Hart wie ein Sofa ;-)? Hart ist z.B. der TT des
selben Herstellers.

Markus
Martin Klaiber
2005-01-09 09:42:16 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Ich brauche jemanden (einen Artzt?), der mir sagen kann, was ich da
habe (geschwollene Lymphknoten, Infektion oder einfach nur einen
Irritation des Gewebes... oder noch irgendwas anderes???)
Eben. Deshalb hast Du bisher vermutlich auch noch keine befriedigenden
Tips erhalten, weil sich Dein Problem ungewöhnlich anhört. Sitzprobleme
hatte vermutlich jede/r schon mal, aber so etwas kenne ich nicht.
Post by p***@hotmail.com
und wie ich das behandeln kann (Kälte, Wärme, Salben (welche?) oder
evtl. kleiner chirurgischer Eingriff?) bzw. welche Ärtzte sich mit
sowas auskennen könnten. Ich war jetzt ja schon bei drei Ärzten,
aber irgendwie konnten mir alle 3 nicht helfen (eine wusste sogar
garnicht, was sie damit anfangen soll).
Frage doch mal in einer Medizin-NG, welche Ärzte dafür in Frage kommen.

Martin
Stephan Gerlach
2005-01-12 15:01:21 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Frage doch mal in einer Medizin-NG, welche Ärzte dafür in Frage kommen.
Entweder ein Allgemeinarzt (Hausarzt?) oder besser gleich ein
Chirurg.
Der kann dann entscheiden, ob operiert werden muß oder nicht.
DAnach ist allerdings eine ca. 1 bis 2 wöchige Sitzpause
vorprogrammiert, zumindest auf dem Fahrrad.
D.h. Wiegetritt-Training.
--
Stephan

Anti-Stau Massnahmen sind vergleichbar mit dem Versuch, die
Wespen vom
Kuchen abzuhalten indem man einen zweiten Kuchen daneben stellt.
(Markus Sander in drf)
Richard Blume
2005-01-09 11:15:58 UTC
Permalink
Moin,
Post by p***@hotmail.com
von harten Satteln (fahre Flite)
Ist verhältnismässig stark gepolstert... Vielleicht mal einen
ausprobieren mit Aussparung im Dammbereich? Es gibt sogar (und in Deinem
Fall mag es Sinn machen wenngleich teuer) Hersteller, die Sättel nach
Mass bauen und möglicherweise würde Dir ein Brooks nach Einreitzeit gut
tun (ja ich weiss: sehr schwer und in der Anfangszeit meist unbequem,
bin kein Fan der Brooks). Ich fahre einen spottbilligen Oxygen Aracna
und bin mit dem sehr zufrieden, gibts für 10 Euro hier ums Eck- sehr
zufrieden, aber noch bequemer ist ein Sattel der haargenau wie ein
"Regal" aussieht, allerdings nicht mit Leder sondern Neopren bezogen ist
(ohne Polsterung). Persönlich finde ich nichts schlimemr als gelsättel,
nebenbei.
Post by p***@hotmail.com
Ich brauche jemanden (einen Artzt?), der mir sagen kann, was ich da
habe (geschwollene Lymphknoten, Infektion oder einfach nur einen
Irritation des Gewebes... oder noch irgendwas anderes???) und wie ich
das behandeln kann (Kälte, Wärme, Salben (welche?) oder evtl. kleiner
chirurgischer Eingriff?)
Möglicherweise müsste das Ganze auch einfach nur gründlich ausheilen und
der Tipp mit dem Umstieg auf ein Liegerad ist nicht soo schlecht...
zumindest für ein halbes Jahr oder so.
Post by p***@hotmail.com
bzw. welche Ärtzte sich mit sowas auskennen
Sportarzt? Hautarzt?
Post by p***@hotmail.com
könnten. Ich war jetzt ja schon bei drei Ärzten, aber irgendwie
konnten mir alle 3 nicht helfen (eine wusste sogar garnicht, was sie
damit anfangen soll).
Weitersuchen.

