Discussion:
Euphemie
(zu alt für eine Antwort)
Martin Gerdes
2019-02-22 20:44:06 UTC
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In https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50510/4200264
schreibt die Rennleitung:

| Eine Autofahrerin (56) hat am Donnerstag (21. Februar, 19:50 Uhr)
| nach dem Einparken am Fahrbahnrand der Eschenstraße beim Öffnen
| der Fahrertüre einen Radfahrer erwischt.

"... erwischt". Vermutlich hat sie in einfach nur übersehen. Kann ja mal
vorkommen, ist ja nicht so schlimm.

Der Radfahrer hat das "Erwischtwerden" nicht überlebt.
Thomas Bliesener
2019-02-22 23:32:30 UTC
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Post by Martin Gerdes
| Eine Autofahrerin (56) hat am Donnerstag (21. Februar, 19:50 Uhr)
| nach dem Einparken am Fahrbahnrand der Eschenstraße beim Öffnen
| der Fahrertüre einen Radfahrer erwischt.
"... erwischt". Vermutlich hat sie in einfach nur übersehen. Kann ja mal
vorkommen, ist ja nicht so schlimm.
Das geht aber noch besser, die Autofahrerin kann man noch rausnehmen.
Üblicher wäre folgende Formulierung:

Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
--
bli
Martin Gerdes
2019-02-23 17:01:07 UTC
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Post by Thomas Bliesener
Post by Martin Gerdes
| Eine Autofahrerin (56) hat am Donnerstag (21. Februar, 19:50 Uhr)
| nach dem Einparken am Fahrbahnrand der Eschenstraße beim Öffnen
| der Fahrertüre einen Radfahrer erwischt.
"... erwischt". Vermutlich hat sie in einfach nur übersehen. Kann ja mal
vorkommen, ist ja nicht so schlimm.
Das geht aber noch besser, die Autofahrerin kann man noch rausnehmen.
Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
Vielleicht verletzte er sich auch noch selbst, der Depp.

Mir fällt auf, daß gerade bei der Unfallberichterstattung mit
Radfahrerbeteiligung die Schuld verursachender Autofahrer durch eine
entsprechende Wortwahl systematisch kleingeredet wird. Wie soll auf
dieser Basis ein Bewußtseinswandel wachsen?
HC Ahlmann
2019-02-23 17:19:33 UTC
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Post by Martin Gerdes
Mir fällt auf, daß gerade bei der Unfallberichterstattung mit
Radfahrerbeteiligung die Schuld verursachender Autofahrer durch eine
entsprechende Wortwahl systematisch kleingeredet wird. Wie soll auf
dieser Basis ein Bewußtseinswandel wachsen?
Wie Bäume in der Tundra – langsam, wenig, niedrig.
EIne Bewusstseinsänderung wie schnellwachsende Pappeln würden ja beim
nächsten Sturm der Entrüstung auf das heilige Blech fallen.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Arno Welzel
2019-02-26 10:01:21 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by Thomas Bliesener
Post by Martin Gerdes
| Eine Autofahrerin (56) hat am Donnerstag (21. Februar, 19:50 Uhr)
| nach dem Einparken am Fahrbahnrand der Eschenstraße beim Öffnen
| der Fahrertüre einen Radfahrer erwischt.
"... erwischt". Vermutlich hat sie in einfach nur übersehen. Kann ja mal
vorkommen, ist ja nicht so schlimm.
Das geht aber noch besser, die Autofahrerin kann man noch rausnehmen.
Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
Vielleicht verletzte er sich auch noch selbst, der Depp.
Es ist zumindest sehr unklug, mit einem Abstand von weniger als 2 Metern
an parkenden Autos entlang zu fahren - genau wegen solcher Unfälle.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Martin Gerdes
2019-02-26 22:08:48 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Martin Gerdes
Post by Thomas Bliesener
Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
Vielleicht verletzte er sich auch noch selbst, der Depp.
Es ist zumindest sehr unklug, mit einem Abstand von weniger als 2 Metern
an parkenden Autos entlang zu fahren - genau wegen solcher Unfälle.
Das war nicht gemeint.

Ich verletze mich selbst, wenn ich mich mit ein Messer selbst ritze
(oder einen Strick nehme und mich aufknüpfe). Wenn ich auf dem Fahrrad
stürze, _werde_ ich _verletzt_, und zwar selbst dann, wenn ich den
Unfall durch eigene Dummheit selbst verursacht habe.

Es ist eine (häufige!) sprachliche Nachlässigkeit, eine Unfallfolge als
Vorsatz darzustellen.
Arno Welzel
2019-02-27 15:55:03 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by Arno Welzel
Post by Martin Gerdes
Post by Thomas Bliesener
Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
Vielleicht verletzte er sich auch noch selbst, der Depp.
Es ist zumindest sehr unklug, mit einem Abstand von weniger als 2 Metern
an parkenden Autos entlang zu fahren - genau wegen solcher Unfälle.
Das war nicht gemeint.
Ich verletze mich selbst, wenn ich mich mit ein Messer selbst ritze
(oder einen Strick nehme und mich aufknüpfe). Wenn ich auf dem Fahrrad
stürze, _werde_ ich _verletzt_, und zwar selbst dann, wenn ich den
Unfall durch eigene Dummheit selbst verursacht habe.
Es ist eine (häufige!) sprachliche Nachlässigkeit, eine Unfallfolge als
Vorsatz darzustellen.
Deswegen steht da auch nicht, dass sich der Radfahrer selbst verletzt
hat, sondern dass er sich tödliche Verletzungen zugezogen hat. Das ist
ein Unterschied. Man könnte noch neutraler schreiben, "hat tödliche
Kopfverletzungen erlitten". Aber ich sehe auch in "zog sich tödliche
Kopfverletzungen zu" keinen Vorsatz.

