Discussion:
wie Stahlrahmen innen versiegeln?
(zu alt für eine Antwort)
Marcus Endberg
2008-04-20 21:01:55 UTC
Permalink
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?

Im WWW findet man Tips von Sprueh-Wachs bis (heiss geschmolzen
aufzutragende) KFZ-Hohlraumversiegelung -- was ist dauerhaft und
traegt nicht zu dick auf? Einen relativ leichten Rennrad-Rahmen mit 1
kg Rostschutz vollzustopfen kann ja nicht Sinn der Sache sein ...


- Marcus
Nils Hott
2008-04-20 21:21:53 UTC
Permalink
Post by Marcus Endberg
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Versiegelt sich der Rahmen nicht von allein mit einer dünnen Schicht
Flugrost?

Gruß, Nils
Ulli Horlacher
2008-04-20 21:37:16 UTC
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Post by Nils Hott
Versiegelt sich der Rahmen nicht von allein mit einer dünnen Schicht
Flugrost?
Rost ist nicht oxidationshemmend wie Oxide anderer Metalle, zB Aluminium.
Eher im Gegenteil.
Chemie fuer Anfaenger, Part I :-)

Ich wuerde eine Hohlraumversieglung-Spraydose aus dem KFZ-Handel verwenden.
Das Zeug ist extrem klebrig und schuetzt recht zuverlaessig, dazu leicht.
Man sollte den Rahmen bloss nicht komplett fluten damit :-)
--
+ Ulli Horlacher + ***@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +
Martin Klaiber
2008-04-21 09:20:31 UTC
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Post by Ulli Horlacher
Ich wuerde eine Hohlraumversieglung-Spraydose aus dem KFZ-Handel verwenden.
Das Zeug ist extrem klebrig und schuetzt recht zuverlaessig, dazu leicht.
Man sollte den Rahmen bloss nicht komplett fluten damit :-)
Was könnte man denn bei Rahmen verwenden, die schon einige Jahr in
Betrieb sind? An einem meiner Stahlrahmen tropft es manchmal rostig
aus einem kleinen Loch an der Kettenstrebe. Wäre mir natürlich sehr
unrecht, wenn die mal durchgammeln würde.

Es gibt so Rostumwandler-Sprays:

<http://de.wikipedia.org/wiki/Rostumwandler>

Wäre das eine brauchbare Lösung, und wenn ja, welches Produkt hat sich
bewährt?

TIA, Martin
Bodo Eggert
2008-04-21 15:29:32 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Ulli Horlacher
Ich wuerde eine Hohlraumversieglung-Spraydose aus dem KFZ-Handel verwenden.
Das Zeug ist extrem klebrig und schuetzt recht zuverlaessig, dazu leicht.
Man sollte den Rahmen bloss nicht komplett fluten damit :-)
Was könnte man denn bei Rahmen verwenden, die schon einige Jahr in
Betrieb sind? An einem meiner Stahlrahmen tropft es manchmal rostig
aus einem kleinen Loch an der Kettenstrebe.
Warum kann sich darin Wasser sammeln?
--
When reviewing the radio frequencies that you just wrote down, the most
important ones are always illegible.

Friß, Spammer: ***@3Z.7eggert.dyndns.org
Winfried
2008-04-22 12:20:04 UTC
Permalink
Post by Bodo Eggert
Warum kann sich darin Wasser sammeln?
Weil es eindringt ;-) . Durch Sattelrohr und wohl auch durch das
Steuerlager dringt immer etwas Wasser ein. An den meisten meiner Räder
ist mittlerweile eine kleine Bohrung unten am Tretlager (bei einem
ergab sie sich automatisch durch Demontage der Kettenschaltzug-
Umlenkung).

Auch an Autokarosserien haben Hohlräume Ablauföffnungen (die bei
unsachgemäßem Aufbringen von Unterbodenschutz gerne verstopft werden),
da man das Eindringen von Wasser kaum verhindern kann - verhindern
kann man aber, daß es länger verweilt.

W. Büchsenschütz
Bodo Eggert
2008-04-23 19:24:37 UTC
Permalink
Post by Bodo Eggert
Warum kann sich darin Wasser sammeln?
Weil es eindringt ;-) . [...]
/me holt den zäunernen Pfahl heraus

Und zwar in einer tropffähigen Menge? Oder sammelt es sich irgendwo und will
dort ein weiteres Ablaufloch?
--
Top 100 things you don't want the sysadmin to say:
73. You might as well all go home early today ...