Gute Besserung,
Richard
--
Das Bewusstsein bestimmt das Sein. (Hegel)
Das Sein bestimmt das Bewusstsein. (Marx)
Das Design bestimmt das Bewusstsein. (Joop)
Stephan Gerlach
2005-01-12 14:57:48 UTC
Permalink
Post by Richard Blume
eigentlich kenne ich überhaupt keine
Sitzprobleme seitdem ich regelmässig fahre
Was heißt bei dir "regelmäßig fahren"?
Auch mal 3 Tage hintereinander mehr als 100 km?
--
Stephan

Anti-Stau Massnahmen sind vergleichbar mit dem Versuch, die
Wespen vom
Kuchen abzuhalten indem man einen zweiten Kuchen daneben stellt.
(Markus Sander in drf)
Thomas Wiedemeier
2005-01-12 15:17:22 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
Post by Richard Blume
eigentlich kenne ich überhaupt keine
Sitzprobleme seitdem ich regelmässig fahre
Was heißt bei dir "regelmäßig fahren"?
Auch mal 3 Tage hintereinander mehr als 100 km?
huch, ist das echt so schlimm auf nem Sattelrad?
(ernstgemeinte Frage)
Ich wollte dies Jahr mal mehr längere Strecken auf meinem hybschen, neuen
Aufrechtrad fahren, aber wenn 3 Tage hintereinander 100km da schon viel
sind überleg ich mir das noch mal.
Beim Liegerad hab ich immer Probleme mit dem etwas unhandlichem Transport
und Angst vor Vandalismus.
(meins ist leider etwas empfindlich weil vollverkleidet)
Und am Aufrechten schätze ich derzeit sehr die gute Übersicht und...
ach so viele kleine Dinge. ;-) Ich hab einfach grad viel Spaß am
Aufrechtradeln.
Aber, 100km sind nun nicht grad viel, ich dachte mit etwas Gewohnheit
und einigen Kilometern Abhärtung für den Hintern wären 120km++
auch über mehrere Tage problemlos möglich?
Mit dem Liegerad sind auch über 200km/Tag nicht wirklich ein Problem.
Schreibt mal was.
Ach so, ich fahre so 200 bis 300km die Woche. Falls das ne Rolle spielt.

Gruß

Thomas Wiedemeier
Helmut Springer
2005-01-12 15:39:30 UTC
Permalink
Post by Thomas Wiedemeier
huch, ist das echt so schlimm auf nem Sattelrad?
(ernstgemeinte Frage)
Es liest sich trotzdem etwas nach Troll...
Post by Thomas Wiedemeier
Mit dem Liegerad sind auch ?ber 200km/Tag nicht wirklich ein
Problem.
Mit einem normalen Fahrrad genauso wenig.
Post by Thomas Wiedemeier
Ach so, ich fahre so 200 bis 300km die Woche. Falls das ne Rolle spielt.
Ja. Jemand mit 300km im Monat wird auch mit dem Liegerrad nicht
problemlos 200km/Tag am fahren.
--
MfG/Best regards
helmut springer
Thomas Wiedemeier
2005-01-12 16:09:55 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
.....
Post by Helmut Springer
Es liest sich trotzdem etwas nach Troll...
Schade,
Verrätst Du mir warum?
Post by Helmut Springer
Post by Thomas Wiedemeier
Mit dem Liegerad sind auch ?ber 200km/Tag nicht wirklich ein
Problem.
Mit einem normalen Fahrrad genauso wenig.
Gut, dacht ich auch. Ich bin halt mit dem "normalen" Rad bisher immer
nur mehr oder weniger deutlich unter hundert Kilometern gefahren, und war ein
wenig irritiert das mehr als 100/Tag so problematisch sein soll. Kann ja alles sein,
was man selber nicht probiert hat kann man ja nicht so genau wissen, nicht war?

Gruß

Thomas
Helmut Springer
2005-01-12 18:06:57 UTC
Permalink
Post by Thomas Wiedemeier
Post by Helmut Springer
Es liest sich trotzdem etwas nach Troll...
Schade,
Verr?tst Du mir warum?
Es gibt beim Thema "Liegerad" einige Missionare, allerdings ist
d.r.f idR auch zu dem Thema sehr brauchbar.
Post by Thomas Wiedemeier
Gut, dacht ich auch. Ich bin halt mit dem "normalen" Rad bisher
immer nur mehr oder weniger deutlich unter hundert Kilometern
gefahren, und war ein wenig irritiert das mehr als 100/Tag so
problematisch sein soll.
Es ist mE wie alles Uebung bzw. Gewoehnung. Du faehrst ein relativ
grosses Pensum auf dem Lieger und auch lange Tagesstrecken damit
problemlos. Wenn Du ein upright nicht gewoehnt bist, wuerde ich
nicht unbedingt postulieren, dass Du damit genauso lange Strecken
genauso problemlos faehrst. Das gleiche gilt umgekehrt fuer einen
trainierten Rennradler auf einem ungewohnten Lieger. Neben der
anderen Belastung koennte sich das Fehlen eines entsprechend
angepassten Rades auswirken, jedenfalls wenn wir ueber 200km/Tag
reden.

