Discussion:
Sattelform bei Venenklappeninsuffizienz =?
(zu alt für eine Antwort)
Gottfried Stutz
2005-08-14 00:02:57 UTC
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Hallo,

Radfahren wird ja wegen der Bewegung empfohlen bei Venenproblemen. Das
Problem ist aber, dass der Sattel die Hauptvene abdrückt, wodurch
Radfahren eher kontraproduktiv wirkt (Verstärkung der
Blutabflussstauung). Bei breiten Satteln drückt der Rand, bei schmalen
Satteln ist die Sitzfläche zu klein (=>zu hoher Druck pro cm2), und
"ergonomische" Sattel mit Rille in der Mitte für den Damm sind
besonders fatal, da der Rillen-Rand beiderseits gerade quer zur Vene
verläuft, also diese besonders eindrückt! 8-(

Wie sieht die Lösung (ideale Sattelform) aus?
(Liegerad ist keine Option)

Danke und Gruss,
Gottfried
Wolfgang Strobl
2005-08-14 07:59:56 UTC
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Post by Gottfried Stutz
Wie sieht die Lösung (ideale Sattelform) aus?
Schmaler Sattel, passend zu den Sitzknochen und mehr fahren.

Dergleichen Sattelprobleme sind häufig die Folge dessen, daß ein
ungeübter Radfahrer mit seinem ganzen Gewicht auf dem Sattel sitzt, wie
auf einem Schemel.

Mit zunehmender Entwicklung von Kreislauf und Muskulatur sitzt man
weniger hart auf seinem Hintern und dort eher auf Muskulatur als auf
weichem Gewebe, und nimmt mehr Last mit Füßen und Armen auf. Der ganze
Entwicklungsprozess dauert vielleicht ein halbes Jahr, manchmal auch
mehr. Am wenigsten schmerzhaft ist es, wenn man immer nur so lange
fährt, wie man "mit Kraft" fahren kann, dafür aber täglich,statt z.B.
alle zwei Wochen und dann jeweils einen ganzen Tag lang.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Kristian Neitsch
2005-08-14 08:07:32 UTC
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Post by Wolfgang Strobl
Post by Gottfried Stutz
Wie sieht die Lösung (ideale Sattelform) aus?
Schmaler Sattel, passend zu den Sitzknochen und mehr fahren.
Dergleichen Sattelprobleme sind häufig die Folge dessen, daß ein
ungeübter Radfahrer mit seinem ganzen Gewicht auf dem Sattel sitzt, wie
auf einem Schemel.
Mit zunehmender Entwicklung von Kreislauf und Muskulatur sitzt man
weniger hart auf seinem Hintern und dort eher auf Muskulatur als auf
weichem Gewebe, und nimmt mehr Last mit Füßen und Armen auf. Der ganze
Entwicklungsprozess dauert vielleicht ein halbes Jahr, manchmal auch
mehr. Am wenigsten schmerzhaft ist es, wenn man immer nur so lange
fährt, wie man "mit Kraft" fahren kann, dafür aber täglich,statt z.B.
alle zwei Wochen und dann jeweils einen ganzen Tag lang.
Die Alternative wäre ein Liegerad.

Kristian
--
Post by Wolfgang Strobl
ist das tragen eines Helmes sinnvoll
Koennt ihr noch einen Moment warten, ich hab gleich alles zusammen...
Bingoschein, Popkorn, Cola, Brecheimer, Taschentuch fuer die Traenen....
(Fred Winkler und Michael Buege in drf)
Wolfgang Strobl
2005-08-14 08:15:20 UTC
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Post by Kristian Neitsch
Die Alternative wäre ein Liegerad.
Das hat andere Nachteile und wurde vom OP ohnehin ausgeschlossen.
--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
Arno Welzel
2005-08-14 08:13:15 UTC
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Post by Gottfried Stutz
Radfahren wird ja wegen der Bewegung empfohlen bei Venenproblemen. Das
Problem ist aber, dass der Sattel die Hauptvene abdrückt, wodurch
Radfahren eher kontraproduktiv wirkt (Verstärkung der
Blutabflussstauung). Bei breiten Satteln drückt der Rand, bei schmalen
Satteln ist die Sitzfläche zu klein (=>zu hoher Druck pro cm2), und
"ergonomische" Sattel mit Rille in der Mitte für den Damm sind
besonders fatal, da der Rillen-Rand beiderseits gerade quer zur Vene
verläuft, also diese besonders eindrückt! 8-(
Es kommt wohl auf die Art der "Rille" und auf die wirklich passende
Sattelbreite an - jedes Becken ist halt naders. Ich fahre seit einiger
Zeit mit einem "Terry Espresso" - auch mit Vertiefung aber keine harten
Kanten drumherum - und habe nicht das Gefühl, das irgendetwas abgedrückt
wird. Zumindest habe ich auch bei längeren Fahrten weder
Taubheitsgefühle noch irgendwelche Schmwerzen. Allerdings habe ich
vorher auch mehrere andere Modelle probegefahren - der Händler war so
freundlich, mir jeweils den Sattel für einige Tage zur Probe zu überlassen.
Post by Gottfried Stutz
Wie sieht die Lösung (ideale Sattelform) aus?
(Liegerad ist keine Option)
Es gibt spezielle Sattel mit zweitgeteilter Sitzfläche, z.B. SQ-Lab Easy
Seat. Vielleicht hilft Dir sowas.
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
CD/DVD-Datenbank: http://arnowelzel.de/rwinfo/
EMail: usenet-***@arnowelzel.de
Dr. Rainer Meergans
2005-08-14 10:35:13 UTC
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Post by Gottfried Stutz
Problem ist aber, dass der Sattel die Hauptvene abdrückt, wodurch
Radfahren eher kontraproduktiv wirkt (Verstärkung der
Blutabflussstauung).
Äh, wo hast Du den deine Venen ?

