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Martin Wohlauer
2016-09-13 12:30:18 UTC
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Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.

Grüßle,

Martin.
Bernd Lauert
2016-09-13 13:46:37 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt,
Vor allem Autofahrer freut das. ;-)
Martin Wohlauer
2016-09-13 13:55:46 UTC
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Post by Bernd Lauert
Post by Martin Wohlauer
Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt,
Vor allem Autofahrer freut das. ;-)
Ja, sagt man hier immer. Aber eine Primärquelle, die man den ganzen
Freunden der Radverkehrsförderung mal unter die Nase reiben könnte, das
wäre mir recht.

Grüßle,

Martin.
Susanne Jäger
2016-09-13 14:16:09 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.

Gruß
Susanne
Markus Luft
2016-09-13 17:33:09 UTC
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Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß

's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11

Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
lassen:
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?

Ich würde sagen, die Niederländer fahren zwar deutlich häufiger Rad als
die Moffen, fahren aber auch etwas mehr Auto, sind lauffaul und haben
entweder einen beschissenen ÖPNV oder mögen den nicht.
Michael Heydenbluth
2016-09-13 17:51:41 UTC
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Post by Markus Luft
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Man muß genau hinsehen, aber dann sieht man ein zartes

"DU NICH'!"

:-)
Markus Luft
2016-09-13 18:50:35 UTC
Permalink
Post by Michael Heydenbluth
Post by Markus Luft
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Man muß genau hinsehen, aber dann sieht man ein zartes
"DU NICH'!"
:-)
Frechheit, der meint den Besitzer auch!
Jetzt darf neben dem Besitzer auch Niemand zugreifen. ;-)
Joerg
2016-09-13 18:18:38 UTC
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Post by Markus Luft
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß
's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11
Grossraum Maastricht und Enschede kann ich von anno dunnemal
bestaetigen. Ich bin dort Anfang der 80er viel gefahren, da in NL
wohnend. Es scheint sich erfreulicherweise nicht viel negatives beim
Fahrradanteil getan zu haben.
Post by Markus Luft
Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Das hier :-)

"You don't have permission to access /temp/D_100-250k.pdf on this server".
Post by Markus Luft
Ich würde sagen, die Niederländer fahren zwar deutlich häufiger Rad als
die Moffen, fahren aber auch etwas mehr Auto, sind lauffaul und haben
entweder einen beschissenen ÖPNV oder mögen den nicht.
Busse fuhren damals dort weniger als in Deutschland und sie enthielten
nicht viele Passagiere. Niederlander fahren aber viel mit dem Zug.
Vielleicht liegt es daran, dass man (zumindest zu meiner Zeit dort) im
Bus kein Fahrrad mitnehmen konnte.

Als ich nach Umzug in die USA hiesige Busse sah, konnte ich es kaum fassen:

Loading Image...

Hat so gut wie jeder Bus hier. Allerdings leider nur zwei Slots und das
ist ein Grund, warum ich es (noch) nicht nutze. Wenn auf dem letzten Bus
beide Slots belegt sind, ist man gekniffen. BTW, falls das ein Urlauber
benutzt: Bitte nicht wie im Bild den Helm am Fahrrad baumeln lassen,
sondern mit in den Bus nehmen.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Martin Kozlowski
2016-09-13 19:00:14 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Ich würde sagen, die Niederländer fahren zwar deutlich häufiger Rad als
die Moffen, fahren aber auch etwas mehr Auto, sind lauffaul und haben
entweder einen beschissenen ÖPNV oder mögen den nicht.
Ich kenne nur einen Bericht aus Den Haag aus der Zeitschrift
"Verkehrszeichen", Ausgabe 4/2015: "Engagement für einen nachhaltigen
Verkehr in Den Haag". Danach hat die 475.000 Einwohner Stadt ein dichtes
Radwegenetz und bewachte Fahrradparkplätze. Autofahren ist nur mit
Einschränkungen möglich, kostenloses parken gibt es nur selten. Die
Haagsche Tramweg hat zwölf Linien mit über 330 km Streckenlänge. Dazu
kommen acht Stadtbuslinien. Der ÖPNV ist im 10-Minutentakt unterwegs.
Das Nachtbusnetz hat sechs Linien und fährt zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn alle 60 Minuten. Einzelfahrkarten kosten 3,50 Euro. Es
gibt einen digitalen Fahrschein; der Fahrpreis setzte sich zusammen aus
einem Grundpreis von 0,87 Euro und einem km-Preis von 14,6 Cent (Die
Chipkarte muss auch beim Aussteigen ans Lesegerät).

Ergebnis der Den Haag eigenen Untersuchung für 2007/08: Auto: 40 % der
Wege, 25,5 % Fußgänger, 19,4 % Fahrrad, 12,5 % Bus und Bahn. Wege
zwischen Wohnung und Arbeitsplatz: Auto 44 %, ÖPNV 25 %. Der Autor
äußert die Vermutung, dass der ÖPNV in Den Haag in den letzten 20 Jahren
etwas Anteile verloren, der PKW etwas Anteile gewonnen hat. Als Grund
hierfür vermutet der Autor, dass Park&Ride-Plätze den Autoverkehr
wachsen lassen: die sind nämlich billig oder kostenlos. Aber: Die
Haagsche Tramweg konnte ihre Fahrgastzahlen von 2007-2010 um fast 28 %
steigern.
Ralph Angenendt
2016-09-14 11:21:46 UTC
Permalink
Post by Martin Kozlowski
Das Nachtbusnetz hat sechs Linien und fährt zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn alle 60 Minuten.
Bis der Betrieb aber mal Gewinn abwirft, kann das bei ÖPNV-Unternehmen
schon ein wenig dauern. Und ob man das überhaupt erreicht, wenn man bis
dahin nur einen 60-Minuten-Takt anbieten will ...

;)

Cheers,

Ralph
--
His goal in life was to be an echo
Kai Teranski
2016-09-17 12:33:17 UTC
Permalink
Post by Ralph Angenendt
Post by Martin Kozlowski
Das Nachtbusnetz hat sechs Linien und fährt zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn alle 60 Minuten.
Bis der Betrieb aber mal Gewinn abwirft, kann das bei ÖPNV-Unternehmen
schon ein wenig dauern. Und ob man das überhaupt erreicht, wenn man bis
dahin nur einen 60-Minuten-Takt anbieten will ...
Wo fahren denn Nachts durchgehend ÖPNV in einem besseren Takt?
Berlin, London?

In DO fährt der Nachtexpress inzwischen mit 12 Linien. Wochentags
nur ein Mal, am WE durchgehend. Stündlich und teils zeitversetzt,
um Umsteigen zu ermöglichen. Dazu noch zumindest eine
Bahnverbindung zwischen den Hauptbahnhöfen der grossen Städte.
Das reicht, zumal Nachts fast niemand unter Zeitdruck steht.
--
Kai


----Android NewsGroup Reader----
http://usenet.sinaapp.com/
Markus Luft
2016-09-18 18:55:48 UTC
Permalink
Post by Kai Teranski
Post by Ralph Angenendt
Post by Martin Kozlowski
Das Nachtbusnetz hat sechs Linien und fährt zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn alle 60 Minuten.
Bis der Betrieb aber mal Gewinn abwirft, kann das bei ÖPNV-Unternehmen
schon ein wenig dauern. Und ob man das überhaupt erreicht, wenn man bis
dahin nur einen 60-Minuten-Takt anbieten will ...
Wo fahren denn Nachts durchgehend ÖPNV in einem besseren Takt?
Berlin, London?
Auch in Paris, wo man keinen Fahrplan braucht und die Metro auf einigen
Strecken im 30s-Takt fährt, gibt es eine Betriebspause von ca. 1-5 Uhr.
Die Zeit braucht man ja schon zum Aufräumen und Putzen.
Dann muß man eben mit dem Nachtbussystem fahren.
Post by Kai Teranski
In DO fährt der Nachtexpress inzwischen mit 12 Linien. Wochentags
nur ein Mal, am WE durchgehend. Stündlich und teils zeitversetzt,
um Umsteigen zu ermöglichen. Dazu noch zumindest eine
Bahnverbindung zwischen den Hauptbahnhöfen der grossen Städte.
Das reicht, zumal Nachts fast niemand unter Zeitdruck steht.
Lustig fand ich es damals, daß man von D ab ca. 0:00 bis 5:00 AFAIR
nicht ins Ruhrgebiet kam und das am Wochenende.
Als wir früher vom Old Daddy in DU nach MH wollten fuhr noch Nichts,
wenn das Daddy schon etwas früher Schicht hatte. Wir haben dann in der
Bahnhofsmission günstig gefrühstückt. ;-)
Hier fahren die Nachtbuslinien gleichzeitig vom HBf ab. Das Nacht-
Liniennetz ist aber sehr dünn gewebt und teilweise zwischen 1:00
und 3:00 nur zweistündlich. Taxi (auch ÖPNV) ist hier aber günstig.
Viele Latschen und ziehen dann mit besoffenem Kopp eine Schneise der
Verwüstung durch die Stadt oder es wird eben besoffen mit dem Rad
gefahren. Alkoholkontrollen für Fahrzeugführer finden kaum statt
oder sie werden Mittags durchgeführt, damit man auch ja nur die
Vollalkis erwischt.
Markus Luft
2016-09-18 18:19:14 UTC
Permalink
Post by Ralph Angenendt
Post by Martin Kozlowski
Das Nachtbusnetz hat sechs Linien und fährt zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn alle 60 Minuten.
Bis der Betrieb aber mal Gewinn abwirft, kann das bei ÖPNV-Unternehmen
schon ein wenig dauern. Und ob man das überhaupt erreicht, wenn man bis
dahin nur einen 60-Minuten-Takt anbieten will ...
Ach, so lange dauert das gar nicht. Zwischen Mitternacht und
Betriebsgewinn liegen oft nur ca. 7 Stunden.
Post by Ralph Angenendt
;)
Martin Wohlauer
2016-09-13 20:01:47 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß
's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11
Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Dass jemandem Datenpunkte fehlen? Nee, im Ernst, ich sehe, dass der
PKW-Anteil in NL angeblich systematisch drüber liegt. Da ich aber keine
Ahnung habe, ob Städte weg gelassen wurden, oder nicht, weiß ich nicht,
ob ich das für nachvollziehbar halten kann.
Post by Markus Luft
Ich würde sagen, die Niederländer fahren zwar deutlich häufiger Rad als
die Moffen, fahren aber auch etwas mehr Auto, sind lauffaul und haben
entweder einen beschissenen ÖPNV oder mögen den nicht.
So könnte man es kurz umreißen. Waren das alle Städte 100-250k
Einwohner, oder...?