Ausprobieren, viel Spass 8)
--
MfG/Best regards
helmut springer
Stephan Gerlach
2005-01-14 15:50:21 UTC
Permalink
Post by Thomas Wiedemeier
Post by Stephan Gerlach
Post by Richard Blume
eigentlich kenne ich überhaupt keine
Sitzprobleme seitdem ich regelmässig fahre
Was heißt bei dir "regelmäßig fahren"?
Auch mal 3 Tage hintereinander mehr als 100 km?
huch, ist das echt so schlimm auf nem Sattelrad?
Wenn man die falche Hose hat, sich nicht eincremt, den falschen
Sattel hat, ungünstig veranlagt ist und der Hintern nicht
trainiert ist, ja.
Einige dieser Probleme kann man abstellen.
Post by Thomas Wiedemeier
Ich wollte dies Jahr mal mehr längere Strecken auf meinem hybschen, neuen
Aufrechtrad fahren, aber wenn 3 Tage hintereinander 100km da schon viel
sind überleg ich mir das noch mal.
Es ist kein Problem, wenn man sich richtig anstellt, auch für
Leute wie mich (2mal operiert).
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Kurt Fischer
2005-01-09 09:57:00 UTC
Permalink
Post by Admin Pazabel
Das hat meinem Hintern nicht sonderlich gut getan und ich hatte eine
Stunde später eine wirklich fette Schwellung im Dammbereich.
[...]
Post by Admin Pazabel
In den letzten Tagen ist das blöde Ding aber größer geworden und stört
jetzt meinen Trainingsfleiß beträchtlich.
Ich war bei Artzt Nr. 2, der zuerst nix damit anfangen konnte und mich
zum Urulogen geschickt hat. Der ist selber Rennradfahrer und hat
gemeint, dass es mit der Urulogie nix zutun hätte. Man müsse sowas
konservativ behandeln, spricht: Belastungen vermeiden (nochmalkotz),
Kälte, Sitzleder einfetten ohne ende.
Solche Sitzprobleme kennt doch bestimmt einer von Euch.
Nein, in der Form habe ich das noch nie erlebt und ich habe ca eine
Viertelmillion km auf dem Rennrad hinter mir.
Post by Admin Pazabel
Was kann man noch dagegen machen?? Ich fahre dieses Jahr noch ein paar
Rennen und will nicht schon wieder ewig Pause machen (zumal der
Bandscheibenvorfall eh schon nervig war ohne Ende).
Also ich kann Dir folgendes vorschlagen:

1. weiter nach einem Arzt suchen, am besten einer, der selbst Rad fährt
und womöglich eigene Erfahrungen aufweist. Grundsätzlich solltest Du
bedenken, dass Beschwerden oft sehr unterschiedliche Ursachen haben
können und die Ärzte auch oft nur herumraten und experimentieren. Die
ehrlichen unter ihnen geben das sogar zu.

2. Die Schwellung würde ich durch Schlammpackungen in Verbindung mit
kalten Sitzbädern/Güssen zu lindern versuchen. Also mit Heilerde(z.B.
Luvos) aus Apotheke/Reformhaus und Wasser einen Brei machen, auf die
betreffende Stelle auftragen, abtrocknen lassen und dann mit kaltem
Wasser abspülen. Kann ne ziemliche Sauerei im Bad geben, ist aber nach
meiner Erfahrung sehr wirksam und frei von unerwünschten Nebenwirkungen,
auch über eine längere Anwendungsdauer hinweg. Eine Anwendung allein
wird da auch wohl nicht viel bringen, aber Du solltest spüren, ob es Dir
gut tut oder nicht.

