Discussion:
Radfahrer-Minderwertigskeiskomplex ...
(zu alt für eine Antwort)
Chr. Maercker
2018-11-08 16:50:35 UTC
Permalink
... davon war hierzugroups ja schon oft die Rede. Aber so deutlich wie
in einem Leserbrief der Magdeburger Volksstimme vom 30.10.2018 habe ich
es selten gelesen oder gehört. Da Leserbriefe meines Wissens bei
volksstimme.de nicht online gestellt werden und ich auf deren "Suche"
gern verzichte, tippe ich lieber ein Stück davon ab:

"Zu viel Verkehr auf den Straßen
[...] Auf den straßen ist viel Verkehr und wir Fahrradfahrer sind
einfach im Wege. Vor allem auf den Bundesstraßen wird schnell gefahren
und wir mit unseren 25 km/h stellen dann ein echtes Hindernis dar. Wir
Fahrradfahrer sind einfach viel zu langsam." [...]

Und natürlich:
"Meiner Ansicht nach hilft in dem Fall nur ein Radweg.
Wir brauchen einen sicheren Verkehrsraum für langsame Verkehrsteilnehmer."

Es handelt sich um eine Reaktion auf die kürzlich von der Polizei
(Sachsen-Anhalt?) geforderte Warnwestenpflicht. Dazu schreibt der Leser,
dass er mit vorauseilendem Gehorsam seit zwei Jahren eine trägt.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Thomas Bliesener
2018-11-09 00:09:57 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
"Zu viel Verkehr auf den Straßen
[...] Auf den straßen ist viel Verkehr und wir Fahrradfahrer sind
einfach im Wege. Vor allem auf den Bundesstraßen wird schnell gefahren
und wir mit unseren 25 km/h stellen dann ein echtes Hindernis dar. Wir
Fahrradfahrer sind einfach viel zu langsam." [...]
Das habe ich schon oft gehört.

Einmal hat auf einer öffentlichen Veranstaltung ein Student einen Radweg
gefordert, um sicher zur Uni radeln zu können. Ich habe daraufhin
geantwortet, daß und warum ein Radweg unter dem Sicherheitsaspekt keine
gute Idee sei. Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß
ein Radweg her müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein
Verkehrshindernis seien.

Ich weiß nicht, ob ihm überhaupt bewußt war, daß er blitzartig seine
Argumentation komplett geändert hat und zum Kern der Sache gekommen ist.

Dieser Radfahrer-Alptraum, das Überrollt-werden-von-Hinten, weil man zu
langsam ist, steht doch hinter diesen ganzen Streifchen-Forderungen
seitens der Radfahrer.
Post by Chr. Maercker
"Meiner Ansicht nach hilft in dem Fall nur ein Radweg.
Wir brauchen einen sicheren Verkehrsraum für langsame Verkehrsteilnehmer."
Ich bin überrascht, daß Du überrascht bist.
--
bli
Chr. Maercker
2018-11-09 06:16:49 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Chr. Maercker
"Zu viel Verkehr auf den Straßen
[...] Auf den straßen ist viel Verkehr und wir Fahrradfahrer sind
einfach im Wege. Vor allem auf den Bundesstraßen wird schnell gefahren
und wir mit unseren 25 km/h stellen dann ein echtes Hindernis dar. Wir
Fahrradfahrer sind einfach viel zu langsam." [...]
Das habe ich schon oft gehört.
Ich auch, aber selten so deutlich.
Post by Thomas Bliesener
Einmal hat auf einer öffentlichen Veranstaltung ein Student einen Radweg
gefordert, um sicher zur Uni radeln zu können. Ich habe daraufhin
geantwortet, daß und warum ein Radweg unter dem Sicherheitsaspekt keine
gute Idee sei. Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß
ein Radweg her müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein
Verkehrshindernis seien.
War das ein Schlitzohr oder einer von der Sorte wie der Briefschreiber?
Bei letzterem wird an den Formulierungen deutlich, dass er aus
Radfahrersicht schreibt.
Post by Thomas Bliesener
Ich weiß nicht, ob ihm überhaupt bewußt war, daß er blitzartig seine
Argumentation komplett geändert hat und zum Kern der Sache gekommen ist.
Diesen Teil gibt es in dem Leserbrief übrigens auch. Als Überleitung zu
seiner finalen Forderung nach der Endlösung der Radfahrerfrage schreibt
er von Negativ-Erfahrungen mit Engüberholern. Damit es wenigstens den
schwachen Anschein hat, die geforderten "Radwege" seien wegen der
Verkehrssicherheit notwendig. Oder es ist wirklich Schizophrenie in
höchster Vollendung.
Post by Thomas Bliesener
Dieser Radfahrer-Alptraum, das Überrollt-werden-von-Hinten, weil man zu
langsam ist, steht doch hinter diesen ganzen Streifchen-Forderungen
seitens der Radfahrer.
Davon schreibt der Leser erstaunlicherweise nix. Es schaut nur zwischen
den Zeilen durch.
Post by Thomas Bliesener
Post by Chr. Maercker
"Meiner Ansicht nach hilft in dem Fall nur ein Radweg.
Wir brauchen einen sicheren Verkehrsraum für langsame Verkehrsteilnehmer."
Ich bin überrascht, daß Du überrascht bist.
Wie gesagt, in derart gediegen und zudem *schriftlich* bekommst Du es
nicht oft.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Thomas Bliesener
2018-11-10 00:08:48 UTC
Permalink
Chr. Maercker schrieb:

