Discussion:
Carla Cargo / Fahrradanhängerkupplung
(zu alt für eine Antwort)
Richard llom
2014-01-12 21:01:42 UTC
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FYI
hier gibt es gerade ein interessantes Pöbelfinanzierungs-Projekt:
http://www.startnext.de/carla
Darum geht es um einen großen Zweiradanhänger mit Zuladung bis 200kg,
Auflaufbremsensystem und evtl. elektrischer Unterstützung.

Bei Erfolg sollen dann Dokumentation, Baupläne, Schaltpläne, Bilder und
Beschreibungen unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht werden -
sprich den Anhänger kann dann jeder nachbauen.


Mich interessiert vor allem auch die Anhängerkupplung. Auf der
Finanzierungsseite findet sich dazu nichts, sondern hier:
https://grabcad.com/library/carla-cargo-1
(Wer solidworks hat kann sich die CAD-Dateien anschauen[1], hab ich aber
leider nicht :( ) und hier:



So eine Anhängerkupplung, muss ja einmal ein Gelenk für den Lenkwinkel und
eins für die (Kurven-)Neigung haben. Ersteres ist trivial, aber beim zweiten
muss diese Neigungsachse nicht genau auf das Fahrrad (Radgröße) eingestellt
werden? Oder anders gefragt wie stellt man sicher, dass das Fahrrad vom
Anhänger nicht "aufgerichtet" bzw. "runtergedrückt" wird? (Bin -leider- kein
Maschbauer, daher fehlen mir hier die Begrifflichkeiten.) Oder kann man
diese Kräfte vernachlässigen?

fragend
richard



1:
Accounts für grabcad gibts hier:
uggc://ohtzrabg.pbz
Nico Hoffmann
2014-01-12 21:53:26 UTC
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Post by Richard llom
So eine Anhängerkupplung, muss ja einmal ein Gelenk für den Lenkwinkel und
eins für die (Kurven-)Neigung haben. Ersteres ist trivial, aber beim zweiten
muss diese Neigungsachse nicht genau auf das Fahrrad (Radgröße) eingestellt
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Post by Richard llom
werden? Oder anders gefragt wie stellt man sicher, dass das Fahrrad vom
Anhänger nicht "aufgerichtet" bzw. "runtergedrückt" wird? (Bin -leider- kein
Maschbauer, daher fehlen mir hier die Begrifflichkeiten.) Oder kann man
diese Kräfte vernachlässigen?
Bei einem einachsigen Anhänger ist sowas nicht möglich. Je nachdem, ob
der Kram vor oder hinter der Achse liegt, drückt es die Deichsel hoch
oder runter. Wie hier gelegentlich angemerkt wird, vermindert eine
Anhängerkupplung in Höhe der Radnabe die Einflüsse des Anhängers,
verglichen mit einer Kupplung auf Höhe des Sattels. Das hätten die
demnach schon ganz richtig gemacht.

N., mein - unmotorisierter - Anhänger darf bloß 40kg tragen. Aber
schon mit weit weniger Last hab' ich ein Fahrgefühl wie in einem
schwachbrüstigen alten LKW...
--
Diese Signatur ist aus elektronischem Gummi.
Wenn man dran zieht, wird sie bis zu
4 Zeilen lang und 80 Zeichen breit!
Ewald Pfau
2014-01-12 22:55:10 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Auch die Materialkombination mit Hartplastik soll Leuten schon gebrochen
sein.

Hier wäre ein Gerät, das auf gröbere Last ausgelegt ist:
<http://surlybikes.com/bikes/bill_trailer>

die Suchtante (mit <surly trailer>) führt u.a. hierher
<http://www.bike-components.de/products/info/p28338_Bill-Trailer.html>

wo als Stützlast 22 kg und als Ladegewicht 136 kg angegeben ist; Kupplung
ist extra zu erwerben - wenigstens sind hier bessere Fotos dabei, als ich
auf der Seite von Surly auf Anhieb fand:

<http://www.bike-components.de/products/info/p28336_Trailer-Kupplung-.html>

Beim Stierlen vor längerer Zeit war mir dieser Anhänger von einer anderen
Quelle untergekommen; Surly scheint das wohl übernommen zu haben.