3. Als Alternative zum Rennrad würde ich vorschlagen, es mal testweise
mit einem eher flacheren, sportlichen Liegerad zu versuchen, bei dem
kaum Belastung auf dem Dammbereich liegt. So kannst Du im Training
bleiben und die Schwellung in aller Ruhe abheilen lassen. Du musst dabei
auch keine Angst haben, dass Deine Rennradleistung zu sehr abfällt, mit
etwas Glück nehmen Deine Kletterfähigkeiten (im Sitzen) sogar zu,
zumindest wird das immer wieder von Liegeradlern berichtet, die beides
fahren.

Problem ist dabei, dass sportliche Lieger nicht gerade billig und oft
auch nur sehr schwer testweise erreichbar sind, ich weiß nicht, wie sehr
Dir die Lösung des Problems am Herzen liegt und was Du dafür ausgeben
willst/kannst.
Du kannst allerdings davon ausgehen, dass der Wiederverkaufswert eines
hochwertigen Liegers sehr hoch ist. Wenn Du ihn in einem halben Jahr
oder so wieder verkaufst, dürfte Dich die Sache nicht mehr als einige
hundert Euros kosten, gute Pflege natürlich vorausgesetzt.

Zwischendrin würde ich dann immer wieder testweise aufs Rennrad
zurücksteigen und dabei auch eventuell verschiedene Sättel testen, vor
allem aber dabei auf die richtige Haltung achten, da Du ja anscheinend
auf Fehlhaltungen sehr sensibel zu reagieren scheinst.
--
Ciao,
Kurt
Christoph Strauch
2005-01-10 13:41:46 UTC
Permalink
Post by Admin Pazabel
Ich fahre schon einige Jahre Rennrad und hatte bisher noch nie
Sitzprobleme. Dann hatte ich letztes Jahr einen Bandscheibenvorfall
[.]
Post by Admin Pazabel
P.S. Wenn jemand wissen will, wie ich meinen Bandscheibenvorfall in
den Griff bekommen hab und überhaupt keine Probleme mehr mit dem
Rücken habe (auch beim Rennradfahren nicht), soll mich fragen.
Das würde mich schon interessieren.

cs
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
p***@hotmail.com
2005-01-10 19:04:52 UTC
Permalink
Ok, Leute:
Erst einmal vielen dank für die Zahlreichen Vorschläge.
Vielleicht ein paar kleine Anmerkungen noch:

Bezüglich der Härte des Flite-Sattels: Natürlich ist der Flite
gegenüber einem Brooks weich, aber im Vergleich zu so einem weichen
Spinning-Sattel-Dingens unheimlich hart :-) Ich habe jetzt bei meinem
Spinning-Bike zu Hause den weichen Schwinn-Sattel runtergeschmissen und
einen harten Rennrad-Sattel draufgemacht. Und siehe da, ich konnte mich
immerhin schon wieder setzen.

Zur Schwellung: Ich werde das mal mit diesen Schlammpackungen
probieren. Klingt gut und ist einen Versuch wert. Was bisher überhaupt
nicht gefruchtet hat, ist Kälte. Darauf hat meine Körper garnicht gut
reagiert. Ich sitze jetzt zu Hause auf einem Heizkissen und merke eine
spürbare Verbesserung. Des weiteren habe ichs mal mit Elmetacin-Spray
probiert. Das hilft bei mir immer gegen Schwellungen jeder Art und
scheint da auch zu wirken. Mal guggn, wie es sich in den nächsten
Tagen so entwickelt - bin aber optimistisch.

Liegerad: Nunja, muss jetzt nicht unbedingt sein. Im Studio haben sie
aber so Ergo-Liegeräder.... werde da mal drauf achten, dass meine Form
nicht den Bach runtergeht. Und dann halt Wiegetritt auf dem
Spinning-Bike ohne hinsetzen (hab ich auch schonmal 2,5 Std. gemacht -
bei Puls 125 und 80 Upm. Das geht also auch.

Zum Sattel: Ich höre immer wieder von dem Brooks-Sattel: Geld ist mir
in dieser Frage egal, ich will ohne Schwellung fahren. Was meint denn
ihr dazu? Gibts auch Fahrer, die mit dem Brooks nicht zurecht kommen.
Klar, die 800km Einfahrzeit soll hart sein - naja, seit dem
Bandscheibenvorfall weiß ich, was RICHTIGE Schmerzen sind. Da schreckt
mich dieser eine Monat nicht.