Friß, Spammer: ***@Up.7eggert.dyndns.org ***@qb6n.7eggert.dyndns.org
Patrick Grochowy
2008-04-23 22:13:45 UTC
Permalink
Post by Bodo Eggert
Post by Martin Klaiber
[...]
Was könnte man denn bei Rahmen verwenden, die schon einige Jahr in
Betrieb sind? An einem meiner Stahlrahmen tropft es manchmal rostig
aus einem kleinen Loch an der Kettenstrebe.
Warum kann sich darin Wasser sammeln?
Hauptsächlich Kondenswasser. Falls Du mal in
morgendlich-feuchter Luft an einem Motorrad
mit Metalltank vorbeikommst, dann guck Dir den
mal an. Du kannst den Füllstand anhand des
Tautropfenüberzugs genau erkennen.
Und dies Wasser kondensiert auch an der
Innenseite. Dito bei Rohren (z.B. von
Fahrradrahmen).

Deshalb haben Hohlräume bei Fahrzeugen auch
immer Ablauföffnungen. Wenn sie die nicht haben
(oder sie verstopft sind), rosten diese Hohlräume
über die Jahre von innen durch, so sie nicht
dagegen geschützt sind.

Gruß Paddy
--
gadgets.grochowy.de
Winfried
2008-04-22 12:16:30 UTC
Permalink
   <http://de.wikipedia.org/wiki/Rostumwandler>
M.W. wirkt kein Rostumwandler vollständig. Sie beruhen alle auf einer
chem. Reaktion, welche den Rost in eine nicht weiter korrodierende
Schicht umwandelt. Das dumme ist nur, daß die Sprays nicht wissen, wie
dick die umzuwandelnde Rostschicht ist. Daher ist der Rostumwandler
meist unterdosiert (und es rostet weiter) oder überdosiert (welchen
Einfluß das Zeug auf Dauer hat, weiß man nicht), aber selten richtig.

Jedenfalls wird das Zeug von Karosseriereparateuren nicht verwendet,
obwohl es ja das Wundermittel an sich wäre. Da verläßt man sich lieber
auf Abschleifen.

W. Büchsenschütz
Rainer Mai
2008-04-20 23:20:56 UTC
Permalink
Post by Nils Hott
Post by Marcus Endberg
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Falls dir auf die Schnelle nix anderes in die Hände fallen sollte: Gründlich
Ausschwenken mit Öl ist nicht verkehrt. Du wirst evtl. nicht alle Hohlräume
ereichen (Sattelstreben, Gabelscheiden).
Post by Nils Hott
Versiegelt sich der Rahmen nicht von allein mit einer dünnen Schicht
Flugrost?
Nein. Im Rahmen gibt es Kondenswasser und, wenn man Pech hat, Reste nicht
ausgespülten Flussmittels. Beides sorgt für Durchrostung innerhalb
endlicher Zeit.
Das positive andere Extrem: Perfekt ausgespült und (auch innen) lückenlos
phospatiert. Was wirklich drin ist, weiß man aber erst nachdem
Auseinanderschneiden ;o)

Rainer
Peter de Leuw
2008-04-21 06:04:22 UTC
Permalink
Post by Rainer Mai
Nein. Im Rahmen gibt es Kondenswasser und, wenn man Pech hat, Reste nicht
ausgespülten Flussmittels. Beides sorgt für Durchrostung innerhalb
endlicher Zeit.
Kann man Oxidation durch Flussmittelreste durch Versiegelung mit Wachs
etc. unterbinden? Was wird als Flussmittel verwendet?
--
Peter de Leuw
Rellingen
Winfried
2008-04-21 07:23:50 UTC
Permalink
Post by Peter de Leuw
Kann man Oxidation durch Flussmittelreste durch Versiegelung mit Wachs
etc. unterbinden? Was wird als Flussmittel verwendet?
Flußmittel wird nur bei Hartlötung verwendet. Heutzutage gibt es nur
noch wenige Stahlrahmen, die gemufft und gelötet werden.

Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Flußmittel. U.a. kommt auch
verdünnte Salzsäure in Frage. Flußmittel, die ätzend wirken, sind es
auch noch unter einer Wachsschutzschicht. Das einzige, was hilft, ist
(hoffentlich) gründliche Flußmittelentfernung.

