Discussion:
welches Hollandrad kaufen?
(zu alt für eine Antwort)
Lueppo Ellerbroek
2005-06-09 15:05:08 UTC
Permalink
Guten Tag,

Möchte meiner Freundin ein Rad kaufen für den täglichen Gebrauch in der
Stadt inkl. Weg zur Arbeit, Einkaufen, kleine Transporte. Wir sind beide
Hollandrad-Fans. Ich selbst fahre ein Villiger Geneva (Schweizer Rad in
Hollandoptik) noch mit gelötetem CroMo-Stahlrahmen. Das gibt es leider
nicht mehr und das neue Aluteil von Villiger, Made in Germany, gefällt
uns nicht, das Hollandrad von Koga ist mir zu teuer, für den Preis gibt
es bereits maßgeschneiderte Räder bei Manufakturen wie bei Utopia.
Preisobergrenze soll so bei ca. 600 Euro liegen, Mindestausstattung:
7-Gangnabe, stabiler Gepäckträger, Zweibeinständer, geschlossener
Kettenschutz. Ich meine z.B. so etwas wie Raleigh Deventer, das wird bei
einigen Discountern wie Sauerbier angeboten, empfehlenswert?

Freue mich über Empfehlungen hier aus dem Forum.

Gruß und Dank,
Lüppo
Martin Heimes
2005-06-09 23:05:55 UTC
Permalink
Post by Lueppo Ellerbroek
Möchte meiner Freundin ein Rad kaufen für den täglichen Gebrauch in der
Stadt inkl. Weg zur Arbeit, Einkaufen, kleine Transporte. Wir sind beide
Hollandrad-Fans.
[...]
Post by Lueppo Ellerbroek
7-Gangnabe, stabiler Gepäckträger, Zweibeinständer, geschlossener
wozu 7-Gangnabe an einem Hollandrad: die sind so schwer dass sie weder
mit drei noch mit 7 oder 14 Gaengen gebirgstauglich werden.
Wenn sie damit im Flachland fahren will braucht das Hollandrad keine
Gangschaltung, eine Dreigang ist mehr als ausreichend.
Post by Lueppo Ellerbroek
Kettenschutz. Ich meine z.B. so etwas wie Raleigh Deventer, das wird bei
einigen Discountern wie Sauerbier angeboten, empfehlenswert?
mal nach genanntem Raleigh gegoogelt: *aua* - was ist das fuer eine
schlecht gemachte Hollandradkopie aus Alu, das darf sich doch kein
Hollanrdrad-Fan zumuten wollen?

Warum nicht ein gutes Original, die liegen IMO noch im finanziellen
Rahmen, guck mal nach Gazelle Tour Populair
<http://www.gazelle.de/www2/de/detail_de.php?Bike_Cat=1&Bike_ID=8>
(die in Holland angebotenen Modelle gefallen mir besser:
<http://www.gazelle.nl/www2/detail.php?Bike_Cat=1&Bike_ID=8> wobei die
Bremsen nicht mit der deutschen Gesetzgebung harmonieren)

oder Batavus (wohl am besten in Holland kaufen) Old Dutch
<http://batavus.nl/pages/fietsen/collectie2005/bike.asp?countryId=1&bikeGroupId=139>
<http://batavus.nl/pages/fietsen/collectie2005/bike.asp?countryId=1&bikeGroupId=219>
und Old Fashion
<http://batavus.nl/pages/fietsen/collectie2005/bike.asp?countryId=1&bikeGroupId=141>.
(der Bremsenhinweis gilt auch fuer die Batavus)


Martin
Thomas Voigt
2005-06-10 09:45:07 UTC
Permalink
Post by Martin Heimes
Warum nicht ein gutes Original, die liegen IMO noch im finanziellen
Rahmen, guck mal nach Gazelle Tour Populair
<http://www.gazelle.de/www2/de/detail_de.php?Bike_Cat=1&Bike_ID=8>
<http://www.gazelle.nl/www2/detail.php?Bike_Cat=1&Bike_ID=8> wobei die
Bremsen nicht mit der deutschen Gesetzgebung harmonieren)
Bei dem Preis sind 22kg aber ganz schoen heftig.
Warum sind Hollandraeder eigentlich so schwer? Der Rahmen alleine kann
doch nicht soviel ausmachen...

