Andreas Oehler
2011-01-25 23:05:25 UTC
Vielleicht hilft es ja jemandem mit ähnlichen Problemchen:
Mein Alltagsrad war bis vor ca. 3 Jahren mit einer Shimano SG-8R25
"Premium"-Nabenschaltung ausgerüstet, die seither am Rad eines Schülers
Dienst tat. Ich fuhr jetzt mit einer SRAM imotion-9.
Die Shimano-Nabe machte seit etwa 2 Monaten Ärger, indem 2 Gänge nicht
mehr richtig "griffen". Ich vermutete eine defekte Sperrklinke. Leider
gibt es die Innereien nur komplett - und zwar für einen saftigen Preis >90
Euro. Ich beschaffte statt dessen eine unvollständige, baugleiche
gebrauchte, nicht mehr ganz vollständige Nabe für den halben Preis, um die
Innereien auszutauschen. Das lief erstaunlich problemlos.
Überraschenderweise sahen beide Naben innen mehr oder minder neuwertig
aus. Verschleißspuren waren keine zu entdecken -trotz ca. 10.000km. Es
fand sich auch reichlich Fett - dieses allerdings ein wenig klebrig.
Ernsthaften Defekt konnte ich nicht entdecken. Ich entfernte soweit
zugänglich das Fett und ersetzte durch Fett bzw. Getriebeöl. Die Nabe
funktioniert jetzt wieder einwandfrei. Vermutlich hätte es auch gereicht,
nur die vorhandenen Innereien zu säubern und mit dünnerem Fett zu
versorgen.
Die SRAM imotion-9 zeigte schon seit etwa einem Jahr zunehmend unpräzisere
Schaltfunktion. Ich vermutete zunächst Probleme im Schaltgriff oder -zug.
Arbeiten dort brachten aber keine durchgreifende Besserung. Die Probleme
schränkten die Nutzung nicht wesentlich ein - somit fuhr ich weiter... bis
plötzlich nur noch die drei "schnellsten" Gänge schaltbar waren. Die Nabe
zog auch das kurze Stück Schaltzug, das aus der Nabe kommt, nicht mehr
vollständig ein. Ich vermutete ein Problem in der Schaltzugaufwicklung.
Diese ist leicht zu demontieren - war aber nicht die Ursache. Erst nahezu
vollständiges Zerlegen (Anleitung gibt es bei SRAM als "Technisches
Handbuch für Händler" - habe ich aber nicht gründlich studiert) lies
erahnen, wo es klemmt. Einer der beiden Schubklötze, die Drehbewegung des
Schaltzuges in axiale Bewegung zur gezielten Blockade oder Freigabe von
Schaltklinken verwandeln, war aus seiner Führung gerutscht. Das konnte
passieren, weil der federbetätigte Stift unter diesem Schubklotz zäh lief
und es bei "wildem Herumschalten" mit gleichzeitiger Erschütterung wohl
passieren kann, dass der Schaltklotz seine Bahn verläßt... Scheint mir ein
Konstuktions-Mangel. Reinigen dieses Bereiches, Applikation von Getriebeöl
und Wieder-Einsetzen des Schubklotzes war schnell gemacht. Die komplette
Montage aller Getriebestufen schien auch nicht so schlimm. Allerdings war
es doch einiges Gefummel, bis alls Sperrklinken dann wieder richtig saßen
und alles ohne Gewalt in der Hülse saß. Jetzt läuft die Nabe wieder
allerliebst und die Schaltung läßt sich traumhaft leicht und präzise
betätigen. Auch die SRAM-Nabe wies innen keine nennenswerten Spuren von
Verschleiß auf.
Fazit: Alle 2-3 Jahre sollte eine regelmäßig gefahrene, fettgeschmierte
Getriebenabe besser mal zerlegt, grob entfettet und die Schaltbetätigung
bzw. Sperrklinken mit dünnem Fett bzw. zähem Getriebeöl geschmiert werden.
Zur Demontage ist ein Schraubstock geschickt - prinzipiell braucht man
aber außer den gängigen Maulschlüsseln 15 und 17mm, einem schmalen
Konusschlüssel 17mm, ein paar Schraubenzieher zum Abhebeln von
Sprengringen sowie guter Beleuchtung kein Spezialwerkzeug.