Grüßle,

Martin.
Markus Luft
2016-09-13 22:17:50 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß
's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11
Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Dass jemandem Datenpunkte fehlen? Nee, im Ernst, ich sehe, dass der
PKW-Anteil in NL angeblich systematisch drüber liegt. Da ich aber keine
Ahnung habe, ob Städte weg gelassen wurden, oder nicht, weiß ich nicht,
ob ich das für nachvollziehbar halten kann.
Wie gesagt, habe ich Städte ausgesucht, die zwischen 100.000 und 250.000
Einwohner haben. Bekanntermaßen ist das so ungefähr die Stadtgröße mit
dem größten Radfahrpotential.
Bei den niederländischen Städten sind 2 ausgelassen worden, angezeigt werden
die Städte mit den meisten EW. Es werden eben immer nur höchstens die
maximal 20 größten Städte angezeigt.
Bei den deutschen Städten fehlen 22 Städte. Nimmt man jetzt 100.000-150.000
EW, dann sieht es eben so aus:
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-150K.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-150k.pdf>
Von erheblich weniger KFZ-Verkehr in den Niederlanden kann dann auch keine
Rede sein. Es fällt auf, daß die Moffen mehr latschen und auch etwas mehr
den ÖPNV benutzen. Wenn der Radverkehr bei den Kaasköppen als Individual-
fahrzeugverkehr noch auf den MIV draufkommt, dann finde ich das noch
nerviger als MIV allein.
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Ich würde sagen, die Niederländer fahren zwar deutlich häufiger Rad als
die Moffen, fahren aber auch etwas mehr Auto, sind lauffaul und haben
entweder einen beschissenen ÖPNV oder mögen den nicht.
So könnte man es kurz umreißen. Waren das alle Städte 100-250k
Einwohner, oder...?
Nee, eben nicht alle. Nur jeweils die 20 Größten.
Martin Wohlauer
2016-09-14 09:44:57 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß
's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11
Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Dass jemandem Datenpunkte fehlen? Nee, im Ernst, ich sehe, dass der
PKW-Anteil in NL angeblich systematisch drüber liegt. Da ich aber keine
Ahnung habe, ob Städte weg gelassen wurden, oder nicht, weiß ich nicht,
ob ich das für nachvollziehbar halten kann.
Wie gesagt, habe ich Städte ausgesucht, die zwischen 100.000 und 250.000
Einwohner haben. Bekanntermaßen ist das so ungefähr die Stadtgröße mit
dem größten Radfahrpotential.
Kloar, das ist für mich auch in Ordnung, wenn man sich mit seinen
Aussagen dann eben auch darauf beschränkt. =)
Post by Markus Luft
Bei den niederländischen Städten sind 2 ausgelassen worden, angezeigt werden
die Städte mit den meisten EW. Es werden eben immer nur höchstens die
maximal 20 größten Städte angezeigt.
Man könnte also mal händisch das Basteln anfangen und selbst was
zusammen zimmern, das alle enthält. Dann kann man immer noch
Durchschnitte bilden. Aber die Angaben, die Tom gefunden hat, finde ich
noch besser.
Post by Markus Luft
Bei den deutschen Städten fehlen 22 Städte. Nimmt man jetzt 100.000-150.000
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-150K.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-150k.pdf>
Von erheblich weniger KFZ-Verkehr in den Niederlanden kann dann auch keine
Rede sein. Es fällt auf, daß die Moffen mehr latschen und auch etwas mehr
den ÖPNV benutzen. Wenn der Radverkehr bei den Kaasköppen als Individual-
fahrzeugverkehr noch auf den MIV draufkommt, dann finde ich das noch
nerviger als MIV allein.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, das mal visualisieren zu können. Wenn
man sich die landesweiten Werte ansieht, ist das nur konsistent, es kann
einem da also auch keiner vorwerfen, man würde manipulativ die Hälfte
weg lassen, oder so. Es schaut einfach so aus in NL. Danke für diese
Richtung. =)

Grüßle,

Martin.
Markus Luft
2016-09-14 18:55:09 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du? Nur wenige Zeitreihen
und nicht immer aktuell, aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer
mit MIV Anteilen zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen -
und meistens mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Stadt Auto Fahrrad ÖPNV Fuß
's-Hertogenbosch 60 19 7 14
Almere 52 19 13 16
Amersfoort 52 28 7 13
Amsterdam 38 22 20 20
Apeldoorn 55 28 4 13
Arnhem 56 19 10 15
Bernheze 52 27 4 17
Breda 58 27 5 10?
Delft 31 34 8 27
Den Haag 46 19 16 20
Dordecht 55 22 5 18
Ede 58 25 4 13
Eindhoven 42 40 5 13
Emmen 61 25 2 12
Enschede 55 26 4 15
Groningen 44 31 10 15
Haarlem 49 26 10 15
Haarlemmermeer 67 17 9 9
Houten 31 44 2 23
Leiden 40 33 12 15
Maastricht 52 22 7 19
Nijmegen 51 24 9 16
Parkstad Limburg 50 10 10 30
Roosendaal 60 27 5 8
Rotterdam 49 16 17 18
Tilburg 57 23 6 14
Utrecht 41 26 16 17
Zaanstad 53 25 7 15
Zoetermeer 56 19 7 18
Zwolle 51 30 8 11
Ich habe mal Städte aus NL und D mit 100.000-250.000 EW grafisch darstellen
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-250k.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-250k.pdf>
Was fällt dem aufmerksamen Betrachter auf?
Dass jemandem Datenpunkte fehlen? Nee, im Ernst, ich sehe, dass der
PKW-Anteil in NL angeblich systematisch drüber liegt. Da ich aber keine
Ahnung habe, ob Städte weg gelassen wurden, oder nicht, weiß ich nicht,
ob ich das für nachvollziehbar halten kann.
Wie gesagt, habe ich Städte ausgesucht, die zwischen 100.000 und 250.000
Einwohner haben. Bekanntermaßen ist das so ungefähr die Stadtgröße mit
dem größten Radfahrpotential.
Kloar, das ist für mich auch in Ordnung, wenn man sich mit seinen
Aussagen dann eben auch darauf beschränkt. =)
Ich halte es auch für sinnvoll nur Städte ähnlicher Größe miteinander zu
vergleichen. Bekanntermaßen hat die Stadtgröße Einfluß auf den
Radverkehrsanteil. Das ist schon fast ein Verkehrsgesetz.
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Bei den niederländischen Städten sind 2 ausgelassen worden, angezeigt werden
die Städte mit den meisten EW. Es werden eben immer nur höchstens die
maximal 20 größten Städte angezeigt.
Man könnte also mal händisch das Basteln anfangen und selbst was
zusammen zimmern, das alle enthält. Dann kann man immer noch
Durchschnitte bilden. Aber die Angaben, die Tom gefunden hat, finde ich
noch besser.
Erfreulicherweise kann man sich ja beim Stadtvergleich auch eine Liste
anzeigen lassen und die läßt sich leicht an gnuplot verfüttern.
Mit Durchschnittswerten als Arithmetisches Mittel kann ich wenig anfangen,
vor allem wenn man nicht ganz so doofe Leute überzeugen will.
Die kennen: "Der Deutsche hat im Schnitt 88.000 € auf der hohen Kante"
Post by Martin Wohlauer
Post by Markus Luft
Bei den deutschen Städten fehlen 22 Städte. Nimmt man jetzt 100.000-150.000
<http://marquee-moon.de/temp/D_100-150K.pdf>
<http://marquee-moon.de/temp/NL_100-150k.pdf>
Von erheblich weniger KFZ-Verkehr in den Niederlanden kann dann auch keine
Rede sein. Es fällt auf, daß die Moffen mehr latschen und auch etwas mehr
den ÖPNV benutzen. Wenn der Radverkehr bei den Kaasköppen als Individual-
fahrzeugverkehr noch auf den MIV draufkommt, dann finde ich das noch
nerviger als MIV allein.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, das mal visualisieren zu können. Wenn
man sich die landesweiten Werte ansieht, ist das nur konsistent, es kann
einem da also auch keiner vorwerfen, man würde manipulativ die Hälfte
weg lassen, oder so. Es schaut einfach so aus in NL. Danke für diese
Richtung. =)
Mit Bildern kann man Leute viel besser manipulieren:
<http://marquee-moon.de/temp/All_car-under24.pdf> ;-)
So manipulativ ist das nicht mal. Das Geheimnis für wenig MIV ist eine
Ausrichtung auf wenig Individualfahrzeugverkehr.
Anton Ertl
2016-09-18 15:32:06 UTC
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Post by Markus Luft
<http://marquee-moon.de/temp/All_car-under24.pdf> ;-)
So manipulativ ist das nicht mal. Das Geheimnis fÃŒr wenig MIV ist eine
Ausrichtung auf wenig Individualfahrzeugverkehr.
So richtig sprechend finde ich das Bild nicht. Deswegen habe ich
einen Scatterplot gemacht (ueber alle .de und .nl-Staedte mit
100k-250k EW in TEMS):

<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.ps>

(oder fuer Leute ohne Postscript-Viewer:
<Loading Image...>)

Deutsche Staedte sind rot, niederlaendische blau, und die Anzahl der
Einwohner spiegelt sich in ihrer Flaeche wider. Was kann man hier
erkennen: deutsche Staedte haben weniger Radverkehrsanteil; beim
Autoverkehrsanteil ist das nicht so klar, aber tendentiell haben
deutsche Staedte auch einen geringeren Autoverkehrsanteil; zumindest
sind die Staedte mit dem geringsten Autoverkehrsanteil alle in .de.

