Discussion:
Max.-Geschwindigkeit TdF
(zu alt für eine Antwort)
Oliver 'Ojo' Bedford
2005-07-14 08:16:34 UTC
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Hi!

Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.

Weiss jemand, wer das gewesen sein soll?
Geht das?
Was ist denn die verbuergte Maximalgeschwindikeit
waehrende eines Strassenrennens?

Ciao,
Oliver
Horst Domian
2005-07-14 08:32:34 UTC
Permalink
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Das wurde mal von einem Rennfahrer behauptet. Als das zur Sprache
gebracht wurde, haben die Kommentatoren erstmal drüber gelacht.
Realistisch wären gute 100km/h.
Komisch, wie wichtig manchen sowas ist.
Christian Schulz
2005-07-14 09:02:47 UTC
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Post by Horst Domian
Realistisch wären gute 100km/h.
Selbst das finde ich fuer die Fliegengewichte, die da unterwegs sind,
erstaunlich viel. Mit einem Systemgewicht von ca. 115 kg bin ich nur
knapp ueber 90 km/h gekommen. Allerdings dind die Jungs da sicherlich
etwas pfiffiger im Luftwiderstandminimieren.
--
Christian Schulz http://www.spinfo.uni-koeln.de/~schulz/
"Wo wir gegessen haben war so ein ekeliges zeuch und das heißt Tarama
und das zeuch is rosa und das esse ich nicht gerne. Das war nicht das
schönste Erlebnis." (Aus einem Aufsatz "Mein schoenstes Ferienerlebnis")
[Quelle: MiniC, 2002-01-07]
Horst Domian
2005-07-14 10:19:42 UTC
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Post by Christian Schulz
Post by Horst Domian
Realistisch wären gute 100km/h.
Selbst das finde ich fuer die Fliegengewichte, die da unterwegs sind,
erstaunlich viel. Mit einem Systemgewicht von ca. 115 kg bin ich nur
knapp ueber 90 km/h gekommen. Allerdings dind die Jungs da sicherlich
etwas pfiffiger im Luftwiderstandminimieren.
Ja klar, das ist ziemlich schnell. Allerdings solltest Du mal die
richtig teuren Schlauchreifen auziehen... ;)
Ok, ok. Der Luftwiderstand macht wohl mehr aus.
Michael Gutberlet
2005-07-14 08:38:01 UTC
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Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Also treten kann man das wohl ganz sicher nicht mehr...
bei 52/11 wären das ca. eine Trittfrequenz von >230...

nur mal den Luftwiderstand gegengerechnet: Bei einer Steigung von ca. 42%
kommt ein 70kg schwerer Fahrer auf eine solche Geschwindigkeit.

Also mir kommt das etwas viel vor.

Michael
Martin Schmachtel
2005-07-14 09:43:50 UTC
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Post by Michael Gutberlet
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
Klingt nach recht viel. Ob das realistisch ist: keine Ahnung.
Post by Michael Gutberlet
nur mal den Luftwiderstand gegengerechnet: Bei einer Steigung von ca. 42%
kommt ein 70kg schwerer Fahrer auf eine solche Geschwindigkeit.
Wenn ich bei Kreuzotter Rennrad in Untenlenkerhaltung, Fahrergewicht 70g,
Radgewicht 8kg (UCI-Limit + Wasserflaschen) eingebe, komme ich auf 33%
Gefälle. Der Kreuzotter-Rechner ist aber bzgl. Luftwiderstand doch mit
grosser Vorsicht zu geniessen, da ist sicher ein recht grosser Fehler
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.

Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt. Der Luftwiderstand
des vorne fahrenden verringert sich ja auch durch nachfolgende Windschatten-
Fahrer. Es gibt sicher auch den einen oder anderen Sprinter, der >70kg wiegt,
wenn der vorne fährt gehts nochmal ein bisschen schneller.

Wenn dann der Tacho noch einen geringfügig zu grossen Laufraddurchmesser
eingestellt hat und ein leichter Rückenwind bläst, wären angezeigte 140 km/h
nicht von vornherein völlig unrealistisch.

Wo soll denn das gewesen sein?

ciaole
schmadde
Michael Gutberlet
2005-07-14 10:02:52 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
Wenn ich bei Kreuzotter Rennrad in Untenlenkerhaltung, Fahrergewicht 70g,
Radgewicht 8kg (UCI-Limit + Wasserflaschen) eingebe, komme ich auf 33%
Gefälle. Der Kreuzotter-Rechner ist aber bzgl. Luftwiderstand doch mit
grosser Vorsicht zu geniessen, da ist sicher ein recht grosser Fehler
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
ok bei 80kg sinds auch "nur noch" 36%...immer noch deutlich zu viel
Post by Martin Schmachtel
Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt.
Ich glaube kaum, dass die im Peloton mit 140km/h den Berg runter fahren.

Und bisher ist nur der Luftwiderstand berücksichtigt, ohne Rollwiderstand
etc.
Ebenfalls müsste die Gerade ziemlich lang sein, um auf die Geschwindigkeit
zu kommen, jede nur etwas engere Kurve bremst ja wieder.

