Post by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaPost by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaJa eben, dann hat der Helm nicht genutzt. Die Helmverkäufer behaupten
doch aber, daß 30, 60 oder 80 Prozent (je nach der Folklore des
Auftraggebers) der getöteten Radfahrer noch leben könnten, wenn sie
einen Helm getragen hätten. Wenn ich diese Zahlen in die Rechnung
einsetze, dann müßte die Zahl der Kopfverletzungen (AUCH der
tödlichen!) auf 56, 32 oder 16 Prozent gesunken sein.
Kein normal denkender Helmverkäufer würde behaupten ein Helm schütze vor
Nasenbeinbrüchen.
Sach mal, kannst Du nicht lesen?
Doch! Du schriebst doch *Helmverkäufer*
Na gut, ein Punkt für Dich (Du mußt ja auch mal einen haben), aber mit
'Helmverkäufer' waren hier nicht die Händler gemeint, sondern die
Lieferanten. Also Helmfabrikanten, und jene, die den Rohstoff für die Helme
liefern. Daß man das aber mißversteht, ist natürlich möglich, also stelle
ich hiermit sachlich richtig fest: Du kannst lesen.
Post by Sebastian HeitmannWer verkauft mir denn einen Helm?
Nicht _Dir_ (oder mir), sondern ganz allgemein, wer _will_ Helme verkaufen?
Siehst du, genau da haben wir uns mißverstanden.
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaEs gibt ungefähr drei 'typische' Zahlen, die in allen sogenannten
"Studien" immer wieder auftauchen: 30, 60 und 80 Prozent.
Das sind auch nicht die Zahlen von Deinen Fahrradhänder, sondern aus
Studien, die jeweisl von der Kunststoffindustrie und/oder einem
Helmproduzenten erstellt, oder in Auftrag gegeben und bezahlt wurde. Und
es geht dabei weder um Nasenbrüche, noch um Fußpilz oder Syphilis, sondern
um Kopfverletzungen mit lethalem Ausgang.
Ich glaube fast, für Dich muß ich auch noch ein Texttemplate erstellen,
denn Deine Merkbefreiung wird nur noch von einem hydranten überboten.
Nachdem wir festgestellt haben, daß Du doch lesen kannst, streiche bitte
den letzten Absatz, der ist jetzt obsolet. Ich habe seit ziemlich genau
_dieser_ Message ohnehin den Verdacht, daß ca. 50% unserer Kontroverse auf
Mißverständnissen beruht. In einigen Deiner Statements erkenne ich sogar
Post by Sebastian HeitmannWenn Du mir darin erklären kannst was ein SHT mit einem Helm zu tun haben
soll,
Eben! Mindestens an dieser Stelle stimmt doch irgend etwas nicht! Das habe
ich nämlich nie behauptet, ich weiß gar nicht, wo Du das her hast!? Ganz im
Gegenteil habe ich nämlich vor ein oder zwei Stunden noch geschrieben,
"...und ein SHT kann man sich sicherlich auch mit einem Helm zuziehen",
oder so ähnlich.
Aber die Helm-Mafia behauptet das! Und wenn ich das SHT im Kontext mit
Velohelmen brachte, dann war das keine Behauptung, sondern eine Kritik.
Wenn Du also der Meinung bist, daß der Helm nix mit dem SHT zu tun hat,
dann haben wir gar keine Kontroverse, sondern ganz im Gegenteil, dann tuten
wir doch just in dieselbe Tröte!
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaGravierende und/oder lethale, nehme ich mal an. Eine Hautabschürfung oer
eine Beule ist zwar auch eine Kopfverletzung, aber die ist weder lethal,
noch gravierend. Ich würde mit so einer Lapalie nicht einmal zum Arzt
gehen. da kommt einfach ein Pflaster drauf, und gut ist.
Dann frag ich mich warum die Nichtwirkung des Helms anhand des Verhältnisses
zwischen Kopfverletzungen und Nichtkopfverletzungen bestimmt werden kann?
Denn genau das ist ja auch Bestandteil der von Dir zitierten Zahlen.
Nee! Die Aussage, auf die ich meine Meinung stütze, lautet:
* Es hat keine signifikanten Unterschiede bei den
Kopfverletzungen gegenem zwischen jene Radfahrer
die einen Helm trugen, und jene, die keinen Helm
trugen, und
* Der Anteil der Helmträger unter den Kopfverletzten
ist identisch mit dem Anteil der Helmträger unter
den Radfahrern insgesamt.