Der Duden beschreibt in
<https://www.duden.de/rechtschreibung/zuziehen#Bedeutung3a> "sich etwas
zuziehen" als "[als Folge des eigenen Verhaltens, Verschuldens]
bekommen, erleiden". Und das trifft auf den Unfall prinzipiell zu - er
hat zwar nicht selbst die Autotür geöffnet und sicher nicht vorsätzlich
gerammt, aber er ist dennoch *auch* in Folge dessen gestorben, dass er
zu dicht am Auto vorbeigefahren ist. Und damit meine ich nicht, dass ich
den Fehler des Autofahrers relativieren will, sondern rein sachlich
Ursache und Wirkung. Nur beides zusammen hat zum Unfall geführt: die
Autotür wurde fahrlässig geöffnet *und* der Radfahrer ist zu dicht am
Auto entlanggefahren.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Thomas Bliesener
2019-02-27 16:27:21 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Deswegen steht da auch nicht, dass sich der Radfahrer selbst verletzt
hat, sondern dass er sich tödliche Verletzungen zugezogen hat.
In *der* Meldung steht es nicht, "verletzte sich" ist aber üblicher
Polizeisprech. Wie zum Beispiel hier:
"Ein Radfahrer verletzte sich bei einem Zusammenstoß mit einem Auto am
Mittwoch Morgen leicht."
<https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/3927880>

Oder hier: "Der 69-Jährige verletzte sich dabei."
<https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/3632270>
Den abschließenden Satz "Gegen die 14-jährige Verursacherin wird wegen
fahrlässiger Körperverletzung ermittelt." sehe ich dagegen selten, wenn
ein Autofahrer schuldhaft einen Radfahrer verletzt. Beispiel:
<https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/4191297>.

Gerade beim Stöbern gesehen, hier hat möglicherweise ein Radfahrer den
Tod eines Fußgängers verschuldet:
<https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/4205103>.
Benutzungspflichtiger Rad- und Gehweg wechseln sich dort ab. Auch
Fußgänger sollten gegen Radwege sein.
--
bli
Martin Gerdes
2019-02-27 17:29:33 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Gerade beim Stöbern gesehen, hier hat möglicherweise ein Radfahrer den
<https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/4205103>.
Benutzungspflichtiger Rad- und Gehweg wechseln sich dort ab. Auch
Fußgänger sollten gegen Radwege sein.
Fußgänger (und Autofahrer) sollten sich bewußt werden, daß ein Rad-weg!
eine Verkehrsfläche ist, die den Regeln gemäß exklusiv dem Radverkehr
zur Verfügung steht. Es kann durchaus sein, daß auf ihm Radfahrer mit
nennenswertem Tempo daherkommen, so daß man sich als Fußgänger(in)
sinnvollerweise nicht gerade auf dem Radweg postiert, wenn man ein
Schwätzchen mit der Nachbarin halten will.

Ja, das wissen nicht viele Fußgänger, also muß man als Radfahrer damit
rechnen, daß aus allen möglichen Ecken ein Fußgänger dahertaumeln kann,
der einen Radweg für einen Fußweg nimmt.
Bernhard Kraft
2019-02-24 09:57:13 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Er trug keinen Helm.
Helm hätte in diesem Falle auch nichts geholfen. Um nicht "erwischt" zu
werden, braucht man eine Tarnkappe.
Thomas Bliesener
2019-02-24 15:14:25 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Thomas Bliesener
Er trug keinen Helm.
Helm hätte in diesem Falle auch nichts geholfen.
Ach? Hast Du schon mal Polizeimeldungen über Fahrradunfälle gelesen?
Post by Bernhard Kraft
Um nicht "erwischt" zu werden, braucht man eine Tarnkappe.
Die benutzte der Unglücksfahrer ja. Eine mit zwei Rädern.

Offenbar hast Du auch wenig Erfahrung mit Tarnkappen. Selbst mit
Tarnkappe ist der Zusammenstoß mit einer Autotür hart und folgenschwer.
Es sieht nur niemand.
--
bli
Harald Meyer
2019-02-24 19:16:54 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Thomas Bliesener
Er trug keinen Helm.
Helm hätte in diesem Falle auch nichts geholfen. Um nicht "erwischt" zu
werden, braucht man eine Tarnkappe.
Du wervexelst da was, eine Tarnkappe fördert das Erwischtwerden durch
Dooring ganz erheblich und die Kfzlerin kann sich zudem noch bequemer
und überzeugender exkulpieren: "Ich habe wirklich niemanden gesehen!"

Erst denken, dann schreiben!

Beste Grüße -Harald-
--
Zu meiner Jugendzeit gab es noch keine Fahrradhelme. Die Rad fahrenden
Kinder sind damals weggestorben, wie die Fliegen! Nur sehr wenige von
uns haben die 50er und 60er Jahre überlebt...
Martin Gerdes
2019-02-24 23:10:05 UTC
Permalink
Post by Bernhard Kraft
Post by Thomas Bliesener
Er trug keinen Helm.
Nein, das schrieb er nicht. Das schrieb Thomas Bliesener im Rahmen eines
durchaus etwas ironisch gemeinten Formulierungsvorschlags.
Post by Bernhard Kraft
Helm hätte in diesem Falle auch nichts geholfen. Um nicht "erwischt" zu
werden, braucht man eine Tarnkappe.
Darum ging es Thomas nicht.

Es mag schon sein, daß ein Helm im Falle eines Unfalls Verletzungen
verringert oder vermeidet, der vermutlich sehr viel wichtigere Aspekt
ist die Unfallvermeidung an sich, das heißt im Fall des Vorbeifahrens an
Stehzeugen: Mindestens einen Meter Seitabstand halten.

In der Öffentlichkeit erschöpft sich das Thema "Radfahrersicherheit" in
dem obstinaten Spruch: "Immer Helm und Wahnweste tragen!" Ich könnte mir
vorstellen, daß er die Radfahrersicherheit sogar verringert als ein
zugegeben schwieriger zu vermittelnder detaillierter Ansatz.

Und doch: In der o.a. Polizeimeldung wäre folgender Satz sicherlich
hilfreich, er dürfte meines Erachtens so obstinat auftreten wie die
übliche Helm-Erinnerung:

"Die Polizei empfiehlt Radfahrern, beim Vorbeifahren an parkenden
Fahrzeugen einen Meter Seitabstand einzuhalten."

DAS wäre eine Maßnahme, die auf Unfallvermeidung zielt, die
Helmchenpropaganda zielt auf die Unfallfolgen.
Marco Heinrich
2019-02-24 23:52:18 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Ein 62jähriger Radfahrer fuhr in eine geöffnete Autotür, stürzte und zog
sich tödliche Kopfverletzungen zu. Er trug keinen Helm.
Autotüren öffnen sich in manchen Polizeimeldungen auch ganz von selbst. Ich
biete folgendes Framing:

»Ein 62jähriger Radfahrer fuhr unachtsam mit hoher Geschwindigkeit in eine
sich öffnende Autotür. Dabei stürzte er und zog sich tödliche
Kopfverletzungen zu. Nach Polizeiangaben soll der Radfahrer Kopfhörer
getragen haben. Einen Helm trug er nicht. Am PKW [Marke einsetzen] entstand
ein Sachschaden von 3.000 Euro.«
Thomas Bliesener
2019-02-25 13:42:33 UTC
Permalink
Post by Marco Heinrich
Autotüren öffnen sich in manchen Polizeimeldungen auch ganz von selbst.
In Polizeimeldungen führen Autos häufig ein Eigenleben. Sie übersehen
rote Ampeln, nehmen die Vorfahrt etc. In mancher Polizeimeldung taucht
der Unfallverursacher überhaupt nicht auf.
Post by Marco Heinrich
»Ein 62jähriger Radfahrer fuhr unachtsam mit hoher Geschwindigkeit in eine
sich öffnende Autotür.
Der geschulte Polizeisprecher nimmt hier Partizip II. Bei einer sich
gerade öffnenden Tür könnte beim Leser noch etwas Verständnis für den
Radfahrer aufkommen, bei einer schon geöffneten Tür (auch wenn diese
erst eine halbe Sekunde lang offenstand) wird er sich fragen, wo der
Radfahrer seine Augen hatte.
--
bli
Bonita Montero
2019-02-24 19:18:41 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
| Eine Autofahrerin (56) hat am Donnerstag (21. Februar, 19:50 Uhr)
| nach dem Einparken am Fahrbahnrand der Eschenstraße beim Öffnen
| der Fahrertüre einen Radfahrer erwischt.
"... erwischt". Vermutlich hat sie in einfach nur übersehen.
Kann ja mal vorkommen, ist ja nicht so schlimm.
Kopfverletzungen, aber keinen Helm getragen.
Da hat der Fahrradfahrer selbst eine Teilschuld.
Bonita Montero
2019-02-25 06:49:08 UTC
Permalink
Ja, sowas kann halt passieren.
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann. Wenn
ich das muss weil Links noch weitere Autos sind und ich also durch
eine Gasse fahre, dann fahre ich auch extra nicht besonders schnell
um das Schadensrisiko zu minimieren.
Und ich trage auch aus Bequemlichkeit keinen Helm, bin mir aber des
erhöhten Riskos bewusst. Wenn mir ähnliches passieren würde und ich
mir ne schwere Kopfverletzung zuziehen würde, dann würde ich mich
nicht über den stehenden Autofahrer beschweren der da die Tür
geöffnet hat.
Johann Mayerwieser
2019-02-25 09:57:19 UTC
Permalink
Post by Bonita Montero
Und ich trage auch aus Bequemlichkeit keinen Helm, bin mir aber des
erhöhten Riskos bewusst. Wenn mir ähnliches passieren würde und ich mir
ne schwere Kopfverletzung zuziehen würde, dann würde ich mich nicht über
den stehenden Autofahrer beschweren der da die Tür geöffnet hat.
Ich schon, weil er beim Öffnen der Türe meine Unversehrtheit zu beachten
hat, egal ob ich Helm trage oder nicht, ob ich was anhabe oder nicht und
wie nah ich auch an seiner Autotüre vorbei fahre.
Bonita Montero
2019-02-25 12:06:22 UTC
Permalink
Post by Johann Mayerwieser
Ich schon, weil er beim Öffnen der Türe meine Unversehrtheit zu beachten
hat, ...
Naja, also egal wie ungünstig man sich verhalten hat auf sein reche zu
pochen ist schon dumm.
Ich wette mit dir, Du fährst auch nicht absichtlich schnell an Autotüren
vorbei und sagst dir, wenn was passiert, dann ist der Autofahrer schuld.
Ralf Bader
2019-02-25 18:39:05 UTC
Permalink
Post by Bonita Montero
Post by Johann Mayerwieser
Ich schon, weil er beim Öffnen der Türe meine Unversehrtheit zu beachten
hat, ...
Naja, also egal wie ungünstig man sich verhalten hat auf sein reche zu
pochen ist schon dumm.
Ich wette mit dir, Du fährst auch nicht absichtlich schnell an Autotüren
vorbei und sagst dir, wenn was passiert, dann ist der Autofahrer schuld.
Sorry, aber Du schwadronierst Blödsinn.

StVO, §14
Sorgfaltspflichten beim Ein- und Aussteigen

(1) Wer ein- oder aussteigt, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung
anderer am Verkehr Teilnehmenden ausgeschlossen ist.

(2) 1Wer ein Fahrzeug führt, muss die nötigen Maßnahmen treffen, um Unfälle
oder Verkehrsstörungen zu vermeiden, wenn das Fahrzeug verlassen wird.
2Kraftfahrzeuge sind auch gegen unbefugte Benutzung zu sichern.

Soweit mal das. Es beinhaltet übrigens, daß der Fahrer dafür zu sorgen hat,
soweit er kann, daß auch andere Fahrzeuginsassen beim Türöffnen
vorsichtig sind; und auch, daß ein Beifahrer, der durch unvorsichtiges
Türöffnen jemand final "erwischt", sich einer fahrlässigen Tötung
schuldig macht. Angesichts dessen ist die Formulierung in dieser
Polizeimeldung grob dämlich.

Und wenn da etwas schiefgegangen ist, dann ist eindeutig der Autofahrer
schuldig, und der Geschädigte wäre genau dann dumm, wenn er darauf
verzichtete, "auf sein reche zu pochen", auch dann, wenn er sich vorher
"ungünstig" verhalten hat.
Bonita Montero
2019-02-25 20:04:08 UTC
Permalink
Post by Ralf Bader
Post by Bonita Montero
Naja, also egal wie ungünstig man sich verhalten hat auf sein reche zu
pochen ist schon dumm.
Ich wette mit dir, Du fährst auch nicht absichtlich schnell an Autotüren
vorbei und sagst dir, wenn was passiert, dann ist der Autofahrer schuld.
Sorry, aber Du schwadronierst Blödsinn.
...
Les ich mir gar nicht erst durch! Man mag vielleicht im recht sein wenn
man vor eine gerade geöffneten Autotür knallt. Das hilft einem dann aber
kaum weiter. Daher hält man eben besser Abstand, sonst ist man eben der
Doofe.
Und Du kannst davon ausgehen, dass ein Autofahrer der eben in der Hin-
sich nicht Acht gegeben hat nicht gravierend bestraft wird.
Chr. Maercker
2019-02-25 12:26:38 UTC
Permalink
Post by Bonita Montero
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann. Wenn
ich das muss weil Links noch weitere Autos sind und ich also durch
eine Gasse fahre, dann fahre ich auch extra nicht besonders schnell
um das Schadensrisiko zu minimieren.
Ich fürchte, um so eine Kollision heil zu überstehen, muss man schon
verdammt langsam fahren, < 10 km/h.
Post by Bonita Montero
Und ich trage auch aus Bequemlichkeit keinen Helm, bin mir aber des
erhöhten Riskos bewusst. Wenn mir ähnliches passieren würde und ich
mir ne schwere Kopfverletzung zuziehen würde, dann würde ich mich
nicht über den stehenden Autofahrer beschweren der da die Tür
geöffnet hat.
Naja, schuld ist der schon. Das eigentliche Problem sind aber
Autofahrer, die zwanghaft überholen müssen und die Radfahrern deshalb
ausreichenden Sicherheitsabstand verübeln, geäußert durch das übliche
Hupen/Anschnauzen/Engüberholen.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Andreas Oehler
2019-02-25 18:40:02 UTC
Permalink
Post by Bonita Montero
Ja, sowas kann halt passieren.
- wenn der Pkw-Insasse nicht aufpaßt.
Post by Bonita Montero
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann.
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hält auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. Hälst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fährst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.