Zum Bandscheibenvorfall: Also, ich hatte wirklich einen ziemlich
heftigen dieser Sorte. Wer möchte, bekommt das Bildchen von der MRT
zugeschickt. Für die Mediziner: L5S1, Lassek 20%, aber zum Glück
keine Parese. Der Vorfall war linksseitig auf den Spinalnerv. Es war so
schlimm, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Das bedeutete auch,
ich konnte nicht mehr zum Klo :-( Sobald ich nur ansatzweise versucht
habe, mich aufzurichten, hatte ich das Gefühl, jemand sägt mein Kreuz
durch.
Was ich so alles gemacht habe: Die ersten 3 Wochen so gut wie
garnichts!! Möglichst schmerzfrei liegen, die richtige Stellung
suche.... und nur ganz kurz aufstehen - wenn es unbedingt nötig war.
Ich habe eine Spritzenthearapie bekommen (Kortison war dabei, um die
Entzündung des Nervs zu bekämpfen), dazu habe ich 3 verschiedene
Pillen bekommen: Entzündungshemmer, Entkrampfungspillen und
Schmerzmittel.
Als es wieder besser wurde, hab ich zuerst auf die Schmerzmittel
verzichtet, dann - nach und nach, auf die Entzündungshemmer und
Entkrampfungspillen. Währenddessen wurde von Kortison auf ein
pflanzliches Mittel bei den Spritzen umgestellt. War zwar nicht ganz so
wirksam, aber besser für den Körper verträglich.
Dann fing - so nach 3-4 Wochen - die Krankengymnastik an. Besonders
wert wurde hier auf die Wirbelsäulennahe Muskulatur gelegt. Die Kunst
scheint darin zu bestehen, nicht zuviel und nicht zuwenig zu machen.
Übertreibt man es, kann der Faserring erneut einreißen und der
Gallertkern wabbert nach.... das passiert bei vielen. Ich hatte Glück,
mir blieb ein Rückfall erspart. Die genauen Übungen kann ich - bei
Bedarf - auch posten. Also, bitte melden, wenn es gewünscht ist.
Ein Problem bleibt aber und ist sehr hartnäckig: Die Verspannungen.
Irgendwie hat sich das Hirn gemerkt, dass es hinten gezwickt hat und
verspannt dann den LWS bereich. Das erste mal, wo ich wirklich nix mehr
davon gespürt habe, war auf dem Spinning-Bike im Wiegetritt. Das
Becken ist nicht mehr so stark angewinkelt und die Rückenmuskulatur
wird durch die abwechselnden Bewegungen immer leicht gereizt. Ab und an
musste ich mich allerdings hinsetzen bzw. hatte noch Angst, ich
übertreibe es.... und da kam es dann zu den Sitzproblemen. Im Sitzen
hab ich nämlich noch sehr wohl die Wirbelsäule gespürt. Ich hab dann
eigentlich regelmäßig was für den Rücken gemacht. Und immer in mich
hineingehört, wann der Körper sagt: Jetzt nicht mehr. Das hat ganz
gut funktioniert. Mittlerweile kann ich sogar ohne Probleme auf den
Triathlon-Lenker...aber ich wechsel trotzdem sehr häufig in den
Wiegetritt - rein prophylaktisch.
Sollten die Infos dazu nicht reichen...... dann mach ich mal einen ganz
detaillierten Thread auf. Da schreib ich dann wirklich alle
Einzelheiten rein.

Danke für Eure Mithilfe und für die Besserungswünsche.... vielleicht
konnte ich ja auch jemandem durch meinen Bandscheiben-Bericht helfen
bzw. Anregungen geben.

Gruß

André
Dr. Rainer Meergans
2005-01-10 20:19:43 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Zum Sattel: Ich höre immer wieder von dem Brooks-Sattel: Geld ist mir
in dieser Frage egal,
Interessanterweise sind die Meinungen hier geteilt, also ich liebe das
Ding und würde mir nie etwas anders montieren - nach relativ kurzer
Einfahrzeit keine Beschwerden mehr.
Post by p***@hotmail.com
Zum Bandscheibenvorfall: Also, ich hatte wirklich einen ziemlich
heftigen dieser Sorte. Wer möchte, bekommt das Bildchen von der MRT
zugeschickt.
Man behandelt keine MRT Bilder ....;-)
Post by p***@hotmail.com
Ein Problem bleibt aber und ist sehr hartnäckig: Die Verspannungen.
Irgendwie hat sich das Hirn gemerkt, dass es hinten gezwickt hat und
verspannt dann den LWS bereich.
Sehr schön beschrieben, alle Schmerztherapeuten nicken hier. Das ist
nach einiger Zeit fast das Hauptproblem - der Kopf. Das Leben geht weiter !!