Andreas
Mein Alltagsrad war bis vor ca. 3 Jahren mit einer Shimano SG-8R25
"Premium"-Nabenschaltung ausgerüstet, die seither am Rad eines Schülers
Dienst tat. Ich fuhr jetzt mit einer SRAM imotion-9.
Die Shimano-Nabe machte seit etwa 2 Monaten Ärger, indem 2 Gänge nicht
mehr richtig "griffen". Ich vermutete eine defekte Sperrklinke. Leider
gibt es die Innereien nur komplett - und zwar für einen saftigen Preis >90
Euro. Ich beschaffte statt dessen eine unvollständige, baugleiche
gebrauchte, nicht mehr ganz vollständige Nabe für den halben Preis, um die
Innereien auszutauschen. Das lief erstaunlich problemlos.
Überraschenderweise sahen beide Naben innen mehr oder minder neuwertig
aus. Verschleißspuren waren keine zu entdecken -trotz ca. 10.000km. Es
fand sich auch reichlich Fett - dieses allerdings ein wenig klebrig.
Ernsthaften Defekt konnte ich nicht entdecken. Ich entfernte soweit
zugänglich das Fett und ersetzte durch Fett bzw. Getriebeöl. Die Nabe
funktioniert jetzt wieder einwandfrei. Vermutlich hätte es auch gereicht,
nur die vorhandenen Innereien zu säubern und mit dünnerem Fett zu
versorgen.
Die SRAM imotion-9 zeigte schon seit etwa einem Jahr zunehmend unpräzisere
Schaltfunktion. Ich vermutete zunächst Probleme im Schaltgriff oder -zug.
Arbeiten dort brachten aber keine durchgreifende Besserung. Die Probleme
schränkten die Nutzung nicht wesentlich ein - somit fuhr ich weiter... bis
plötzlich nur noch die drei "schnellsten" Gänge schaltbar waren. Die Nabe
zog auch das kurze Stück Schaltzug, das aus der Nabe kommt, nicht mehr
vollständig ein. Ich vermutete ein Problem in der Schaltzugaufwicklung.
Diese ist leicht zu demontieren - war aber nicht die Ursache. Erst nahezu
vollständiges Zerlegen (Anleitung gibt es bei SRAM als "Technisches
Handbuch für Händler" - habe ich aber nicht gründlich studiert) lies
erahnen, wo es klemmt. Einer der beiden Schubklötze, die Drehbewegung des
Schaltzuges in axiale Bewegung zur gezielten Blockade oder Freigabe von
Schaltklinken verwandeln, war aus seiner Führung gerutscht. Das konnte
passieren, weil der federbetätigte Stift unter diesem Schubklotz zäh lief
und es bei "wildem Herumschalten" mit gleichzeitiger Erschütterung wohl
passieren kann, dass der Schaltklotz seine Bahn verläßt... Scheint mir ein
Konstuktions-Mangel. Reinigen dieses Bereiches, Applikation von Getriebeöl
und Wieder-Einsetzen des Schubklotzes war schnell gemacht. Die komplette
Montage aller Getriebestufen schien auch nicht so schlimm. Allerdings war
es doch einiges Gefummel, bis alls Sperrklinken dann wieder richtig saßen
und alles ohne Gewalt in der Hülse saß. Jetzt läuft die Nabe wieder
allerliebst und die Schaltung läßt sich traumhaft leicht und präzise
betätigen. Auch die SRAM-Nabe wies innen keine nennenswerten Spuren von
Verschleiß auf.
Fazit: Alle 2-3 Jahre sollte eine regelmäßig gefahrene, fettgeschmierte
Getriebenabe besser mal zerlegt, grob entfettet und die Schaltbetätigung
bzw. Sperrklinken mit dünnem Fett bzw. zähem Getriebeöl geschmiert werden.
Zur Demontage ist ein Schraubstock geschickt - prinzipiell braucht man
aber außer den gängigen Maulschlüsseln 15 und 17mm, einem schmalen
Konusschlüssel 17mm, ein paar Schraubenzieher zum Abhebeln von
Sprengringen sowie guter Beleuchtung kein Spezialwerkzeug.
Andreas