Post by Michael Buege[...]
Post by Ingo KeckKann jemand den Beitrag
aufnehmen und mir zur Verfügung stellen?
<http://video.google.de/videoplay?docid=-7318641753185383880>
Mitschrieb:
[Logo etc.]
Hier ist Visite, Ihr Gesundheitsmagazin - live im NDR Fernsehen.
[Moderatorin erscheint]
Guten Abend. Herzlich willkommen, meine Damen und Herren. Die Zahl der
Fahradunfälle nimmt zu, und die Folgen werden immer schlimmer. Mediziner
schlagen Alarm. Auf Ihrer Jahrestagung warnten die Gehirnchirurgen
jetzt: Gerade beim Radfahren ohne Helm drohen schwerste
Kopfverletzungen. Bei Kindern und älteren Radfahrern ist die Zahl der
Todesopfer sogar deutlich gestiegen. Visite aktuell über lebensrettenden
Schutz für Radfahrer.
[Beitrag geht los]
Ein schlimmer Unfall - es passiert auf der Heimfahrt. Frontal prallt
Bastian Hoffmann mit einem anderen Radfahrer zusammen. Lebensgefährlich
verletzt kommt er ins Krankenhaus. Er erinnert sich: Seine Stirn war
total zerschmettert.
Bastian:
"Ich habe selber auch nur gespürt, ich hab mir selber ins Gesicht gefaßt
und gemerkt, da ist ein Riesenloch. Also das muß ... äh ... verarztet
werden. Er hat Riesenglück. Sein Gehirn wird nicht verletzt. Meistens
sind die Folgen solcher Unfälle viel schlimmer."
Priv.-Doz. Dr. Paul Kremer
Neurochirurg
Asklepios Klinik Nord, Hamburg
"Adern platzen, reißen ein, führen zu einer Blutung, das Gehirn wird
komprimiert, es wird auf die Seite verlagert, das ist eine
lebensgefährliche Situation, die erkannt werden muß, schnell erkannt
werden muß, und das allerschlimmste, was passieren kann, wenn der
Aufprall so stark, so heftig ist, dann kommt es zu einer malignen
Schwellung des Gehirnes, wo man leider nicht mehr helfen kann."
Über 12 Stunden wird Bastian Hoffmann operiert. Erst dann ist sein
Gesicht wiederhergestellt. Immer häufiger müssen die Ärzte Opfer so
schwerer Radunfälle behandeln. Besonders ältere Menschen sind gefährdet.
"Die Gehirnhaut ist mit dem Knochen im höheren Lebensalter mehr oder
weniger verwachsen. Das führt also ein Unfall sofort zu einem Zerreißen
von Gehirnhaut und zu einer schwereren Schädigung des Gehirns, so daß
die direkten Unfallfolgen auf das Gehirn deutlich größer sind."
Wer auf dem Fahrrad ohne Helm fährt, trägt sogar ein noch höheres Risiko
als ein Autofahrer, der nicht angeschnallt ist. Denn bei allen
Radunfällen trifft es den Kopf am schwersten.
"Auch ein Helm verhindert letztendlich nicht das große Unheil. Aber die
Energie wird durch ihn aufgefangen, es gibt da sehr schöne Modelle, wo
man das darstellen kann, und es ist absolut sinnvoll, daß
Verkehrsteilnehmer mit einem Helm fahren."
Dennoch fahren bei uns die meisten erwachsenen Radler lieber oben ohne.
Passantin:
"Ich fahre sehr langsam. Also, dann denk ich, dann geht das schon."
Andere Passantin:
"Also ich weiß noch vom Krieg, daß die Soldaten dann sagten, Helm, da
verliert man die Haare und was weiß ich und äh also ich stell es mir
irgendwie unangenehm vor, wenn man keine Luft mehr am Kopf hat. "
Passant:
"Prinzipiell nicht, weil wir a) nicht sehr schnell fahren, b) immer
umsichtig fahren und ein Helm mir auch ehrlich gesagt ne Last wäre."
Doch langsam fahren schützt nicht vor schweren Kopfverletzungen.
[Polizist steigt auf Holzleiter]
Das zeigt der Melonentest. Diese Fallhöhe entspricht einer
Geschwindigkeit von nur 15 km/h.
Polizist Holger Pohlmann macht denselben Versuch nochmal - jetzt Melone
mit Helm. Alles bleibt heil, dank Kopfschutz, und den gibt es schon für
50 Euro.
Pohlmann:
"Der Helm darf nicht wackeln, er darf nicht rutschen, er muß aber auch
bequem sitzen. Denn nützt es uns, ich hab nen Helm, aber er drückt mich
dann, dann ist auch nicht das Richtige. Und wichtig ist, achten Sie auf
ne TÜV-Prüfung, da ist ein GS-Zeichen drin, vom TÜV geprüft, dann sind
sie immer auf der sicheren Seite."
Nach seinem Unfall hat Bastian Hoffmann ein Jahr gebraucht, um wieder
gesund zu werden.
Bastian:
"Ich hab mir beim Fahrradfahren nie Gedanken über Unfälle gemacht, und
deswegen hab ich auch keinen Helm getragen. Ich bin mir nicht bewußt
darüber gewesen, wie schnell sowas gehen kann, und wie empfindlich der
Kopf auch da ist."
Bericht: Volker Ide
Kamera: D. Meyer / F. Fechtner
Schnitt: Hannelore Koch