Bemerkenswert ist Breda (NL, 180k EW) mit 27% Radverkehrsanteil und
68% Autoverkehrsanteil im Jahr 2013 (0% Walk, 5% Public Transport).
Da kriegt der Joerg feuchte Traeme. Wobei: der PT-Anteil ist in
seinen gelobten USA wohl noch geringer.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben
Markus Luft
2016-09-18 18:17:18 UTC
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Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
<http://marquee-moon.de/temp/All_car-under24.pdf> ;-)
So manipulativ ist das nicht mal. Das Geheimnis für wenig MIV ist eine
Ausrichtung auf wenig Individualfahrzeugverkehr.
So richtig sprechend finde ich das Bild nicht. Deswegen habe ich
einen Scatterplot gemacht (ueber alle .de und .nl-Staedte mit
<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.ps>
Ah, super. Ich sehe zwar einen schwatten Hintergrund und anscheinend
hat mein Viewer nicht die richtige Schriftart, aber man kann es gut
sehen.
Das Mittel Streudiagramm muß ich mir merken.
Post by Anton Ertl
Deutsche Staedte sind rot, niederlaendische blau, und die Anzahl der
Einwohner spiegelt sich in ihrer Flaeche wider. Was kann man hier
erkennen: deutsche Staedte haben weniger Radverkehrsanteil; beim
Autoverkehrsanteil ist das nicht so klar, aber tendentiell haben
deutsche Staedte auch einen geringeren Autoverkehrsanteil; zumindest
sind die Staedte mit dem geringsten Autoverkehrsanteil alle in .de.
Unterschiede in der Stadtgröße sehe ich kaum und das ist auch gut so.
Hat mich mein Eindruck also nicht getäuscht.
Die Niederländer haben ihre Radwege gebaut um den Radverkehr nicht
vom MIV verdrängen zu lassen und die Deutschen um den MIV zu fördern.
Das darf man beides wohl als gescheitert sehen.
Deine Grafik werde ich bei passender Gelegenheit hervor kramen, wenn
mal wieder behauptet wird viel Radverkehr würde wenig MIV machen.
Post by Anton Ertl
Bemerkenswert ist Breda (NL, 180k EW) mit 27% Radverkehrsanteil und
68% Autoverkehrsanteil im Jahr 2013 (0% Walk, 5% Public Transport).
Da kriegt der Joerg feuchte Traeme. Wobei: der PT-Anteil ist in
seinen gelobten USA wohl noch geringer.
Das muß eindeutig eine Joerg-Gegend sein. Null Walk, also gleich
vom Rad, Auto, Flugzeug ins Wohnzimmer oder ins Café.
Die Region Nord-Ost Brabant und Oss haben auch keine Fußgänger.
Das wird wohl an der Erhebung der Daten liegen. Das würde ich nicht
ernst nehmen.
Besonders ist Houten bei Utrecht, diese Kunststadt erkennt man schon
aus der Luft. Man muß schon ziemlichen Aufwand betreiben um den
MIV-Anteil niedrig zu halten und einen hohen Radverkehrsanteil ohne
Verdrängung des Fußverkehrs hinzukriegen. Nach Utrecht mit dem ÖPNV
pendeln will man wohl nicht so recht...
Anton Ertl
2016-09-19 09:30:17 UTC
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Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
<http://marquee-moon.de/temp/All_car-under24.pdf> ;-)
So manipulativ ist das nicht mal. Das Geheimnis fÃŒr wenig MIV ist eine
Ausrichtung auf wenig Individualfahrzeugverkehr.
So richtig sprechend finde ich das Bild nicht. Deswegen habe ich
einen Scatterplot gemacht (ueber alle .de und .nl-Staedte mit
<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.ps>
Ah, super. Ich sehe zwar einen schwatten Hintergrund und anscheinend
hat mein Viewer nicht die richtige Schriftart, aber man kann es gut
sehen.
So, jetzt auch mit besserer PNG-Konversion (pstoimg -type png -scale 3):

<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.png>
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Deutsche Staedte sind rot, niederlaendische blau, und die Anzahl der
Einwohner spiegelt sich in ihrer Flaeche wider. Was kann man hier
erkennen: deutsche Staedte haben weniger Radverkehrsanteil; beim
Autoverkehrsanteil ist das nicht so klar, aber tendentiell haben
deutsche Staedte auch einen geringeren Autoverkehrsanteil; zumindest
sind die Staedte mit dem geringsten Autoverkehrsanteil alle in .de.
Unterschiede in der Stadtgröße sehe ich kaum und das ist auch gut so.
Zwischen 100k und 250k ist auch nicht soviel um, dass das bei der
Darstellung als Flaeche leicht zu merken waere, zumindest bei so
kleinen Punkten.

Ich habe jetzt auch eine Grafik ohne Groessengrenze nach oben (aber ab
100k), und oesterreichischer Staedte dazugenommen (gruen):

http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-at-100k-.ps
Loading Image...

Die oesterreichischen Staedte haben auch weniger Radverkehr und
tendentiell weniger Autoverkehr als die Niederlaendischen.

Was mich ein bisschen wundert, ist, dass TEMS fuer Amsterdam 22%
Radverkehrsanteil listet; ich hatte da hoehere Zahlen in Erinnerung.
Ah, hier sind sie:

Stadt zu Fuss Fahrrad OePNV Kfz Jahr
Amsterdam 4% 38% 30% 28% 2010 <https://de.wikipedia.org/wiki/Modal_Split>
Amsterdam 20% 22% 20% 38% 2008 <http://www.epomm.eu/tems/result_city.phtml?city=60>
Post by Markus Luft
Hat mich mein Eindruck also nicht getÀuscht.
Die NiederlÀnder haben ihre Radwege gebaut um den Radverkehr nicht
vom MIV verdrÀngen zu lassen und die Deutschen um den MIV zu fördern.
Das darf man beides wohl als gescheitert sehen.
Naja, je nach Sichtweise. Aus meiner Sicht sind Rad-wegs, vor allem
benutzungspflichtige, dazu da, den Radverkehr zu verdraengen, von
daher kann man keine Radwege bauen, um den Radverkehr nicht
verdraengen zu lassen. Ich denke, dort geht es genauso um die
autogerechte Stadt wie ueberall sonst, wo Rad-wegs gebaut werden; die
haben halt schon etwas frueher damit angefangen als bei uns in .at,
weil dort vorher schon mehr Radfahrer da waren und es fuer sie daher
ein dringenderes Problem war. Wenn die Rad-wegs dann dazu gefuehrt
haben, dass das zu-Fuss-gehen vom Radfahren verdraengt wird, kratzt
das die Autofahrer wenig.