[Radfahrerminderwertigkeitskomplex]
Post by Chr. Maercker
Wie gesagt, in derart gediegen und zudem *schriftlich* bekommst Du es
nicht oft.
Noch deutlicher: ein Bild vom sozusagen in Beton gegossenen Komplex:
<http://www.spiegel.de/auto/aktuell/berlin-erster-geschuetzter-fahrradweg-eroeffnet-a-1237657.html>

Der immerhin im Artikel als "kleines Manko" benannte große Nachteil ist
hier schön aufs Korn genommen:
<Loading Image...>
--
bli
Jörg "Yadgar" Bleimann
2018-11-11 19:42:01 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Chr. Maercker
Forderung nach der Endlösung der Radfahrerfrage
<Autonazi>
Radfahrerknochen knacken so geil beim Totgefahrenwerden unter den
Cayenne-Reifen... dafür stellt man dann auch Von Thronstahl in der
Anlage etwas leiser! *onanier* *spritz* *spritz*
</Autonazi>

Uärgl!

Yadgar
Johann Mayerwieser
2018-11-09 06:50:44 UTC
Permalink
Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß ein Radweg her
müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein Verkehrshindernis
seien.
Dann sind Radwege fehl am Platz, dann gehören Langsamfahrstreifen her.
Oma Hintz und Opa Kunz, die mit ihrem PKWs auch nur mehr mit 30 unterwegs
sind, gehören dann auch auf diesen Streifen.
Martin Gerdes
2018-11-09 16:22:54 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Chr. Maercker
"Zu viel Verkehr auf den Straßen
[...] Auf den straßen ist viel Verkehr und wir Fahrradfahrer sind
einfach im Wege. Vor allem auf den Bundesstraßen wird schnell gefahren
und wir mit unseren 25 km/h stellen dann ein echtes Hindernis dar. Wir
Fahrradfahrer sind einfach viel zu langsam." [...]
| Es handelt sich um eine Reaktion auf die kürzlich von der Polizei
| (Sachsen-Anhalt?) geforderte Warnwestenpflicht. Dazu schreibt der Leser,
| dass er mit vorauseilendem Gehorsam seit zwei Jahren eine trägt.

Der Leserbriefschreiber ist also ein guter Untertan, der sich tief und
willig vor dem Geßlerhut "Blech" beugt. Das sieht die Autolobby
(einschließlich deren Vertreter in Rennleitung und Journaille) natürlich
mit Wohlgefallen.
Post by Thomas Bliesener
Einmal hat auf einer öffentlichen Veranstaltung ein Student einen Radweg
gefordert, um sicher zur Uni radeln zu können. Ich habe daraufhin
geantwortet, daß und warum ein Radweg unter dem Sicherheitsaspekt keine
gute Idee sei. Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß
ein Radweg her müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein
Verkehrshindernis seien.
Untertanengeist in Reinkultur. Typisch deutsch, würde ich mal sagen.
Post by Thomas Bliesener
Ich weiß nicht, ob ihm überhaupt bewußt war, daß er blitzartig seine
Argumentation komplett geändert hat und zum Kern der Sache gekommen ist.
Dieser Radfahrer-Alptraum, das Überrollt-werden-von-Hinten, weil man zu
langsam ist, steht doch hinter diesen ganzen Streifchen-Forderungen
seitens der Radfahrer.
Ich habe seit Jahrzehnten an meinem Fahrrad einen Rückspiegel, in den
ich auch häufig hineinsehe. Insoweit überrascht mich ein Dichtauffahrer
relativ wenig, wenngleich ich dennoch regelmäßig den Lenker verreiße,
wenn er dann plötzlich mit seiner 120-dB-Hupe "warnt".

Gelegentlich muß ich ein anderes Fahrrad benutzen, auf dem mir ein
Rückspiegel nennenswert fehlt. Ich fühle mich ohne Rückspiegel deutlich
unsicher.

Halte mich deswegen für einen Hasenfuß, wenn Du willst, das ist mir
egal. Ich fahre auf eigene Verantwortung Rad, Euer aller Einschätzung
hier hilft mir im Radalltag nicht (behindert mich andrerseits aber auch
nicht).


Wenn jemand einen Radweg will, weil er sich dort sicherer fühlt, dann
soll er ihn haben. Der Schluß des Studenten ist angesichts der Hasenjagd
auf unseren Fahrbahnen naheliegend. Viele Autofahrer bemühen sich ja
auch intensiv darum, Radfahrer zu jagen, um in ihnen das Gefühl zu
erwecken, daß sie besser "von der Straße weg" sind.