tv
Martin Klaiber
2005-06-10 15:26:20 UTC
Permalink
Post by Thomas Voigt
Bei dem Preis sind 22kg aber ganz schoen heftig.
Warum sind Hollandraeder eigentlich so schwer? Der Rahmen alleine kann
doch nicht soviel ausmachen...
Habe unterwegs mal eines in Augenschein genommen: Außer Reifen, Sattel,
Beleuchtung und der Seitenzugbremse vorne war daran eigentlich alles
aus Stahl ;-) Also Felgen, Lenker, Kurbeln, Gepäckträger, Schutzbleche,
Vorbau, Naben und natürlich die Teile, die an anderen Rädern auch aus
Stahl sind. Es war ein Union Safari (made in Holland). Wobei der Sattel
noch eher leicht aussah (Kunststoff), ich habe an Hollandrädern schon
vollgefederte Ledersättel gesehen, die ich auf 2kg schätze.

Ok, Stahl alleine muss nichts heißen, siehe tubus-Träger. Ich denke, da
Holland überwiegend flach ist, ist das Gewicht nebensächlich. Könnte
sein, dass ein hohes Gewicht sogar vorteilhaft ist: wenn das Rad mal in
Schwung ist, wird es nicht von jeder Windbö ausgebremst.

Martin
Christoph Strauch
2005-06-10 19:38:36 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Thomas Voigt
Bei dem Preis sind 22kg aber ganz schoen heftig.
Warum sind Hollandraeder eigentlich so schwer? Der Rahmen alleine kann
doch nicht soviel ausmachen...
Habe unterwegs mal eines in Augenschein genommen: Außer Reifen, Sattel,
Beleuchtung und der Seitenzugbremse vorne war daran eigentlich alles
aus Stahl ;-) Also Felgen, Lenker, Kurbeln, Gepäckträger, Schutzbleche,
Vorbau, Naben und natürlich die Teile, die an anderen Rädern auch aus
Stahl sind. Es war ein Union Safari (made in Holland). Wobei der Sattel
noch eher leicht aussah (Kunststoff), ich habe an Hollandrädern schon
vollgefederte Ledersättel gesehen, die ich auf 2kg schätze.
Ganz so schlimm ist es nicht. Moderne Hollandräder haben schon auch
Alufelgen und -naben.
Martin Heimes
2005-06-11 22:31:10 UTC
Permalink
Post by Thomas Voigt
Warum sind Hollandraeder eigentlich so schwer?
[...]
eigentlich alles aus Stahl
und je mehr rostfreier Stahl desto besser, wegen der salzigen Luft
[...]
Ich denke, da Holland überwiegend flach ist, ist das Gewicht
nebensächlich. Könnte sein, dass ein hohes Gewicht sogar vorteilhaft
ist: wenn das Rad mal in Schwung ist, wird es nicht von jeder Windbö
ausgebremst.
da ist echt was dran. In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze
gefahren, auch an Omafietsen.


Martin
Friedrich Volkmann
2005-06-12 21:25:15 UTC
Permalink
Post by Martin Heimes
In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze
gefahren, auch an Omafietsen.
Bei solchen Windstärken werden 3 Gänge nicht reichen. Unterschiedliche
Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und Gefälle.
Martin Heimes
2005-06-13 20:12:20 UTC
Permalink
Post by Friedrich Volkmann
In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze gefahren, auch an
Omafietsen.
Bei solchen Windstärken werden 3 Gänge nicht reichen.
scheinbar reichen 3 Gaenge, in Holland werden gar auch Raeder ohne
Schaltung gefahren.
Post by Friedrich Volkmann
Unterschiedliche Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und
Gefälle.
prima - ich wuesste gerne wie man eine Steigung flacher macht, so wie
man sich unter dem Wind wegducken kann.