Mcihael
Martin Schmachtel
2005-07-14 15:13:44 UTC
Permalink
Post by Michael Gutberlet
Post by Martin Schmachtel
Wenn ich bei Kreuzotter Rennrad in Untenlenkerhaltung, Fahrergewicht 70g,
Radgewicht 8kg (UCI-Limit + Wasserflaschen) eingebe, komme ich auf 33%
Gefälle. Der Kreuzotter-Rechner ist aber bzgl. Luftwiderstand doch mit
grosser Vorsicht zu geniessen, da ist sicher ein recht grosser Fehler
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
ok bei 80kg sinds auch "nur noch" 36%...immer noch deutlich zu viel
wie kommst Du auf die 36 oder 42%?
Post by Michael Gutberlet
Post by Martin Schmachtel
Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt.
Ich glaube kaum, dass die im Peloton mit 140km/h den Berg runter fahren.
Da ich nicht dabei bin, kann ich das nicht beurteilen, aber im Film
"Höllentour" z.B. sieht man die Rennfahrer schon im Peloton die Berge
runterheizen. Natürlich nicht Hinterrad an Hinterrad, aber bei diesen
Geschwindigkeiten gibts auch noch mit mehr Abstand ordentlich Windschatten.
Post by Michael Gutberlet
Und bisher ist nur der Luftwiderstand berücksichtigt, ohne Rollwiderstand
etc.
Rollwiderstand ist berücksichtigt bei der Kreuzotter-Rechnung.
Post by Michael Gutberlet
Ebenfalls müsste die Gerade ziemlich lang sein, um auf die Geschwindigkeit
zu kommen, jede nur etwas engere Kurve bremst ja wieder.
Das ist allerdings wieder wahr.

ciaole
schmadde
Michael Gutberlet
2005-07-14 15:35:17 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
Post by Michael Gutberlet
ok bei 80kg sinds auch "nur noch" 36%...immer noch deutlich zu viel
wie kommst Du auf die 36 oder 42%?
Ich habe den Luftwiderstand bei 140km/h mit einer aus G zu errechnenden
Hangabtriebskraft gleichgesetzt.

Über Trigonometrie bekomme ich den Winkel bzw. die Steigung.

F(Luft)=1/2*rho*cW*A*v^2
F(Antrieb)=m*g*sin(alpha)

Damit bekomme ich bei 70kg einen Winkel von 22,9°, was einer Steigung von
42% entspricht.

Michael
Martin Schmachtel
2005-07-15 07:38:34 UTC
Permalink
Post by Michael Gutberlet
Post by Martin Schmachtel
wie kommst Du auf die 36 oder 42%?
Ich habe den Luftwiderstand bei 140km/h mit einer aus G zu errechnenden
Hangabtriebskraft gleichgesetzt.
F(Luft)=1/2*rho*cW*A*v^2
F(Antrieb)=m*g*sin(alpha)
Das ist der uninteressante Teil Deiner Berechnungen. Der interessante Teil
ist in dem Parameter cW versteckt. Was hast Du denn dafür hergenommen?

Glaubst Du im Übrigen, dass bei der Geschwindigkeit der Anteil der
turbulenten Strömungen noch zu vernachlässigen ist? Laufradbauer und
Rahmenhersteller treiben einen hohen Aufwand, um diesen Anteil möglichst
zu verringern - und der macht schon bei 40km/h einen nicht zu
vernachlässigenden Anteil aus.

Du könntest Dich jetzt auf den Standpunkt stellen, dass das den Luftwiderstand
ja noch mehr erhöht und die Angabe deshalb noch unrealistischer ist.

Allerdings sind deine Zahlen noch niedriger als die von Kreuzotter ohne das
zu berücksichtigen. Ich vermute mal, dass beim Kreuzotter-Rechner Anteile
nicht laminarer Strömung im cW-Wert versteckt sind, denke aber auch, dass
das bei Geschwindigkeiten >100km/h nicht stark genug berücksichtigt wird.

Aber so wie sichs anhört sind die 140 wohl eher doch unrealistisch.

ciaole
schmadde
Helmut Springer
2005-07-15 10:26:45 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
Glaubst Du im Übrigen, dass bei der Geschwindigkeit der Anteil der
turbulenten Strömungen noch zu vernachlässigen ist? Laufradbauer
und Rahmenhersteller treiben einen hohen Aufwand, um diesen Anteil
möglichst zu verringern - und der macht schon bei 40km/h einen
nicht zu vernachlässigenden Anteil aus.
...zumal sich das Laufrad oben mit 2*v bewegt.
Post by Martin Schmachtel
Aber so wie sichs anhört sind die 140 wohl eher doch
unrealistisch.
Yup.
--
MfG/Best regards
helmut springer
Stephan Gerlach
2005-07-14 13:13:55 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
Wenn ich bei Kreuzotter Rennrad in Untenlenkerhaltung, Fahrergewicht 70g,
Radgewicht 8kg (UCI-Limit + Wasserflaschen) eingebe, komme ich auf 33%
Gefälle. Der Kreuzotter-Rechner ist aber bzgl. Luftwiderstand doch mit
grosser Vorsicht zu geniessen, da ist sicher ein recht grosser Fehler
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran.
Ja, ist möglich - in der Abfahrt macht man sich ja nochmal "extra
klein".
Post by Martin Schmachtel
Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
Nun ist es ja so, daß man bei einer kurzen 27%-Rampe nicht
automatisch die Höchstgeschwindigkeit erreicht, auf diese muß ja
auch erstmal beschleunigt (durch die Erdanziehung) werden.
Post by Martin Schmachtel
Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt.
Der bringt doch nur was, wenn die Fahrer eingekoppelt wären (um
das größere Gesamtgewicht auszunutzen) oder der vordere die
Gelegenheit hat, zu treten (bei über 100km/h unrealistisch).
Post by Martin Schmachtel
Wenn dann der Tacho noch einen geringfügig zu grossen Laufraddurchmesser
eingestellt hat und ein leichter Rückenwind bläst, wären angezeigte 140 km/h
nicht von vornherein völlig unrealistisch.
Da muß das Gefälle aber mächtig lang/gerade/gut befahrbar gewesen
sein, und der Raddurchmesser *arg* zu groß.