Falls Du die Vena saphena magna meinst, die mündet ja nun in der Leiste
in die Vena femoralis - hier dürfte die Sattelform uninteressant sein.

Gruß, Rainer
Gottfried Stutz
2005-08-14 21:21:22 UTC
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Hi Rainer,
Post by Dr. Rainer Meergans
Falls Du die Vena saphena magna meinst, die mündet ja nun in der Leiste
in die Vena femoralis - hier dürfte die Sattelform uninteressant sein.
Ich meinte die Vena femoralis - meinst Du mit "Sattelform
uninteressant", dass derjenige nicht mehr Radfahren sollte?
(tatsächlich hat der Patient Mühe mit allen Sitzkanten, egal ob Stuhl
oder Sessel oder eben Radsattel...) Das wäre sehr bedauerlich.

Gruss,
Gottfried
Dr. Rainer Meergans
2005-08-15 19:00:31 UTC
Permalink
Post by Gottfried Stutz
Hi Rainer,
Ich meinte die Vena femoralis - meinst Du mit "Sattelform
uninteressant", dass derjenige nicht mehr Radfahren sollte?
Die Femoralis liegt ja nun vorne am Bein, und sollte daher nicht durch
Druck des Sattels abgeknickt werden können (gibt es Gefäßchirurgen hier ?).

Die Sattelform sollte daher keinen Einfluß auf den Blurückfluß haben.
Post by Gottfried Stutz
(tatsächlich hat der Patient Mühe mit allen Sitzkanten, egal ob Stuhl
oder Sessel oder eben Radsattel...)
Welche Beschwerden treten denn auf ß

Gruß, Rainer
Gottfried Stutz
2005-08-15 22:51:01 UTC
Permalink
Hi Rainer,
Post by Dr. Rainer Meergans
Die Femoralis liegt ja nun vorne am Bein, und sollte daher nicht durch
Druck des Sattels abgeknickt werden können (gibt es Gefäßchirurgen hier ?).
Im Sattelbereich liegt sie aber ziemlich hinten? siehe
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http://www.tk-online.de/tkservice/mug/anatomicus/blutg5.html

Egal, jedenfalls hat sich der Patient bei einer langen Busreise durch
Kantendruck auf die Mündungsklappe die Venenklappen ruiniert. Dadurch
tritt besonders beim Sitzen eine Stauung auf, gibt praktisch einen
zunehmenden Dauerschmerz im Oberschenkel und er muss häufig herumgehen
zwischendurch. Mal sehen was die Duplexsonografie am DO ergibt...

Gruss,
Gottfried
Bernd Sluka
2005-08-17 07:52:47 UTC
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Post by Gottfried Stutz
Egal, jedenfalls hat sich der Patient bei einer langen Busreise durch
Kantendruck auf die Mündungsklappe die Venenklappen ruiniert. Dadurch
tritt besonders beim Sitzen eine Stauung auf, gibt praktisch einen
zunehmenden Dauerschmerz im Oberschenkel und er muss häufig herumgehen
zwischendurch.
Er sollte viel im Stehen fahren. Wiegetritt. Oder eben Liegerad.
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Gottfried Stutz
2005-08-20 20:28:04 UTC
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Update:
inzwischen hat die Duplexsonografie ergeben, dass tatsächlich eine
(leichte) Venenklappeninsuffizienz der Crosse und der oberflächlichen
Venen vorliegt, allerdings könne dies allein die Symptome nicht
erklären, sondern scheinbar liegt auch ein neurologisches Problem vor.


-> Frage neu:
Ist es möglich, dass ein Fahrradsattel die Bein-Nerven soweit
beeinträchtigt?

Danke und Gruss,
Gottfried

Stefan Barnikow
2005-08-15 21:54:09 UTC
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Post by Gottfried Stutz
Hi Rainer,
Post by Dr. Rainer Meergans
Falls Du die Vena saphena magna meinst, die mündet ja nun in der Leiste
in die Vena femoralis - hier dürfte die Sattelform uninteressant sein.
Ich meinte die Vena femoralis - meinst Du mit "Sattelform
uninteressant", dass derjenige nicht mehr Radfahren sollte?
(tatsächlich hat der Patient Mühe mit allen Sitzkanten, egal ob Stuhl
oder Sessel oder eben Radsattel...) Das wäre sehr bedauerlich.
Heißt das, er kann nicht sitzen ohne sich Probleme zu machen?
Dann sollte er vielleicht wirklich nicht sitzen, auch nicht auf
einem Fahrradsattel. :-/

Was mir noch einfällt:
- Sattel ohne "Nase"
- relativ zum Sattel hoch liegendes Tretlager, so daß das Blut von
allein leichter zurückfließt.

Ich würde sowas "Liegerad" buchstabieren, aber vielleicht entsteht in
anderen Köpfen ja ein anderes Bild. Sättel der erwähnten Art gibt es
für normale Fahrräder jedenfalls.


Ciao,
Stefan
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