Post by Stefan MüllerIch suche ein Faltrad, was ich eigentlich oft im Auto lassen möchte,
sollte also recht klein sein.
Eigentlich sollte man auf so eine Frage ja gar nicht antworten: Ein
Fahrrad als Outozubehör zu verwenden - baah...
Post by Stefan MüllerMan sollte aber auch länger Strecken
bequem damit fahren können.
Ich habe hier Brompton, Birdy und Moulton neben verschiedenen "großen"
Rädern zur Hand. Obwohl ich das Birdy recht gut auf meine Anforderungen
hin modifiziert habe und mir es durchaus "Spaß macht", ziehe ich auf
langen Strecken und mit Gepäck wenn immer möglich ein "großes" Reiserad
vor. Alle Falter haben ein eher nervöses, anstrengendes Lenkverhalten,
lassen sich kaum aufrecht fahren, taugen kaum für Rennlenker und eine
sportliche, optimierte Sitzhaltung für langen Oberkörper oder sind - wie
das Moulton oder das Airnimal nur fummelig zu
zerlegen/motieren/transportieren. Gepäckmitnahme ist stets eingeschränkt.
Besorg auch mal in der Pampa einen halbwergs hochwertigen Ersatzmantel für
ein Faltrad mit 16"/17"/18"/24"-Bereifung. Erfreue Dich am hohen
Verschleiß von Reifen/Felge/Antrieb/Federung.
Das Brompton ist das ideale Pendlerrad, da am schnellsten und saubersten
gefaltet. Es faehrt sich recht gut [...]
Es fährt sich bescheiden. Die Sitzhaltung ist einfach zu aufrecht, der
Lenker zu dicht am Sattel, die Gewichtsverteilung unausgewogen, die
Federung schluckt Energie, mit der Schaltung kommt man bei angeknaxter
Fitness keine knackige Steigung hoch, bergab wird es auch mit den
aktuellen Bremsen eng...
- Statt Gepaecktrager aufsteckbare Tourentasche kaufen
Logo - das ist DAS Highlight am Brompton.
Nö - das ist doch Krampf: Im Flachland bei der klassischen, robusten
3-Gang-Schaltung bleiben. Ansonsten das Junik-Hinterrad mit der
modifizierten Shimano 7-Gang-Nabe nehmen.
Vor ein paar Wochen gemacht: 120 km, davon 15 über nicht-asphaltierte Wege.
Auf denen ist das Brommi besser fahrbar als ein Rad mit 622-25er Reifen
(ex-Rennrad, jetzt mit 25mm-Reifen und Elan-Nabenschaltung),
Ich bin gerade 3-Wochen durch Schottland gefahren: Mein Reiserad basiert
auf einem alten italienischen Renner mit 25mm Conti Ultra Gatorskin. Bei
Gegenwind und ständigem Gehügel hätte ich nix an die erheblich schlechter
rollenden kleinen Reifen, den hohen Luftwiderstand der
Hollandradsitzposition des Brompton verschenken wollen - ganz zu schweigen
von den Schotterpisten.
selbstverständlich nicht so toll wie mit dem Hollandrad mit 40mm Vollfettpuschen.
Insgesamt vermisst man auf langen Touren eine Vorderadfederung (ich denke momentan
über die Pantour-Federnabe nach, warte aber noch ein paar Erfahrungsberichte
Die Pantour-Nabe in Brompton-Breite habe ich mir in Glasgow bei Kinetiks
angeschaut - sauber gemachte Sache. Leider hatte Ben Cooper gerade kein
fertiges Rad damit zum Probefahren da.
(vor allem über die Verträglichkeit mit Felgenbremsen) ab.)
Ben berichtete von probelemloser Funktion mit breiten Rennfelgen und etwas
kritischeren Verhältnissen mit der üblichen Brompton-Felge.
Ich bin kein Masochist, mein Ex-Rennrad war mir für die Tour zu unbequem,
das Hollandrad zu anstrengend und beim Liegerad wäre meine Frau nicht mitgefahren,
also blieb nur das Brommi. War ne nette Tour. Test als Reiserad bestanden.
Naja. Das einzige Argument fürs Faltrad ist und bleibt die problemlosere
Mitnahme im Zug. Gerade die Kombination 50%-Bahncard und Faltrad ist
unglaublich flexibel und schnell um auch auf Dienstreisen mit unsicherem
Termin von A nach B zu kommen.
Auf unserer Anreise nach Schottland per Nachtzug nach Amsterdam, per Fähre
nach Newcastle, per Bahn ("The Flying Scotsman") nach Inverness gab es
stets kleine Knackpunkt bei der Fahrradmitnahme mit unseren schwer
bepackten Reiserädern, die man mit einem Faltrad vermieden hätte (aber
25kg Gepäck auf nem Brompton will man nicht wirklich):
1. Im Nachtzug fehlte der Wagen mit dem (reservierte) Fahrradabteil: Kurze
Panikattacke. Mit etwas Mühe und gutem Willen seitens der
CNL-Mitarbeiter wurden die Räder dann aber sanft in "Ruhesessel"
gelegt. Ein Faltrad hätte man auch unreserviert immer untergebracht.
2. In der Fähre nach Newcastle waren die wenigen fest vorgesehenen
Fahrradstellpätze mit Mitarbeiterrädern belegt und die halbwegs
geeigneten anderen Plätze ineffizient durch andere Reisende mit Rad
oder bereits davor abgestellter Blechbüchse blockiert. Ein Faltrad
hätte man mit auf die Kabine genommen.
3. Fahrradstellplätze und Fahrkarten in England lassen sich ohne
Kreditkarte nicht aus Deutschland buchen/reservieren. Von daher war es
Glück, daß unsere Räder noch in den gewünschten Zug passten - mit
Faltrad wäre das weniger spannend gewesen...
Andreas