Marco Heinrich
2014-10-12 22:43:31 UTC
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Die Bargteheider gehen auf die Barrikaden und wollen ihre Lollys zurück.
Vermutlich lassen sich die Claqueure auch regelmäßig im Dominastudio
auspeitschen. Rational läßt sich so ein Ausmaß an Masochismus kaum erklären:
http://www.shz.de/lokales/stormarner-tageblatt/radfahrer-in-bargteheide-wollen-die-schilder-zurueck-id7867306.html
Die kombinierten Geh- und Radwege in der Stadt sind nicht breit genug. Sie
wurden kurzerhand abgeschafft. Viele Radler wollen aber nicht auf der Straße
fahren.
Die Kreisverkehrsaufsicht und die Polizei machten es sich einfach, klagt die
Bargteheider AG Radverkehr. Nur auf der B 75, der L 89 (Südring, Lohe) sowie
dem Westring blieb es bei der Benutzungspflicht, überall sonst in Bargteheide
sind die Radfahrer jetzt gezwungen, die Straße zu benutzen. Einziger
Kompromiss: In der Rathausstraße bleibt es bei einem "Angebotsradweg".
"Waren die Arbeit und die vielen Maßnahmen, die ich und meine langjährigen
Mitstreiter vorgeschlagen und umgesetzt haben für die Katz?", fragt Peter
Anklam, AG-Sprecher und Stadtvertreter rhetorisch. "Die SPD wird das vorgelegte
Konzept in dieser Form nicht akzeptieren", sagt sein Fraktionsvorsitzender
Jürgen Weingärtner. Ziel sei es, die Aufhebung mehrerer Radwege rückgängig zu
machen.
Das gilt vor allem für den Tremsbütteler Weg (K 12), wo die SPD zudem eine
Verbindung über die Bahnbrücke mit dem Radweg in der Rathausstraße möchte. Für
den einseitigen kombinierten Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 bis drei
Meter in der Kreisstraße hätten Hausbesitzer Teile ihrer Vorgärten abgegeben,
sagt Bürgermeister Henning Görtz.
Ähnlich stellt sich die Lage in der Alten Landstraße dar. Auf der einen Seite
ist der kombinierte Geh- und Radweg zwar breit genug, aber nicht auf der
anderen. In Absprache mit Stadt, Polizei und ADFC habe man sich gegen Freigaben
entschlossen, weil die Wege dann vermutlich in beide Richtungen benutzt würden.
Und Radfahrer in Gegenrichtung auf Radwegen seien ein großes Unfallrisiko, sagt
Hans-Jürgen Zimmermann aus der Kreisverkehrsbehörde.
Das sieht Bürgermeister Görtz, der seit 1966 an der Alten Landstraße wohnt,
etwas anders: "Das ging eigentlich immer ganz gut." Auch im Tremsbütteler Weg
habe es keine Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern gegeben. "Ich halte
es für gefährlich, dort die Fahrbahn zu benutzen", sagt Görtz. Polizei und ADFC
beurteilen das anders. In Bargteheide war der Kreis überhaupt erst auf Antrag
des Fahrradclubs tätig geworden.
"Wir haben das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und die Vorschriften, und
an die müssen wir uns halten", sagt Zimmermann, "wir können nicht einfach etwas
legalisieren, was der Gesetzgeber und die Versicherungswirtschaft nicht
wollen." In der Bahnhofstraße hatte er die Benutzungspflicht auf dem 30 Meter
langen, von der Straße abgesetzten Radweg ab Kreisverkehr schon früher
aufgehoben - weil er nicht breit genug ist und sich "Radfahrer beschwert
hatten", so Zimmermann.
Nun fordern die Radfahr AG und die SPD für die Bahnhofstraße Tempo 30 und das
Markieren eines Fahrradstreifens. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung schließt
Zimmermann aus mehreren Gründen aus. Radfahrstreifen, wie sie die SPD auch in
der Alten Landstraße möchte, haben wohl ebenfalls keine Chance. Innerorts
müssen sich laut Gesetz zwei Kfz begegnen können, ohne dass einer den weißen
Streifen überfahren muss.
Etwas neidisch blicken die Bargteheider nach Bad Oldesloe, denn Städte über 20
000 Einwohner haben eine eigene Verkehrsaufsicht. Dort kann der Bürgermeister
allein entscheiden, jedenfalls so lange niemand Einspruch erhebt. Für
Bargteheide ist der Kreis zuständig, "es gäbe aber einen Ermessensspielraum",
sagt Görtz, "ich habe manchmal das Gefühl, dass da das Kind mit dem Bade
ausgeschüttet wird."
"Wir haben nicht viel Ermessen, und da wo wir den Spielraum haben, haben wir
ihn auch im Rahmen des Möglichen ausgeschöpft. Wir halten uns an die
Rechtsprechung und behandeln alle gleich", sagt Jürgen Zimmermann.<<
Die Bargteheider gehen auf die Barrikaden und wollen ihre Lollys zurück.
