Hallo Lars!
Post by Lars Meyerbei mir brennt laufend (nach ca. 10h Brenndauer)
das vordere Halogenbirnchen (HS3 6V 2.4W) durch.
Hinten ist ein LED-Rücklicht mit Standlichtfunktion.
Dynamo ist ein Standard-Dynomo (Seitenläufer).
Kann es an Überspannungen liegen?
Das kann an Überspannungen liegen.
Oder an übermäßigen Vibrationen/Erschütterungen.
Oder an beidem.
Ist der Scheinwerfer vielleicht an einem Rad mit Federgabel montiert und
dort mit einem Halter an der Federgabelbrücke befestigt, also an den
ungefederten Massen? Das ist schlecht für die Lebensdauer der Glühbirne.
Übrigens auch für die Lebensdauer der üblichen Blechhalter, die gerne
mal abbrechen. Besser für die Lampenlebensdauer: Scheinwerfer bei
Fahrrädern mit Federgabel an gefederten Teilen montieren, beispielsweise
am klassischen Vorbau oder am Lenker.
Tödlich für Scheinwerferlampen sind auch an Fahrrädern mit Starrgabel
lockere Scheinwerferhalter. Ggf. mal die untere Befestigung des
Lampenhalters prüfen, ob der Lampenhalter auch ordentlich festsitzt und
der Scheinwerfer nicht mit dem Halter hin- und herschlackern kann.
Wenn zu starke Vibrationen/Erschütterungen durch ungünstige Montage des
Scheinwerfers ausgeschlossen werden können, bleibt Überspannung als
mögliche Ursache übrig.
Fährst Du vielleicht im Renntempo Fahrrad? Oder hast schnelle Abfahrten
bergab mit Licht auf Deiner Strecke, wo höhere Geschwindigkeiten
erreicht werden? In dem Fall wäre ein Scheinwerfer (oder wahlweise ein
Dynamo) mit Spannungsbegrenzung sinnvoll. Kann man einfach austauschen.
Oder Du bastelst Dir etwas mit Zenerdioden zusätzlich. Bei höherem Tempo
können selbst einfache Dynamos mehr Spannung/Strom abgeben als es den 6
Volt 3 Watt in den technischen Angaben entsprechen, d.h. eine
Lichtanlage vollkommen ohne Spannungsbegrenzung ist eher etwas, wenn Du
mit Licht nie schneller als 20-25 km/h fährst.
Überspannung am Scheinwerfer kann allerdings nicht nur bei schneller
Fahrt entstehen, sondern auch auf andere Arten. Ursache ist dabei ein zu
geringer Stromverbrauch des Rücklichts, der auf verschiedene Weise
zustande kommen kann: Die von Ulli genannte Möglichkeit, daß das
LED-Rücklicht "zu sparsam" ist, würde ich bei einem zugelassenen
Fahrradrücklicht mit K-Nummer eigentlich eher ausschließen.
Oft ist Ursache für Überspannung an einer Lampe aber eine schlechte
Lichtverkabelung der anderen Lampe: Wenn das Rücklicht einen
"Wackelkontakt" hat, dann bekommt der vordere Scheinwerfer während des
Wacklers immer jeweils den vollen Strom ab, den der Dynamo erzeugt. Bei
einem LED-Rücklicht mit Standlichtautomatik muß ein Wackelkontakt durch
ein z.B. innerhalb der Isolierung gebrochenes Kabel zum Rücklicht nicht
einmal groß auffallen: Das Licht brennt ja weiter, auch wenn die
Stromversorgung kurzfristig unterbrochen ist. Oder es handelt sich um
eine alte Eindrahtverkabelung mit schlechter Masserückführung: Wenn die
Masserückführung Übergangswiderstände enthält, die dem Strom nennenswert
Widerstand entgegensetzen, dann ist das so als wenn das Rücklicht mit
Vorwiderstand betrieben wird: Auch dann nimmt es zu wenig Strom auf und
am Scheinwerfer kommt dementsprechend mehr an als für die
Scheinwerferbirne gut ist. D.h. wenn immer wieder die Scheinwerferbirne
durchbrennt, würde ich auch mal die Rücklichtverkabelung überprüfen und
eine ggf. noch vorhandene Masserückführung bei Eindrahtverkabelung durch
eine Zweidrahtverkabelung ersetzen.
Eine Dynamolichtanlage basiert immer darauf, daß der Strom genau in dem
Augenblick verbraucht wird, in dem er erzeugt wird, der Scheinwerfer
wird daher nur dann mit normaler Spannung betrieben, wenn die
Rücklichtverkabelung in Ordnung ist und auch das Rücklicht zuverlässig
seinen Anteil vom erzeugten Strom abbekommt (ohne Wackelkontakt, ohne
Übergangswiderstände in der Verkabelung und Kontaktierung).
Jürgen