Martin
Friedrich Volkmann
2005-06-13 22:55:53 UTC
Permalink
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze gefahren, auch an
Omafietsen.
Bei solchen Windstärken werden 3 Gänge nicht reichen.
scheinbar reichen 3 Gaenge, in Holland werden gar auch Raeder ohne
Schaltung gefahren.
Es werden auch Einräder gefahren. Was sagt uns das?
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
Unterschiedliche Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und
Gefälle.
prima - ich wuesste gerne wie man eine Steigung flacher macht, so wie
man sich unter dem Wind wegducken kann.
Ich glaube kaum, dass das Hollandrad jener Fahrradtyp ist, bei dem man sich
am leichtesten unter dem Wind wegducken kann.
Christoph Strauch
2005-06-14 05:06:18 UTC
Permalink
Post by Friedrich Volkmann
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze gefahren, auch an
Omafietsen.
Bei solchen Windstärken werden 3 Gänge nicht reichen.
scheinbar reichen 3 Gaenge, in Holland werden gar auch Raeder ohne
Schaltung gefahren.
Es werden auch Einräder gefahren.
Wo werden im Alltagsbetrieb regelmässig Einräder eingesetzt?
Post by Friedrich Volkmann
Was sagt uns das?
Das sagt uns, dass für die in Holland überwiegende Nutzungsart
Eingangräder geeignet sind. Es ist ja nicht so, dass die Holländer keine
Gangschaltungen kennten.
Post by Friedrich Volkmann
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
Unterschiedliche Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und
Gefälle.
prima - ich wuesste gerne wie man eine Steigung flacher macht, so wie
man sich unter dem Wind wegducken kann.
Ich glaube kaum, dass das Hollandrad jener Fahrradtyp ist, bei dem man sich
am leichtesten unter dem Wind wegducken kann.
Mit dem Hollandrad geht es jedenfalls ganz gut, indem man die Ellenbogen
auf das Lenkerende legt und mit den Händen den Lenker in der Mitte
greift.
Friedrich Volkmann
2005-06-14 06:37:23 UTC
Permalink
Post by Christoph Strauch
Das sagt uns, dass für die in Holland überwiegende Nutzungsart
Eingangräder geeignet sind.
Nein, heißt es nicht. "Wird benutzt" ist kein Synonym für "ist geeignet".
Post by Christoph Strauch
Es ist ja nicht so, dass die Holländer keine
Gangschaltungen kennten.
In Deutschland werden hauptsächlich tonnenschwere Baumarkträder gefahren.
Und es ist nicht so, dass die Deutschen nichts anderes kennten.

