Post by Stephan GerlachPost by Egon Vellusig(...aber heute gelten Radfahrer
nun seltenst als besonders reich).
Immerhin ersparen sie sich die nicht unerheblichen Ausgaben für ein
KFZ. Oder meinst Du, daß Radfahrer nur deshalb Rad fahren, weil sie
sich kein KFZ leisten können?
Vielleicht *wollen* sie es sich nicht leisten?
Ich sehe z.B. keinen Grund dafür, unnötig Benzin zu verplempern, nur um
auf 10,4km Stadtverkehr im Idealfall 1:57 min schneller zu sein. :-)
Im Stadtverkehr mit dem Auto schneller? Ok ... "Idealfall" ... mitten
in der Nacht, wenn kaum einer unterwegs ist, alle Ampeln ausgeschaltet
sind und man komplett auf einer vorfahrtsberechtigten Straße fahren
kann.
Ich habe 30km für eine Strecke zur Arbeit, davon ca. 5km innerorts.
Mit dem Fahrrad brauche ich im Schnitt 1:10 Stunden, mit dem Auto ca.
50 min. Die laufenden Kosten beliefen sich monatlich auf ca. 120
für Sprit, rd. 15 Kfz-Steuer, 35 Haftpflichtversicherung, ca.
3 TÜV/AU, 50-100 Instandhaltung (Verschleißteile+Inspektionen)
und 40 Parkhaus. Das waren an laufenden Kosten rd. 300 ohne jetzt
noch etwas für den Kauf/Leasing eines Fahrzeugs zu rechnen. Und das
alles um am Tag 40min zu "sparen". Zumal "sparen" relativ ist, denn
durch das Radfahren habe ich, obwohl ich es nicht als Sport ansehe und
betreibe, eine gewisse Grundfitness, welche reine Autofahrer, um
vergleichbar zu bleiben, auch irgendwo herbekommen müssten (Entweder
Fitness-Studio, was Zeit und Geld kostet. Oder aber z.B. durch
Fahrradtouren in der Freizeit, wobei bei gleicher Streckenleistung auch
dann für den Autofahrer mindestens ein deutliches Zeitminus (300km bei
25km/h Schnitt=12 Stunden abzgl. 3,5 Std., die er während der Woche
spart, ergibt 8,5 Stunden Zeitverlust), befördert er das Rad noch mit
dem Auto irgendwo hin, kostet das natürlich auch zusätzlich).
Wobei ich unseren Zweitwagen, den ich früher immer für die Fahrt zur
Arbeit benutzt habe, letztes Jahr abgeschafft habe...
Um zum Thema zurück zu kommen, m.E. wäre eine Steuer mehr als
kontraproduktiv:
- Entweder fällt sie niedrig aus und kostet dann mehr als sie
einbringt und hält einige dann vom Radfahren ab.
- Oder aber sie ist mindestens kostendeckend, dann werden noch mehr
Menschen davon abgehalten, radzufahren.
In beiden Fällen dürften die Auswirkungen auf die "Volksgesundheit"
negativ sein. Die Gesundheitskosten steigen noch stärker an...
Gruß CU.