Und dass der MIV in .de nicht gefoerdert wurde, kann ich auch nicht
sehen. Es geht bei der Foerderung ja auch nicht unbedingt darum, mehr
MIV zu haben, sondern dass man selbst als Autofahrer besser
vorankommt; das Ideal des Entscheidungstraegers ist das, was uns immer
in der Autowerbung gezeigt wird: Leere Fahrbahnen, auf denen man
angenehm fahren kann. Wenn die anderen, nachdem sie, um die deutsche
Wirtschaft zu stuetzen, ihr Auto gekauft haben, es dann zu Hause
stehen lassen und lieber mit einem anderen Modus unterwegs sind, kann
das dem Entscheidungtraeger nur recht sein, solange sie in dem anderen
Modus nicht die Fahrbahn (von ihnen auch gerne "Autostrasse" genannt)
benutzen.
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Bemerkenswert ist Breda (NL, 180k EW) mit 27% Radverkehrsanteil und
68% Autoverkehrsanteil im Jahr 2013 (0% Walk, 5% Public Transport).
Da kriegt der Joerg feuchte Traeme. Wobei: der PT-Anteil ist in
seinen gelobten USA wohl noch geringer.
Das muß eindeutig eine Joerg-Gegend sein. Null Walk, also gleich
vom Rad, Auto, Flugzeug ins Wohnzimmer oder ins Café.
Normalerweise wird nur das "Hauptverkehrsmittel" gezaehlt, bei 1km zu
Fuss, 2km mit dem Rad und 3km mit der Bahn fuer einen Weg zaehlt das
als Bahnfahrt; wobei in .de seit kurzem feinkoernigere Erhebungen
gemacht werden. Aber zum Baecker um's Eck muss man mit dem Auto, der
Strassenbahn oder dem Fahrrad fahren, damit das nicht als Fussweg
zaehlt.
Post by Markus Luft
Die Region Nord-Ost Brabant und Oss haben auch keine FußgÀnger.
Das wird wohl an der Erhebung der Daten liegen. Das wÃŒrde ich nicht
ernst nehmen.
Zum Glueck enthaelt TEMS noch einen Datensatz mit Fussverkehr aus 2008
fuer Breda, und Oss (<100k) und Nord-Brabant (keine Stadt) kommen in
meinen Grafiken nicht vor. Ich habe jetzt fuer Breda die Daten aus
2008 verwendet.
Post by Markus Luft
Besonders ist Houten bei Utrecht, diese Kunststadt erkennt man schon
aus der Luft. Man muß schon ziemlichen Aufwand betreiben um den
MIV-Anteil niedrig zu halten und einen hohen Radverkehrsanteil ohne
VerdrÀngung des Fußverkehrs hinzukriegen.
Eigentlich nicht. Einfach keine Parkplaetze bauen (und in den
Bauvorschriften auch Privatparkplaetze verbieten, im Gegensatz zur
Wiener Parkplatzverordnung), und die Sache hat sich. Der Vergleich
von Houten mit dem zu aehnlicher Zeit gebauten Milton Keynes oder
Stevenage ist aber schon interessant.
Post by Markus Luft
Nach Utrecht mit dem ÖPNV
pendeln will man wohl nicht so recht...
Beim Modal Split wird ueblicherweise nur der Binnenverkehr gezaehlt,
Fahrten nach Utrecht also nicht.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben
Markus Luft
2016-09-20 00:56:20 UTC
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Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
<http://marquee-moon.de/temp/All_car-under24.pdf> ;-)
So manipulativ ist das nicht mal. Das Geheimnis für wenig MIV ist eine
Ausrichtung auf wenig Individualfahrzeugverkehr.
So richtig sprechend finde ich das Bild nicht. Deswegen habe ich
einen Scatterplot gemacht (ueber alle .de und .nl-Staedte mit
<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.ps>
Ah, super. Ich sehe zwar einen schwatten Hintergrund und anscheinend
hat mein Viewer nicht die richtige Schriftart, aber man kann es gut
sehen.
Wieso auch? Bei den PostScript-Dateien sehe ich keinen Unterschied zu
vorher.
Post by Anton Ertl
<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-100k-250k.png>
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Deutsche Staedte sind rot, niederlaendische blau, und die Anzahl der
Einwohner spiegelt sich in ihrer Flaeche wider. Was kann man hier
erkennen: deutsche Staedte haben weniger Radverkehrsanteil; beim
Autoverkehrsanteil ist das nicht so klar, aber tendentiell haben
deutsche Staedte auch einen geringeren Autoverkehrsanteil; zumindest
sind die Staedte mit dem geringsten Autoverkehrsanteil alle in .de.
Unterschiede in der Stadtgröße sehe ich kaum und das ist auch gut so.
Zwischen 100k und 250k ist auch nicht soviel um, dass das bei der
Darstellung als Flaeche leicht zu merken waere, zumindest bei so
kleinen Punkten.
Ich hätte eben erwartet, daß mir die Größenunterschiede deutlicher ins
Auge fallen. Wien sehe ich aber. ;-)
Post by Anton Ertl
Ich habe jetzt auch eine Grafik ohne Groessengrenze nach oben (aber ab
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-at-100k-.ps
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-at-100k-.png
Die oesterreichischen Staedte haben auch weniger Radverkehr und
tendentiell weniger Autoverkehr als die Niederlaendischen.
Womöglich hast Du ein bislang unbekanntes Verkehrsgesetz gefunden.
Wenn man in Städten viel Individualfahrzeugverkehr hat, wird das
wohl nicht ganz zufällig so sein.
Post by Anton Ertl
Was mich ein bisschen wundert, ist, dass TEMS fuer Amsterdam 22%
Radverkehrsanteil listet; ich hatte da hoehere Zahlen in Erinnerung.
Stadt zu Fuss Fahrrad OePNV Kfz Jahr
Amsterdam 4% 38% 30% 28% 2010 <https://de.wikipedia.org/wiki/Modal_Split>
Amsterdam 20% 22% 20% 38% 2008 <http://www.epomm.eu/tems/result_city.phtml?city=60>
Wikipedia listet nur den Berufsverkehr. Das ist der "Kopenhagentrick"
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Hat mich mein Eindruck also nicht getäuscht.
Die Niederländer haben ihre Radwege gebaut um den Radverkehr nicht
vom MIV verdrängen zu lassen und die Deutschen um den MIV zu fördern.
Das darf man beides wohl als gescheitert sehen.
Naja, je nach Sichtweise. Aus meiner Sicht sind Rad-wegs, vor allem
benutzungspflichtige, dazu da, den Radverkehr zu verdraengen, von
daher kann man keine Radwege bauen, um den Radverkehr nicht
verdraengen zu lassen. Ich denke, dort geht es genauso um die
autogerechte Stadt wie ueberall sonst, wo Rad-wegs gebaut werden; die
haben halt schon etwas frueher damit angefangen als bei uns in .at,
weil dort vorher schon mehr Radfahrer da waren und es fuer sie daher
ein dringenderes Problem war. Wenn die Rad-wegs dann dazu gefuehrt
haben, dass das zu-Fuss-gehen vom Radfahren verdraengt wird, kratzt
das die Autofahrer wenig.
Den Niederländern traue ich es schon zu, daß sie tatsächlich den
Radverkehr fördern wollten. Ich denke auch, daß man in nicht wenigen
deutschen Kommunen ähnlich denkt. Mehr Radwege ==> mehr Radverkehr
==> weniger MIV.
Ziel war auch nicht unbedingt eine autogerechte Stadt.
Verkehrsplaner neigen dazu Probleme von Individuen lösen zu wollen
Und so schafft man dann viele Parkplätze, damit die Autos geordnet
im Weg rum stehen, macht Straßen breiter, damit die sich nicht stauen
und baut Radwege, damit die schwachen Radfahrer sich nicht unter den
vielen Autos behaupten müssen und Radfahrer den vielen Autos erst mal
aus dem Weg sind.
Das ist nicht unbedingt immer eine Pro-Auto und Anti-Radler Politik.
Die bekannte "Lösung" bietet sich einfach nur so an, wenn man kein
vernünftiges Konzept hat und es sind ja auch die Betroffenen sehr
zufrieden mit dem System Rad_weg.
Eine ausgesprochene Pro-Auto und Anti-Radler Politik ist für D
historisch belegt, was aber nicht heißen muß, das die überall auch
noch so gilt.
Wenn wir uns jetzt hinstellen und sagen wir hätten diese Pro-Auto und
Anti-Radler Politik satt, wird das oft nicht verstanden, weil die sich
gar nicht darüber im Klaren sind, daß sie defacto genauso eine
Politik machen.
Post by Anton Ertl
Und dass der MIV in .de nicht gefoerdert wurde, kann ich auch nicht
sehen. Es geht bei der Foerderung ja auch nicht unbedingt darum, mehr
MIV zu haben, sondern dass man selbst als Autofahrer besser
vorankommt; das Ideal des Entscheidungstraegers ist das, was uns immer
in der Autowerbung gezeigt wird: Leere Fahrbahnen, auf denen man
angenehm fahren kann. Wenn die anderen, nachdem sie, um die deutsche
Wirtschaft zu stuetzen, ihr Auto gekauft haben, es dann zu Hause
stehen lassen und lieber mit einem anderen Modus unterwegs sind, kann
das dem Entscheidungtraeger nur recht sein, solange sie in dem anderen
Modus nicht die Fahrbahn (von ihnen auch gerne "Autostrasse" genannt)
benutzen.
Historisch war es in D aber schon so, daß man den MIV zu Lasten der
anderen Verkehrsarten fördern wollte.
Hitler war doch ganz begeistert von den Ideen seines Kumpels Ford.
Was für die ländlichen Weiten der USA noch eine ökonomische Lösung
war, wollte der in ganz D haben. Das war eben modern. Bis locker in
die 80er hinein haben doch die meisten Städteplaner von der autogerechten
Stadt geschwärmt. Mit der in Teilen des Landes verwirklichten
Massenmotorisierung traten aber auch die Probleme der, wie ich finde,
dümmsten Idee des Jahrtausend, doch allzu deutlich zutage.
Man ist davon ab, kommt aber nicht davon los. Man verwaltet nur noch die
Malaise und wirft ab und an ein Sandsäckchen auf den Damm, damit der
nicht bricht. Man hält den MIV einfach für unverzichtbar, obwohl das
noch gar nicht so lange her ist, daß er verzichtbar war und glaubt nicht
dran das Blatt wenden zu können.
Auto im Kopp eben.
Die Amis, die ja wohl die Probleme des Autos kennen, haben sich lange
nicht für Radfahrer interessiert, so lange es nur Radkuriere (Als
Antwort auf das Autoproblem) waren, kaum haben sich auch Hipster auf
das Rad getraut, baut man den wenigen Radfahrern jetzt Radwege hinterher
und glaubt somit die jeweiligen Probleme der Verkehrsgruppen lösen zu
können. Somit wird dann jede Veränderung der Mobilität, die vom Volk