Beim Schweißen werden keine Flußmittel verwendet. Schlackenreste sehen
zwar unschön aus (bei Billigrahmen kann man oft noch "Schweißpickel"
finden), sind aber ansonsten unbedenklich.

W. Büchsenschütz
Peter de Leuw
2008-04-21 14:32:08 UTC
Permalink
Post by Winfried
Post by Peter de Leuw
Kann man Oxidation durch Flussmittelreste durch Versiegelung mit Wachs
etc. unterbinden? Was wird als Flussmittel verwendet?
Flußmittel wird nur bei Hartlötung verwendet. Heutzutage gibt es nur
noch wenige Stahlrahmen, die gemufft und gelötet werden.
Ist wohl so. Mein noch gar nicht so alter Patria-Rahmen ist allerdings
gemufft.
Post by Winfried
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Flußmittel. U.a. kommt auch
verdünnte Salzsäure in Frage. Flußmittel, die ätzend wirken, sind es
auch noch unter einer Wachsschutzschicht. Das einzige, was hilft, ist
(hoffentlich) gründliche Flußmittelentfernung.
Mir war doch so ...
Post by Winfried
Beim Schweißen werden keine Flußmittel verwendet. Schlackenreste sehen
zwar unschön aus (bei Billigrahmen kann man oft noch "Schweißpickel"
finden), sind aber ansonsten unbedenklich.
Logisch.
--
Peter de Leuw
Rellingen
Rainer Mai
2008-04-21 14:49:25 UTC
Permalink
Post by Peter de Leuw
Post by Rainer Mai
Nein. Im Rahmen gibt es Kondenswasser und, wenn man Pech hat, Reste nicht
ausgespülten Flussmittels. Beides sorgt für Durchrostung innerhalb
endlicher Zeit.
Kann man Oxidation durch Flussmittelreste durch Versiegelung mit Wachs
etc. unterbinden?
Bestimmt nicht. Zumindest überpulverte (also zu diesem Zeitpunkt
furztrockene) Flussmittelreste frsssen verheerend. Ich habe hier irgendwo
Fotos von einem 4 oder 5 Jahre alten Rennradrahmen, den ich wegen so einem
Einschluss als technischen Totalschaden abgeschrieben habe.
Nix ist wirklich auf Dauer absolut dicht: Lacke nicht - und Wachs wohl auch
kaum
Post by Peter de Leuw
Was wird als Flussmittel verwendet?
Da müsste ich graben. Die festen sind wasserunlösliche Salze - deren
Entfernbarkeit nach dem Löten sehr unterschiedlich ist. Es gibt aber auch
gasförmige (Brenner mit drei Schläuchen, grüne Flamme). Flüssige FM kenne
ich nur vom Weichlöten.

Rainer
Bodo Eggert
2008-04-21 14:24:30 UTC
Permalink
Post by Nils Hott
Post by Marcus Endberg
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Versiegelt sich der Rahmen nicht von allein mit einer dünnen Schicht
Flugrost?
Nein. Dieser muß mittels Kettenfett von Fe2O3 zu FeO umgewandelt werden.-)

(Ist das überhaupt so, oder warum wird der Rost damit schwarz?)
--
I don't care about people reading in OE. It just gets bad if they
send postings, viruses, and complaints about non-existing attachements.

Friß, Spammer: ***@oLcuLfp.7eggert.dyndns.org ***@7eggert.dyndns.org
Phil Muehlberger
2008-04-21 09:10:06 UTC
Permalink
Post by Marcus Endberg
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Hast du den Rahmen schon gekauft oder selbst gebaut? Bei sagen wir
mittlerer bis gehobener Klasse koennte man Rostschutz eigtl. vom
Rahmenbauer schon erwarten. Scapin wirbt z.B. bei seinen schoenen
Stahlrahmen (Standard oder auf Mass) mit sehr gutem Rostschutz (siehe
Webseite) und auch z.B. bei meinem 2Souls Stahlrahmen war eine
Phosphatierung inklusive. Das wuerde ich bei der Auswahl ggfs. einfach
beruecksichtigen und keine schwierigen oder gar irreversiblen
Experimente im Inneren eines schoenen neuen Rahmens machen.
Volker Bartheld
2008-04-21 09:23:55 UTC
Permalink
Hi!
Post by Marcus Endberg
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so
gut wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die
Rahmenrohre auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Am Motorradrahmen (eine CroMo-Legierung) habe ich zunaechst reichlich mit
Wasser ausgespuelt um losen Schmodder und aehnlichen Kram zu entfernen,
dann die Ablaufloecher verschlossen (Tape), Fertan eingefuellt und
reichlich geschuettelt - das ist einfach bei einer Motocrossmaschine. Nach
geraumer Wartezeit das Fertan durch einen Filter ablassen (kann
wiederverwendet werden). Den Rahmen entweder trocknen lassen oder erneut
mit Wasser spuelen.