Sind die Holländer um so viel gescheiter als die Deutschen? Kann ich mir
nicht vorstellen. Sie machen Fehler wie du und ich. Und sie schauen auf den
Preis wie du und ich. Ein Fahrrad ohne Gangschaltung ist billiger. Ich halte
also nichts davon, die Holländer als das Maß der Dinge zu nehmen und ihnen
etwas nachzumachen, nur weil sie Holländer sind.
Post by Christoph Strauch
Post by Friedrich Volkmann
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
Unterschiedliche Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und
Gefälle.
prima - ich wuesste gerne wie man eine Steigung flacher macht, so wie
man sich unter dem Wind wegducken kann.
Ich glaube kaum, dass das Hollandrad jener Fahrradtyp ist, bei dem man
sich am leichtesten unter dem Wind wegducken kann.
Mit dem Hollandrad geht es jedenfalls ganz gut, indem man die Ellenbogen
auf das Lenkerende legt und mit den Händen den Lenker in der Mitte greift.
Na wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir kein Rennrad gekauft. :-)
Jetzt ernsthaft: Mit solchen Tricks gewinnt man ein paar Prozent. Ich bin am
Schlachtross selber oft so gefahren, aber die Haltung ist sehr unsicher, man
kann weder bremsen noch ordentlich lenken. Und trotzdem ist die Stirnfläche
um einiges größer als am RR. Wenn man sogar am RR bei Gegenwind
runterschalten muss, dann erst recht am Hollandrad.
Andreas Schulze-Bäing
2005-06-14 08:41:38 UTC
Permalink
Post by Friedrich Volkmann
Post by Christoph Strauch
Das sagt uns, dass für die in Holland überwiegende Nutzungsart
Eingangräder geeignet sind.
Nein, heißt es nicht. "Wird benutzt" ist kein Synonym für "ist geeignet".
Post by Christoph Strauch
Es ist ja nicht so, dass die Holländer keine
Gangschaltungen kennten.
In Deutschland werden hauptsächlich tonnenschwere Baumarkträder
gefahren. Und es ist nicht so, dass die Deutschen nichts anderes
kennten.
Die Deutschen sind im europäischen Schnitt schon eher qualitätsbewusst.
Wenn ich mir anschaue, welche Räder hier in England gefahren werden...
Es gibt so gut wie keine aktuellen Nabenschaltungen und an den meisten
neuen Rädern sind die billigsten Shimano-Kettenschaltungen verbaut.
Letztens wollte ich ein neues Laufrad kaufen - für ein 28" Trekkingrad.
Ich war in 4 Läden, in denen man mir jeweils sagte, Laufräder mit
Quick-Release-System würde man hier nicht verkaufen - das würde man wenn
überhaupt nur von Rennrädern kennen.
Post by Friedrich Volkmann
Sind die Holländer um so viel gescheiter als die Deutschen? Kann ich
mir nicht vorstellen. Sie machen Fehler wie du und ich. Und sie
schauen auf den Preis wie du und ich. Ein Fahrrad ohne Gangschaltung
ist billiger. Ich halte also nichts davon, die Holländer als das Maß
der Dinge zu nehmen und ihnen etwas nachzumachen, nur weil sie
Holländer sind.
Man muß auch bedenken, dass der Fahrraddiebstahl in Holland sehr
verbreitet ist. In Amsterdam kann man quasi nichts anderes fahren und im
öffentlichen Raum abstellen als gebrauchte Hollandräder, da alles was
ein wenig teurer ist, sofort gestohlen wird.