Ich könnte mir vorstellen, daß Tempo-30 als generelle Regel in der Stadt
(Die dann aber auch kontrolliert und bei Mißachtung sanktioniert wird!)
mit wenigen Tempo-50-Ausnahmen die Verhältnisse in den Städten
nennenswert verbessern würde.
Post by Thomas Bliesener
Post by Chr. Maercker
Und natürlich: "Meiner Ansicht nach hilft in dem Fall nur ein Radweg.
Wir brauchen einen sicheren Verkehrsraum für langsame Verkehrsteilnehmer."
Ich bin überrascht, daß Du überrascht bist.
Die Radfahrwelt besteht nicht nur aus Maerckers und Lufts.
Thomas Bliesener
2018-11-10 00:22:25 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Thomas Bliesener
Einmal hat auf einer öffentlichen Veranstaltung ein Student einen Radweg
gefordert, um sicher zur Uni radeln zu können. Ich habe daraufhin
geantwortet, daß und warum ein Radweg unter dem Sicherheitsaspekt keine
gute Idee sei. Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß
ein Radweg her müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein
Verkehrshindernis seien.
Untertanengeist in Reinkultur. Typisch deutsch, würde ich mal sagen.
Das war ein mexikanischer Student, aber das ist eigentlich egal. Das ist
alles 1:1 übertragbar.
Post by Martin Gerdes
Gelegentlich muß ich ein anderes Fahrrad benutzen, auf dem mir ein
Rückspiegel nennenswert fehlt. Ich fühle mich ohne Rückspiegel deutlich
unsicher.
Das ist wohl auch eine Gewohnheitssache. Ich fahre ohne Rückspiegel,
vermisse keinen, und Brummbrumm hinter mir macht mich nicht (mehr)
nervös. Eine Ausnahme ist das Flevo, das links und rechts mit Spiegeln
bestückt ist, weil der Schulterblick dort etwas schwierig ist. Die
Spiegel ziehen Aufmerksamtkeit ab, selbst wenn ich nicht die Spur
wechseln oder abbiegen will. Das kann man auch als Nachteil ansehen.
Post by Martin Gerdes
Wenn jemand einen Radweg will, weil er sich dort sicherer fühlt, dann
soll er ihn haben.
Ich habe etwas dagegen, denn 1. werden sie fast immer verbläut und 2.
sorgen sie unabhängig von der Benutzugnspflicht für mehr Aggressivität.
Und 3. frage ich mich, ob es ethisch vertretbar ist, Mitmenschen wider
besseres Wissen zu gefährden.
Post by Martin Gerdes
Ich könnte mir vorstellen, daß Tempo-30 als generelle Regel in der Stadt
(Die dann aber auch kontrolliert und bei Mißachtung sanktioniert wird!)
mit wenigen Tempo-50-Ausnahmen die Verhältnisse in den Städten
nennenswert verbessern würde.
Um Himmels Willen! Das gefährdete Arbeitsplätze in der deutschen
Automobilindustrie!
--
bli
Martin Gerdes
2018-11-11 14:28:50 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Martin Gerdes
Gelegentlich muß ich ein anderes Fahrrad benutzen, auf dem mir ein
Rückspiegel nennenswert fehlt. Ich fühle mich ohne Rückspiegel deutlich
unsicher.
Das ist wohl auch eine Gewohnheitssache. Ich fahre ohne Rückspiegel,
vermisse keinen, und Brummbrumm hinter mir macht mich nicht (mehr)
nervös. Eine Ausnahme ist das Flevo, das links und rechts mit Spiegeln
bestückt ist, weil der Schulterblick dort etwas schwierig ist. Die
Spiegel ziehen Aufmerksamkeit ab, selbst wenn ich nicht die Spur
wechseln oder abbiegen will. Das kann man auch als Nachteil ansehen.
Dafür spart der Spiegel den hl. "Schulterblick", auch geht eine
Blickwendung zum Spiegel schneller als der Schulterblick. Solange man
nach hinten schaut, kann man nicht vorn auf den "Verkehr" achten.
Post by Thomas Bliesener
Post by Martin Gerdes
Wenn jemand einen Radweg will, weil er sich dort sicherer fühlt, dann
soll er ihn haben.
Ich habe etwas dagegen, denn 1. werden sie fast immer verbläut und 2.
sorgen sie unabhängig von der Benutzungspflicht für mehr Aggressivität.
Stimmt beides.

Ich kann nicht meines Bruders Hüter sein. Nach meiner Erfahrung ist der
Großteil der Radfahrer derart konditioniert, daß alles Reden nichts
hilft. Die wollen unbedingt mit ihrem Rad von der "Straße" weg, und alle
Autofahrer tun das Ihrige dazu, durch geeignetes Ausleben ihrer
Aggressivität auf der "Straße" diese Ansicht zu stützen und zu
verfestigen.

Ich allein mache die Welt nicht anders.
Post by Thomas Bliesener
Und 3. frage ich mich, ob es ethisch vertretbar ist, Mitmenschen wider
besseres Wissen zu gefährden.
Seit wann sind Fahrradfahrer "Mitmenschen"?
Post by Thomas Bliesener
Post by Martin Gerdes
Ich könnte mir vorstellen, daß Tempo-30 als generelle Regel in der Stadt
(Die dann aber auch kontrolliert und bei Mißachtung sanktioniert wird!)
mit wenigen Tempo-50-Ausnahmen die Verhältnisse in den Städten
nennenswert verbessern würde.
Um Himmels Willen! Das gefährdete Arbeitsplätze in der deutschen
Automobilindustrie!
Wir leben in interessanten Zeiten. Ich rechne, daß in den nächsten zehn
Jahren einiges auf diesem Sektor passiert, ich ahne allerdings noch
nicht, was das sein wird.

Auf der einen Seite gibt es den Tesla-Hype. Tesla ist ein
Nischenhersteller, der zu sehr hohem Preis (manche sagen: überteuert)
hauptsächlich Protzsportwagen baut, die prima zum Flanieren und Angeben
taugen, aber in ihrer Praxistauglichkeit hinter jeden Opel Corsa
zurückfallen. Wer das Geld aber hat, gibt es aus, irgendwie muß das Geld
ja weg. Ob daraus dann wirklich eine Welle von Elektroautos wird, muß
sich zeigen. Ich erwarte eine Welle von (teuren) Mildhybriden, also im
Grunde herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen mit den üblich starken
Motoren, denen ein elektrischer Hilfsantrieb mit 50 kW erlaubt, bis zu
50 km rein elektrisch zu fahren, und auf der Autobahn das bereits
"sportliche" Fahrverhalten nochmal aufpustet. Vorteil der Geschichte: a)
weiteres Geld wird umgesetzt (momentan gibt es davon ja mehr als genug
in vielen privaten Taschen) b) Die Leute müssen sich nicht umstellen,
der "umweltfreundliche" Neue ist genauso eine Protzkarosse wie der alte.
Ob die Autohersteller damit groß Geld verdienen, glaube ich eher nicht.
Man wird für die zusätzlich nötige Technik nicht den entsprechenden
Preis aufschlagen können, sonst werden die Autos zu teuer.