Andreas
Bonita Montero
2019-02-25 20:05:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m
weit auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden
Pkw hält auch der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. ...
Ich schon! Ich lasse halt die Autos hinter mir herfahren oder die
nächste Spur halb oder ganz zum Überholen nutzen.
Bonita Montero
2019-02-25 20:07:16 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hält auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. Hälst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fährst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.
Und ich muss nochmal was posten weil mir grad durch den Kopf gegangen
ist: Wie idiotisch muss man sein, wenn man wie Du da auf sein Recht
pocht und sich entsprechend in Gefahr bringt indem man so nah an par-
kenden Autos vorbeifährt? Du musst doch nicht ganz dicht sein.
Chr. Maercker
2019-02-26 12:15:48 UTC
Permalink
Post by Bonita Montero
Und ich muss nochmal was posten weil mir grad durch den Kopf gegangen
ist: Wie idiotisch muss man sein, wenn man wie Du da auf sein Recht
Welches Recht?? Dass Gerichte in Einzelfällen bedenklich geringe
Abstände Radfahrern *nicht* angelastet haben? Ansonsten wird das
"möglichst weit rechts" aus § 2 StVO für Radfahrer gern enger ausgelegt
als für Kraftfahrer, insbesondere bei Vorhandensein von Schutzstreifen.
Wenn Autos gleich rechts daneben parken interessiert das Polizei und
Justiz in solchen Fällen u.U. nicht die Bohne.
Post by Bonita Montero
pocht und sich entsprechend in Gefahr bringt indem man so nah an par-
kenden Autos vorbeifährt? Du musst doch nicht ganz dicht sein.
Ich kann dem Beitrag von Andreas Oehler beim besten Willen nicht
entnehmen, dass er zu geringe Rechtsabstände fährt oder gar fordert.
Keine Ahnung, was Du da zwischen seine Zeilen packst. Er hat lediglich
vorgerechnet, welchen Abstand Radfahrer in etwa halten müssen, um auch
mit großen Autotüren nicht zu kollidieren. *Wenn* aber Radfahrer so
fahren, finden das beileibe nicht alle Autofahrer gut und geben das auch
zu verstehen. Entsprechende Erlebnisse hattest Du noch nicht? Ich schon.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Arno Welzel
2019-02-26 10:05:34 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Post by Bonita Montero
Ja, sowas kann halt passieren.
- wenn der Pkw-Insasse nicht aufpaßt.
Post by Bonita Montero
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann.
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hält auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. Hälst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fährst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand. Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht? Die Alternatve wäre,
mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um bei unachtsam geöffneten
Autotüren noch rechtzeitig bremsen zu können oder wenigstens keine
schweren Verletzungen zu haben.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Anton Ertl
2019-02-26 10:37:02 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene TÃŒr mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hÀlt auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. HÀlst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fÀhrst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand.
Ich auch.
Post by Arno Welzel
Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so.
Und das halte ich auch so, wenn da kein Parkstreifen rechts ist
(z.B. am Wiedner Guertel), denn mit jedem Zentimeter, den ich weiter
rechts fahre, steigen die Engueberholer exponentiell an.
Post by Arno Welzel
Warum auch nicht? Die Alternatve wÀre,
mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um bei unachtsam geöffneten
AutotÌren noch rechtzeitig bremsen zu können oder wenigstens keine
schweren Verletzungen zu haben.
Auch mit Schrittgeschwindigkeit kannst Du nicht in jedem Fall
rechtzeitig bremsen. Z.B. faehrst Du, selbst wenn Du Dich auf das
Tueraufreissen konzentrierst, bei 5km/h, in der Reaktionszeit noch
Post by Arno Welzel
30cm, bevor Du mit dem Bremsen anfaengst, und normalerweise noch
deutlich weiter.

Und wenn Du durch die Tuer vor den Engueberholer stuerzt, den Du mit
Deiner einladend rechtsfahrenden Position angestiftet hast, kann das
auch mit schweren Verletzungen bis hin zum Tod ausgehen.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.
Andreas Oehler
2019-02-26 12:01:21 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Andreas Oehler
Post by Bonita Montero
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann.
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hält auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. Hälst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fährst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand.
Ich achte durchaus auf reichlich Platz zu parkenden Fahrzeugen und weise
bei Rad-Sicherheitstrainings und bei Gruppentouren deutlich darauf hin.

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https://www.adfc-bw.de/fileadmin/dateien/Gliederungen/KV_Tuebingen/Texte/sicherheitstraining/Fahrrad-Fahrsicherheitstraining-Text.pdf

Die allermeisten Radfahrenden halten es aber für unangemessen, sich
ernsthaft breit zu machen.
Post by Arno Welzel
Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht?
Je langsamer Leute per Rad unterwegs sind desto weniger trauen sie sich
"den Verkehr aufzuhalten". Als eher zügiger Radler bin ich unsicher, ob
ich da andere zu sehr drängen soll. Ohnehin ist das Über-Dramatisieren von
seltenen Gefahren ja der Motivation zum Radfahren nicht gerade förderlich.
Also demonstriere ich die Breite von Pkw-Türen und weise intensiv auf die
Gefahren von Radwegen/Spuren hin. Zuviel Druck auf "immer in der
Fahrspurmitte" scheint mir aber zu viel des guten. Da würden einige lieber
das Radfahren ganz aufgeben - selbst wenn Sie die Problematik einsehen.

Andreas
Arno Welzel
2019-02-26 13:22:19 UTC
Permalink
On 26.02.19 13:01, Andreas Oehler wrote:

[...]
Post by Andreas Oehler
https://www.adfc-bw.de/fileadmin/dateien/Gliederungen/KV_Tuebingen/Texte/sicherheitstraining/Fahrrad-Fahrsicherheitstraining-Text.pdf
Zitat:

Training für's sichere Radfahren

[...]