Andreas
Christoph Strauch
2005-06-14 08:41:21 UTC
Permalink
Post by Friedrich Volkmann
Post by Christoph Strauch
Das sagt uns, dass für die in Holland überwiegende Nutzungsart
Eingangräder geeignet sind.
Nein, heißt es nicht. "Wird benutzt" ist kein Synonym für "ist geeignet".
Formal hast du natürlich recht.
Post by Friedrich Volkmann
Post by Christoph Strauch
Es ist ja nicht so, dass die Holländer keine
Gangschaltungen kennten.
In Deutschland werden hauptsächlich tonnenschwere Baumarkträder gefahren.
Ich glaube nicht, dass das so ist. Vielleicht haben diese Räder
inzwischen einen nennenserten Marktanteil im Verkauf. Gefahren werden
andere Räder.
Post by Friedrich Volkmann
Und es ist nicht so, dass die Deutschen nichts anderes kennten.
Sind die Holländer um so viel gescheiter als die Deutschen? Kann ich mir
nicht vorstellen. Sie machen Fehler wie du und ich. Und sie schauen auf den
Preis wie du und ich.
Da in NL das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel eingesetzt wird
spielt da die TCO eine grössere Rolle als hier.
Post by Friedrich Volkmann
Ein Fahrrad ohne Gangschaltung ist billiger.
und dabei funktional, im Gegensatz zum Baumarktrad.
Post by Friedrich Volkmann
Ich halte
also nichts davon, die Holländer als das Maß der Dinge zu nehmen und ihnen
etwas nachzumachen, nur weil sie Holländer sind.
Natürlich nicht weil sie Holländer sind. Andererseits ist es doch keine
schlechte Idee, wenn man schaut was dort gefahren wird, wo das Fahrrad
als alltägliches Verkehrsmittel selbstverständlich genutzt wird.
Post by Friedrich Volkmann
Post by Christoph Strauch
Post by Friedrich Volkmann
Post by Martin Heimes
Post by Friedrich Volkmann
Unterschiedliche Windstärken sind wie unterschiedliche Steigungen und
Gefälle.
prima - ich wuesste gerne wie man eine Steigung flacher macht, so wie
man sich unter dem Wind wegducken kann.
Ich glaube kaum, dass das Hollandrad jener Fahrradtyp ist, bei dem man
sich am leichtesten unter dem Wind wegducken kann.
Mit dem Hollandrad geht es jedenfalls ganz gut, indem man die Ellenbogen
auf das Lenkerende legt und mit den Händen den Lenker in der Mitte greift.
Na wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir kein Rennrad gekauft. :-)
Du kannst ja einen Hollandradlenker am RR montieren.:-)
Post by Friedrich Volkmann
Jetzt ernsthaft: Mit solchen Tricks gewinnt man ein paar Prozent. Ich bin am
Schlachtross selber oft so gefahren, aber die Haltung ist sehr unsicher, man
kann weder bremsen noch ordentlich lenken. Und trotzdem ist die Stirnfläche
um einiges größer als am RR. Wenn man sogar am RR bei Gegenwind
runterschalten muss, dann erst recht am Hollandrad.
Ob du runterschalten musst oder nicht, hängt davon ab, welche
Übersetzung du montiert hat. Man kann mit Eingangrädern fahren, auch bei
Gegenwind. Dass man mit dem RR schneller ist, ist unbestritten.
Christoph Specht
2005-06-14 10:17:24 UTC
Permalink
Post by Friedrich Volkmann
Post by Christoph Strauch
Post by Friedrich Volkmann
Ich glaube kaum, dass das Hollandrad jener Fahrradtyp ist, bei dem
man sich am leichtesten unter dem Wind wegducken kann.
Mit dem Hollandrad geht es jedenfalls ganz gut, indem man die
Ellenbogen auf das Lenkerende legt und mit den Händen den Lenker in
der Mitte greift.
Na wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir kein Rennrad gekauft. :-)
Jetzt ernsthaft: Mit solchen Tricks gewinnt man ein paar Prozent.
BTW: Hollandräder haben eine dem RR ähnliche Rahmengeometrie (z.B.
kurzen Abstand Tretlager- Hinterachse; IIRC beim RR ~44cm, beim
Hollandrad (genormt wg. Kettenkasten) 48 cm).
Fürs bequeme Fahren kann der Lenker gut 10 cm unter Sattelniveau
eingestellt werden; die Lenkerhaltung ist dann (aufrecht) wie ein UDK
beim LR und beim "Drauflegen" ähnlich wie der Unterlenkergriff beim RR.

Gröbster Unterschied: die Winkel von Steuer und Sattelrohr sind viel
flacher (dank größerer Gabelvorbiegung han mein Hollandrad aber auch
nicht mehr Nachlauf als mein 80er Jahre RR). Dadurch ist relativ wenig
Gewicht auf dem VR. Das macht es wendiger (Lenkerhochreißen und in die
Kurve schwenken), aber auf rutschieger Fahrbahn auch problematischer zu
bremsen als ein RR
Böse Zungen behaupten daher, das Hollandrad sie ein "Einrad mit Ausleger".
Ich behaupte: Ein (leichtes) "Hollandrad" (vielleicht ein SSFG?;-) wäre
das ideale "RR" für die Stadt. Und wartungsarm obendrein.