Jedenfalls ein kleines Pfund gegen das panische Einheitsgequake von den
überall blind abgekupferten maximal 40 kg (da sind ja schon 2 Getränkekisten
mit vollen 1-l-Flaschen darüber).

Könnte vielleicht sein, dass die angeführte Schwarmfinanz darauf abzielt,
für in etwa dieses Gerät einen Ersatz zu finden, dass es monetär nicht ganz
so massiv ins Gewicht fallen möge.
Joerg
2014-01-12 23:53:52 UTC
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Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Auch die Materialkombination mit Hartplastik soll Leuten schon gebrochen
sein.
<http://surlybikes.com/bikes/bill_trailer>
die Suchtante (mit <surly trailer>) führt u.a. hierher
<http://www.bike-components.de/products/info/p28338_Bill-Trailer.html>
wo als Stützlast 22 kg und als Ladegewicht 136 kg angegeben ist; Kupplung
ist extra zu erwerben - wenigstens sind hier bessere Fotos dabei, als ich
<http://www.bike-components.de/products/info/p28336_Trailer-Kupplung-.html>
Beim Stierlen vor längerer Zeit war mir dieser Anhänger von einer anderen
Quelle untergekommen; Surly scheint das wohl übernommen zu haben.
Jedenfalls ein kleines Pfund gegen das panische Einheitsgequake von den
überall blind abgekupferten maximal 40 kg (da sind ja schon 2 Getränkekisten
mit vollen 1-l-Flaschen darüber).
Wenn es um Zuladung geht, gibt es heftigeres als 136kg:

http://www.bikesatwork.com/store/product/96awd-bicycle-trailer

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Nico Hoffmann
2014-01-13 17:23:10 UTC
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Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Auch die Materialkombination mit Hartplastik soll Leuten schon gebrochen
sein.
Möglicherweise ist nicht ganz rübergekommen, worum es mir geht.

Die Carla-Cargo-Leute (und die von Surly) bauen einen
Kupplungmechanismus, der offenbar beiderseits der Achse befestigt
wird. Damit hat die Kupplung (zumindest der Teil, der ans Fahrrad
gemacht wird) immer dieselbe Neigung wie das Fahrrad.

Wäre der Anhänger eine Einspurer, wäre das o.k., denn dann fällt er
nicht um.

Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen, wie es halt
Weber (aus genau diesem Grund, vermutlich) macht. Ob man jetzt
original Weber nimmt, oder irgendwas vergleichbares aus Metall baut,
weil man dem Plastik nicht traut, ist eigentlich Nebensache.


N.
--
Diese Signatur ist aus elektronischem Gummi.
Wenn man dran zieht, wird sie bis zu
4 Zeilen lang und 80 Zeichen breit!
Joerg
2014-01-13 17:56:23 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Auch die Materialkombination mit Hartplastik soll Leuten schon gebrochen
sein.
Möglicherweise ist nicht ganz rübergekommen, worum es mir geht.
Die Carla-Cargo-Leute (und die von Surly) bauen einen
Kupplungmechanismus, der offenbar beiderseits der Achse befestigt
wird. Damit hat die Kupplung (zumindest der Teil, der ans Fahrrad
gemacht wird) immer dieselbe Neigung wie das Fahrrad.
Wäre der Anhänger eine Einspurer, wäre das o.k., denn dann fällt er
nicht um.
Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen, wie es halt
Weber (aus genau diesem Grund, vermutlich) macht. Ob man jetzt
original Weber nimmt, oder irgendwas vergleichbares aus Metall baut,
weil man dem Plastik nicht traut, ist eigentlich Nebensache.
Dann hast Du eine recht ueble seitliche Lastwechselreaktion. Bei zwei
Kisten Bier macht das wenig, aber wenn da hinten die Kommode von der
Frau Suhrbier draufsteht ...

Ich wuerde auch nicht unbedingt eine hohe Deichsellast am linken unteren
Holm festmachen wollen. Vermutlich ist das der Grund, warum man in
unserer Gegend vorrangig mittige Montage mit Kupplung hinter dem Rad
oder Auflieger sieht.

Richtig gusseisern saehe das so aus:

Loading Image...

Falls man Sway Bars moechte (fuer Daempfer, Vermeidung von seitlichem
Aufschaukeln), wuerde das bei seitlicher Montage u.U. knifflig.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Ewald Pfau
2014-01-13 20:27:56 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen,
Vielleicht magst Du in Erwägung ziehen, dass auch andere gedanklichen
Schlüsse stichhaltig sein könnten, über das hinaus, was Dir einfällt?