Als ersten Programmpunkt ging es zunächst inKleingruppen zu kritischen
Verkehrssituationen in der Stadt. Ein erfahrener ADFCler begleitete 6-10
Teilnehmer. In langsamem Tempo fuhren die Gruppen einen ausgearbeitete
Tour durch die Stadt. Angesteuert werden typische, gefährliche Stellen
oder auch Orte, wo sich Radfahrer häufig falsch verhalten. Der
Tourenleiter gibt kurze Hinweise zum nächsten Streckenstück und zum
Verhalten. Die Teilnehmer fahren dann vorraus,der Tourenleiter folgt und
beobachtet das Verhalten. Am nächsten Haltepunkt wird das erlebte
besprochen: Fuhr jemand zu dicht anparkenden Pkw vorbei? Wurde bedacht,
dass man auf dem Radweg im Kreuzungsbereich nahezu unsichtbar war. War
das Fahrverhalten für Autofahrer gut einzuschätzen? Hat man unbewust zum
zu engen Überholen motiviert?

(Zitat Ende)

Sehr schön. Sowas sollte viel öfter und in viel mehr Städten gemacht werden.
Post by Andreas Oehler
Die allermeisten Radfahrenden halten es aber für unangemessen, sich
ernsthaft breit zu machen.
Ja, leider. Viele Radfahrende empfinden sich immer noch gegenüber PKW
als untergeordnete Verkehrsteilnehmer, die eigentlich kein Recht haben,
die Fahrbahn zu benutzen und fahren entsprechend auch so.
Post by Andreas Oehler
Post by Arno Welzel
Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht?
Je langsamer Leute per Rad unterwegs sind desto weniger trauen sie sich
"den Verkehr aufzuhalten". Als eher zügiger Radler bin ich unsicher, ob
ich da andere zu sehr drängen soll. Ohnehin ist das Über-Dramatisieren von
seltenen Gefahren ja der Motivation zum Radfahren nicht gerade förderlich.
Wenn Menschen bei Unfällen durch unachtsam geöffnete Autotüren
*sterben*, halte ich es nicht für "dramatasieren", wenn man *deutlich*
davor warnt, keinen ausreichendn Abstand zu parkenden Autos einzuhalten.
Post by Andreas Oehler
Also demonstriere ich die Breite von Pkw-Türen und weise intensiv auf die
Gefahren von Radwegen/Spuren hin. Zuviel Druck auf "immer in der
Fahrspurmitte" scheint mir aber zu viel des guten. Da würden einige lieber
das Radfahren ganz aufgeben - selbst wenn Sie die Problematik einsehen.
Ich sagte auch bewusst nicht "immer in der Fahrbahnmitte", sondern nur
bei Bedarf. Aber *wenn* das nötig ist, dann sollte man sich davor auch
nicht scheuen.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Thomas Bliesener
2019-02-26 18:05:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Je langsamer Leute per Rad unterwegs sind desto weniger trauen sie sich
"den Verkehr aufzuhalten".
Ja, das ist ein sehr verbreitetes Problem. Ob es hilft, den Leuten
zu verdeutlichen, wie sehr sie ihrerseits vom motorisieren Verkehr
behindert werden und wieviel Zeit sie das kostet?
Post by Andreas Oehler
Als eher zügiger Radler
Als zügigen Radfahrer sehe ich mich auch an. Zügig im Vergleich zu
anderen Radfahrern. Im Vergleich zu Kfz sind wir beide langsam. Für
Autofahrer ist es ziemlich egal, ob der Radfahrer vor ihnen mit 20 oder
40 km/h fährt. Der ist langsam und MUSS überholt werden.
--
bli
Ulli Horlacher
2019-02-26 22:55:00 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Autofahrer ist es ziemlich egal, ob der Radfahrer vor ihnen mit 20 oder
40 km/h fährt. Der ist langsam und MUSS überholt werden.
Ich werde idR auch mit 60 km/h in der Stadt von Autos ueberholt.
Trotz Gegenverkehr.
--
+ Ulli Horlacher + ***@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +
Martin Gerdes
2019-02-27 17:29:32 UTC
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Post by Thomas Bliesener
Post by Andreas Oehler
Je langsamer Leute per Rad unterwegs sind desto weniger trauen sie sich
"den Verkehr aufzuhalten".
Ja, das ist ein sehr verbreitetes Problem. Ob es hilft, den Leuten
zu verdeutlichen, wie sehr sie ihrerseits vom motorisieren Verkehr
behindert werden und wieviel Zeit sie das kostet?
Post by Andreas Oehler
Als eher zügiger Radler
Als zügigen Radfahrer sehe ich mich auch an. Zügig im Vergleich zu
anderen Radfahrern. Im Vergleich zu Kfz sind wir beide langsam. Für
Autofahrer ist es ziemlich egal, ob der Radfahrer vor ihnen mit 20 oder
40 km/h fährt. Der ist langsam und MUSS überholt werden.
Die Geschwindigkeit ist irrelevant. Hierzustadt sind praktisch alle
Wohnstraßen auf 30 begrenzt. Fahre ich dort 30, ergibt sich keine
Notwendigkeit, mich zu überholen. Aber ich bin Radfahrer und somit
Schlüsselreiz für den Autofahrer, der angesichts meiner zwanghaft
reflektorisch überholen _MUSS_: Radfahrer _müssen_ immer überholt
werden, egal wie schnell sie fahren (und egal, ob es die
Verkehrssituation hergibt).

Der Durchschnittsautofahrer würde mich auch überholen _müssen_, wenn ich
mit 100 unterwegs wäre.
Thomas Bliesener
2019-02-28 01:10:14 UTC
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Aber ich bin Radfahrer und somit Schlüsselreiz für den Autofahrer, der
angesichts meiner zwanghaft reflektorisch überholen _MUSS_: Radfahrer
_müssen_ immer überholt werden, egal wie schnell sie fahren (und egal,
ob es die Verkehrssituation hergibt).
Auf manchen Strecken werde ich zwei-, dreimal vom selben Fahrer
überholt. Nicht weil ich in kalifornischer Lichtgeschwindigkeit
dahinsauste, sondern weil es auf Nebenstraßen für überbreite Fahrzeuge
zahlreiche Hindernisse gibt. Die Haupthindernisse sind natürlich die
Stehzeuge, die ein oder zwei Fahrstreifen der an sich sehr breiten
Fahrbahn blockieren.