Zum zweiten ist das "Dieselgate" (und alles, was damit zusammenhängt)
noch längst nicht ausgestanden. Die Leute fühlen sich betrogen (wobei
man unterschiedlicher Meinung darüber sein kann, ob sie es wirklich
sind). Auf jeden Fall schlägt das allen deutschen Autoherstellern
ordentlich aufs Geschäft, egal ob "die Industrie" letztlich zahlen muß
oder nicht. Auch hier ist keinerlei Trend zu wieder kleineren und
weniger Fahrzeugen zu erkennen, sondern der Bürger pocht auf sein
vermeintliches Menschenrecht, sich ein immer größeres, komfortableres
Auto vor die eigene Haustür zu stellen.

Von der vielbeschworeneen "Verkehrswende" ist nichts zu sehen, noch
nicht einmal in Konzepten, geschweige denn in der Realisation.

Möglicherweise dazu im Widerspruch steht der stetig steigende Zuspruch,
den die Grünen zu verzeichnen haben. Der letzte Sommer war zu heiß und
zu trocken, noch immer, jetzt im Herbst, regnet es zu wenig. Ich halte
das zwar für "Wetter" (also für eine singuläre Erscheinung) und nicht
für "Klima" (also eine ständige Veränderung in diesem Ausmaß), dennoch
paßt der vergangene Sommer in die langfristige Tendenz zur Erderwärmung.
Der Deutsche Autofahrer führt sich zwar noch nicht vor Augen, daß auch
sein Verbrauchsverhalten zum CO2-Ausstoß beiträgt ("Irgendwie muß ich ja
schließlich zur Arbeit kommen! Man kann mir doch nicht zumuten, mit Bus
und Bahn zu fahren, und für Fahrräder gibts ja längst noch nicht
genügend Rad-weg!-e."), dennoch traten die Grünen früher mal für eine
Reduktion des "Verkehrs" ein -- und das greift in die Menschenrechte des
Deutschen Autofahrers ein.

Wo all das hinführt, ahne ich nicht. Aber es bleibt spannend.
Ralph Aichinger
2018-11-11 14:54:11 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Wir leben in interessanten Zeiten. Ich rechne, daß in den nächsten zehn
Jahren einiges auf diesem Sektor passiert, ich ahne allerdings noch
nicht, was das sein wird.
Das sehe ich auch exakt so.
Post by Martin Gerdes
Auf der einen Seite gibt es den Tesla-Hype. Tesla ist ein
Nischenhersteller, der zu sehr hohem Preis (manche sagen: überteuert)
hauptsächlich Protzsportwagen baut, die prima zum Flanieren und Angeben
taugen, aber in ihrer Praxistauglichkeit hinter jeden Opel Corsa
zurückfallen.
Andererseits ist bei vielen Autos genau dies der Hauptzweck.
Tesla tut der deutschen Autoindustrie auch deswegen weh, weil
dem so ist.
Post by Martin Gerdes
Zum zweiten ist das "Dieselgate" (und alles, was damit zusammenhängt)
noch längst nicht ausgestanden. Die Leute fühlen sich betrogen (wobei
man unterschiedlicher Meinung darüber sein kann, ob sie es wirklich
sind). Auf jeden Fall schlägt das allen deutschen Autoherstellern
ordentlich aufs Geschäft, egal ob "die Industrie" letztlich zahlen muß
oder nicht. Auch hier ist keinerlei Trend zu wieder kleineren und
weniger Fahrzeugen zu erkennen, sondern der Bürger pocht auf sein
vermeintliches Menschenrecht, sich ein immer größeres, komfortableres
Auto vor die eigene Haustür zu stellen.
Wenn gerade VW das SUV als Wachstumsmarkt sieht, dann hat das schon
fast was komisches.
Post by Martin Gerdes
Von der vielbeschworeneen "Verkehrswende" ist nichts zu sehen, noch
nicht einmal in Konzepten, geschweige denn in der Realisation.
ACK! Man sagt, daß man in die eine Richtung will, steuert aber in
die andere.
Post by Martin Gerdes
Möglicherweise dazu im Widerspruch steht der stetig steigende Zuspruch,
den die Grünen zu verzeichnen haben. Der letzte Sommer war zu heiß und
zu trocken, noch immer, jetzt im Herbst, regnet es zu wenig. Ich halte
das zwar für "Wetter" (also für eine singuläre Erscheinung) und nicht
für "Klima" (also eine ständige Veränderung in diesem Ausmaß), dennoch
paßt der vergangene Sommer in die langfristige Tendenz zur Erderwärmung.
Der Deutsche Autofahrer führt sich zwar noch nicht vor Augen, daß auch
sein Verbrauchsverhalten zum CO2-Ausstoß beiträgt ("Irgendwie muß ich ja
schließlich zur Arbeit kommen! Man kann mir doch nicht zumuten, mit Bus
Und man kann den Autofahrern auch kein kleineres Auto zumuten, weil sie
ja den "Wocheneinkauf", die Waschmaschine und "die Kinder" reinbringen
müssen, am besten alles gleichzeitig.
Post by Martin Gerdes
Wo all das hinführt, ahne ich nicht. Aber es bleibt spannend.
Da geht es dir wir mir. Es baut sich eine gewaltige Dissonanz aus
dem was wir wissen daß gemacht werden müßte und dem was gemacht
wird auf. Kann sein, daß uns das alles um die Ohren fliegt, kann
sein, daß sich das alles in Wohlgefallen auflöst, wenn wir draufkommen,
daß das Dritt-SUV doch nicht notwendig ist, und auch ein bißchen
weniger oder langsameres Rumgefahre reicht um unser Leben abzuwickeln.
Und eventuell sogar bequemer.