Erscheint mir weiterhin unglaubwürdig, zumal die Kommentaroten
kurz vor dieser Episode davon erzählten, daß besagter Rennfahrer
davon berichtet hätte, daß er auf einer 25km-Abfahrt angeblich
8(!) Minuten auf Eddy Merckx aufgeholt haben will (was ihn nicht
gerade glaubwürdiger macht).
Post by Martin Schmachtel
Wo soll denn das gewesen sein?
Würde mich auch interessieren.
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Martin Schmachtel
2005-07-14 15:14:47 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
Post by Martin Schmachtel
Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt.
Der bringt doch nur was, wenn die Fahrer eingekoppelt wären (um
das größere Gesamtgewicht auszunutzen) oder der vordere die
Gelegenheit hat, zu treten (bei über 100km/h unrealistisch).
Was meinst Du mit "eingekoppelt"?

ciaole
schmadde
Stephan Gerlach
2005-07-15 13:09:56 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
Was meinst Du mit "eingekoppelt"?
<http://groups.google.de/groups?q=riesen-tandem&hl=de&lr=&sa=N&as_qdr=all&tab=wg>
:-)
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Christian Schulz
2005-07-14 14:14:12 UTC
Permalink
Post by Martin Schmachtel
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
27% ist extrem unrealistisch. Ich kenne keine Passtrasse in den Alpen,
die ueber eine nur maessig lange Strecke eine solche Steignug
aufweist. Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet. (Natuerlich gibt es steilere, sehr kurze Rampen.)
Post by Martin Schmachtel
Unklar ist auch, wieviel der "Peloton-Effekt" bringt. Der Luftwiderstand
des vorne fahrenden verringert sich ja auch durch nachfolgende Windschatten-
Fahrer. Es gibt sicher auch den einen oder anderen Sprinter, der >70kg wiegt,
wenn der vorne fährt gehts nochmal ein bisschen schneller.
Man faehrt so ein tempo eher nicht im Windschatten eines Pelotons...
--
Christian Schulz http://www.spinfo.uni-koeln.de/~schulz/
Rolf Aldag uebergibt sich nach vorne.
Juergen Emig, Tour de France-Uebertragung, Juli 1997
Ingo Reise
2005-07-14 14:44:44 UTC
Permalink
Post by Christian Schulz
Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet. (Natuerlich gibt es steilere, sehr kurze Rampen.)
Auf der Kühtai-Strecke in Richtung Innsbruck bin ich letztes Jahr beim
Ötztaler auf 97 gekommen. Wenn ich die Strecke gekannt hätte wären wohl
auch 100 drin gewesen. Ich habe aber keine Ahung wie steil das ist/war.

Aber von 100 bis 140 ist es noch ein seeehr weiter Weg.
--
Mit sonnigen Grüßen,

Ingo Reise




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_________()/()_____________________________________________________
Ingo Reise
Martin Appel
2005-07-16 18:38:43 UTC
Permalink
Post by Ingo Reise
Post by Christian Schulz
Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet. (Natuerlich gibt es steilere, sehr kurze Rampen.)
Auf der Kühtai-Strecke in Richtung Innsbruck bin ich letztes Jahr beim
Ötztaler auf 97 gekommen. Wenn ich die Strecke gekannt hätte wären wohl
auch 100 drin gewesen. Ich habe aber keine Ahung wie steil das ist/war.
Aber von 100 bis 140 ist es noch ein seeehr weiter Weg.
140km/h mit einem Rennrad ist totaler Blödsinn, um das mal deutlich zu
sagen.

Kühtai ist übrigens deutlich schneller als Fedaia, das ist die schnellste
Abfahrt, die ich kenne (und ich kenne so manche).
Was sehr schnell werden könnte, sind die steilen langen Rampen in den
Ostalpen, Turracher Höhe und so. Da war ich aber noch nicht unterwegs.

Bei den Alpenpässen der Tour sind 90 schon fast nicht erreichbar.

Ein mir persönlich bekannter Amateurfahrer hat letztes Jahr beim Ötztaler
bei der Abfahrt vom Kühtai verbriefte 113km/h erreicht, die HAC4-Auswertung
kann eingesehen werden. Der Junge ist ein absolut verrückter Abfahrer und
hatte die insgesamt drittbeste Zwischenzeit bei der Abfahrt vom Jaufen
aller Teilnehmer, und da fahren gestandene Exprofis mit.
Er behauptet allerdings, mit ein paar aerodynamischen Optimierungen
(Aerofelgen, Überschuhe, Zeitfahreinteiler) noch ein paar km/h mehr
herausktizeln zu können... Die Jugend.. :-)

M.
Jörg Achtenhagen
2005-07-15 07:04:34 UTC
Permalink
Christian Schulz wrote:

Hallo,
Post by Christian Schulz
27% ist extrem unrealistisch. Ich kenne keine Passtrasse in den Alpen,
die ueber eine nur maessig lange Strecke eine solche Steignug
aufweist. Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet.
ohja, ist ein furchtbares Ding. Die Piller Höhe ist auch nicht ohne,
Anstieg bis zu 20% sonst 15%-18% über fast 3Km. Aber nichts zum schnell
Abfahren, schlechter Belag.