Das ist bisweilen sehr vergnüglich, wenn, kurz nachdem so ein Autofahrer
seinem Reflex nachgegeben hat, ein Fahrbahnschweller kommt. Über den
hüpfe ich mit dem Rad ungebremst drüber, während der Autler seine
tonnenschwere Blechkiste tunlichst sehr sachte darüberschaukelt, um
ein unangenehmes Durchschlagen der Federung zu vermeiden. Im weiteren
Verlauf werde ich dann auf Höhe einer Parklücke oder Kreuzung gerne
erneut mit hoher Drehzahl überholt - und oft kommt dann bald eine Ampel
mit entsprechender Schlange davor. Manchmal gebe ich dann gutgelaunt
beim Vorbeirollen den kostenlosen Ratschlag, doch das Fahrrad zu nehmen,
wenn man es so eilig habe.

Nicht selten blockiert auch ein umständlich ein- oder ausparkendes Kfz,
ein Müllwagen oder ein Lkw, der Wasser oder Gas ausliefert, den einzigen
freien Fahrstreifen. Insbesondere letztere stehen locker zehn Minuten.
Dort ist dann unser kleines privates Straßenrennen für einen (oder mehr)
Teilnehmer beendet. :->

Vorgestern wollte mich eine röhrende Flunder beim an sich einspurigen
Linksabbiegen in ein Wohngebiet rechts überholen. Der Fahrer war wohl
ortsfremd, denn 20 m weiter belegten Stehzeuge seinen Fahrstreifen, was
man aber erst nach dem Abbiegen sehen konnte. Also hat er abgebremst,
ist hinter mir auf den ganz linken der drei Fahrstreifen gewechselt und
hat lautstark einen neuen Anlauf genommen. Nur dumm, daß dort nach
wenigen Metern ein Fahrbahnschweller kommt. Bis ich an der nächsten
Kreuzung abgebogen bin, habe ich dieses superschnelle Gefährt nicht mehr
gesehen.
--
bli
Robert Waldner
2019-02-28 09:02:09 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Aber ich bin Radfahrer und somit Schlüsselreiz für den Autofahrer, der
angesichts meiner zwanghaft reflektorisch überholen _MUSS_: Radfahrer
_müssen_ immer überholt werden, egal wie schnell sie fahren (und egal,
ob es die Verkehrssituation hergibt).
Auf manchen Strecken werde ich zwei-, dreimal vom selben Fahrer
überholt. Nicht weil ich in kalifornischer Lichtgeschwindigkeit
dahinsauste, sondern weil es auf Nebenstraßen für überbreite Fahrzeuge
zahlreiche Hindernisse gibt. Die Haupthindernisse sind natürlich die
Stehzeuge, die ein oder zwei Fahrstreifen der an sich sehr breiten
Fahrbahn blockieren.
Dazu gibt's hier oft noch einen Effekt, den ich mir nicht erklaeren kann:
Nebenstrasse, 30er Zone, ich fahr ~25, Auto von hinten, WRUMMMMM, zieht
mit gut 40-50 an mir vorbei, bremst sich ein und faehrt mit ziemlich genau
25 die naechsten 500m vor mir her. Kein Knapp-Ueberholen, kein Ausbremsen.
Platz&Sicht wuerden eher verleiten, da 50 statt der erlaubten 30 zu fahren.

Das passiert oft genug (sicher 1x/Woche), dass ich sogar mal extra selbst
mit dem Auto dort lang gefahren bin, aber auch die Windschutzscheiben-
Perspektive konnte mich diesbez. nicht erhellen.

cheers,
&rw
--
-- Veganer
-- Die, die ihre Kinder nicht saeugen, weil das fuer die Mutter
-- Tierquaelerei waere. (Wau Holland)
Ervin Peters
2019-02-28 11:08:41 UTC
Permalink
Post by Robert Waldner
Dazu gibt's hier oft noch einen Effekt, den ich mir nicht erklaeren
kann: Nebenstrasse, 30er Zone, ich fahr ~25, Auto von hinten, WRUMMMMM,
zieht mit gut 40-50 an mir vorbei, bremst sich ein und faehrt mit
ziemlich genau 25 die naechsten 500m vor mir her. Kein Knapp-Ueberholen,
kein Ausbremsen. Platz&Sicht wuerden eher verleiten, da 50 statt der
erlaubten 30 zu fahren.
Das passiert oft genug (sicher 1x/Woche), dass ich sogar mal extra
selbst mit dem Auto dort lang gefahren bin, aber auch die
Windschutzscheiben- Perspektive konnte mich diesbez. nicht erhellen.
Dazu mußt Du dich in die Gefilde der Funktionsweise und Programmierung
des Human BioComputers begeben. Das sind aber Abgründe, zumindest wenn
man der mathematischen Logik halbwegs mächtig ist und irgendwie die
Objektivierbarkeit einen Wert besitzt.

Als erstes sehe ich eine emotionale Stimulation aufgrund der
Identifikation eines *Radfahrers*, eine Fokussierung auf diesen
Radfahrer, der wie andere schon vorher, 'im Weg' ist und damit das
Nachempfinden traumatischer Erfahrungen triggert - Das Wiedererleben der
mit *Radfahrern* verknüpften negativen Stimulierungen von Behindern,
Bremsen, Langsamfahren und empfundenen Dränglern von hinten und der
Schimpferei der Frau die mit dem Essen wartet...

Die Emotionen lassen alles andere Vergessen, T30, Überholabstände, ...

Sie sind nicht ganz so vorherrschend wenn eine persönlich bekannte Person
auf dem Rad von dem Begriff "Radfahrer" ablenkt.

Nach dem überholen ist der Radfahrer weg, die Aufregung legt sich, die
Ressourcen werden frei sich mit der Situation zu beschäftigen: "Ach, hier
darf ich ja nur 30 fahren..." ...

Außerdem muß doch ein Radfahrer immer langsamer sein, weil sonst das
Konzept Auto, als schnelles Mobilitätswerkzeug mit dem man Zeit spart,
nicht funktioniert und man darüber nachdenken könnte, das Autofahren
vielleicht auch dumm ist, neben dann anderen Argumenten: Dreck, Lärm,
Gefahr, Ressourcenverschwendung.

Und dann ist da noch die kognitive Dissonanz die dadurch entsteht, das
andere Dinge tun, die man selbst für sich kategorisch ausschließt und
ablehnt - radfahren.

Autofahren hat bei vielen Menschen etwas mit Sucht- und unreflektiertem
Gewohnheitsverhalten zu tun und das Bewußtsein ist nur dazu da das
irgendwie zu rechtfertigen.