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
Markus Luft
2018-11-12 02:12:56 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Und man kann den Autofahrern auch kein kleineres Auto zumuten, weil sie
ja den "Wocheneinkauf", die Waschmaschine und "die Kinder" reinbringen
müssen, am besten alles gleichzeitig.
Da ist praktische Phantasie gefragt, man stopft einfach den
Wochenendeinkauf zusammen mit den Kindern in die Waschmaschine und
schon paßt das auf einen Fahrradanhänger.
Martin Gerdes
2018-11-12 16:29:58 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Wir leben in interessanten Zeiten. Ich rechne, daß in den
nächsten zehn Jahren einiges auf diesem Sektor passiert,
ich ahne allerdings noch nicht, was das sein wird.
Das sehe ich auch exakt so.
Post by Martin Gerdes
Auf der einen Seite gibt es den Tesla-Hype. Tesla ist ein
Nischenhersteller, der zu sehr hohem Preis (manche sagen: überteuert)
hauptsächlich Protzsportwagen baut, die prima zum Flanieren und Angeben
taugen, aber in ihrer Praxistauglichkeit hinter jeden Opel Corsa
zurückfallen.
Andererseits ist bei vielen Autos genau dies der Hauptzweck.
Das Protzen?
Post by Ralph Aichinger
Tesla tut der deutschen Autoindustrie auch deswegen weh, weil
dem so ist.
Ist das nicht verblüffend? Bei Verbrennern legen die Protzer wert auf
ein möglichst lautes Auspuffgeräusch - die Teslas hingegen sind vom
Motorengeräusch her fast lautlos.
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Zum zweiten ist das "Dieselgate" (und alles, was damit zusammenhängt)
noch längst nicht ausgestanden. Die Leute fühlen sich betrogen (wobei
man unterschiedlicher Meinung darüber sein kann, ob sie es wirklich
sind). Auf jeden Fall schlägt das allen deutschen Autoherstellern
ordentlich aufs Geschäft, egal ob "die Industrie" letztlich zahlen muß
oder nicht. Auch hier ist keinerlei Trend zu wieder kleineren und
weniger Fahrzeugen zu erkennen, sondern der Bürger pocht auf sein
vermeintliches Menschenrecht, sich ein immer größeres, komfortableres
Auto vor die eigene Haustür zu stellen.
Wenn gerade VW das SUV als Wachstumsmarkt sieht, dann hat das schon
fast was Komisches.
Nicht ganz. SUVs gibt es unterschiedliche. Da gibts die, die wirklich
aussehen wie Geländewagen (braucht man ja angesichts des Straßenzustands
in den deutschen Innenstädten), andere sind einfach nur hochbeinig und
somit für die steiferen Glieder der etwas betagteren Autofahrer bequemer
zu nutzen.

Früher hießen solche höheren Autos "Van", heute heißen sie "SUV".
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Von der vielbeschworeneen "Verkehrswende" ist nichts zu sehen, noch
nicht einmal in Konzepten, geschweige denn in der Realisation.
ACK! Man sagt, daß man in die eine Richtung will, steuert aber in
die andere.
Na ja, eine echte Verkehrswende schränkt Autofahrer ein, greift in deren
"Besitzstände" ein (in Anführungszeichen deswegen, weil viele
Autofahrerrechte lediglich Gewohnheitsrechte sind, die sie im
Zweifelsfall nicht juristisch geltend machen könnten). Niemand will
"künstliche" Einschränkungen hinnehmen, etwa eine "künstliche"
Verknappung von Parkflächen. Andererseits wird geklagt über "natürliche"
Einschränkungen, also solche die rein durch die Vielzahl der Blechkisten
entstehen.
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Möglicherweise dazu im Widerspruch steht der stetig steigende Zuspruch,
den die Grünen zu verzeichnen haben. ...
Der Deutsche Autofahrer führt sich zwar noch nicht vor Augen, daß auch
sein Verbrauchsverhalten zum CO2-Ausstoß beiträgt ("Irgendwie muß ich ja
schließlich zur Arbeit kommen! Man kann mir doch nicht zumuten, mit Bus
und Bahn zu fahren.
Und man kann den Autofahrern auch kein kleineres Auto zumuten, weil sie
ja den "Wocheneinkauf", die Waschmaschine und "die Kinder" reinbringen
müssen, am besten alles gleichzeitig.
Klar. Wer immer mit dem Möbelwagen herumfährt, kann spontan nach der
Arbeit zu Ikea fahren und sich dort eine neue Einrichtung kaufen.