Gruß aus Münster,
Chris*wenn das ideale Rad für einen immer mehr aussieht wie ein
70er/80er Jahre Rennsportrad, weiß mann, dass man alt wird*toph
Helmut Springer
2005-06-14 15:19:23 UTC
Permalink
Post by Christoph Specht
BTW: Hollandräder haben eine dem RR ähnliche Rahmengeometrie (z.B.
kurzen Abstand Tretlager- Hinterachse; IIRC beim RR ~44cm, beim
Das ist lange her. Aktuelle Rennraeder haben (mE sinnfrei) eher
405mm Kettenstreben oder weniger...
--
MfG/Best regards
helmut springer
Angelika Stempel
2005-06-14 08:20:20 UTC
Permalink
Post by Martin Heimes
Post by Thomas Voigt
Warum sind Hollandraeder eigentlich so schwer?
[...]
eigentlich alles aus Stahl
und je mehr rostfreier Stahl desto besser, wegen der salzigen Luft
[...]
Ich denke, da Holland überwiegend flach ist, ist das Gewicht
nebensächlich. Könnte sein, dass ein hohes Gewicht sogar vorteilhaft
ist: wenn das Rad mal in Schwung ist, wird es nicht von jeder Windbö
ausgebremst.
da ist echt was dran. In Holland werden viele Aero-Lenkeraufsaetze
gefahren, auch an Omafietsen.
An sich scheinen Hollandräder ja die absoluten Antiräder zu sein: viel
zu schwer, keine oder nur Dreigangschaltung.
Heute auf dem Weg ins Büro habe ich mir mal bewußt die Leute angesehen,
die auf so einem Hollandrad rumfahren. die sitzen da ganz entspannt,
Schultern locker zurückgenommen. Wegen der hohen Sitzposition haben sie
eine gute Übersicht im Straßenverkehr. Anzug können sie wegen des
Kettenkastens auch tragen. Die wirkten überhaupt nicht, als würde man
sie beim Radfahren quälen. Berge würde ich damit auch nicht gern
rauffahren. Aber für den Niederrhein und damit auch für Holland reicht
es.
Post by Martin Heimes
Martin
Mathias Böwe
2005-06-14 23:30:13 UTC
Permalink
Post by Angelika Stempel
An sich scheinen Hollandräder ja die absoluten Antiräder zu sein: viel
zu schwer, keine oder nur Dreigangschaltung.
Das ist nur ein Aspekt. Sie sind eben auf ein sinnvolles Minimum
reduziert, gleichzeitig auf Alltagstauglichkeit bei *jedem* Wetter sowie
auf Langlebigkeit bei geringem Wartungsaufwand ausgelegt. Sozusagen das
Gegenstück zu Plug'n'Play: Unplug'n'Ride ;-)
Post by Angelika Stempel
Heute auf dem Weg ins Büro habe ich mir mal bewußt die Leute angesehen,
die auf so einem Hollandrad rumfahren. die sitzen da ganz entspannt,
Schultern locker zurückgenommen.
Na sicher. Wer dauerhaft schnell fahren will, der legt sich ein anderes
Fahrrad zu. Die Hollandrübe ist das Gegenstück zum alten 200D (der mit
dem Stern auf der Haube), mit einem ähnlich explosiven Temperament, von
Liebhabern darob auf "Wanderdüne" gerufen.
Post by Angelika Stempel
Wegen der hohen Sitzposition haben sie eine gute Übersicht im
Straßenverkehr.
Ja, ich kann beispielsweise auch noch gut über die immer weiter
verbreiteten Spielzeugautos AKA "Sports Utility Vehicel" (was hat das
bitte sehr mit Sport zu tun?) hinwegblicken.
Post by Angelika Stempel
Anzug können sie wegen des Kettenkastens auch tragen.
Auch bei anständiger Kleidung macht sich das Konzept des Wetterschutzes
positiv bemerkbar. Nach einer Regenfahrt bin ich nur von dem Regen, der
von oben kommt, naß, nicht jedoch von dem ganzen Dreck, der von unten
hochspritzt.
Post by Angelika Stempel
Die wirkten überhaupt nicht, als würde man sie beim Radfahren quälen.
Mitnichten. Man paßt eben sein Fahrverhalten dem Fahrzeug an. Und das
kann überaus geruhsam sein.
Post by Angelika Stempel
Berge würde ich damit auch nicht gern rauffahren.
Kennst Du nicht die gefürchteten Dutch Mountains?
Post by Angelika Stempel
Aber für den Niederrhein und damit auch für Holland reicht es.
Und noch für einige Gegenden mehr. Ich sehe z. B. weder in Hamburg noch
in Berlin die zwingende Notwendigkeit eines Entfaltungsbereichs von 1,6m
bis 8,8m.