Dieses Überholverhalten ist ein Symptom davon, obwohl mein Eindruck eher
ist das viele hinterherfahren - liegt vielleicht aber daran, das ein
alter Sack auf einem bunten Sesselrad in der Mitte der Fahrspur weniger
als Radfahrer identifiziert wird.

Die Bilder von Radfahrer und Radfahren sind kommunikationstechnisch
versaut, sie sind erfolgreich mit allerlei negativen Emotionen und
Bildern belegt so dass ich zuweilen dazu neige zu sagen: wir brauchen
neue Begriffe dafür.

Ervin
Martin Gerdes
2019-02-27 17:29:32 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Ich achte durchaus auf reichlich Platz zu parkenden Fahrzeugen und weise
bei Rad-Sicherheitstrainings und bei Gruppentouren deutlich darauf hin.
https://www.adfc-bw.de/fileadmin/_migrated/pics/30_tuer2.jpg
Sogar das Kennzeichen paßt (fast): TÜ-RH
Chr. Maercker
2019-03-07 07:48:05 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Ich achte durchaus auf reichlich Platz zu parkenden Fahrzeugen und weise
bei Rad-Sicherheitstrainings und bei Gruppentouren deutlich darauf hin.
https://www.adfc-bw.de/fileadmin/_migrated/pics/30_tuer2.jpg
[x] Der Radfahrer hat das falsche Bein ausgestreckt.
Post by Andreas Oehler
Die allermeisten Radfahrenden halten es aber für unangemessen, sich
ernsthaft breit zu machen.
Man macht es ihnen auch nicht leicht, dieses Recht in Anspruch zu nehmen.
Post by Andreas Oehler
Je langsamer Leute per Rad unterwegs sind desto weniger trauen sie sich
"den Verkehr aufzuhalten".
Wobei auch die nicht per StVO verpflichtet sind, *ständig* am Bordstein
zu schrammen.
Post by Andreas Oehler
Als eher zügiger Radler bin ich unsicher, ob ich da andere zu sehr drängen soll.
Ich rate es ihnen regelmäßg dann, wenn das Argument mit den
Engüberholern kommt.
Post by Andreas Oehler
Ohnehin ist das Über-Dramatisieren von
seltenen Gefahren ja der Motivation zum Radfahren nicht gerade förderlich.
Das ist sowieso ein Dilemma:
1. Die große Mehrheit glaubt, "Radwege" seien besonders sicher und
2. Fahrbahn radeln ist kreuzgefährlich
3. einige Leute legen dar, warum "Radwege" nicht so sicher sind wie
angenommen und Fahrbahnen womöglich mindestens ebenso gut abschneiden,
wenn nicht gar besser
4. Fahrbahnen sind gefährlich, "Radwege" womöglich ebenfalls, ...
5. Sollten wir Radfahren nicht besser bleiben lassen??
Post by Andreas Oehler
Also demonstriere ich die Breite von Pkw-Türen und weise intensiv auf die
Gefahren von Radwegen/Spuren hin. Zuviel Druck auf "immer in der
Fahrspurmitte" scheint mir aber zu viel des guten. Da würden einige lieber
das Radfahren ganz aufgeben - selbst wenn Sie die Problematik einsehen.
Am ehesten lässt es sich Leuten vermitteln, die auch Knatterräder
fahren, aber auch manchen Autofahrern.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Johann Mayerwieser
2019-03-09 06:50:02 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Andreas Oehler
https://www.adfc-bw.de/fileadmin/_migrated/pics/30_tuer2.jpg
[x] Der Radfahrer hat das falsche Bein ausgestreckt.
weil das andere Bein auf der Fahrbahn steht.
j***@post.rwth-aachen.de
2019-03-20 13:37:43 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
1. Die große Mehrheit glaubt, "Radwege" seien besonders sicher und
2. Fahrbahn radeln ist kreuzgefährlich
3. einige Leute legen dar, warum "Radwege" nicht so sicher sind wie
angenommen und Fahrbahnen womöglich mindestens ebenso gut abschneiden,
wenn nicht gar besser
4. Fahrbahnen sind gefährlich, "Radwege" womöglich ebenfalls, ...
5. Sollten wir Radfahren nicht besser bleiben lassen??
Dann dreh's für die Kommunikation halt einfach um:
1. Radfahren ist ganz allgemein keine sonderlich gefährliche Form der Teilnahme am Straßenverkehr
2.Der Mehrheit sind Radwege und anderen Radverkehrsanlagen, zumindest gefühlt, sicher genug.
3. Die Fahrbahn gleich daneben ist so gut wie immer nochmal deutlich sicherer.


Ciao,

Jens

Martin Wohlauer
2019-02-26 15:58:35 UTC
Permalink
Post by Arno Welzel
Post by Andreas Oehler
Post by Bonita Montero
Ja, sowas kann halt passieren.
- wenn der Pkw-Insasse nicht aufpaßt.
Post by Bonita Montero
Man muss halt auch sehen, dass man schon schön doof ist, wenn man
so nahe an den Autos vorbeifährt, dass sowas passieren kann.
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt? Soviel Abstand vom rechten Lenkerende zu parkenden Pkw hält auch
der sicherheitsbewußte Radfahrer kaum ein. Hälst Du wirklich stets soviel
Abstand? Du fährst dann wirklich mittig auf der rechten Fahrspur.
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand. Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht? Die Alternatve wäre,
mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um bei unachtsam geöffneten
Autotüren noch rechtzeitig bremsen zu können oder wenigstens keine
schweren Verletzungen zu haben.
Und dann bist du auch wieder »ein Verkehrshindernis«. Wie man's dreht
und wendet, wenn der Hintermann einen hier nicht will™, ist es egal, was
man macht, außer man löst sich spontan in Luft auf, wenn er kommt.

