Post by Elke Bockwarum nicht eine einfache 5-Gang Kettenschaltung dafuer nehmen?
Gut. Ich betrachte das Experiment Nabenschaltung für abgeschlossen.
Sind noch irgendwelche Möglichkeiten vorhanden, zu so einem 5er
Ritzelblock zu kommen?
Ja, mit einer Zeitmaschine. Ziel: 60'er, spätestens 70'er Jahre.
Elke, laß Dir sagen, Du bist hier einem Kettenschaltungs-Missionar
aufgesessen!
Es ist deiner Meinung nach also fsaclh, daß so feingestufte
Nabenschaltung wie etwa 17-18-19-21-24 unmöglich ist?
Ja. :-)
Der Sprung von einem Gang zum nächsten beträgt im kleinstmöglichen Fall
exakt 12,25mm (1/2 Zoll), feiner kann keine Kettenschaltung der Welt schalten.
Gucken wir uns doch mal Dein Beispiel da oben an:
17 - 18 - 19 - 21 - 24
5,9% 5,5% 10,5% 14,3%
Also nis für ungut, aber so doll finde ich diese Schaltung ganz und gar
nicht! Und der gesamte Schaltbare bereich von 41,2% ist auch nicht
berauschend. Nee, Elke, dat is nix!
Also wenn schon ein Fünfpack mit 17 Zähnen auf dem kleinsten Ritzel, dann
doch besser so:
17 - 19 - 21 - 23 - 26
11,8% 10,5% 9,5% 13,0%
Ich habe versucht, bei der Abstufung so nah wie möglich bei 10 Prozent zu
bleiben, aber wie Du siehst, ist das nur ungefähr möglich, _WEIL_ die
Sprünge nunmal eben nur im fest vorgegebenen halbzoll-Raster möglich sind.
Irgend wann muß man nolens volens von zwei Zähne auf drei Zähne übergehen,
weil sonst die Abstände zwischen den Gängen zu klein werden, und genau an
dieser Stelle, wo das geschieht, hast Du dann ein "Loch" in der Schaltung.
Und gerade bei dem von Dir gewählten Beispiel ist dieses Loch sehr schön zu
sehen, während der Sprung von 2. auf den 3. Gang nur 5,5% beträgt, hast Du
vom 3. auf den 4. Gang plötzlich 10,4%, und vom 4. auf den 5. Gang sogar
fette 14,3%, just denselben Schaltsprung also, der Dir auf der
Nabenschaltung angeblich als zu grob erscheint. Und ja, _DAS_ läßt sich mit
einer Nabenschaltung besser machen!
Zahnräder in einem Getriebe lassen sich im Millimetermaß definieren, und
wie fein man damit eine Schaltung bauen kann, wenn man sein Handwerk
versteht, das siehst Du bei der Rohloff, die über den gesamten Schaltbaren
bereich nicht weniger als 13, und nicht mehr als 14 Prozent überspringt.
Das ist ablolute Spitze, wesser geht es nicht mehr!
Aber ich sehe gerade, Du führst da ein Argument an, das schwer wiegt.
Post by Elke BockJa. Aktuell spricht gegen eine Nabe, daß vom entsprechenden Fahrrad
praktisch alle neugekauften, guten Teile an das neuaufgebaute (uralte)
Rennrad geschraubt habe. Und das hat ein senkrechtes Ausfallende,
Ja! Da ist die Kettenschaltung natürlich predestiniert. Wer hier dennoch
eine Nabenschlatung fahren will, braucht einen separaten Kettenspanner
zusätzlich, und da fand ich bisher nur den von Rohloff (der schon wieder!),
und dafür sind mehr als 50 Euro angesagt. Das ist meines Erachtens viel
Geld für so ein einfaches Bauteil.
Also gut, wenn Du nunmal ein senkrechtes Ausfallende hast, dann bleiben wir
halt bei der Kettenschaltung.
Post by Elke BockDie Kettenschaltung hat einen geringfügig höheren Wirkungsgrad, ist
dafür aber anfälliger,
Keine einzige der Kettenschaltungen an meinen Rädern war so schnell
kaputt, als die Sachs-12 Gang Nabenschaltung.
Soweit ich einmal gelesen habe, soll diese 12-Gang-Nabe eine tragische
Fehlkonstruktion gewesen sein, und Du bist sicherlich nicht die Einzige,
der das Ding verreckt ist. Das dürfte dann auch der Grund sein, weshalb
diese Schaltung nicht mehr produziert wird.
Zum Vergleich, als ich mein Velo bekam, war da ein Torpedo 3-Gang drin,
auch von Sachs. Es handelte sich um das Modell 3311, welches in dieser Form
seit 1975 gebaut wird. Theoretisch könnte diese Schaltung also 25 jahre alt
gewesen sein. Schätzungsweise war sie 20 Jahre alt (nach Auskunft der
Vorbesitzerin meines Fahrrades), und befand sich noch immer im Topzustand.
So also sollten Nabenschaltungen sein, nämlich absolut zuverlässig, und
nahezu unkaputtbar.
Post by Elke BockBild gemacht hast! Ich rate Dir also, fahre beide Schaltungen mal zur
Probe, und entscheide dann. Und weil Du lieber eine fein abgestufte
Schaltung hättest, laß die Sram-Nabe stehen, und teste die Inter-7 von Shimano.
Du meinst, wenn ich eine Nabe haben will, die nicht grober abgestuft ist
als eine grob abgestufte Kettenschaltung.
Abstände von 14 Prozent sind doch gar nicht grob! Wenn Du auf der von Dir
gewünschten Kettenschaltung einen Sprung von 21 auf 24 Zähne akzeptierst,
hast Du doch auch 14 Prozent!
Aber laß mal gut sein, mit Deinem Ausfallende wirst Du wohl auf jeden Fall
eine Kettenschaltung nehmen, denn das ist ja wohl ein Argument, daß man
ignorieren kann, ohne sich zusätzliche Kosten für einen Kettenspanner
aufzuhalsen, und damit ist der Würfel gefallen. Ja, so sehe ich das
jedenfalls. Aber über die Dimensionierung dieser Schaltung solltest Du noch
einmal nachdenken, denn die Reihe: "17-18-19-21-24" kommt mir nicht gerade
optimal vor.
--
Erika Ciesla, Mannheim/Germany - http://home.t-online.de/~erika.ciesla
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