ausgeht auch gleich wieder im Keim erstickt. Und wieder schreien alle
Hurra. Bis auf die wenigen erfahrenen Radfahrer natürlich, die genau
wissen was ihnen nun blüht.
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Bemerkenswert ist Breda (NL, 180k EW) mit 27% Radverkehrsanteil und
68% Autoverkehrsanteil im Jahr 2013 (0% Walk, 5% Public Transport).
Da kriegt der Joerg feuchte Traeme. Wobei: der PT-Anteil ist in
seinen gelobten USA wohl noch geringer.
Das muß eindeutig eine Joerg-Gegend sein. Null Walk, also gleich
vom Rad, Auto, Flugzeug ins Wohnzimmer oder ins Café.
Normalerweise wird nur das "Hauptverkehrsmittel" gezaehlt, bei 1km zu
Fuss, 2km mit dem Rad und 3km mit der Bahn fuer einen Weg zaehlt das
als Bahnfahrt; wobei in .de seit kurzem feinkoernigere Erhebungen
gemacht werden. Aber zum Baecker um's Eck muss man mit dem Auto, der
Strassenbahn oder dem Fahrrad fahren, damit das nicht als Fussweg
zaehlt.
Aus irgendeinem Grunde hatte ich im Kopf, daß der Quellverkehr mit zum
Binnenverkehr gezählt wird. Beim SrV gibt es eine Prioritätenliste.
Wenn Du jetzt von Hamburg HBf bis HH-Dammtor (nur ein paar hundert m)
mit dem Fernzug fährst, ist es völlig wurscht wie deine Reise von
und zum Bahnhof aussieht, der Fernzug ist das Hauptverkehrsmittel.
0% Walk halte ich trotzdem für Unfug. Es sei denn, es wurde nur mal
wieder der Berufsverkehr betrachtet.
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Die Region Nord-Ost Brabant und Oss haben auch keine Fußgänger.
Das wird wohl an der Erhebung der Daten liegen. Das würde ich nicht
ernst nehmen.
Zum Glueck enthaelt TEMS noch einen Datensatz mit Fussverkehr aus 2008
fuer Breda, und Oss (<100k) und Nord-Brabant (keine Stadt) kommen in
meinen Grafiken nicht vor. Ich habe jetzt fuer Breda die Daten aus
2008 verwendet.
Falls Du die Plots vor offizieller Seite präsentieren willst, was sich
ja geradezu anbietet, würde ich Dir dringend raten die jeweiligen
Erhebungsmethoden genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt da erhebliche
Unterschiede, was man Dir vorhalten kann.
Ich persönlich wäre da aber völlig skrupellos, meine Widersacher sind
oft noch schlechter informiert und auch sowas wie der SrV ist weder
horizontal noch vertikal vergleichbar. Damit muß man leben.
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Besonders ist Houten bei Utrecht, diese Kunststadt erkennt man schon
aus der Luft. Man muß schon ziemlichen Aufwand betreiben um den
MIV-Anteil niedrig zu halten und einen hohen Radverkehrsanteil ohne
Verdrängung des Fußverkehrs hinzukriegen.
Eigentlich nicht. Einfach keine Parkplaetze bauen (und in den
Bauvorschriften auch Privatparkplaetze verbieten, im Gegensatz zur
Wiener Parkplatzverordnung), und die Sache hat sich. Der Vergleich
von Houten mit dem zu aehnlicher Zeit gebauten Milton Keynes oder
Stevenage ist aber schon interessant.
Privatparkplätze werden sich kaum verbieten lassen. In D ist es aber
so, daß die Länder meist eine Mindestzahl an PKW-Stellplätze vorschreiben,
Radfahrer bleiben in aller Regel unberücksichtigt.
In Kiel parken aber 40% der KFZ auf öffentlichem Grund, da kann man viel
regeln, zumal der Häuserbestand im weiteren Innenstadtbereich historisch
gewachsen ist und eigentlich kaum Parkplätze vorgesehen sind. Mit den
explodierten Mieten werden mittlerweile auch die Innenhöfe bebaut und
da ist dann für Autos dann auch kein Platz mehr. Wenn solche
Garagenanlagen <https://goo.gl/maps/B2VD6JfqZhN2> der Nachverdichtung
zum Opfer fallen, heißt es zukünftig vermehrt "Autos müssen leider
draußen bleiben". Es würde schon was hermachen, wenn die Stadt Kiel
nicht ausgerechnet in solchen für Kieler Verhältnisse bestens
ÖPNV-mäßig angebundenen Stadtteilen Bewohnerparkplätze vorhalten
würde. Da wächst der Parkdruck auf die Anwohner auch und man würde
sich wohl überlegen, ob man da überhaupt noch ein Auto vorhalten muß.
Dieses Stadtviertel hat eine der höchsten Autodichten in ganz Kiel
und die Stadt hat gerade in der gegend sehr gern das rechtswidrige
Parken auf Gehwegen legalisiert. Die gegend ist quasi zugeparkt,
allerdings auch mit Rädern. Die Fahrradstellanlagen hat man noch dahin
gestopft, wo das wirklich rechtswidrige Parken unterbunden werden soll.
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Nach Utrecht mit dem ÖPNV
pendeln will man wohl nicht so recht...
Beim Modal Split wird ueblicherweise nur der Binnenverkehr gezaehlt,
Fahrten nach Utrecht also nicht.
Wie gesagt, das hatte ich fälschlicherweise anders in Erinnerung.
Da wird man aber hierzulande für viele Städte, die nur Städte geworden
sind, weil sie durch autogeplagte Autofahrer zu Städten aufgebläht
wurden, seltsame Ergebnisse bekommen, weil das nur Schlafstädte sind,
ansonsten aber weder Arbeitsplätze noch sonst andere wichtige
Infrastruktur haben. Die haben also quasi keinen Binnenverkehr, weil
man schon für ne Tüte Milch woanders hinfahren muß.
Martin Wohlauer
2016-09-20 09:06:23 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Ich habe jetzt auch eine Grafik ohne Groessengrenze nach oben (aber ab
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-at-100k-.ps
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/modal-splits/de-nl-at-100k-.png
Die oesterreichischen Staedte haben auch weniger Radverkehr und
tendentiell weniger Autoverkehr als die Niederlaendischen.
Womöglich hast Du ein bislang unbekanntes Verkehrsgesetz gefunden.
Wenn man in Städten viel Individualfahrzeugverkehr hat, wird das
wohl nicht ganz zufällig so sein.
Naja, wenn, wie in NL, die Leute keinen Fuß in den ÖPNV setzen wollen
aber trotzdem gerne von A nach B kommen wollen, ohne sich die Füße platt
zu latschen, bleibt ihnen ja nicht viel über, als sich ein Fahrzeug zu
beschaffen. Und sobald das mal da ist, wird es auch genutzt, ob jetzt
Rad oder Auto. In NL ist das häufiger ein Rad als in DE. Aber mit fast
50% MIV-Anteil sind die nur mäßig besser als wir. Die sind genau so ein
Autoland wie DE. Und wenn gerade der ÖPNV weg fällt, bleibt natürlich
nur noch Individualverkehr. Deren einzige Rettung ist der noch passable
Fußgängerverkehr. Sonst wären die auch schon längst bei > 60 % MIV, nur
dann halt ohne Rad- und Fußgängerverkehr. Ob das im Sinne der
lebenswerten Stadt so viel besser wäre, wage ich zu bezweifeln. NL hat
quasi seine ganz eigenen Verkehrsprobleme, die zwar von der Verteilung
her anders als bei uns sind, beim Big-Point Autoverkehr immer noch
dieselbe Richtung aufweisen: Zu viel Dosenverkehr.
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Hat mich mein Eindruck also nicht getäuscht.
Die Niederländer haben ihre Radwege gebaut um den Radverkehr nicht
vom MIV verdrängen zu lassen und die Deutschen um den MIV zu fördern.
Das darf man beides wohl als gescheitert sehen.
Naja, je nach Sichtweise. Aus meiner Sicht sind Rad-wegs, vor allem
benutzungspflichtige, dazu da, den Radverkehr zu verdraengen, von
daher kann man keine Radwege bauen, um den Radverkehr nicht
verdraengen zu lassen. Ich denke, dort geht es genauso um die
autogerechte Stadt wie ueberall sonst, wo Rad-wegs gebaut werden; die
haben halt schon etwas frueher damit angefangen als bei uns in .at,
weil dort vorher schon mehr Radfahrer da waren und es fuer sie daher
ein dringenderes Problem war. Wenn die Rad-wegs dann dazu gefuehrt
haben, dass das zu-Fuss-gehen vom Radfahren verdraengt wird, kratzt
das die Autofahrer wenig.
Den Niederländern traue ich es schon zu, daß sie tatsächlich den
Radverkehr fördern wollten.
Welchen Niederländern? Denen in den Amststuben oder denen auf der
Straße? Wenn niederländische Koryphäen auf dem Gebiet sinngemäß sagen,
dass auch die Niederländer Radverkehrsförderung oft mit
Autoverkehrsförderung begründen müssen, wäre ich da sehr vorsichtig, was
dieses Wollen angeht. Wer will da was? Kann sein, dass der holländische
Verkehrtplaner auch begriffen hat, dass zu viel Dosenverkehr ein Problem
ist. Aber so richtig anti-Dose will man auch auf keinen Fall agieren,
zumindest nicht offen sichtbar.
Post by Markus Luft
Ich denke auch, daß man in nicht wenigen deutschen Kommunen ähnlich
denkt. Mehr Radwege ==> mehr Radverkehr ==> weniger MIV.
So weit denken die Entscheider da sicherlich nicht. Sonst würden sie
eine etwas mehr aktivere Rolle bei der Eindämmung des MIV spielen.
Post by Markus Luft
Ziel war auch nicht unbedingt eine autogerechte Stadt.
Kommt drauf an wo und wann. Heute vielleicht nicht mehr, weil selbst die
Schnarchnasen gemerkt haben, dass mehr MIV schlicht nicht mehr
abzuwickeln ist, egal was sie machen. Ihre Häuschen am Straßenrand
wollen die Deutschen dem MIV der anderen™ dann doch nicht opfern. (Wohl
aber würde man es wohl sehr gerne sehen, wenn alle anderen ihre Häuser
abreißen, damit man selbst rum fahren kann. So frech das zu fordern ist
nur keiner.)
Post by Markus Luft
Verkehrsplaner neigen dazu Probleme von Individuen lösen zu wollen
Und so schafft man dann viele Parkplätze, damit die Autos geordnet
im Weg rum stehen, macht Straßen breiter, damit die sich nicht stauen
und baut Radwege, damit die schwachen Radfahrer sich nicht unter den
vielen Autos behaupten müssen und Radfahrer den vielen Autos erst mal
aus dem Weg sind.
Das Problem von Planern ist einfach, dass sie Symptom-Bekämpfung
betreiben, keine Ursachenbekämpfung. Bzw., und das ist der tragische
Teil, dass sie oft auch nicht unbedingt die Mittel bzw. Befugnisse dazu