Jörg
Anton Ertl
2005-07-18 17:02:11 UTC
Permalink
Post by Jörg Achtenhagen
Die Piller Höhe ist auch nicht ohne,
Anstieg bis zu 20% sonst 15%-18% über fast 3Km.
Von wo? Bin ich vor sechs Tagen vom Pitztal aus gefahren, ist
eigentlich recht zahm; die Abfahrt nach Fliess war zwar nett (82.5
km/h), aber auch nicht extrem (jedenfalls keine 15%). Die Abfahrt ins
Kaunertal habe ich zwar das letzte mal vor 15 Jahren gemacht, aber ist
mir auch nicht als extrem in Erinnerung geblieben.
Post by Jörg Achtenhagen
Aber nichts zum schnell
Abfahren, schlechter Belag.
Dafuer habe ich eine Federung.

- anton
--
M. Anton Ertl Some things have to be seen to be believed
***@mips.complang.tuwien.ac.at Most things have to be believed to be seen
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/home.html
Jörg Achtenhagen
2005-07-19 06:31:37 UTC
Permalink
Post by Anton Ertl
Post by Jörg Achtenhagen
Die Piller Höhe ist auch nicht ohne,
Anstieg bis zu 20% sonst 15%-18% über fast 3Km.
Von wo? Bin ich vor sechs Tagen vom Pitztal aus gefahren, ist
eigentlich recht zahm; die Abfahrt nach Fliess war zwar nett (82.5
km/h), aber auch nicht extrem (jedenfalls keine 15%). Die Abfahrt ins
Kaunertal habe ich zwar das letzte mal vor 15 Jahren gemacht, aber ist
mir auch nicht als extrem in Erinnerung geblieben.
Von Fließ aus. Du mußt die alte Straße fahren, also durch den Ort.

Jörg
Hans Holbein
2005-07-18 20:39:02 UTC
Permalink
Post by Christian Schulz
Post by Martin Schmachtel
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
27% ist extrem unrealistisch. Ich kenne keine Passtrasse in den Alpen,
die ueber eine nur maessig lange Strecke eine solche Steignug
aufweist. Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet. (Natuerlich gibt es steilere, sehr kurze Rampen.)
Du musst mal raus aus dem Auto :-)
Da gibt es richtig viel im Bereich jenseits der 18%.
Ja, auch Aspahltierte oder sonstwie versiegelte Verkehrswege.
Das haben ja schon Turracher Höhe und Wurzenpass nach dem Umbau.
Abseits der grossen Routen hat es oft um die 20-30%

Das einzige das unrealistisch klingt, ist dass sie den Peloton da
runterjauken.
Christian Schulz
2005-07-19 13:50:02 UTC
Permalink
Post by Hans Holbein
Post by Christian Schulz
Post by Martin Schmachtel
möglich. Mit Aero-Rahmen und Laufrädern und geduckter Haltung ist sicher
die Berechnung für "Triathlon" näher dran. Da spuckt Kreuzotter ein
Gefälle von 27% aus, was dann ja doch recht realistisch wäre.
27% ist extrem unrealistisch. Ich kenne keine Passtrasse in den Alpen,
die ueber eine nur maessig lange Strecke eine solche Steignug
aufweist. Einen laengeren Abschnitt mit 18% besitzt die Ostseite des
Fedaia, das gehoert mWn zum steilsten, was man in den Alpen
findet. (Natuerlich gibt es steilere, sehr kurze Rampen.)
Du musst mal raus aus dem Auto :-)
Da gibt es richtig viel im Bereich jenseits der 18%.
Ja, auch Aspahltierte oder sonstwie versiegelte Verkehrswege.
Das haben ja schon Turracher Höhe und Wurzenpass nach dem Umbau.
Abseits der grossen Routen hat es oft um die 20-30%
Das einzige das unrealistisch klingt, ist dass sie den Peloton da
runterjauken.
Ich gehe auch mal davon aus, dass diese Strecken weder hinreichend
lang noch hinreichend breit, gerade oder sonst gut ausgebaut sind, um
solche Geschwindigkeiten zu erreichen. "sonstwie versiegelt" klingt
nicht nach >80km/h.

Richtig ist, dass ich fast ausschliesslich auto-taugliche Strassen
fahre, nicht nur in den Alpen.
--
Christian Schulz http://www.spinfo.uni-koeln.de/~schulz/
"Arbeiten" mit R/3 grenzt an eine Frontal-Lobotomie ohne Narkose.
Felix von Leitner in de.alt.sysadmin.recovery ueber SAP, 2 Mar 1998
Marcel Normann
2005-07-14 16:58:22 UTC
Permalink
Post by Michael Gutberlet
nur mal den Luftwiderstand gegengerechnet: Bei einer Steigung
von ca. 42% kommt ein 70kg schwerer Fahrer auf eine solche
Geschwindigkeit.
a) meinst Du bestimmt Gefälle ;-) und
b) sind 42% schon recht nah am freien Fall. Bremsen ist da nicht mehr.

Gruß, Marcel
Hans Holbein
2005-07-18 20:41:29 UTC
Permalink
Post by Marcel Normann
Post by Michael Gutberlet
nur mal den Luftwiderstand gegengerechnet: Bei einer Steigung
von ca. 42% kommt ein 70kg schwerer Fahrer auf eine solche
Geschwindigkeit.
a) meinst Du bestimmt Gefälle ;-) und
b) sind 42% schon recht nah am freien Fall. Bremsen ist da nicht mehr.
Man kann zumindest so lange verzögern, bis man wieder Bremsen kann.
Michael Zedler
2005-07-18 23:05:29 UTC
Permalink
Post by Marcel Normann
b) sind 42% schon recht nah am freien Fall. Bremsen ist da nicht mehr.
naja, 42% Gefälle entspricht einem Hang mit knapp 23 Grad. Reicht noch
nicht mal zum Tiefschneefahren, das macht erst ab knapp 30 Grad Spaß.