Du solltest regelmäßig Gerätetraining machen, Fitneßstudio oder
Rehasport - Radfahren alleine reicht nicht.

Gruß, Rainer
Richard Blume
2005-01-11 01:42:38 UTC
Permalink
Moin,
Post by p***@hotmail.com
Bezüglich der Härte des Flite-Sattels: Natürlich ist der Flite
gegenüber einem Brooks weich, aber im Vergleich zu so einem weichen
Spinning-Sattel-Dingens unheimlich hart :-) Ich habe jetzt bei meinem
Spinning-Bike zu Hause den weichen Schwinn-Sattel runtergeschmissen
und einen harten Rennrad-Sattel draufgemacht. Und siehe da, ich
konnte mich immerhin schon wieder setzen.
:) Wie bereits angemekrt, ich nehme immer sehr harte Sättel und meide
jegliche Polsterung soweit es geht. Bei einem genau und gut passenden
Sattel brauchts keine und einen schlecht passenden Sattel kriegt man mit
Polster nicht passend- nur dass man auf der Polsterung schaukelt und
rutscht und damit Probleme züchtet- nur meine persönliche meinung dazu.
Post by p***@hotmail.com
scheint da auch zu wirken. Mal guggn, wie es sich in den nächsten
Tagen so entwickelt - bin aber optimistisch.
Möglicherweise solltest Du es wirklich erstmal ausheilen lassen ohne es
zu belasten... Viel Erfolg...
Post by p***@hotmail.com
Zum Sattel: Ich höre immer wieder von dem Brooks-Sattel: Geld ist mir
in dieser Frage egal, ich will ohne Schwellung fahren. Was meint denn
ihr dazu? Gibts auch Fahrer, die mit dem Brooks nicht zurecht kommen.
Mich. Wobei ichs nicht auprobiert habe sondern den Brooks allgemein
nicht mag- teuer, schwer... die gefederten Versionen finde ich
schrecklich, die ungefederten gelten- siehe auch den entsprechenden
Thread dens hier gab, bzw. google mal in google groups danach- als
unbequem. Du wirsts halt mal ausprobieren müssen. Brookssättel brauchen
ständige Pflege, sind nicht witterungsbeständig und einige Besitzer
berichteten davon, dass die abfärben- teilweise jahrelang.
Post by p***@hotmail.com
Klar, die 800km Einfahrzeit soll hart sein
Muss nicht sein, zum Einen weil es sein kann dass DU einen findest der
von Beginn an bequem ist, zum anderen, weil es eine neue Modellinie gibt
die angeblich weicher im Leder ist- die sehen auch im Neuzustand schon
gebraucht aus, "aged" nennt sich das wenn ich mich recht entsinne... Für
Rennrad gedacht sind schmale Versionen wie der B17 (auch in ner schmalen
Version zu haben), Swift, Finesse, Team Pro und als Retromodell der New
Swallow. Es gab früher noch andere schmale Modelle, ich weiss aber nicht
ob die alle noch hergestellt werden, ich kenne hier in Hamburg zum
Beispiel einen händler der mehrere Exemplare des Colt rumliegen hat.
Post by p***@hotmail.com
Zum Bandscheibenvorfall
Gute Besserung!

Alles Gute,
Richard

P.S.: Manche werden es begrüssen, wenn Du Deinen Realnamen als Absender
einträgst.
--
Das Bewusstsein bestimmt das Sein. (Hegel)
Das Sein bestimmt das Bewusstsein. (Marx)
Das Design bestimmt das Bewusstsein. (Joop)
Christoph Strauch
2005-01-11 13:29:16 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Zum Sattel: Ich höre immer wieder von dem Brooks-Sattel: Geld ist mir
in dieser Frage egal, ich will ohne Schwellung fahren. Was meint denn
ihr dazu? Gibts auch Fahrer, die mit dem Brooks nicht zurecht kommen.
Ich fahre auf dem RR auschliesslich Kernledersättel (Brooks und Ideale)
und kenne keinerlei Sitzbeschwerden.
Post by p***@hotmail.com
Klar, die 800km Einfahrzeit soll hart sein -
Kann ich so eigentlich nicht bestätigen.