Als Fahrradfahrer kann ich das nicht, wenn ich etwas kaufen will, muß
ich mir überlegen, wie ich das nachhause bringe. Hat aber neulich mit
dem 80-cm-Fernseher dennoch geklappt (auf dem Fahrrad) und mit der
120-cm-Leuchtstoffröhre auch (auch mit dem Fahrrad, steht jetzt in der
Ecke, der Starter war kaputt, die alte Röhre tut es noch).
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Wo all das hinführt, ahne ich nicht. Aber es bleibt spannend.
Da geht es dir wir mir. Es baut sich eine gewaltige Dissonanz aus
dem, [von dem] wir wissen, daß [es] gemacht werden müßte, und dem,
was gemacht wird, auf.
Die Menschen sind ein zählebiges Ungeziefer. Wenn etwas dann wirklich
notwendig ist, wird es endlich auch gemacht.

Wir in Europa haben immerhin die Vermehrungsrate im Griff. Das ist
anderswo auf der Welt noch nicht so. Gerade werden größere Mengen
Menschen importiert, die das auch noch nicht wissen (oder dem Rat des
Sultans folgend absichtlich gegen die Vernunft handeln).

Es bleibt jedenfalls spannend.
Ralph Aichinger
2018-11-12 17:34:42 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Andererseits ist bei vielen Autos genau dies der Hauptzweck.
Das Protzen?
Ja, Protzen, Status demonstrieren, repräsentativ auftreten, ... nenne es wie
du willst ;)
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Tesla tut der deutschen Autoindustrie auch deswegen weh, weil
dem so ist.
Ist das nicht verblüffend? Bei Verbrennern legen die Protzer wert auf
ein möglichst lautes Auspuffgeräusch - die Teslas hingegen sind vom
Motorengeräusch her fast lautlos.
Klar. Weil man damit zeigen kann, daß man elektrisch fährt (und ein
teures/besonderes Auto hat.
Post by Martin Gerdes
Nicht ganz. SUVs gibt es unterschiedliche. Da gibts die, die wirklich
aussehen wie Geländewagen (braucht man ja angesichts des Straßenzustands
in den deutschen Innenstädten), andere sind einfach nur hochbeinig und
somit für die steiferen Glieder der etwas betagteren Autofahrer bequemer
zu nutzen.
Früher hießen solche höheren Autos "Van", heute heißen sie "SUV".
Aber tendentiell sind sie fast alle größer/höher/schwerer als das
was sie ersetzt haben. Jedenfalls werden die Autos immer größer
und schwerer, und niemand sieht scheinbar ein Problem darin.

Es wird übers Elektroauto geredet, darüber ob nicht auch ein
Kleinwagen reichen würde, darüber wird nie geredet.