Es könnte ja sein, dass es nicht ganz zielführend ist, asymmetrisch nur auf
einer Seite an die Achse ein fettes Pfund dranzuhängen, wobei dann 50 kg
noch nicht wirklich zum fetten Pfund zu rechnen wäre. Das hätte dann nichts
damit zu tun, dass die Konstruktion beim Einachsanhänger ähnlich ausschaut,
zufälligerweise.
Nico Hoffmann
2014-01-13 21:28:49 UTC
Permalink
Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen,
Vielleicht magst Du in Erwägung ziehen, dass auch andere gedanklichen
Schlüsse stichhaltig sein könnten, über das hinaus, was Dir einfällt?
Sehr gerne, deshalb frag' ich ja. Wo sind sie denn, die stichhaltigen
Schlüsse, die mir nicht einfallen?
Post by Ewald Pfau
Es könnte ja sein, dass es nicht ganz zielführend ist, asymmetrisch nur auf
einer Seite an die Achse ein fettes Pfund dranzuhängen, wobei dann 50 kg
noch nicht wirklich zum fetten Pfund zu rechnen wäre. Das hätte dann nichts
damit zu tun, dass die Konstruktion beim Einachsanhänger ähnlich ausschaut,
zufälligerweise.
Könnte, wäre, hätte.

Hat jemandem schonmal ein Anhänger einen Hinterbau krummgezogen?

N.
--
Diese Signatur ist aus elektronischem Gummi.
Wenn man dran zieht, wird sie bis zu
4 Zeilen lang und 80 Zeichen breit!
Richard llom
2014-01-13 23:14:11 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen,
Vielleicht magst Du in Erwägung ziehen, dass auch andere gedanklichen
Schlüsse stichhaltig sein könnten, über das hinaus, was Dir einfällt?
Sehr gerne, deshalb frag' ich ja. Wo sind sie denn, die stichhaltigen
Schlüsse, die mir nicht einfallen?
Ein Grund ist z. Bsp. dass die beim Croozer (nehme mal an beim Weber ist das
ähnlich gelöst) verwendete Stahlfeder, welche Neig- und Lenkbewegung zuläßt,
auch eine Längsbewegung (Dehnung) zuläßt. Das führt dann bei mir mit schon
nur mäßig beladenen Anhänger, zu einer ständingen Schaukelbewegung, bei der
der Anhänger dann das Zugfahrrad abwechselnd "schiebt"/zieht - sehr nervig.
Und eine Eigenschaft die ich bei einer guten Anhängerkupplung nicht erwarten
würde. Bei einem 100kg Lastenanhänger dürfte das zudem noch stärker
ausfallen.


Ein weiterer Grund ist der sehr asymmetrische oder sehr kleine Lenkeinschlag
oder man verwendet eben wiederum einen sehr ausladenden Bogen.