cs
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
Arno Welzel
2005-01-11 07:37:49 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Zum Sattel: Ich höre immer wieder von dem Brooks-Sattel: Geld ist mir
in dieser Frage egal, ich will ohne Schwellung fahren. Was meint denn
ihr dazu? Gibts auch Fahrer, die mit dem Brooks nicht zurecht kommen.
Klar, die 800km Einfahrzeit soll hart sein - naja, seit dem
Bandscheibenvorfall weiß ich, was RICHTIGE Schmerzen sind. Da schreckt
mich dieser eine Monat nicht.
Ich fahre seit über 10 Jahren mit Ledersattel und würde nichts anderes
mehr wollen. Aber es ist sicher Geschmackssache - ob es _Dir_ hilft,
kann ich nicht sagen. Ich fand die Teile bisher immer sehr angenehm.

Die Einfahrzeit ist auch abhängig vom Modell - manche Exemplare, wie der
Brooks Flyer, haben eher dünnes Leder und passen sich relativ schnell an
die eigene Form an.

Aber auch ein Ledersattel sollte grundsätzlich zur eigenen Anatomie
passen - ein zu breiter oder zu schmaler Ledersattel wird auch durch
noch so viel "einfahren" nicht unbedingt bequemer.

Zum Thema Pflege und Witterungsabhängigkeit: Ich habe mir bei einem
Händler für wenig Geld einen Überzug besorgt, der zusammengerollt bequem
unter dem Sattel bzw. in einer kleinen Satteltasche immer dabei ist -
mein Fahrrad steht oft draussen. Ansonsten beschränkt sich die Pflege
auf etwas Proofide (eine Art Sattelfett) alle 3-6 Monate. Besonders
pflegeintensiv finde ich das nicht und der Überzug ist auch bei anderen
Exemplaren sinnvoll, wenn man nicht erst den Sattel trockenreiben will,
bevor man losfährt.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
CD/DVD-Datenbank: http://arnowelzel.de/rwinfo/
EMail: usenet-***@arnowelzel.de
Arno Seitzinger
2005-01-13 21:29:16 UTC
Permalink
Post by p***@hotmail.com
Gibts auch Fahrer, die mit dem Brooks nicht zurecht kommen.
Klar, die 800km Einfahrzeit soll hart sein
Hi,

ich habe einen Brooks Colt ca. 1000km gefahren, er wurde von Fahrt zu Fahrt
schrecklicher. Und zwar haben sich unter den Sitzknochen so Einbuchtungen
gebildet, mit dem Effekt, dass der Sattel im Dammbereich immer stärker
gedrückt hat und mir nach kürzester Zeit der Schwanz eingeschlafen ist. Den
B16 ??heisst der so?? von Brooks hab ich nur noch ganz kurz gefahren. Auf
einem Selle Italia Pro Link kann ich hunderte von km aushalten.

Arno
Stephan Gerlach
2005-01-12 14:56:17 UTC
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Post by Admin Pazabel
Ich hab dann gestern und heute fleißig gekühlt, aber irgendwie nervt
diese beschissene Schwellung immer mehr und will nicht kleiner werden.
Ich hoffe, das reicht zur detaillierten Beschreibung.
Solche Sitzprobleme kennt doch bestimmt einer von Euch. Was kann man
noch dagegen machen?? Ich fahre dieses Jahr noch ein paar Rennen und
will nicht schon wieder ewig Pause machen
Wie sieht die Schwellung aus?
Wenn es ein richtiger ertastbarer "Knubbel" ist, ist es u.U. ein
Garbunkel, weswegen ich schon mehrfach operiert werden mußte.
Wenn das Ding noch klein ist, mal mit PVP-Jod-Ratiopharm-Salbe
probieren, gibt's in der Apotheke (ich gebe keine Garantie, daß
das hilft).
NAja, und wenn die schwellung tatsächlich sich in Luft auflöst,
dann immer kräftig eincremen vor der Fahrt.
Aber das weißt du ja eh, wenn du Rennen fährst.
--
Stephan

Anti-Stau Massnahmen sind vergleichbar mit dem Versuch, die
Wespen vom
Kuchen abzuhalten indem man einen zweiten Kuchen daneben stellt.
(Markus Sander in drf)
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