haben. Eine Umwidmung der Straße ist eben nicht einfach von Seiten der
StVB durchzuziehen. Die brauchen da politische Weichensteller, die aber
nicht die dazu notwendigen Eier oder den notwendigen Weitblick haben.
Also wird weiterhin das bisschen gemacht, was sie machen können/dürfen,
was aber leider das Problem nicht bei der Wurzel packt.
Post by Markus Luft
Das ist nicht unbedingt immer eine Pro-Auto und Anti-Radler Politik.
Nee, oftmals ist es blanke Verzweiflung. Beispiel hier in einem
Stadtteil: Verkehrsberuhigter Bereich, teils mit Granitblöcken
durchgesetzt. Jetzt scheinen aber die Leute, die da durch fahren und
einparken, zu blöde zu sein, sich vorher einzuprägen, wo die Dinger
liegen (so winzig sind die mit 50 cm Höhe dann nicht) und semmeln
anscheinend immer mal wieder rein in die Teile. Ergebnis: Zeter! Sie
kriegen jetzt Pflanzkübel. Man darf gespannt sein, wann der erste sich
daran den Lack zerkratzt und jammert, bzw. die Pflanzkübel Schrott sind.
Der Druck kommt oft genug noch von unten. Man darf ja schon froh sein,
dass ein einfaches weg machen nicht durchgesetzt wurde, sondern trotzdem
immer noch Hindernisse platziert bleiben.
Post by Markus Luft
Eine ausgesprochene Pro-Auto und Anti-Radler Politik ist für D
historisch belegt, was aber nicht heißen muß, das die überall auch
noch so gilt.
Naja, spätestens wenn man die Herren und Damen mit den Schattenseiten
ihres Tuns konfrontiert, ist offenbar doch sehr schnell Schluss mit
Verständnis für den Radverkehr und Dose-Dose-über-alles gilt wieder.
Denn so verbohrt können nicht mal die sein, dass sie nicht sehen, was
sie da anrichten. Es wird schlicht weiterhin ignoriert, was das für
Seiteneffekte hat. Der Haupteffekt, dass kein Autofahrer sich mehr am
Riemen reißen muss, der ist wichtig. Siehe Leistungsfähigkeit der
Kreuzung. Was interessieren mich deine Knochen, solange der KFZ-Verkehr
weiterhin ungestört rollen kann.
Post by Markus Luft
Wenn wir uns jetzt hinstellen und sagen wir hätten diese Pro-Auto und
Anti-Radler Politik satt, wird das oft nicht verstanden, weil die sich
gar nicht darüber im Klaren sind, daß sie defacto genauso eine
Politik machen.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Auf der einen Seite wollen sie gerne
ihre Verkehrsprobleme gelöst sehen, gehen ggf. sogar so weit, politische
Grundsatzbeschlüsse pro Rad zu beschließen, um dann bei den
Folgebeschlüssen ständig zu kneifen, sobald die auch nur im Ansatz das
Auto einschränken und auch oft genug dann, wenn sie tatsächlich eine
erhöhte Förderung des Radverkehrs bedeutet, z. B. wenn es ums Geld geht.
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Und dass der MIV in .de nicht gefoerdert wurde, kann ich auch nicht
sehen. Es geht bei der Foerderung ja auch nicht unbedingt darum, mehr
MIV zu haben, sondern dass man selbst als Autofahrer besser
vorankommt; das Ideal des Entscheidungstraegers ist das, was uns immer
in der Autowerbung gezeigt wird: Leere Fahrbahnen, auf denen man
angenehm fahren kann. Wenn die anderen, nachdem sie, um die deutsche
Wirtschaft zu stuetzen, ihr Auto gekauft haben, es dann zu Hause
stehen lassen und lieber mit einem anderen Modus unterwegs sind, kann
das dem Entscheidungtraeger nur recht sein, solange sie in dem anderen
Modus nicht die Fahrbahn (von ihnen auch gerne "Autostrasse" genannt)
benutzen.
Historisch war es in D aber schon so, daß man den MIV zu Lasten der
anderen Verkehrsarten fördern wollte.
Wie du schreibst, implizit ist das noch heute so. Wenn hier der
Radverkehrsbeauftragte mit leistungsfähigen Kreuzungen auf Kosten der
Leben der Radfahrer argumentiert (nicht explizit, aber implizit), dann
ist das aus meiner Sicht noch heute so.
Post by Markus Luft
Bis locker in die 80er hinein haben doch die meisten Städteplaner von
der autogerechten Stadt geschwärmt.
Man nennt das Kind heute nicht mehr so, agiert aber immer noch genau im
selben Stile. Das ändert jetzt für mich nur wenig. Versuch mal in deiner
Stadt einen Parkplatz weg zu kriegen... Oder gar eine Kreuzung mit
Pollern absperren zu lassen. Such dir aber vorher besser eine Wohnung
und Arbeitsstelle in einer anderen Stadt. Es könnte sein, dass du recht
schnell Morddrohungen kriegst.
Post by Markus Luft
Man ist davon ab, kommt aber nicht davon los.
Exakt. Was heißt, man ist immer noch mitten drin was wiederum heißt, es
ändert sich doch nichts. Weder anti-Auto noch pro-Rad ist wirklich real
eingezogen.
Post by Markus Luft
Die Amis, die ja wohl die Probleme des Autos kennen, haben sich lange
nicht für Radfahrer interessiert, so lange es nur Radkuriere (Als
Antwort auf das Autoproblem) waren, kaum haben sich auch Hipster auf
das Rad getraut, baut man den wenigen Radfahrern jetzt Radwege hinterher
und glaubt somit die jeweiligen Probleme der Verkehrsgruppen lösen zu
können. Somit wird dann jede Veränderung der Mobilität, die vom Volk
ausgeht auch gleich wieder im Keim erstickt. Und wieder schreien alle
Hurra. Bis auf die wenigen erfahrenen Radfahrer natürlich, die genau
wissen was ihnen nun blüht.
Frederick Vester – Ausfahrt Zukunft, Wilhelm Heine Verlag München, 1990.
Schönes Buch. Da wird genau das beschrieben, was du sagst. Es gibt
Mechanismen, die gerade so eine Symptompolitik recht schnell wieder im
Sande verlaufen lassen, weil die gewachsenen Systeme das schlicht
abfedern, durch die Art und Weise wie die verschiedenen Bedürfnisse und
Akteure miteinander interagieren. Genau deshalb ist es auch so wichtig,
dass man sich vorher ernsthaft hin setzt und genau überlegt, an welchem
Stellrad man dreht. Wenn z. B. mehr Straßen mehr KFZ-Verkehr bedeuten,
ist es offensichtlich das dümmste was man machen kann, zur Entlastung
eine Straße zu verbreitern oder eine neue zu bauen. Der Mechanismus ist
inzwischen eigentlich weit genug bekannt und oft genug belegt worden.
Ist nur noch nicht so wirklich in den Köpfen der Entscheider angekommen.
Da gilt immer noch: breitere Straße -> mehr Platz -> weniger sich selbst
im Weg stehen -> Entlastung. (Sofern sie denn den sich selbst im Weg
stehen Teil überhaupt checken.)
Post by Markus Luft
Post by Anton Ertl
Post by Markus Luft
Besonders ist Houten bei Utrecht, diese Kunststadt erkennt man schon
aus der Luft. Man muß schon ziemlichen Aufwand betreiben um den
MIV-Anteil niedrig zu halten und einen hohen Radverkehrsanteil ohne
Verdrängung des Fußverkehrs hinzukriegen.
Eigentlich nicht. Einfach keine Parkplaetze bauen (und in den
Bauvorschriften auch Privatparkplaetze verbieten, im Gegensatz zur
Wiener Parkplatzverordnung), und die Sache hat sich. Der Vergleich
von Houten mit dem zu aehnlicher Zeit gebauten Milton Keynes oder
Stevenage ist aber schon interessant.
Privatparkplätze werden sich kaum verbieten lassen. In D ist es aber
so,
Das wäre insofern OK, wenn denn das private Blech ausschließlich auf
privaten Parkplätzen stehen dürfte. Das wäre ein erster Schritt in die
Richtung »wer private Fahrzeuge fahren will, soll deren Unterhalt auch
gefälligst privat zahlen«. Hier kostet die Tiefgarage 40 € im Monat...
Aber solange man von der Allgemeinheit bezahlte, kostenlose Parkplätze
zur Verfügung gestellt bekommt, merkt ein erheblicher Teil einfach
nicht, welche Kosten er letztlich tatsächlich verursacht, aber nicht
vollständig selbst trägt.
Post by Markus Luft
daß die Länder meist eine Mindestzahl an PKW-Stellplätze vorschreiben,
Radfahrer bleiben in aller Regel unberücksichtigt.
Ist das wirklich Ländersache bei einigen? Hier gibt es kommunale
Stellplatzssatzungen. Oder unterliegen die in BY auch einer Art
bayerischen Stellplatz-Verordnung? In A hat man im April erst Räder mit
dazu genommen.
Post by Markus Luft
In Kiel parken aber 40% der KFZ auf öffentlichem Grund, da kann man viel
regeln, zumal der Häuserbestand im weiteren Innenstadtbereich historisch
gewachsen ist und eigentlich kaum Parkplätze vorgesehen sind.
So schaut's aus. Bestes Beispiel sind doch die tollen
Anwohnerparkplätze. Sinngemäß: »Hier hat es zu wenig Raum für
Parkplätze«. Reaktion: Sperren wir zumindest die anderen™ aus. Das
Grundproblem wird aber gar nicht angegangen.
Post by Markus Luft
Mit den explodierten Mieten werden mittlerweile auch die Innenhöfe
bebaut und da ist dann für Autos dann auch kein Platz mehr. Wenn
solche Garagenanlagen <https://goo.gl/maps/B2VD6JfqZhN2> der
Nachverdichtung zum Opfer fallen, heißt es zukünftig vermehrt "Autos
müssen leider draußen bleiben". Es würde schon was hermachen, wenn
die Stadt Kiel nicht ausgerechnet in solchen für Kieler Verhältnisse
bestens ÖPNV-mäßig angebundenen Stadtteilen Bewohnerparkplätze
vorhalten würde. Da wächst der Parkdruck auf die Anwohner auch und
man würde sich wohl überlegen, ob man da überhaupt noch ein Auto
vorhalten muß.
So ist es.
Post by Markus Luft
Dieses Stadtviertel hat eine der höchsten Autodichten in ganz Kiel
und die Stadt hat gerade in der gegend sehr gern das rechtswidrige
Parken auf Gehwegen legalisiert. Die gegend ist quasi zugeparkt,
allerdings auch mit Rädern. Die Fahrradstellanlagen hat man noch dahin
gestopft, wo das wirklich rechtswidrige Parken unterbunden werden soll.
In Hannover habe ich da mal eine mMn ganz pfiffige Lösung für zwei
Probleme auf ein mal gesehen: Radabstellanlagen in Kreuzungsbereiche, an
die Ecken der Kreuzung gesetzt, sorgen für mehr Abstellplätze und
zugleich bessere Sichtbeziehungen. Durch eine Blechdose kann man
schlecht durch sehen. Durch ein paar Räder schon noch.