Dann angenommen man würde so eine Stahlfeder für einen 100kg+ Anhänger
nehmen. Die müßte dann ja entsprechend größer dimensioniert sein. Wie gut
ließe sich denn dann noch in (engen) Kurven manövrieren, wenn dann gegen die
Feder gelenkt werden muss?
Post by Nico Hoffmann
Post by Ewald Pfau
Es könnte ja sein, dass es nicht ganz zielführend ist, asymmetrisch nur
auf einer Seite an die Achse ein fettes Pfund dranzuhängen, wobei dann 50
kg
noch nicht wirklich zum fetten Pfund zu rechnen wäre. Das hätte dann
nichts damit zu tun, dass die Konstruktion beim Einachsanhänger ähnlich
ausschaut, zufälligerweise.
Könnte, wäre, hätte.
Hat jemandem schonmal ein Anhänger einen Hinterbau krummgezogen?
Nee, das nicht aber mir hats schonmal die Schnellspannachse / LR verzogen
(also verstellt, keine Verformung).
Joerg
2014-01-14 01:10:50 UTC
Permalink
Post by Richard llom
Post by Nico Hoffmann
Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
Da aber ein zweispuriger Anhänger hinten dran hängt, der sowieso von
selber steht, muß man jetzt ein Drehgelenk einfügen, sonst steht das
Fahrrad ja immer genau so wie der Anhänger. Dazu braucht man aber
dieses aufwendige Rumgreifen auf beide Seiten der Achse nicht, sondern
könnte es ganz einfach auf der linken Seite anflanschen,
Vielleicht magst Du in Erwägung ziehen, dass auch andere gedanklichen
Schlüsse stichhaltig sein könnten, über das hinaus, was Dir einfällt?
Sehr gerne, deshalb frag' ich ja. Wo sind sie denn, die stichhaltigen
Schlüsse, die mir nicht einfallen?
Ein Grund ist z. Bsp. dass die beim Croozer (nehme mal an beim Weber ist das
ähnlich gelöst) verwendete Stahlfeder, welche Neig- und Lenkbewegung zuläßt,
auch eine Längsbewegung (Dehnung) zuläßt. Das führt dann bei mir mit schon
nur mäßig beladenen Anhänger, zu einer ständingen Schaukelbewegung, bei der
der Anhänger dann das Zugfahrrad abwechselnd "schiebt"/zieht - sehr nervig.
Und eine Eigenschaft die ich bei einer guten Anhängerkupplung nicht erwarten
würde. Bei einem 100kg Lastenanhänger dürfte das zudem noch stärker
ausfallen.
Ein weiterer Grund ist der sehr asymmetrische oder sehr kleine Lenkeinschlag
oder man verwendet eben wiederum einen sehr ausladenden Bogen.
Dann angenommen man würde so eine Stahlfeder für einen 100kg+ Anhänger
nehmen. Die müßte dann ja entsprechend größer dimensioniert sein. Wie gut
ließe sich denn dann noch in (engen) Kurven manövrieren, wenn dann gegen die
Feder gelenkt werden muss?
Warum macht man das denn so? Die wenigen Seitenkupplungen, die ich
bisher sah, hatten alle einen Universal Joint (Kardangelenk?). Wenn man
per Zoom auf die Kupplung geht, kann man es einigermassen sehen:

http://www.amazon.com/Allen-Sports-Explorer-Bicycle-Trailer/dp/B005DWFVGI/ref=sr_1_64/191-4032041-6649207?ie=UTF8&qid=1389661506&sr=8-64&keywords=bicycle+trailer+hitch

Sowas hatte schon meine 16PS Ente von anno dunnemal, fuer den
Frontantrieb. Die Achsenbefestigung mit nur einem Montageloch wie im
obigen Beispiel ist natuerlich Mist, aber das laesst sich leicht beheben.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
HC Ahlmann
2014-01-14 07:47:52 UTC
Permalink
Post by Richard llom
Ein weiterer Grund ist der sehr asymmetrische oder sehr kleine Lenkeinschlag
oder man verwendet eben wiederum einen sehr ausladenden Bogen.
Bei links angelenkten Deichseln ist nur der Knickwinkel beim
Rechtsabbiegen eingeschränkt; beim Fahren fällt das nicht auf, lediglich
beim Rangieren von Hand. Beim Linksabbiegen –auch die bevorzugte
Wenderichtung– gibt es keine Einschränkung.