Bis vieviel Prozent/Grad fahren eigentlich Mountainbiker im (günstigen)
Gelände?

Mic
Rainer H. Rauschenberg
2005-07-14 10:08:52 UTC
Permalink
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Nach http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ca. 30% Gefaelle und
laufenlassen ... oder einen schwereren Fahrer nehmen. :-)

Rainer "will sagen: nicht voellig unplausibel" Rauschenberg
Jürgen Schlottke
2005-07-14 10:19:37 UTC
Permalink
Hallo Rainer Rauschenberg!
Post by Rainer H. Rauschenberg
Nach http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ca.
30% Gefaelle und laufenlassen ... oder einen
schwereren Fahrer nehmen. :-)
Oder 20% Gefälle, 30 km/h Rückenwind und 450 W Antriebsleistung, dann
ist man auch auf 140. Allerdings wird es dann wohl allmählich Zeit, die
Tragflächen rechtzeitig auszufahren, um an der nächsten Serpentine
gefahrlos weiter geradeaus fliegen zu können statt die Kurve nicht zu
kriegen und dann ein Problem zu haben.
;-)

Jürgen
Marek Czernohous
2005-07-14 10:31:44 UTC
Permalink
Post by Jürgen Schlottke
Allerdings wird es dann wohl allmählich Zeit, die
Tragflächen rechtzeitig auszufahren, um an der nächsten Serpentine
gefahrlos weiter geradeaus fliegen zu können statt die Kurve nicht zu
kriegen und dann ein Problem zu haben.
;-)
Wie hat das Rolf Aldag in "Höllentour" so schön gesagt?

"Ich weiß nicht ob es wirklich schlau ist mit 90 Sachen auf 21mm breiten
Reifen mit einer klassischen Seilzugbremse einen Berg runter zu fahren
[...]"

Grüße,

Marek
Daniel Weigelt
2005-07-14 12:25:43 UTC
Permalink
Post by Marek Czernohous
Wie hat das Rolf Aldag in "Höllentour" so schön gesagt?
War das wirklich Aldag?
Hermino Neder
2005-07-14 12:32:06 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Marek Czernohous
Wie hat das Rolf Aldag in "Höllentour" so schön gesagt?
War das wirklich Aldag?
Ja.

Hermino
--
----------------------------------------------------------------------
Hermino Neder

neder AT zuv DOT uni-heidelberg DOT de
----------------------------------------------------------------------
Stephan Gerlach
2005-07-14 13:15:01 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Marek Czernohous
Wie hat das Rolf Aldag in "Höllentour" so schön gesagt?
War das wirklich Aldag?
Entweder Aldag oder Zabel.
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Michael Buege
2005-07-14 16:01:55 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
Post by Daniel Weigelt
Post by Marek Czernohous
Wie hat das Rolf Aldag in "Höllentour" so schön gesagt?
War das wirklich Aldag?
Entweder Aldag oder Zabel.
Es war Aldag.

Michael
--
!Wichtiger Hinweis
----------------------
Fuer den sicheren und angenehmen Umgang mit dem Geraet,
lesen Sie bitte das Handbuch fuer sicheres und angenehmes Arbeiten.
Adrian Thomale
2005-07-14 16:50:27 UTC
Permalink
Post by Michael Buege
Post by Stephan Gerlach
Entweder Aldag oder Zabel.
Es war Aldag.
Sicher?
Ich denke es war eher Zabel
Könnte glatt wetten.....

Adrian
Daniel Weigelt
2005-07-15 01:19:53 UTC
Permalink
Post by Adrian Thomale
Sicher?
Ich denke es war eher Zabel
Könnte glatt wetten.....
Ich glaub auch ganz fest, es war Zabel.
Emil Naepflein
2005-07-15 05:09:35 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Adrian Thomale
Sicher?
Ich denke es war eher Zabel
Könnte glatt wetten.....
Ich glaub auch ganz fest, es war Zabel.
http://www.w-akten.de/zitate.phtml

Emil
Michael Buege
2005-07-15 06:33:39 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Adrian Thomale
Sicher?
Ich denke es war eher Zabel
Könnte glatt wetten.....
Ich glaub auch ganz fest, es war Zabel.
Und ich bleibe dabei, es war Aldag. ;-)
Deshalb werde ich mir die DVD noch ein sechstes Mal anschauen.

Michael
--
!Wichtiger Hinweis
----------------------
Fuer den sicheren und angenehmen Umgang mit dem Geraet,
lesen Sie bitte das Handbuch fuer sicheres und angenehmes Arbeiten.
Daniel Weigelt
2005-07-15 11:18:43 UTC
Permalink
Post by Michael Buege
Post by Daniel Weigelt
Ich glaub auch ganz fest, es war Zabel.
Und ich bleibe dabei, es war Aldag. ;-)
Deshalb werde ich mir die DVD noch ein sechstes Mal anschauen.
Prima, dann sagste uns Bescheid. Auch wenn Du verlierst. ;)
Marek Czernohous
2005-07-15 18:53:24 UTC
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Post by Michael Buege
Und ich bleibe dabei, es war Aldag. ;-)
Deshalb werde ich mir die DVD noch ein sechstes Mal anschauen.
Und? :-)

Grüße,

Marek
Michael Buege
2005-07-16 15:43:19 UTC
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Post by Marek Czernohous
Post by Michael Buege
Und ich bleibe dabei, es war Aldag. ;-)
Deshalb werde ich mir die DVD noch ein sechstes Mal anschauen.
Und? :-)
Definitiv Aldag!