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
Jörg "Yadgar" Bleimann
2018-11-14 07:19:28 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Ralph Aichinger
Aber tendentiell sind sie fast alle größer/höher/schwerer als das
was sie ersetzt haben. Jedenfalls werden die Autos immer größer
und schwerer, und niemand sieht scheinbar ein Problem darin.
Breite fette Autoschiffe für breite fette Wohlstandsbürger... der
heutzutage typische 120-Kilo-Mann (nein, nix Glashaus und Steine, ich
habe nicht einmal einen Führerschein!) würde doch gar nicht in eine
Ente, geschweige denn ein Goggomobil passen...
Post by Ralph Aichinger
Es wird übers Elektroauto geredet, darüber ob nicht auch ein
Kleinwagen reichen würde, darüber wird nie geredet.
Elektroautos sind schön teuer - mit Downsizing und Verzicht dagegen
lässt sich nicht das große Geld machen, daher wird man solche Ideen in
den Internet-Leitmedien allenfalls als Clickbait für Scheißestürme
finden... wobei ich mich allerdings mittlerweile frage, ob es in
Internet-Leitmedien eigentlich überhaupt Artikel gibt, die nicht in
erster Linie Clickbait sind!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Chr. Maercker
2018-11-20 13:03:33 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Auf der einen Seite gibt es den Tesla-Hype. Tesla ist ein
Nischenhersteller, der zu sehr hohem Preis (manche sagen: überteuert)
hauptsächlich Protzsportwagen baut, die prima zum Flanieren und Angeben
taugen, aber in ihrer Praxistauglichkeit hinter jeden Opel Corsa
zurückfallen.
Wenn Tesla wirklich in die Massenproduktion einsteigen will, werden sie
wohl oder übel was Opel Corsa-ähnliches auf den Markt bringen müssen.
Gutes Beispiel übrigens, schon die Opel Kadetts habe ich als sehr
praktisch in Erinnerung. Im Vergleich mit Golf (Zweitürer) u.ä. Modellen
hatte der Kadett Ende 1980er den geringsten Spritverbrauch und zugleich
den größten Innenraum.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Andererseits ist bei vielen Autos genau dies der Hauptzweck.
Das Protzen?
War jahrzehntelang so, nimmt aber evtl. momentan etwas ab.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Tesla tut der deutschen Autoindustrie auch deswegen weh, weil
dem so ist.
Ist das nicht verblüffend? Bei Verbrennern legen die Protzer wert auf
ein möglichst lautes Auspuffgeräusch - die Teslas hingegen sind vom
Motorengeräusch her fast lautlos.
Was Exotisches halt. Und schön teuer.
Post by Martin Gerdes
Nicht ganz. SUVs gibt es unterschiedliche. Da gibts die, die wirklich
aussehen wie Geländewagen (braucht man ja angesichts des Straßenzustands
in den deutschen Innenstädten), andere sind einfach nur hochbeinig und
somit für die steiferen Glieder der etwas betagteren Autofahrer bequemer
zu nutzen.
Also meine damals über 80jährige Großtante fuhr besagten Opel Kadett und
hat nie geklagt. Kadett ist schließlich kein Manta ...
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Von der vielbeschworeneen "Verkehrswende" ist nichts zu sehen, noch
nicht einmal in Konzepten, geschweige denn in der Realisation.
ACK! Man sagt, daß man in die eine Richtung will, steuert aber in
die andere.
Die Energiewende ist da weiter gekommen - und wird heftigst kritisiert.
Post by Martin Gerdes
Na ja, eine echte Verkehrswende schränkt Autofahrer ein, greift in deren
"Besitzstände" ein (in Anführungszeichen deswegen, weil viele
Autofahrerrechte lediglich Gewohnheitsrechte sind, die sie im
Zweifelsfall nicht juristisch geltend machen könnten). Niemand will
"künstliche" Einschränkungen hinnehmen, etwa eine "künstliche"
Verknappung von Parkflächen.
Einfach keine neuen Verkehrsflächen zu bauen würde ich nicht "künstliche
Verknattpung" nennen wollen. ;-)
Post by Martin Gerdes
Andererseits wird geklagt über "natürliche"
Einschränkungen, also solche die rein durch die Vielzahl der Blechkisten
entstehen.
Dazu höre ich viel öfter Worte wie "Sachzwänge".
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Möglicherweise dazu im Widerspruch steht der stetig steigende Zuspruch,
den die Grünen zu verzeichnen haben. ...
Der Deutsche Autofahrer führt sich zwar noch nicht vor Augen, daß auch
sein Verbrauchsverhalten zum CO2-Ausstoß beiträgt ("Irgendwie muß ich ja
schließlich zur Arbeit kommen! Man kann mir doch nicht zumuten, mit Bus
und Bahn zu fahren.
Sollte sich eines Tages ergeben, dass menschengemachtes CO2 doch nicht
die eigentliche Ursache der Erderwärmung ist, wird das sowieso nochmal
spannend.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Und man kann den Autofahrern auch kein kleineres Auto zumuten, weil sie
ja den "Wocheneinkauf", die Waschmaschine und "die Kinder" reinbringen
müssen, am besten alles gleichzeitig.
Klar. Wer immer mit dem Möbelwagen herumfährt, kann spontan nach der
Arbeit zu Ikea fahren und sich dort eine neue Einrichtung kaufen.
Als Fahrradfahrer kann ich das nicht, wenn ich etwas kaufen will, muß
ich mir überlegen, wie ich das nachhause bringe.
Wahrscheinlich haben Händler, die kurz nach der Einführung von
Fußgängerzonen ihren Ruin in greifbarer Nähe sahen, auch so gedacht.
Post by Martin Gerdes
Hat aber neulich mit
dem 80-cm-Fernseher dennoch geklappt (auf dem Fahrrad) und mit der
120-cm-Leuchtstoffröhre auch (auch mit dem Fahrrad, steht jetzt in der
Ecke, der Starter war kaputt, die alte Röhre tut es noch).
Manchmal bin ich froh, dass die Rennleitung bei der Beladung meines
Fahrrades nicht so genau hinschaut, vor allem beim Hänger. ;-)
Post by Martin Gerdes
Die Menschen sind ein zählebiges Ungeziefer. Wenn etwas dann wirklich
notwendig ist, wird es endlich auch gemacht.
Andererseits ist Homo sapiens eine Krankheit, von der Planeten
bekanntlich nur kurze Zeit befallen werden. :->
Post by Martin Gerdes
Wir in Europa haben immerhin die Vermehrungsrate im Griff.
Sehr zum Ärger gewisser Kreise, die bis heute nicht kapiert haben, wie
wichtig das ist.
Post by Martin Gerdes
anderswo auf der Welt noch nicht so. Gerade werden größere Mengen
Menschen importiert, die das auch noch nicht wissen (oder dem Rat des
Sultans folgend absichtlich gegen die Vernunft handeln).
Für eine Übergangszeit fände ich das sogar OK.
Vermehrungsraten sind umgekehrt proportional zum Bildungsgrad und vom
Vorhandensein von Kranken- und Rentenversicherungen. Es gibt also