Das Schöne an Tiefdeichseln mit Gelenk an der Hinterachse ist die
Momenten-freie Einleitung der Kräfte. Bei einer gegabelten Deichsel
werden die bleibt die Querachse am Hinterrad, Längsachse bei
zweispurigen und Hochachse bei allen Anhänger wandert hinter das
Hinterrad, worauf die Querkräfte einen Hebel erhalten, um das Hinterrad
bei geknicktem Gespann spazieren zu führen – das finde ich sehr
unangenehm.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Martin Ginkel
2014-01-14 11:09:00 UTC
Permalink
Post by Richard llom
Ein Grund ist z. Bsp. dass die beim Croozer (nehme mal an beim Weber ist das
ähnlich gelöst) verwendete Stahlfeder, welche Neig- und Lenkbewegung zuläßt,
auch eine Längsbewegung (Dehnung) zuläßt. Das führt dann bei mir mit schon
nur mäßig beladenen Anhänger, zu einer ständingen Schaukelbewegung, bei der
der Anhänger dann das Zugfahrrad abwechselnd "schiebt"/zieht - sehr nervig.
Die Bewegung wirst du mit einigermassen Last in jeder gebogenen Deichsel haben.
Das ist zwar mit der Feder besonders ausgepraegt, Weber hat dort eine Art
Kardan (sicher nicht korrekt, don't bash me) aber die Deichsel selbst schwingt auch. Da hilft nur bewusst runder Tritt des Treckerfahrers...
Post by Richard llom
Und eine Eigenschaft die ich bei einer guten Anhängerkupplung nicht erwarten
würde. Bei einem 100kg Lastenanhänger dürfte das zudem noch stärker
ausfallen.
Das Gelenk wird schon steifer sein als die Feder von billigen Haengern, aber schwingen tut das System immer.
Post by Richard llom
Dann angenommen man würde so eine Stahlfeder für einen 100kg+ Anhänger
nehmen. Die müßte dann ja entsprechend größer dimensioniert sein. Wie gut
ließe sich denn dann noch in (engen) Kurven manövrieren, wenn dann gegen die
Feder gelenkt werden muss?
Da waere schon Hebel (dein ganzer Radstand) genug. Aber man wird keine Feder nutzen.
Post by Richard llom
Post by Nico Hoffmann
Hat jemandem schonmal ein Anhänger einen Hinterbau krummgezogen?
Nee, das nicht aber mir hats schonmal die Schnellspannachse / LR verzogen
(also verstellt, keine Verformung).
Ja, Muttern oder Spanner muss man dann schon festmachen.

Martin
Gerald E:scher
2014-01-14 18:22:28 UTC
Permalink
Post by Richard llom
Ein Grund ist z. Bsp. dass die beim Croozer (nehme mal an beim Weber ist das
ähnlich gelöst) verwendete Stahlfeder,
Deine Annahme ist lafcsh, die Weber-Kupplung hat ein Kardangelenk.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Gerald E:scher
2014-01-13 18:27:06 UTC
Permalink
Post by Ewald Pfau
Post by Nico Hoffmann
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhängung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschließt sich mir nicht.
Vermutlich, weil die Weberkupplung bis "nur" 80 kg Anhängermasse
freigegeben ist.
Post by Ewald Pfau
Auch die Materialkombination mit Hartplastik soll Leuten schon gebrochen
sein.
Bei der Weberkupplung? Halte ich für ein Gerücht, denn die Zugkraft wird
ausschließlich von Metallteilen (teilweise im Kunststoff eingespritzt)
aufgenommen.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Andreas Quast
2014-01-13 06:10:45 UTC
Permalink
N., mein - unmotorisierter - Anhänger darf bloß 40kg tragen. Aber schon
mit weit weniger Last hab' ich ein Fahrgefühl wie in einem
schwachbrüstigen alten LKW...
seit etwas mehr als 20 Jahren nutze ich einen wohl polnischen Anhänger
wie er damals auch gewerblich genutzt wurde. Nutzlast damals angegeben
100kg. Stahlrahmen mit Holzeinlagen, Kugelanhängergelenk an der
Sattelschraube. Damit habe ich meine beiden Töchter in den Kindergarten,
Kühlschrank zum Wertstoffhof und zuletzt 100-Litersack mit Hecke incl.
Stumpen weggeschafft. Mit 5-Gang-Nabenschaltung kein unlösbares Problem -
so lange es hier im Flachland nicht "bergauf" geht...
Martin Ginkel
2014-01-14 10:48:56 UTC
Permalink
So eine Anhᅵngerkupplung, muss ja einmal ein Gelenk fᅵr den Lenkwinkel und
eins fᅵr die (Kurven-)Neigung haben. Ersteres ist trivial, aber beim zweiten
muss diese Neigungsachse nicht genau auf das Fahrrad (Radgrᅵᅵe) eingestellt
!? Warum die dort diese komplizierte Aufhᅵngung beiderseits der Achse
haben wollen und nicht wie z.B. im "Prototyp 2" einfach bei er
Weberkupplung geblieben sind, erschlieᅵt sich mir nicht.
Wenn die wirklich Schwerlast (100kg+) machen wollen ist einseitige Befestigung an der Achse/ Kettenstrebe schlecht, Weberkupplung genauso:

* das haengt nur an einer Mutter oder an duennwandigen Rohren des Hinterbaus
und schwingt in Tretfrequenz, ich seh da deutlich Wechsellast
(Ich hab oefters ein Trets mit 30kg+ an einer Weberkupplung)
* Weberkupplung geht laut Spec nur bis ~60kg, wenn sie in
Fahrradlaengsachse genutzt wuerde ginge es bis 90kg
(hab ich bei irgendeinem Trike-Tandem-Bauer gefunden)
* Die Ankopplung mit dem Hilfsrahmen auf beiden Achsseiten kann schon
sinnvoll sein. Sie verteilt Zug und Bremslast auf beide Seiten und
verlaesst sich nicht auf die Rahmenrohre
(wechselnde Qualitaet und Leichtbau)

Das Problem mit dem einseitigen Schub beim Bremsen (Haenger stellt die Zugmaschine quer) kann man vielleicht durch die Auflaufbremse loesen.
Da hab ich aber meine Zweifel
(Abstimmung, Daempfung, wechselnde Zuladung ... sehr komplex)


Martin, Mechaniklaie :-)
Gerald E:scher
2014-01-14 18:28:55 UTC
Permalink
Post by Martin Ginkel
* Weberkupplung geht laut Spec nur bis ~60kg,
?
Weber E und EL sind bis 80 kg zulässig, Weber ES bis 100 kg.
http://www.weber-products.de/products/kupplung_e-el-es/
Post by Martin Ginkel
wenn sie in
Fahrradlaengsachse genutzt wuerde ginge es bis 90kg
(hab ich bei irgendeinem Trike-Tandem-Bauer gefunden)
Hat sich der wohl selbst ausgedacht.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Martin Ginkel
2014-01-15 09:47:41 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Martin Ginkel
Fahrradlaengsachse genutzt wuerde ginge es bis 90kg
(hab ich bei irgendeinem Trike-Tandem-Bauer gefunden)
Hat sich der wohl selbst ausgedacht.
IIRC hatte der bei Weber angerufen.

Bernhard Kraft
2014-01-13 04:46:06 UTC
Permalink
Post by Richard llom
FYI
http://www.startnext.de/carla
Darum geht es um einen großen Zweiradanhänger mit Zuladung bis 200kg,
Auflaufbremsensystem und evtl. elektrischer Unterstützung.
Ich glaube nicht, dass man einen Anhänger mit Motor zugelassen kriegt.
HC Ahlmann
2014-01-13 08:22:11 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Richard llom
FYI
http://www.startnext.de/carla
Darum geht es um einen großen Zweiradanhänger mit Zuladung bis 200kg,
Auflaufbremsensystem und evtl. elektrischer Unterstützung.
Ich glaube nicht, dass man einen Anhänger mit Motor zugelassen kriegt.
Du musst ja nicht in die Kirche gehen, die Zulassungspflicht verkündet.
Wenn es keine Vorschrift gibt, die eine Zulassungspflicht für
Schubanhänger begründet, oder diese einfach abzuleiten ist, dann sind
sie nicht zulassungspflichtig.

Es gibt Schubanhänger wie Bergfix oder Bobtec, aber die sind nicht sehr
verbreitet, weil sie teuer sind (1500 bis 2000 Euro) und weil die
Rechtslage unklar ist (Fahrzeug oder Kraftfahrzeug, zulassungspflichtig
oder nicht). Vor einigen Jahren las ich auf einer Webseite zu einem
DIY-Schubanhänger amtliche Einlassungen, dass gegen Schubanhänger nichts
einzuwenden sei, weil es keine Vorschriften gäbe.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Joerg
2014-01-14 18:31:26 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Richard llom
FYI
http://www.startnext.de/carla
Darum geht es um einen großen Zweiradanhänger mit Zuladung bis 200kg,
Auflaufbremsensystem und evtl. elektrischer Unterstützung.
Ich glaube nicht, dass man einen Anhänger mit Motor zugelassen kriegt.
Brauchen denn Fahrradanhaenger (und Fahrrader an sich?) bei Euch eine
Zulassung?
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Ralf . K u s m i e r z
2014-01-14 19:27:04 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Joerg
Brauchen denn Fahrradanhaenger (und Fahrrader an sich?) bei Euch eine
Zulassung?
Nein, aber Kfz (§§ 1, 2 1., 3 & 4 FZO).