Michael
--
!Wichtiger Hinweis
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Fuer den sicheren und angenehmen Umgang mit dem Geraet,
lesen Sie bitte das Handbuch fuer sicheres und angenehmes Arbeiten.
Daniel Weigelt
2005-07-14 12:24:46 UTC
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Post by Rainer H. Rauschenberg
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Nach http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ca. 30% Gefaelle und
laufenlassen ... oder einen schwereren Fahrer nehmen. :-)
Irre ich mich, oder liegst Du und die ARD-Reporter schlichtweg falsch?
Ich glaube nach Newton ist es völlig schnurps, ob ein Fahrer schwer oder
leicht ist beim hinabfahren (vom Baum fallen). Die Beschleunigung und
damit Geschwindigekti ist gleich. Für wichtig halte ich dabei höchstens
den Faktor Größe (Luftwiderstand) des Fahrers.
Michael Gutberlet
2005-07-14 12:44:09 UTC
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Post by Daniel Weigelt
Irre ich mich, oder liegst Du und die ARD-Reporter schlichtweg falsch?
Du irrst dich.
Post by Daniel Weigelt
Ich glaube nach Newton ist es völlig schnurps, ob ein Fahrer schwer oder
leicht ist beim hinabfahren (vom Baum fallen). Die Beschleunigung und
damit Geschwindigekti ist gleich.
Nein.
Die beschleunigende Kraft resultiert aus der Gewichtskraft und die ist von
der Masse abhängig.
Post by Daniel Weigelt
Für wichtig halte ich dabei höchstens
den Faktor Größe (Luftwiderstand) des Fahrers.
Die wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und führt irgendwann zum
Kräftegleichgewicht.

Michael
Hermino Neder
2005-07-14 13:20:52 UTC
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Post by Michael Gutberlet
Post by Daniel Weigelt
Irre ich mich, oder liegst Du und die ARD-Reporter schlichtweg falsch?
Du irrst dich.
Post by Daniel Weigelt
Ich glaube nach Newton ist es völlig schnurps, ob ein Fahrer schwer oder
leicht ist beim hinabfahren (vom Baum fallen). Die Beschleunigung und
damit Geschwindigekti ist gleich.
Nein.
Die beschleunigende Kraft resultiert aus der Gewichtskraft und die ist von
der Masse abhängig.
Und eben genaus deswegen ist /nur/ beim freien Fall im Vakuum die
Geschwindigkeit von der Masse unabhängig: m a = F = m g h => a = g h
=> v = v_0 + g h t => s = s_0 + v_0 t + 1/2 g h t^2
Post by Michael Gutberlet
Post by Daniel Weigelt
Für wichtig halte ich dabei höchstens
den Faktor Größe (Luftwiderstand) des Fahrers.
Die wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und führt irgendwann zum
Kräftegleichgewicht.
Das hängt von der Art der Strömung ab! Bei laminarer Stömung (ohne
Wirbelbildung, trifft z.B. bei Kugel in Öl zu) gilt: F_r \propto v
Bei der hier (zugegebenermaßen relevanten) turbulenten Stömung gilt
F_r = 1/2 \rho c_W A v^2

F_r ist Massenunabhängig, das obige kürzen geht nicht mehr. Das Lösen
der nicht-linearen DGL ist nicht trivial. (hüstel)

(Könnte der Erlanger Theoretiker das nicht mal eben erledigen? duck und
wech ;-) )

Hermino
--
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Hermino Neder

neder AT zuv DOT uni-heidelberg DOT de
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Michael Zedler
2005-07-14 13:54:45 UTC
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Post by Hermino Neder
Und eben genaus deswegen ist /nur/ beim freien Fall im Vakuum die
Geschwindigkeit von der Masse unabhängig: m a = F = m g h => a = g h
=> v = v_0 + g h t => s = s_0 + v_0 t + 1/2 g h t^2
Ist da nicht ein h zuviel, mgh ist doch die pot. Energie, oder?
Post by Hermino Neder
Post by Michael Gutberlet
Für wichtig halte ich dabei höchstens den Faktor Größe
(Luftwiderstand) des Fahrers.
Die wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und führt irgendwann zum
Kräftegleichgewicht.
Das hängt von der Art der Strömung ab! Bei laminarer Stömung (ohne
Wirbelbildung, trifft z.B. bei Kugel in Öl zu) gilt: F_r \propto v
Bei der hier (zugegebenermaßen relevanten) turbulenten Stömung gilt
F_r = 1/2 \rho c_W A v^2
F_r ist Massenunabhängig, das obige kürzen geht nicht mehr. Das Lösen
der nicht-linearen DGL ist nicht trivial. (hüstel)
Die Endgeschwindigkeit zu berechnen geht schon, falls die DGL

m*diff(x(t),t,t)=mg-\alpha*(diff(x(t),t))^2;

mit alpha=1/2\rho c_W A die Physik korrekt wiedergibt.

m*diff(x(t),t,t)=0 -> Endgeschwindigkeit sqrt(m*g/alpha)

Hast Du noch Reibung dabei musst Du nur ne quadratische Gleichung lösen
und kommst auf die Endgeschwindigkeit
(-\alpha_1+(\alpha_1^2+4*\alpha_2*m*g)^(1/2))/(2\alpha_2)