Nachteil: Fertan kann Verfaerbungen am Lack und braune Rinnsale
verursachen.

Gruss,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Patrick Grochowy
2008-04-21 09:59:05 UTC
Permalink
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so gut wie
moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die Rahmenrohre auch von
innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Im WWW findet man Tips von Sprueh-Wachs bis (heiss geschmolzen
aufzutragende) KFZ-Hohlraumversiegelung -- was ist dauerhaft und traegt
nicht zu dick auf? Einen relativ leichten Rennrad-Rahmen mit 1 kg Rostschutz
vollzustopfen kann ja nicht Sinn der Sache sein ...
Einmal gründlich mit Tectyl (genaue Nummer weiß ich aus'm Kopf nicht;
die Hohlraumversiegelung von denen) durchschwenken und wieder
leerlaufen lassen. Danach wird es zumindest von innen keine
Rostprobleme mehr geben.

Baumarktsprühdosenhohlraumversiegelung ist erstens zu teuer, kommt
zweitens nicht überall hin und ist auch nicht unbedingt von bester
Qualität (abhängig vom Produkt). Bei Tectyl kannst Du es allenfalls
mal haben, daß ein wenig von dem Zeug im Sommer mal aus Bohrungen
tropft, das hört aber auch irgendwann auf.

Gruß Paddy
--
gadgets.grochowy.de
Christoph Maercker
2008-04-22 11:01:51 UTC
Permalink
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so gut
wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die Rahmenrohre
auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Mehr als etwas Ölspray ins Sattelrohr bzw. durch das Kondenswasserloch
habe ich meinen Rahmen nie gegönnt. Trotzdem ist mir kein einziger
durchgerostet, einer davon hat bald die 40 Jahre geschafft.

Wie lange leben Stahlrahmen aus aktueller Billigproduktion ohne Behandlung?
--
CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
Phil Muehlberger
2008-04-22 12:07:24 UTC
Permalink
Post by Christoph Maercker
Mehr als etwas Ölspray ins Sattelrohr bzw. durch das Kondenswasserloch
habe ich meinen Rahmen nie gegönnt. Trotzdem ist mir kein einziger
durchgerostet, einer davon hat bald die 40 Jahre geschafft.
Wie lange leben Stahlrahmen aus aktueller Billigproduktion ohne Behandlung?
An meinem ersten Stahlrenner, ein viel aber nur zum Sport gefahrenes
Peugeot Aspin aus Reynolds Stahl (1988), gelegentlich auch im Winter
verwendet, gepflegt, waren mir Vorbau und Sattelstuetze derartig im
Rahmen bzw. Gabelschaft festgerostet, dass sie nurmehr mit roher
Gewalt rausgebohrt/gerieben werden konnten. Die Alufahrraeder, die ich
hier in unseren streusalzgesaettigten Schneematschorgien ueber den
Winter fahre, sehen erbarmungswuerdig aus. Das Salz frisst
unglaublich. In dem Moment, wo Streusalz und Schneematsch drohen,
wuerde ich unbedingt zu Rostschutz raten, oder aber das Rad nicht
verwenden.
Christoph Maercker
2008-04-23 10:16:15 UTC
Permalink
Post by Phil Muehlberger
An meinem ersten Stahlrenner, ein viel aber nur zum Sport gefahrenes
Peugeot Aspin aus Reynolds Stahl (1988), gelegentlich auch im Winter
verwendet, gepflegt, waren mir Vorbau und Sattelstuetze derartig im
Rahmen bzw. Gabelschaft festgerostet, dass sie nurmehr mit roher
Gewalt rausgebohrt/gerieben werden konnten. Die Alufahrraeder, die ich
hier in unseren streusalzgesaettigten Schneematschorgien ueber den
Winter fahre, sehen erbarmungswuerdig aus. Das Salz frisst
unglaublich. In dem Moment, wo Streusalz und Schneematsch drohen,
wuerde ich unbedingt zu Rostschutz raten, oder aber das Rad nicht
verwenden.
Werden Alu-Rahmen nicht lackiert?