Grüßle,

Martin.
Anton Ertl
2019-02-26 17:39:56 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Arno Welzel
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand. Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht? Die Alternatve wäre,
mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um bei unachtsam geöffneten
Autotüren noch rechtzeitig bremsen zu können oder wenigstens keine
schweren Verletzungen zu haben.
Und dann bist du auch wieder »ein Verkehrshindernis«.
Nein, er ist der Verkehr, genau wie ich. Wenn Du Dich als
Verkehrshindernis sehen willst, ist das Dein Fehler. Das ist
uebrigens voellig unabhaengig von der Geschwindigkeit. Autofahrer
stellen ihre Autos einen Grossteil der Zeit auf die Fahrbahn, ohne
sich als Verkehrshindernis zu empfinden. Umgekehrt gibt es Radfahrer,
die sich, ihrem Verhalten nach zu urteilen, mit 30km/h in der Tempo
30-Zone als Verkehrshindernisse empfinden.
Post by Martin Wohlauer
Wie man's dreht
und wendet, wenn der Hintermann einen hier nicht will™, ist es egal, was
man macht, außer man löst sich spontan in Luft auf, wenn er kommt.
Wenn's eh egal ist, kann man ja gleich in sicherem Abstand zum
Fahrbahnrand fahren. Meine Erfahrung ist allerdings, dass es nicht
egal ist. Leute, die sich nach rechts druecken, werden als virtuell
separiert wahrgenommen und entsprechend eng ueberholt. Ich werde als
vollwertiger Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und auf Fahrbahnen mit
einem Fahrstreifen in meine Richtung meist gar nicht ueberholt, aber
wenn, dann fast immer mit ordentlichem seitlichen Abstand.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.
Martin Wohlauer
2019-02-26 18:06:09 UTC
Permalink
Post by Anton Ertl
Post by Martin Wohlauer
Post by Arno Welzel
Ich handhabe das genau so. Zu parkenden Autos halte ich *immer*
entsprechende Abstand. Und wenn das "mittig auf der rechten Fahrspur"
erfordert, dann ist das eben so. Warum auch nicht? Die Alternatve wäre,
mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um bei unachtsam geöffneten
Autotüren noch rechtzeitig bremsen zu können oder wenigstens keine
schweren Verletzungen zu haben.
Und dann bist du auch wieder »ein Verkehrshindernis«.
Nein, er ist der Verkehr, genau wie ich. Wenn Du Dich als
Verkehrshindernis sehen willst, ist das Dein Fehler.
Hör bitte auf, hier Strohmänner aufzustellen, auf die du dann einprügeln
kannst. Der nachfolgend zitierte Teil stellt doch wohl einigermaßen
klar, wie man das zu interpretieren hat. Gott, ist das so schwer?
Post by Anton Ertl
Das ist uebrigens voellig unabhaengig von der Geschwindigkeit.
Ach watt? Lies noch mal nach, was du unten zitiert hast, und denk
nochmal drüber nach, was ich damit wohl meinte.
Post by Anton Ertl
Autofahrer stellen ihre Autos einen Grossteil der Zeit auf die
Fahrbahn, ohne sich als Verkehrshindernis zu empfinden. Umgekehrt
gibt es Radfahrer, die sich, ihrem Verhalten nach zu urteilen, mit
30km/h in der Tempo 30-Zone als Verkehrshindernisse empfinden.
Nix neues. Musst du nicht mir erzählen, sondern den Spaten, die von
»Verkehrshindernissen« sprechen, wenn sie über andere Menschen sprechen,
die halt gerade kein Auto fahren.
Post by Anton Ertl
Post by Martin Wohlauer
Wie man's dreht
und wendet, wenn der Hintermann einen hier nicht will™, ist es egal, was
man macht, außer man löst sich spontan in Luft auf, wenn er kommt.
Wenn's eh egal ist, kann man ja gleich in sicherem Abstand zum
Fahrbahnrand fahren.
Siehste... Dann kann ich's mir ja gerade noch so raus suchen, wie es mir
Post by Anton Ertl
Meine Erfahrung ist allerdings, dass es nicht egal ist. Leute, die
sich nach rechts druecken, werden als virtuell separiert wahrgenommen
und entsprechend eng ueberholt. Ich werde als vollwertiger
Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und auf Fahrbahnen mit einem
Fahrstreifen in meine Richtung meist gar nicht ueberholt, aber wenn,
dann fast immer mit ordentlichem seitlichen Abstand.
Dir ist schon klar, dass ich bekennender Fahrbahnfahrer bin? Erst
gestern wieder so einen Blödmann in Uniform in seinem Streifenwagen
neben mir gehabt, der mich belehren wollte, dass ein Radweg zu benutzen
sei, wenn er da ist – neben einem freigegebenen Gehweg. Und dann noch
die Unverschämtheit, zu fragen, ob ich gestresst sei. Was für ein
Armleuchter. Genau das meine ich oben: Leute, denen die Rechtslage
eigentlich egal ist, die nur irgendeine Rechtfertigung suchen, warum sie
die Anwesenheit von Radfahrern ablehnen können. Kommt auch unter denen
vor, die es besser wissen sollten.

Grüßle,

Martin.
Anton Ertl
2019-02-26 18:09:55 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Ach watt? Lies noch mal nach, was du unten zitiert hast, und denk
nochmal drÃŒber nach, was ich damit wohl meinte.
Was auch immer Du gemeint hast, ich habe auf das geantwortet, was Du
schriebst.
Post by Martin Wohlauer
Erst
gestern wieder so einen Blödmann in Uniform in seinem Streifenwagen
neben mir gehabt, der mich belehren wollte, dass ein Radweg zu benutzen
sei, wenn er da ist – neben einem freigegebenen Gehweg.
Ja, die Polizei ist halt dazu da, die herrschende Ordnung aufrecht zu
erhalten, nicht dazu, Gesetze zu hueten. Entsprechend verhalten sie
sich auch. Da muss man dann halt dagegen halten. Voriges Juli haben
mich zwei Polizisten aufgehalten, wollten unbedingt, dass ich auf dem
benutzungspflichtigen Radweg weiterfahre, was ich verweigert habe,
dann habe sie gesagt, dass sie mich anzeigen werden. Bis heute ist
nichts gekommen, und da das ueber 6 Monate her ist, gehe ich davon
aus, dass da auch nichts mehr kommen wird.

Aber naja, sowas ist selten, und wenn da mehr Leute dagegen halten
wuerden, wuerde es noch seltener.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.
Arno Welzel
2019-02-28 15:47:21 UTC
Permalink
On 26.02.19 19:09, Anton Ertl wrote:

[...]
Post by Anton Ertl
Ja, die Polizei ist halt dazu da, die herrschende Ordnung aufrecht zu
erhalten, nicht dazu, Gesetze zu hueten. Entsprechend verhalten sie
sich auch. Da muss man dann halt dagegen halten. Voriges Juli haben
mich zwei Polizisten aufgehalten, wollten unbedingt, dass ich auf dem
benutzungspflichtigen Radweg weiterfahre, was ich verweigert habe,
War der Radweg unzumutbar, dass dessen Nicht-Benutzung trotz
Benutzungspflicht gesetzlich erlaubt war?
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Ulli Horlacher
2019-02-26 22:51:52 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Dir ist bewußt, dass bei manchen Pkw die offene Tür mehr als 1,20m weit
auskragt?
Opel Tigra: 1.45 m

Und das ist ein Kleinwagen.
--
+ Ulli Horlacher + ***@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +
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