Masse und Fläche haben also ihren Einfluss, so wie man's auch vom Berg
runterfahren gewöhnt ist ;-)

Mic
Michael Gutberlet
2005-07-14 14:42:44 UTC
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Post by Hermino Neder
Post by Michael Gutberlet
Nein.
Die beschleunigende Kraft resultiert aus der Gewichtskraft und die ist von
der Masse abhängig.
Und eben genaus deswegen ist /nur/ beim freien Fall im Vakuum die
Geschwindigkeit von der Masse unabhängig: m a = F = m g h => a = g h
=> v = v_0 + g h t => s = s_0 + v_0 t + 1/2 g h t^2
Stimmt schon, ich bin aber "einfach" vom Kräftegleichgewicht
Luftwiderstand/Hangabtriebskraft ausgegangen. Und damit keine beschleunigte
Bewegung mehr. Damit war der Begriff beschleunigende Kraft nicht gerade
glücklich gewählt, ich gebs zu.
Hat mit Newton dann nat. nur noch wenig zu tun, ich war auf meinen Ansatz
der Berechnung fixiert.
Post by Hermino Neder
Post by Michael Gutberlet
Die wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und führt irgendwann zum
Kräftegleichgewicht.
Das hängt von der Art der Strömung ab! Bei laminarer Stömung (ohne
Wirbelbildung, trifft z.B. bei Kugel in Öl zu) gilt: F_r \propto v
Bei der hier (zugegebenermaßen relevanten) turbulenten Stömung gilt
F_r = 1/2 \rho c_W A v^2
Hiervon bin ich ausgegangen.

Michael
Tibor Pausz
2005-07-15 06:20:11 UTC
Permalink
Post by Hermino Neder
Und eben genaus deswegen ist /nur/ beim freien Fall im Vakuum die
Auch das ist wieder nur die halbe Wahrheit, das gilt nur dann, wenn die
beiden zu vergleichenden Massen im Fallversuch eine sehr kleine Masse in
Relation zur Masse des Gravitationspotentials haben. Das ist bei der
Erde und zwei verschiedenen Gegenständen trivialerweise erfüllt.
Hermino Neder
2005-07-14 12:38:14 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Rainer H. Rauschenberg
Nach http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ca. 30% Gefaelle und
laufenlassen ... oder einen schwereren Fahrer nehmen. :-)
Irre ich mich, oder liegst Du und die ARD-Reporter schlichtweg falsch?
Ich glaube nach Newton ist es völlig schnurps, ob ein Fahrer schwer oder
leicht ist beim hinabfahren (vom Baum fallen). Die Beschleunigung und
damit Geschwindigekti ist gleich. Für wichtig halte ich dabei höchstens
den Faktor Größe (Luftwiderstand) des Fahrers.
du irrst, denn deine Annahme gilt nur im Vakuum. In der Realität kommt
bei der Bewegungsgleichung noch der Massen-unabhängige Term des
Luftwiderstandes hinzu. Die Masse kürzt sich nicht mehr aus der
Gleichung heraus, schwere Körper fallen (bei sonst gleichen Parametern)
schneller, bzw rollen den Berg schneller herab.

Hermino
--
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Hermino Neder

neder AT zuv DOT uni-heidelberg DOT de
----------------------------------------------------------------------
Stephan Gerlach
2005-07-14 13:17:43 UTC
Permalink
Post by Daniel Weigelt
Post by Rainer H. Rauschenberg
Nach http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ca. 30% Gefaelle und
laufenlassen ... oder einen schwereren Fahrer nehmen. :-)
Irre ich mich, oder liegst Du und die ARD-Reporter schlichtweg falsch?
Ich glaube nach Newton ist es völlig schnurps, ob ein Fahrer schwer oder
leicht ist beim hinabfahren (vom Baum fallen). Die Beschleunigung und
damit Geschwindigekti ist gleich.
Nur im Vakuum.
In Luft hingegen kommt die Luftreibung hinzu, und die Masse kürzt
sich somit nicht mehr raus.

Laß mal einen Luftballon und einen Wasserballon gleicher Größe
aus dem Fenster fallen...
Post by Daniel Weigelt
Für wichtig halte ich dabei höchstens
den Faktor Größe (Luftwiderstand) des Fahrers.
Der ist in der Tat wichtig.
Leichtere Fahrer haben oftmals auch einen geringeren
Luftwiderstand, womit sie diesen "Nachteil" des geringern
Gewichts bergab zum Teil wieder kompensieren können.
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Nico Hoffmann
2005-07-14 15:32:54 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
Leichtere Fahrer haben oftmals auch einen geringeren
Luftwiderstand, womit sie diesen "Nachteil" des geringern
Gewichts bergab zum Teil wieder kompensieren können.
Genau. Wenn man den Fahrer in erster Näherung als Kugel mit homogener
Dichte annimmt, wächst seine Masse mit r^3, sein Luftwiderstand aber
nur mit r^2.
D.H. bergab ist der Dicke im Vorteil :-)

Ich geh jetzt trainieren: Masse erhöhen durch Abendessen.

N.
--
(Keine Signatur)
Stephan Gerlach
2005-07-14 11:09:16 UTC
Permalink
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Weiss jemand, wer das gewesen sein soll?
Ich habe irgendwas von Poulidor gehört, kann aber sein, daß ich
den Namen jetzt falsch zuordne.
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Geht das?
Mit Rekord-Liegerad bei Rückenwind, 16% Gefälle mit mehreren
Kilometern Anlauf vielleicht. Ansonsten eher nicht; was hatten
die damals eigentlich für Tachos?
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Was ist denn die verbuergte Maximalgeschwindikeit
waehrende eines Strassenrennens?
Heppner selbst sagte ja AFAIR was von knapp über 100 (was er
erreicht hätte).
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Walter Janné
2005-07-14 16:25:19 UTC
Permalink
Post by Stephan Gerlach
was hatten
die damals eigentlich für Tachos?
Wann ist "damals"?