durchaus humane Mittel, um Geburtenraten zu senken.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Chr. Maercker
2018-11-21 12:24:03 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Auf der einen Seite gibt es den Tesla-Hype. Tesla ist ein
Nischenhersteller, der zu sehr hohem Preis (manche sagen: überteuert)
hauptsächlich Protzsportwagen baut, die prima zum Flanieren und Angeben
taugen, aber in ihrer Praxistauglichkeit hinter jeden Opel Corsa
zurückfallen.
Wenn Tesla wirklich in die Massenproduktion einsteigen will, werden sie
wohl oder übel was Opel Corsa-ähnliches auf den Markt bringen müssen.
Gutes Beispiel übrigens, schon die Opel Kadetts habe ich als sehr
praktisch in Erinnerung. Im Vergleich mit Golf (Zweitürer) u.ä. Modellen
hatte der Kadett Ende 1980er den geringsten Spritverbrauch und zugleich
den größten Innenraum.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Andererseits ist bei vielen Autos genau dies der Hauptzweck.
Das Protzen?
War jahrzehntelang so, nimmt aber evtl. momentan etwas ab.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Tesla tut der deutschen Autoindustrie auch deswegen weh, weil
dem so ist.
Ist das nicht verblüffend? Bei Verbrennern legen die Protzer wert auf
ein möglichst lautes Auspuffgeräusch - die Teslas hingegen sind vom
Motorengeräusch her fast lautlos.
Was Exotisches halt. Und schön teuer.
Post by Martin Gerdes
Nicht ganz. SUVs gibt es unterschiedliche. Da gibts die, die wirklich
aussehen wie Geländewagen (braucht man ja angesichts des Straßenzustands
in den deutschen Innenstädten), andere sind einfach nur hochbeinig und
somit für die steiferen Glieder der etwas betagteren Autofahrer bequemer
zu nutzen.
Also meine damals über 80jährige Großtante fuhr besagten Opel Kadett und
hat nie geklagt. Kadett ist schließlich kein Manta ...
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Von der vielbeschworeneen "Verkehrswende" ist nichts zu sehen, noch
nicht einmal in Konzepten, geschweige denn in der Realisation.
ACK! Man sagt, daß man in die eine Richtung will, steuert aber in
die andere.
Die Energiewende ist da weiter gekommen - und wird heftigst kritisiert.
Post by Martin Gerdes
Na ja, eine echte Verkehrswende schränkt Autofahrer ein, greift in deren
"Besitzstände" ein (in Anführungszeichen deswegen, weil viele
Autofahrerrechte lediglich Gewohnheitsrechte sind, die sie im
Zweifelsfall nicht juristisch geltend machen könnten). Niemand will
"künstliche" Einschränkungen hinnehmen, etwa eine "künstliche"
Verknappung von Parkflächen.
Einfach keine neuen Verkehrsflächen zu bauen würde ich nicht "künstliche
Verknappung" nennen wollen. ;-)
Post by Martin Gerdes
Andererseits wird geklagt über "natürliche"
Einschränkungen, also solche die rein durch die Vielzahl der Blechkisten
entstehen.
Dazu höre ich viel öfter Worte wie "Sachzwänge".
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Post by Martin Gerdes
Möglicherweise dazu im Widerspruch steht der stetig steigende Zuspruch,
den die Grünen zu verzeichnen haben. ...
Der Deutsche Autofahrer führt sich zwar noch nicht vor Augen, daß auch
sein Verbrauchsverhalten zum CO2-Ausstoß beiträgt ("Irgendwie muß ich ja
schließlich zur Arbeit kommen! Man kann mir doch nicht zumuten, mit Bus
und Bahn zu fahren.
Sollte sich eines Tages ergeben, dass menschengemachtes CO2 doch nicht
die eigentliche Ursache der Erderwärmung ist, wird das sowieso nochmal
spannend.
Post by Martin Gerdes
Post by Ralph Aichinger
Und man kann den Autofahrern auch kein kleineres Auto zumuten, weil sie
ja den "Wocheneinkauf", die Waschmaschine und "die Kinder" reinbringen
müssen, am besten alles gleichzeitig.
Klar. Wer immer mit dem Möbelwagen herumfährt, kann spontan nach der
Arbeit zu Ikea fahren und sich dort eine neue Einrichtung kaufen.
Als Fahrradfahrer kann ich das nicht, wenn ich etwas kaufen will, muß
ich mir überlegen, wie ich das nachhause bringe.
Wahrscheinlich haben Händler, die kurz nach der Einführung von
Fußgängerzonen ihren baldigsten Ruin befürchteten, auch so gedacht.
Post by Martin Gerdes
Hat aber neulich mit
dem 80-cm-Fernseher dennoch geklappt (auf dem Fahrrad) und mit der
120-cm-Leuchtstoffröhre auch (auch mit dem Fahrrad, steht jetzt in der
Ecke, der Starter war kaputt, die alte Röhre tut es noch).
Manchmal bin ich froh, dass die Rennleitung bei der Beladung meines
Fahrrades nicht so genau hinschaut, vor allem beim Hänger. ;-)
Post by Martin Gerdes
Die Menschen sind ein zählebiges Ungeziefer. Wenn etwas dann wirklich
notwendig ist, wird es endlich auch gemacht.
Andererseits ist Homo sapiens eine Krankheit, von der Planeten
bekanntlich nur kurze Zeit befallen werden. :->
Post by Martin Gerdes
Wir in Europa haben immerhin die Vermehrungsrate im Griff.
Sehr zum Ärger gewisser Kreise, die bis heute nicht kapiert haben, wie
wichtig das ist.
Post by Martin Gerdes
anderswo auf der Welt noch nicht so. Gerade werden größere Mengen
Menschen importiert, die das auch noch nicht wissen (oder dem Rat des
Sultans folgend absichtlich gegen die Vernunft handeln).
Für eine Übergangszeit fände ich das sogar OK.
Vermehrungsraten sind umgekehrt proportional zum Bildungsgrad und vom
Vorhandensein von Kranken- und Rentenversicherungen. Es gibt also
durchaus humane Mittel, um Geburtenraten innerhalb von wenigen
Jahrzehnten zu senken.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Jörg "Yadgar" Bleimann
2018-11-11 19:37:48 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Thomas Bliesener
Einmal hat auf einer öffentlichen Veranstaltung ein Student einen Radweg
gefordert, um sicher zur Uni radeln zu können. Ich habe daraufhin
geantwortet, daß und warum ein Radweg unter dem Sicherheitsaspekt keine
gute Idee sei. Er hat dem nicht widersprochen, aber meinte nun, daß
ein Radweg her müsse, weil die Radfahrer für die Autofahrer ein
Verkehrshindernis seien.
...das kann man eigentlich nur mit einem AfD wählenden Arbeitslosen
vergleichen, der das Marktfundamentalisten-Gesülze von "Wohlstandsmüll"
und den ach so ausgebeuteten "Leistungsträgern" soweit verinnerlicht
hat, dass er am liebsten die Zeitmaschine nach Hadamar besteigen würde,
um seinem vermeintlich wohlverdienten Gaskammertod zugeführt zu werden...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
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