Grüßle,

Martin.
Martin Wohlauer
2016-09-13 19:57:04 UTC
Permalink
Post by Susanne Jäger
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
<http://www.epomm.eu/tems/index.phtml> kennst du?
Habe ich zumindest schon mal irgendwann gesehen. Aber mit dem, was ich
alles schon vergessen habe, haben andere ganze Büchereien gefüllt. ;-)
Post by Susanne Jäger
Nur wenige Zeitreihen
Was spannend wäre, wie sich das entwickelt hat.
Post by Susanne Jäger
und nicht immer aktuell,
Muss ja nicht bis 2015 sein, aber wenigstens 201X wäre gut.
Post by Susanne Jäger
aber Radverkehrsanteile > 25% gehen fast immer mit MIV Anteilen
zusammen, die deutlich über den 30% von Berlin liegen - und meistens
mit bescheidnen ÖPNV-Anteilen.
Ja, genau darum geht es mir im Kern eben. Allerdings geben die dort die
Daten nur städteweit an, nicht irgendwie vergleichbar landesweit, sehe
ich das richtig? Denn der Wert von 25 bzw. 27%, den ich fand, war auf
ganz NL gerechnet. Da kann ich jetzt schlecht her gehen und einzelne
Städte zum Vergleich heranziehen.

Grüßle,

Martin..
Thomas Sçhlueter
2016-09-13 20:56:15 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
Für Auto- vs Radverkehr habe ich das hier:
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=a&D2=0&D3=0,17,20&D4=0-2,6&D5=a&D6=3-5&VW=T>

(Die Seite gibt es grundsätzlich auch auf Englisch, aber da führt die
Rubrik "Traffic" seltsamerweise zu ganz anderen Tabellen als die
niederländische Ausgabe?)

In 2015 machte demnach jeder Niederländer im Mittel 906
Ortsveränderungen, davon 294 als Autofahrer, 127 als Beifahrer und 249
als Radfahrer. Entsprechend erhält man einen Modal Split von 46 % (32 +
14 %) für den MIV und 32 % für das Fahrrad. ÖPV und Schusters Rappen
teilen sich demnach die verbleibenden 22 %.

Die Statistik weist auch aus, dass in 2015 jeder Bürger 888 km mit dem
Rad fuhr. Das sind ca. 340 km mehr als die 550 km, die das
Mobilitätspanel für Deutschland ausweist. Sicherer ist es aber in .nl
trotz safety in numbers und quasi Vollverradwegelung nicht. Im
Gegenteil. Nach
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
fanden in 2015 176 Radfahrer im Verkehr den Tod. Dieser Wert stagniert
dieser Quelle zufolge mit geringen jährlichen Schwankungen bereits seit
etwa 1998 auf diesem Niveau. In .de hat er sich seitdem dagegen beinahe
halbiert!

Bei 16 Mio Einwohnern komme ich auf 14,2 Mrd Personenkilometer und 12,4
Tote/Mrd pkm. Der Wert für .de liegt aktuell überraschend deutlich
darunter, bei 9,2 Toten/Mrd pkm (42 Mrd pkm, 385 Tote).

Tom
Thomas Sçhlueter
2016-09-14 07:00:30 UTC
Permalink
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/...>
Die Tabelle lässt sich durch an- und abwählen einzelner Parameter sehr
variabel filtern. So kommt man z.B. auch durch Ändern der
default-Einstellungen an die Werte für ÖPV und Fuß:

<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T>

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-14 09:22:10 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/...>
Die Tabelle lässt sich durch an- und abwählen einzelner Parameter sehr
variabel filtern. So kommt man z.B. auch durch Ändern der
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T>
Dank dir, das ist sehr gut! =)

Grüßle,

Martin.
Martin Wohlauer
2016-09-14 09:52:09 UTC
Permalink
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Thomas Sçhlueter
2016-09-14 13:12:17 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2214140514000838
Ah, Großbritannien vs. NL.

Außer Frage steht, dass dort offenbar sehr viel weniger geradelt wird
als in DE oder NL, und dass die fahrleistungsbezogene Gefährdung dort
größer ist als bei uns. Die pro-Kopf-Fahrleisung beträgt nur ca. 70
km/a. Gleichzeitig beträgt das Todesrisiko bei momentan ca. 115
Toten/Jahr und 62 Mio Einwohnern rund 26/Mrd pkm (NL 12,4, DE 9,2).

Im UK gibt es aber nicht nur kaum Radwege, sondern die gesamte
(außerörtliche) Infrastruktur ist dort AFAICS auf einem viel
bescheideneren Niveau ausgebaut als in NL oder DE, während gleichzeitig
die Landschaft im Luftbild viel kleinräumiger besiedelt scheint, so dass
wohl im Vergleich zu DE oder NL relativ viele Fahrten "über Land" gehen
müss(t)en.

Ich habe die auf <http://beyondthekerb.org.uk/> verlinkten, offenbar
ziemlich vollständig erfassten, britischen Todesfälle seit 2015 soweit
möglich nach den selben Kriterien analysiert, wie ich das für DE mache.
(Die Medien bzw. die Polizei geben sich leider, was veröffentlichte
Unfallhergänge anbetrifft, im UK oft recht wortkarg. Dafür gibt's aber
zum Ausgleich den vollen Namen der Opfer nebst ellenlangen Nachrufen von
Freunden und Familienmitgliedern, aber kommt es zum Prozess, ggf. auch
Namen und Foto des Autofahrers.) Das kommt jedenfalls dabei heraus:
<http://bobbeamon.890m.com/UK_toedliche_RF-Unfaelle.html>

Quintessenz:

-Überholunfälle stellen auch im radwegarmen UK nur einen sehr kleinen
Anteil der Todesfälle (7 %/15 Stck. in 20 Monaten gesichert, 4 % recht
wahrscheinlich, weitere 13 % unklar, bei 75 % andere Ursache eindeutig)

-innerorts stirbt auch im radwegarmen UK quasi niemand durch falsches
Überholen

-die Überholunfälle geschehen wie in DE auch bis auf Einzelfälle
außerorts und zur Hälfte nachts oder bei sonstwie ungünstigen
Lichtverhältnissen

-im UK gibt es nicht nur, wie schon geschrieben, wohl nur sehr wenig
Radverkehrsinfrastruktur. Es gibt auch relativ wenig
Autobahnen/Motorways, und die stattdessen gebauten kreuzungsfreien
mehrspurigen (aber nicht für Radverkehr gesperrten) Schnellstraßen
bergen für RF offenbar ebenso besondere Überholrisiken wie der
verglichen mit deutschen Standards schlechter ausgebaute Rest des engen
und kurvigen Landstraßennetzes.

-es gibt im radwegarmen UK kaum tödliche Fahrbahnquerungen und in 20
Monaten nur einen tödlichen Unfall mit Fußgängerbeteiligung

-bei 9 der 11 Fälle von "Left-Hook/Toter-Winkel" gab es Radwege
Post by Martin Wohlauer
Wo hast den deutschen Wert raus extrahiert?
Deutsches Mobilitätspanel (MOP) – Wissenschaftliche Begleitung und
Auswertungen, Bericht 2013/2014: Alltagsmobilität und Fahrleistung

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-14 13:19:48 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2214140514000838
Ah, Großbritannien vs. NL.
Außer Frage steht, dass dort offenbar sehr viel weniger geradelt wird
als in DE oder NL, und dass die fahrleistungsbezogene Gefährdung dort
größer ist als bei uns. Die pro-Kopf-Fahrleisung beträgt nur ca. 70
km/a. Gleichzeitig beträgt das Todesrisiko bei momentan ca. 115
Toten/Jahr und 62 Mio Einwohnern rund 26/Mrd pkm (NL 12,4, DE 9,2).
Der Vergleich mit UK oder DE ist an der Stelle nicht wichtig, um die
Zahlen aus NL allein zu betrachten und zu sehen, ob sie plausibel mit
den anderen aus NL zusammen passen. =) Du da geht es tatsächlich im
langjährigen Mittel exponentiell runter. Warum, das ist für mich die
spannende Frage. Denn Safety in Numbers ist es nicht, wenn man sich die
Kilomterleistung pro Jahr ansieht. Die ist gerade die letzten zwei
Jahrzehnte nur äußerst moderat angestiegen. Ich bezweifle doch sehr
stark, dass die wenigen Prozentpunkte es so krass raus reißen.
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Wo hast den deutschen Wert raus extrahiert?
Deutsches Mobilitätspanel (MOP) – Wissenschaftliche Begleitung und
Auswertungen, Bericht 2013/2014: Alltagsmobilität und Fahrleistung
Danke für den Pointer.