Dennoch habe ich mir damals aus Bequemlichkeitsgründen sieben Gänge
gegönnt :-}

Mathias
Martin Klaiber
2005-06-15 14:03:58 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Post by Angelika Stempel
Berge würde ich damit auch nicht gern rauffahren.
Kennst Du nicht die gefürchteten Dutch Mountains?
Meinst Du diesen Nationalpark bei Arnhem (IIRC)? Ja, die Anstiege sind
recht knackig aber nicht sehr lang.
Post by Mathias Böwe
Post by Angelika Stempel
Aber für den Niederrhein und damit auch für Holland reicht es.
Und noch für einige Gegenden mehr. Ich sehe z. B. weder in Hamburg noch
in Berlin die zwingende Notwendigkeit eines Entfaltungsbereichs von 1,6m
bis 8,8m.
Mir fiel vorallem auf, dass alle Hollandradfahrer in Holland auffallend
konstant 17km/h (laut meinem Tacho) fuhren. Ich hatte den Eindruck,
dass das mit dem Rad zusammenhängt, denn die wenigen, die schneller
oder langsamer fuhren, fuhren kein Hollandrad. Kann aber natürlich auch
nur Zufall gewesen sein, wobei es dafür eigentlich fast zu häufig war.

Martin

Lueppo Ellerbroek
2005-06-11 12:40:28 UTC
Permalink
Danke für die wertvollen Hinweise. Hollandrad scheint hier im Forum ja
nicht der Renner zu sein. Hier ist man mehr sportlich, oder? Ich fahre
zwar ein 18 kg schweres Villiger Geneva möchte jedoch die 7-Gang-Nabe
auch als Flachländer nicht missen und halte diese keineswegs für
überflüssig. Bei einer Hollandfahrt hatte ich ein altes Koga-Rad (im
Holland-Look mit geschlossenem Kettenkasten und 20 kg Gewicht) mit
Sachs-Dreigangnabe geliehen, da fehlte mir etwas.

Gruß und Dank,

Lüppo
Elke Bock
2005-06-11 14:31:47 UTC
Permalink
Post by Lueppo Ellerbroek
Danke für die wertvollen Hinweise. Hollandrad scheint hier im Forum ja
nicht der Renner zu sein. Hier ist man mehr sportlich, oder? Ich fahre
zwar ein 18 kg schweres Villiger Geneva möchte jedoch die 7-Gang-Nabe
auch als Flachländer nicht missen und halte diese keineswegs für
überflüssig. Bei einer Hollandfahrt hatte ich ein altes Koga-Rad (im
Holland-Look mit geschlossenem Kettenkasten und 20 kg Gewicht) mit
Sachs-Dreigangnabe geliehen, da fehlte mir etwas.
Das ginge mir bei einem ausgeliehenem Rad vermutlich auch
so, obwohl ich hier (Flachland) einklich gar keine Schaltung
bräuchte. Leider kommen Nabenschaltungen mit einem festen
Übersetzungsverhältnis daher, und die Sprünge bei der 3Gang
sind heftig, 33%. Wenn da der Gang nicht paßt, dann fehlt
was, trotz daß man mit dem einen richtigen gut zurechtkäme.


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.
Martin Heimes
2005-06-11 22:19:19 UTC
Permalink
Post by Lueppo Ellerbroek
Danke für die wertvollen Hinweise. Hollandrad scheint hier im Forum ja
nicht der Renner zu sein.
naja, fuers Flachland sind sie gut geeignet, besser als viele andere
Fahrraeder die man fuer das selbe Geld kaufen kann.
Post by Lueppo Ellerbroek
Hier ist man mehr sportlich, oder?
oder ;-)
Post by Lueppo Ellerbroek
Ich fahre zwar ein 18 kg schweres Villiger Geneva möchte jedoch die
7-Gang-Nabe auch als Flachländer nicht missen und halte diese
keineswegs für überflüssig.
das "deutsche" Gazelle wurde IIRC doch auch mit 7-Gang Nabe angeboten?

Wenn man die Uebersetzung sorgfaeltig aussucht kann man ein Hollandrad
auch sehr gut ohne Schaltung oder mit 3-Gang Nabe (3.Gang unbenutzt,
2.Gang als Standard und 1.Gang fuer steile Huegel) fahren. Davon ab ist
IMO das Gazelle 3-Gang mit gestaengebetaetigten Trommelbremsen hinten
und vorene die Kroenung des Hollandrades. Was willst Du mehr?


Martin
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