Walter
--
Was Frauen meinen, wenn sie sagen:
"Du bist so männlich"
-> rasier Dich und geh duschen
Stephan Gerlach
2005-07-15 13:14:39 UTC
Permalink
Post by Walter Janné
Post by Stephan Gerlach
was hatten
die damals eigentlich für Tachos?
Wann ist "damals"?
Gute Frage...
Die Zeit, in der besagter Radfahrer-Latein erzählender Rennfahrer
angeblich 140 km/h gefahren sein will.
--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")
Michael Buege
2005-07-14 16:24:07 UTC
Permalink
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Weiss jemand, wer das gewesen sein soll?
Es ging um Lucien Aimar, Tourgewinner 1966.
Nach eigenem Erzaehlen(!) fuhr er einmal gegen Raymond "Poupou" Poulidor
auf einer Abfahrt 2 Minuten raus, ein anders Mal den Col de Tourini
runter fuhr er innerhalb von 25 km einen 8-Minuten Rueckstand auf Eddy
Merckx auf.
Bei einer Abfahrt am Mont Ventoux soll er dann mal mit 140 km/h gemessen
worden sein.
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Geht das?
Na na, wer wird denn einem Gewinner der Tour de France Flunkerei
unterstellen.
Wenn er es sagt, wird's schon stimmen... ;-)
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Was ist denn die verbuergte Maximalgeschwindikeit
waehrende eines Strassenrennens?
Keine Ahnung, aber Aimar scheint mir ein heisser Kanditat auf diesen
Kamikaze-Award zu sein.

Michael
--
!Wichtiger Hinweis
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Fuer den sicheren und angenehmen Umgang mit dem Geraet,
lesen Sie bitte das Handbuch fuer sicheres und angenehmes Arbeiten.
Martin Appel
2005-07-16 18:40:05 UTC
Permalink
Post by Michael Buege
Es ging um Lucien Aimar, Tourgewinner 1966.
Nach eigenem Erzaehlen(!) fuhr er einmal gegen Raymond "Poupou" Poulidor
auf einer Abfahrt 2 Minuten raus, ein anders Mal den Col de Tourini
runter fuhr er innerhalb von 25 km einen 8-Minuten Rueckstand auf Eddy
Merckx auf.
Bei einer Abfahrt am Mont Ventoux soll er dann mal mit 140 km/h gemessen
worden sein.
Am Ventoux kenne ich keine Stelle, wo das gehen sollte.

M.
Rainer H. Rauschenberg
2005-07-18 09:02:42 UTC
Permalink
Post by Martin Appel
Post by Michael Buege
Es ging um Lucien Aimar, Tourgewinner 1966.
Nach eigenem Erzaehlen(!) fuhr er einmal gegen Raymond "Poupou" Poulidor
auf einer Abfahrt 2 Minuten raus, ein anders Mal den Col de Tourini
runter fuhr er innerhalb von 25 km einen 8-Minuten Rueckstand auf Eddy
Merckx auf.
Bei einer Abfahrt am Mont Ventoux soll er dann mal mit 140 km/h gemessen
worden sein.
Am Ventoux kenne ich keine Stelle, wo das gehen sollte.
Mal abgesehen davon, dass ich es auch nicht glaube (der hatte ja wohl
keinen Tacho, d.h. das Tempo ist vermutlich durch grosszuegige
Extrapolation eines Kfz-Tacho-Wertes "ermiitelt" worden) sollte man nicht
vergessen, dass man evtl. am Mont Ventoux ziemlich schnellen Rueckenwind
haben kann.
Rolf Eike Beer
2005-07-19 18:13:45 UTC
Permalink
Post by Michael Buege
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Weiss jemand, wer das gewesen sein soll?
Es ging um Lucien Aimar, Tourgewinner 1966.
Nach eigenem Erzaehlen(!) fuhr er einmal gegen Raymond "Poupou" Poulidor
auf einer Abfahrt 2 Minuten raus, ein anders Mal den Col de Tourini
runter fuhr er innerhalb von 25 km einen 8-Minuten Rueckstand auf Eddy
Merckx auf.
Vielleicht musste Eddy mal für kleine Kannibalen?

Eike

Adrian Thomale
2005-07-14 16:48:47 UTC
Permalink
Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Aber dann seitens der Kommentatoren (Heppner) als unrealistisch, bzw.
mit einem sehr großen Fragezeichen kommentiert wurde.

Adrian
Anton Ertl
2005-07-18 17:00:19 UTC
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Post by Oliver 'Ojo' Bedford
Hi!
Gestern bei Eurosport haben sie irgendwas von einem
Radfahrer erzaehlt, der bergab bei der Tour de France
140 km/h erreicht haben will. Ich habe die Einzelheiten
leider nicht mitgekriegt.
Weiss jemand, wer das gewesen sein soll?
Geht das?
Mit 60km/h Rueckenwind schon, sonst nicht.

Mein Rekord seit zwei Wochen: 89.5km/h am Zellerrain Westseite,
moeglicherweise leichter Rueckenwind.

- anton
--
M. Anton Ertl Some things have to be seen to be believed
***@mips.complang.tuwien.ac.at Most things have to be believed to be seen
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/home.html
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