Nach allen Gesetzen der Logik bedeutet dies, daß der Velohelm keine
sigifikant nachweisbare Schutzwirkung hat. Hierfür gibt es zwei mögliche
Erklärungen:
* entweder der Velohelm ist reiner Mummenschanz
ohne jeden Effekt, oder
* Vor- und Nachteile addieren sich zu Null.
Der einzige tatsächlich nachweisbare Effekt der Zwangshelmverordnung war
eine dramatische Abnahme der Menge der Radfahrer, und weil die sich nicht
einfach in Wohlgefallen aufläsen können, also eine Zunahme des
motorisierten Verkehrs, mit der notwendigen Folge, daß es auf den Straßen
nicht sicherer, sondern gefährlicher geworden ist.
Post by Sebastian HeitmannIst ein SHT Deiner Meinung nach eine "lethale" Verletzung?
Kann wohl, ist aber _nicht_ typisch. Das Hirn ist ja auch noch von einer
Flüssigkeit umgeben, und die dämpft ordentlich was ab.
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaPost by Sebastian HeitmannNasenbein- und Jochbeinbrüche ganz sicher nicht. Gleiches gilt für
ausgeschlagene Kauleisten etc.
Das sind dann gravierende, nicht aber lethale Kopfverletzungen. und es sind
a) geradezu archaetypische Radfahrer-Verletzungen, und es sind
b) Verletzungen, bei denen es piepegal ist, ob man einen Hut
auf hatte, oder nicht.
Also warum werden die dann hier sooft zitiert?
Insbesondere wenn ein "Neuer" kommt und nen Helmthread startet?
_DAS_, lieber Sebastian, hat etwas mit Psychologie zu tun! Vergiß bitte
eines nicht, wir haben es hier mit Menschen zu tun, und da ist _IMMER_ auch
die Psychologie im Spiele.
Um das zu erklären, muß ich etwas weiter ausholen.
Zunächst einmal ist es _wirklich_ egal, ob jemand eine Kappe auf dem Kopf
hat, oder nicht. Doch leider können wir das Problem so locker denn noch
nicht angehen, denn wir haben unseren 'allfürsorglichen Vater Staat' im
Verdacht, daß er uns den Velohelm zwangsweise verordnen will. Wir wissen
aus den vielfach zitierten Erfahrungen in Australein und Neu-Seeland, daß
das fatale Folgen für den Radverkehr im Ganzen haben wird, und wir
fürchten, JA, WIR FÜRCHTEN, daß es hier genau so geschehen wird. Wenn Dir
also die vielen Heml-Diskussionen bisweilen ein wenig paranoid vorkommen
sollten, dann findest Du hier den Grund.
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika CieslaNach der Propaganda der Kunststoffindustrie und/oder der Helmproduzenten,
die Schutzquoten von bis zu 80% versprechen,
Wogegen?
Ja, das frag ich mich auch! Von mir stammen diese Zahlen nicht! Ich zitiere
sie nur, und wundere mich.
Post by Sebastian HeitmannKann es sein, dass hier die Definitionen schlicht unterschiedlich sind?
Ich kenne die Definitionen nicht, ich weiß nur, wer solche Zahlen in die
Welt setzt. Es sind jene, die sich von einem Helmobligatorium einen Reibach
versprechen. Unabhängige Studien sind selten, und werden nicht so oft
publiziert; dafür ist kein Geld da. Das Geld hat die Industire, und es galt
schon immer die Regel, daß der, der bezahlt, auch bestimmt, welche Musik
gespielt wird. :-(
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika Cieslamüßte ich gnadenlos auch die Bagatell-Verletzungen dazu rechnen,
Wie kommst Du darauf?
Gegenfrage, wie kommen 'DIE'™ auf 60 oder 80 Prozent?
Post by Sebastian HeitmannPost by Erika Ciesladenn wenn ich tatsächlich 80% retten will, ja dann muß ich diese 80% doch
erst mal haben!
Okay, Prozentrechnung ist offensichtlich nicht Deine Stärke.
Dieser einwand ist unsachlich!
Schau Dir doch selbst mal an, wie zum Beispiel in der Presse insistiert
wird. Da hat jemand einen kleinen Ratsch an der Birne, stirbt aber, weil er
wegen einer aufgerissenen Halschlagader verblutet. Kommentar: Mit Helm wäre
das nicht passiert. Ja mein lieber Sebastien, wenn man _SO_ rechnet, dann
hat man wirklich keine Mühe, auf 80 Prozent zu kommen. Und genau in
_diesem_ Kontext sage ich, die haben die 80 Prozent gar nicht, die sie
retten wollen.
Glückauf!
Erika Ciesla, (Mannheim/Germany)
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FARräder sind FAHRzeuge, und keine Inline-Rollstühle!
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