Äußerlich setze ich seit einigen Jahren Sprühwachs ein, weil vor allem
die Felgen nach der Winter-Pökelung furchtbar aussahen.
--
CU Christoph Maercker.

RADWEGE sind TODSICHER!
Winfried
2008-04-23 10:25:25 UTC
Permalink
Post by Christoph Maercker
Werden Alu-Rahmen nicht lackiert?
Doch, aber bei kleinsten Lackschäden kann der Lochfraß einsetzen.

W. Büchsenschütz
Christoph Maercker
2008-04-24 11:04:57 UTC
Permalink
Post by Winfried
Doch, aber bei kleinsten Lackschäden kann der Lochfraß einsetzen.
ACK und man sieht ihn weituas schlelchter als bei Stahl, noch dazu, wo
das Pökelsalz vor allem unten am Rahmen angreift.

Seltsamerweise hatte ich das Problem mit den ollen Alu-Felgen zu
DDR-Zeiten nie, obwohl die Straßen damals auch reichlich gepökelt wurden
und es nicht überall "Radwege" gab. Aber die Teile sind eh nie sehr alt
geworden, nach spätestens 3..4 Jahren waren sie schrottreif verbogen.
Villeicht lag es ja daran.
--
CU Christoph Maercker.

RADWEGE sind TODSICHER!
Rainer Mai
2008-04-22 12:24:27 UTC
Permalink
Post by Christoph Maercker
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, den ich natuerlich so gut
wie moeglich vor Rost schuetzen moechte. Also sollen die Rahmenrohre
auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Mehr als etwas Ölspray
Caramba/WD-40? Das ist nicht nachhaltig.
Post by Christoph Maercker
ins Sattelrohr bzw. durch das Kondenswasserloch
Da kommst du kaum überall hin. Interessant ist z.B. der vordere, tifste
Bereich der Kettenstreben, das ist eine typische Rostzone. Manchmal gibt es
kleine Bohrungen an der Ausfallende-Seite. Falls nicht, bringst du da erst
nach Tretlagerdemontage sicher Öl rein.
Post by Christoph Maercker
habe ich meinen Rahmen nie gegönnt. Trotzdem ist mir kein einziger
durchgerostet, einer davon hat bald die 40 Jahre geschafft.
Das ist auch nicht ungewöhnlich. man kann halt Pech haben. Und der
Standort (Regen, Liuftfeuchtigkeut) ist natürlich wichtig.
Post by Christoph Maercker
Wie lange leben Stahlrahmen aus aktueller Billigproduktion ohne Behandlung?
Das weiß wohl heute keiner. Geschweißte Stahlrahmen dürften tendenziell
länger halten als gelötete, weil kein Flussmittelangriff.
Entscheidend ist, ob und wie gut der Rahmen nach dem Schweißen *innen*
phosphatiert wurde. Siehe z.B. Tretlager-Innenflächen. Die Phosphatschicht
ist transparent, meist dunkel (anthrazit).

Und Alu? Prinzipiell wohl sehr lange, bei Angriff durch Chlor-Ionen (Salze)
ggf. sehr kurz. Die Lackierung muss halt was taugen.

Rainer
Marcus Endberg
2008-05-02 14:02:15 UTC
Permalink
Mein neues Rennrad bekommt einen Stahlrahmen, [...]
Also sollen die Rahmenrohre
auch von innen versiegelt werden -- nur womit und wie?
Mittllerweile hat sich hier eine (Sprueh-)Flasche
"CT 09 ad-Hohlraum-Versiegelung"
eingefunden und ich habe gerade erstmal die Gabel versorgt ... das
Zeug ist anfangs sehr duennfluessig, duerfte daher auch in kleine
Spalten gelangen. Frisch laesst es sich leicht vom Lack abwischen, bis
auf den etwas kurz geratenen Schlauch ist das Auftragen/Einbringen
nicht besonders schwierig.
An den Fingern wird's allerdings sehr schnell *sehr* klebrig. ;)

Der Rahmen selbst kommt spaeter dran, ich muss ers noch klaeren, wie
ich das Zeug ueberhaupt durch die knapp 2 mm duennen Bohrungen in die
Sitzstreben bekomme.