Vermutlich lassen sich die Claqueure auch regelmäßig im Dominastudio
auspeitschen. Rational läßt sich so ein Ausmaß an Masochismus kaum erklären:
http://www.shz.de/lokales/stormarner-tageblatt/radfahrer-in-bargteheide-wollen-die-schilder-zurueck-id7867306.html
Ärger mit Verkehrsaufsicht: Radfahrer in Bargteheide wollen die Schilder
zurückDie kombinierten Geh- und Radwege in der Stadt sind nicht breit genug. Sie
wurden kurzerhand abgeschafft. Viele Radler wollen aber nicht auf der Straße
fahren.
Die Kreisverkehrsaufsicht und die Polizei machten es sich einfach, klagt die
Bargteheider AG Radverkehr. Nur auf der B 75, der L 89 (Südring, Lohe) sowie
dem Westring blieb es bei der Benutzungspflicht, überall sonst in Bargteheide
sind die Radfahrer jetzt gezwungen, die Straße zu benutzen. Einziger
Kompromiss: In der Rathausstraße bleibt es bei einem "Angebotsradweg".
"Waren die Arbeit und die vielen Maßnahmen, die ich und meine langjährigen
Mitstreiter vorgeschlagen und umgesetzt haben für die Katz?", fragt Peter
Anklam, AG-Sprecher und Stadtvertreter rhetorisch. "Die SPD wird das vorgelegte
Konzept in dieser Form nicht akzeptieren", sagt sein Fraktionsvorsitzender
Jürgen Weingärtner. Ziel sei es, die Aufhebung mehrerer Radwege rückgängig zu
machen.
Das gilt vor allem für den Tremsbütteler Weg (K 12), wo die SPD zudem eine
Verbindung über die Bahnbrücke mit dem Radweg in der Rathausstraße möchte. Für
den einseitigen kombinierten Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 bis drei
Meter in der Kreisstraße hätten Hausbesitzer Teile ihrer Vorgärten abgegeben,
sagt Bürgermeister Henning Görtz.
Ähnlich stellt sich die Lage in der Alten Landstraße dar. Auf der einen Seite
ist der kombinierte Geh- und Radweg zwar breit genug, aber nicht auf der
anderen. In Absprache mit Stadt, Polizei und ADFC habe man sich gegen Freigaben
entschlossen, weil die Wege dann vermutlich in beide Richtungen benutzt würden.
Und Radfahrer in Gegenrichtung auf Radwegen seien ein großes Unfallrisiko, sagt
Hans-Jürgen Zimmermann aus der Kreisverkehrsbehörde.
Das sieht Bürgermeister Görtz, der seit 1966 an der Alten Landstraße wohnt,
etwas anders: "Das ging eigentlich immer ganz gut." Auch im Tremsbütteler Weg
habe es keine Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern gegeben. "Ich halte
es für gefährlich, dort die Fahrbahn zu benutzen", sagt Görtz. Polizei und ADFC
beurteilen das anders. In Bargteheide war der Kreis überhaupt erst auf Antrag
des Fahrradclubs tätig geworden.
"Wir haben das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und die Vorschriften, und
an die müssen wir uns halten", sagt Zimmermann, "wir können nicht einfach etwas
legalisieren, was der Gesetzgeber und die Versicherungswirtschaft nicht
wollen." In der Bahnhofstraße hatte er die Benutzungspflicht auf dem 30 Meter
langen, von der Straße abgesetzten Radweg ab Kreisverkehr schon früher
aufgehoben - weil er nicht breit genug ist und sich "Radfahrer beschwert
hatten", so Zimmermann.
Nun fordern die Radfahr AG und die SPD für die Bahnhofstraße Tempo 30 und das
Markieren eines Fahrradstreifens. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung schließt
Zimmermann aus mehreren Gründen aus. Radfahrstreifen, wie sie die SPD auch in
der Alten Landstraße möchte, haben wohl ebenfalls keine Chance. Innerorts
müssen sich laut Gesetz zwei Kfz begegnen können, ohne dass einer den weißen
Streifen überfahren muss.
Etwas neidisch blicken die Bargteheider nach Bad Oldesloe, denn Städte über 20
000 Einwohner haben eine eigene Verkehrsaufsicht. Dort kann der Bürgermeister
allein entscheiden, jedenfalls so lange niemand Einspruch erhebt. Für
Bargteheide ist der Kreis zuständig, "es gäbe aber einen Ermessensspielraum",
sagt Görtz, "ich habe manchmal das Gefühl, dass da das Kind mit dem Bade
ausgeschüttet wird."
"Wir haben nicht viel Ermessen, und da wo wir den Spielraum haben, haben wir
ihn auch im Rahmen des Möglichen ausgeschöpft. Wir halten uns an die
Rechtsprechung und behandeln alle gleich", sagt Jürgen Zimmermann.<<