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Joerg
2014-01-14 20:00:46 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
X-No-Archive: Yes
Post by Joerg
Brauchen denn Fahrradanhaenger (und Fahrrader an sich?) bei Euch eine
Zulassung?
Nein, aber Kfz (§§ 1, 2 1., 3 & 4 FZO).
Aber hier ging es um einen Fahrrdanhaenger.

Bei uns werden auch KFZ-Anhaenger oft ohne Zulassung gefahren. Der hier
in unserer Einfahrt ist besonders abenteuerlich:

Loading Image...

"Betsy" ist ein kompletter Eigenbau, allerdings nicht von mir.
Vorderachse eines DeSoto von 1939, Lenkarme ruebergekloppt und
festgeschweisst. Alter Armee-Motor von 1942, Auspuff aus
Wasserrohrteilen, die anderen Bauteile weitgehend von einem Schrottplatz
fuer Planierraupen. Erstaunlicherweise gibt es dafuer immer noch Reifen.
Nummernschild ... aehm ... <floet>

Bei Fahrraedern gibt es auch abenteuerliche, z.B. mit Puls Jet (wie bei
der alten V1):

http://gizmodo.com/391602/the-75-mph-bicycle-thats-powered-by-a-jet-engine

Springt nur nicht immer so gut an.


--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reindl_Wolfgang
2014-01-14 17:49:28 UTC
Permalink
Post by Richard llom
http://youtu.be/Sm4MuUGoY4Q
Video bricht leider bei 2:57 reproduzierbar ab.
Post by Richard llom
So eine Anhängerkupplung, muss ja einmal ein Gelenk für den Lenkwinkel und
eins für die (Kurven-)Neigung haben. Ersteres ist trivial, aber beim zweiten
muss diese Neigungsachse nicht genau auf das Fahrrad (Radgröße) eingestellt
werden? Oder anders gefragt wie stellt man sicher, dass das Fahrrad vom
Anhänger nicht "aufgerichtet" bzw. "runtergedrückt" wird? (Bin -leider- kein
Maschbauer, daher fehlen mir hier die Begrifflichkeiten.) Oder kann man
diese Kräfte vernachlässigen?
Also mein Croozer mit seinen Mini-Reifen kann sowohl von der S-Klasse
mit 20"-Reifen als auch vom Uraltradl mit 28" gezogen werden, jeweils
auf Höhe der Hinterradachse befestigt. Am 28"er ist die Ladefläche dann
halt leicht schräg nach hinten.

Die Croozer-Kupplung find' ich allerdings etwas fummelig - besonders,
wenn der Hänger aufgeladen ist. Eine 'gute alte' Kugelkupplung auf Höhe
Hinterradachse fänd' ich praktischer.
Aber auch die Croozer-Kupplung muß eine "3D-Verbindung" ermöglichen,
also daß das einspurige Zug-Radl sich in die Kurve neigen kann, der
zweispurige Hänger aberaufrecht bleibt; und daneben um die vertikale
Achse und die Querachse "abgeknickt" werden für Kurven und
Steigungsänderungen.


Warum für Schwerlastanhänger eine Deichsel geeigneter ist, die die
Kräfte beidseitig an die / von der Zugmaschine weitergibt, wurde ja
schon ausführlich erläutert. Aber warm nicht "Vorderradgabel" mit einer
Kupplungskugel statt dem Lenkerschaft an die Hinterradachse schrauben?
waar meine Idee. - würde dann auch alle notwendigen Relativbewegungen
zw. Zugmaschine und Hänger mechanisch einfach ausgleichen können.

Und für "Normalgewichtanhänger" wie dem Croozer: statt den fummeligen
4-Käntern linksseitig ein Kugelkopf an der Hinterradachse und die
entsprechende Kugelpfanne an der (ansonsten unveränderten) Deichsel?

Wolfgang
Gerald E:scher
2014-01-14 18:30:38 UTC
Permalink
Post by Reindl_Wolfgang
Die Croozer-Kupplung find' ich allerdings etwas fummelig
Ich auch.
Post by Reindl_Wolfgang
- besonders,
wenn der Hänger aufgeladen ist. Eine 'gute alte' Kugelkupplung auf Höhe
Hinterradachse fänd' ich praktischer.
Es ist nicht verboten, einen Croozer auf Weber-Kupplung umzurüsten :-)
--
Gerald

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