- Marcus
Phil Muehlberger
2008-05-02 14:24:17 UTC
Permalink
Post by Marcus Endberg
Mittllerweile hat sich hier eine (Sprueh-)Flasche
"CT 09 ad-Hohlraum-Versiegelung"
eingefunden und ich habe gerade erstmal die Gabel versorgt ... das
Zeug ist anfangs sehr duennfluessig, duerfte daher auch in kleine
Spalten gelangen. Frisch laesst es sich leicht vom Lack abwischen, bis
auf den etwas kurz geratenen Schlauch ist das Auftragen/Einbringen
nicht besonders schwierig.
An den Fingern wird's allerdings sehr schnell *sehr* klebrig. ;)
Das klingt soweit sehr gut. Da mir nun voellig ueberraschend exakt das
gleiche Prozedere bevorsteht, hab ich mir mal Fertan H T Hohlraumwachs
besorgt: http://www.korrosionsschutzshop.de/shop/product_info.php?cPath=2_231&products_id=659
Werde nach Applikation ueber die Erfahrungen damit am Fahrradrahmen
berichten.
Marcus Endberg
2008-05-02 14:53:28 UTC
Permalink
Post by Phil Muehlberger
Post by Marcus Endberg
Mittllerweile hat sich hier eine (Sprueh-)Flasche
"CT 09 ad-Hohlraum-Versiegelung"
eingefunden und ich habe gerade erstmal die Gabel versorgt ... das
Zeug ist anfangs sehr duennfluessig, duerfte daher auch in kleine
Spalten gelangen. Frisch laesst es sich leicht vom Lack abwischen, bis
auf den etwas kurz geratenen Schlauch ist das Auftragen/Einbringen
nicht besonders schwierig.
Das klingt soweit sehr gut.
Was ich vergass: vor dem Einspruehen habe ich alle Loecher, wo nichts
herausfliessen sollte, einfach mit klarem Klebeband (Tesa) abgeklebt
-- haelt ausreichen dicht und wenn's dahinter "siffig" wird, weiss man
dass genuegend Material im Rohr angekommen ist. Das Ganze dann ein
paar Mal gut schwenken und ueber Kopf zum Ablaufen und Aushaerten
aufhaengen.

Nach ~ 1 Std ist das Zeug *im* Gabelschaft btw noch immer fluessig,
ich werde morgen mal wieder nachsehen gehen.


- Marcus
Arno Welzel
2008-05-02 15:50:58 UTC
Permalink
Post by Phil Muehlberger
Post by Marcus Endberg
Mittllerweile hat sich hier eine (Sprueh-)Flasche
"CT 09 ad-Hohlraum-Versiegelung"
eingefunden und ich habe gerade erstmal die Gabel versorgt ... das
Zeug ist anfangs sehr duennfluessig, duerfte daher auch in kleine
Spalten gelangen. Frisch laesst es sich leicht vom Lack abwischen, bis
auf den etwas kurz geratenen Schlauch ist das Auftragen/Einbringen
nicht besonders schwierig.
An den Fingern wird's allerdings sehr schnell *sehr* klebrig. ;)
Das klingt soweit sehr gut. Da mir nun voellig ueberraschend exakt das
gleiche Prozedere bevorsteht, hab ich mir mal Fertan H T Hohlraumwachs
besorgt: http://www.korrosionsschutzshop.de/shop/product_info.php?cPath=2_231&products_id=659
Werde nach Applikation ueber die Erfahrungen damit am Fahrradrahmen
berichten.
Die Wachsmittel dürften wohl alle ähnlich sein - Lösemittel und Wachs
halt. Richtige Dich auf gut einen Tag Zeit für's Aushärten ein. Danach
ist die Wachsschicht allerdings nicht steinhart, sondern eher
zäh/klebrig. Mein Sattelrohr riecht heute noch nach drei Jahren deutlich
"wachsig".

Wichtig: Alle offenen Löcher vorher gut abdichten. Ich habe sie mit Tesa
abgeklebt, weil das Zeug sonst dort schnell rausläuft.

Auch sinnnvoll - eine Unterlage, am besten grossflächig alte Zeitungen
auslegen. Da verschmiert das Zeug nicht so schnell, wenn es runtertropft.
--
http://arnowelzel.de
http://de-rec-fahrrad.de
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