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-14 13:38:06 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Der Vergleich mit UK oder DE ist an der Stelle nicht wichtig, um die
Zahlen aus NL allein zu betrachten und zu sehen, ob sie plausibel mit
den anderen aus NL zusammen passen. =) Du da geht es tatsächlich im
langjährigen Mittel exponentiell runter. Warum, das ist für mich die
spannende Frage.
Der Rückgang müsste für eine Antwort auf diese Frage mit der
NL-Entwicklung bei PKW, Motorrädern/Mopeds und vor allem Fußgängern
verglichen werden. Ich glaube allerdings, dass es nicht allzu kühn ist,
wenn man annimmt, dass es da keine sensationellen Unterschiede zum
Rückgang im Radverkehr gibt.

Will sagen: bei der Senkung handelt es sich m.E. nicht um Kausalität,
sondern um Koinzidenz, und die Ursachen liegen damit weniger im
gestiegenen Modal Split des Radverkehrs als in den allmählich wirkenden
allgemeinen Maßnahmen gegen die Kollateralschäden der
Massenmotorisierung (Fahrerausbildung, Tempolimits, Autobahnbau,
Straßenausbau, Alkoholkontrollen, verbesserte Bremsen und Scheinwerfer
der KFZ, Luftrettungsbereitschaft). Man kennt all das doch auch aus DE.

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-14 13:46:09 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Der Vergleich mit UK oder DE ist an der Stelle nicht wichtig, um die
Zahlen aus NL allein zu betrachten und zu sehen, ob sie plausibel mit
den anderen aus NL zusammen passen. =) Du da geht es tatsächlich im
langjährigen Mittel exponentiell runter. Warum, das ist für mich die
spannende Frage.
Der Rückgang müsste für eine Antwort auf diese Frage mit der
NL-Entwicklung bei PKW, Motorrädern/Mopeds und vor allem Fußgängern
verglichen werden. Ich glaube allerdings, dass es nicht allzu kühn ist,
wenn man annimmt, dass es da keine sensationellen Unterschiede zum
Rückgang im Radverkehr gibt.
Das wäre in der Tat eine Möglichkeit auf den Busch zu klopfen.
Post by Thomas Sçhlueter
Will sagen: bei der Senkung handelt es sich m.E. nicht um Kausalität,
sondern um Koinzidenz, und die Ursachen liegen damit weniger im
gestiegenen Modal Split des Radverkehrs als in den allmählich wirkenden
allgemeinen Maßnahmen gegen die Kollateralschäden der
Massenmotorisierung (Fahrerausbildung, Tempolimits, Autobahnbau,
Straßenausbau, Alkoholkontrollen, verbesserte Bremsen und Scheinwerfer
der KFZ, Luftrettungsbereitschaft). Man kennt all das doch auch aus DE.
Ja, das denke ich eben auch. Insbesondere, weil man in NL wohl noch
etwas schärfere Gesetze hat, was die Verantwortung von Personenschäden
bei Unfällen mit PKW angeht. Zumindest, wenn ich Wardlaw glauben darf:

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091743509004344

Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist. Bin nur noch nicht dazu gekommen, mir das
genauer anzusehen. Denn wenn man mal ehrlich ist, würde bei GG-konformer
Auslegung der Konzepte Verursacherprinzip und Einschränkung der
Gefährder DE vermutlich auch deutlich besser aussehen, was die
Sicherheit angeht.

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-14 14:05:19 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.

Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)

Der Gag ist, dass diese 1998 eingeführte Regelung
(<http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1998/03/02/a0150>) überhaupt nicht
dazu geführt hat, dass sich das Sicherheitsniveau seitdem nochmal
sichtbar verbessert hat. Im Gegenteil; wie ich gestern schon schrieb,
stagniert zumindest die Zahl der jährlich getöteten RF seit 1998 bei
knapp unter 200. Und das, obwohl dieser Indikator der Verkehrssicherheit
sich seitdem in anderen Bereichen nochmals dramatisch verbessert hat; in
NL für Autofahrer, Kraftradler oder Fußgänger
(<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>)
ebenso wie für Radfahrer in DE.

Man könnte es auch so formulieren: wenn diese vermeintliche Wunderwaffe
keinen sichtbaren Effekt produzieren konnte, muss irgend ein anderer
Faktor sich im selben Zeitraum entsprechend negativ ausgewirkt haben...

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-14 14:38:23 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
Und im Sinne der Unschuldsvermutung natürlich auch eine ziemlich
knackige Geschichte.
Post by Thomas Sçhlueter
Der Gag ist, dass diese 1998 eingeführte Regelung
(<http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1998/03/02/a0150>) überhaupt nicht
dazu geführt hat, dass sich das Sicherheitsniveau seitdem nochmal
sichtbar verbessert hat.
Ist das wirklich die einzige Maßnahme ihrer Art bisher? Er schreibt ja
»Cycling in NL increased for many years after the end of the Second
World War, and only suffered decline for about a decade between the mid
1960’s and mid 1970s before recovering. The recovery had support across
Dutch society and enjoyed government investment enduring decades,
integrated with land planning, restrictions on car use and legal
protection for cyclists, notably Strict Liability, which applies in NL
but not in UK [...]«, was jetzt für mich nicht ausschließt, dass im Zuge
des Drucks von unten in den 70ern schon Dinge auf den Weg gebracht wurden.
Post by Thomas Sçhlueter
Im Gegenteil; wie ich gestern schon schrieb, stagniert zumindest die
Zahl der jährlich getöteten RF seit 1998 bei knapp unter 200.
Kloar. Was am Ende einer e-Funktion halt so passiert. =) Wenn das weiter
so anhält, wie bisher, hast man eine Halbwertszeit von ca. 15 Jahren.
Außer der Ausläufer, den man jetzt sieht, ist in der Tat stagnierend in
dem Sinne, dass es nicht mehr weiter abwärts geht.
Post by Thomas Sçhlueter
Man könnte es auch so formulieren: wenn diese vermeintliche Wunderwaffe
keinen sichtbaren Effekt produzieren konnte, muss irgend ein anderer
Faktor sich im selben Zeitraum entsprechend negativ ausgewirkt haben...
Der Faktor könnte vom geneigten Leser in den km Radverkehrsinfrastruktur
gesehen werden. Das steht teils auch da drin, bzw. in den zitierten
Quellen. Mal die paar Punkte, die ich gefunden habe:

Jahr km
1.932 2.000
1.978 9.300
1.988 16.100
2.009 29.000

Drum ist es für mich ja so spannend, was da sonst noch so auf den Weg
gebracht wurde, wenn man davon ausgehen darf, dass RVI nicht viel
ändert. Wenn die z. B. in den 70ern härteres Durchgreifen in Sachen
Verkehrsrecht durchgesetzt hätten, wäre das evtl. ein Ansatz.

Grüßle,

Martin.
Markus Luft
2016-09-15 04:22:48 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
Und im Sinne der Unschuldsvermutung natürlich auch eine ziemlich
knackige Geschichte.
Post by Thomas Sçhlueter
Der Gag ist, dass diese 1998 eingeführte Regelung
(<http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1998/03/02/a0150>) überhaupt nicht
dazu geführt hat, dass sich das Sicherheitsniveau seitdem nochmal
sichtbar verbessert hat.
Ist das wirklich die einzige Maßnahme ihrer Art bisher? Er schreibt ja
»Cycling in NL increased for many years after the end of the Second
World War, and only suffered decline for about a decade between the mid
1960’s and mid 1970s before recovering. The recovery had support across
Dutch society and enjoyed government investment enduring decades,
integrated with land planning, restrictions on car use and legal
protection for cyclists, notably Strict Liability, which applies in NL
but not in UK [...]«, was jetzt für mich nicht ausschließt, dass im Zuge
des Drucks von unten in den 70ern schon Dinge auf den Weg gebracht wurden.
In Fietsberaad Publication number 7A gibt es eine nette Grafik für einige
ausgesuchte Städte "Reconstructed trend lines of bicycle percentages in total
number of trips by car, bicycle, moped and public transport, 1920-1995 (in %)"
Da sieht man zum einem, daß sich in der 70ern lediglich eine Mini-Erholung
des Radverkehrs ereignet hat und zum anderen, daß dies so auch nicht überall
stattgefunden hat. In Eindhoven hat der Radverkehr wieder in den 80ern an Boden
verloren. Ebenso Zuioost- Limburg. In Antwerpen (B) hat sich der Radverkehr gar
nicht erholt, sondern er strebte einem Minimum Entgegen und verharrte bis
1995 dort. Falls die mit Investment Radwege meinen, dann haben die einen
Riesenaufwand betrieben um ein recht mickriges Ergebnis (Im Vergleich zu vorher)
zu erzielen und das auch nicht überall. Eine ähnliche Entwicklung hat es auch in
meiner Heimat gegeben und da gibt es keinen Zusammenhang mit Radwegen schon
seit ich denken kann, waren da die Radwege da, also schon vor den 70ern.
Andere Entwicklungen werden es wohl gewesen sein:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Trimm-dich-Bewegung>
Bewegung an der nicht ganz so frischen Luft ist bis heute eine der
Hauptmotivationen für das Radfahren.
Dann wären die Ölkrisen zu nennen und Smog. In meiner Heimat hat es mit der
Umweltbewegung schon in den 50ern begonnen, da ging es noch Hauptsächlich
gegen die Schwerindustrie, aber in den 70ern rückte das Auto in den Fokus.
Stau und bei Inversionswetterlagen übler Smog waren nicht zu übersehen.
Neben Gesundheitsaspekten kamen in den 70ern auch Umweltaspekte zum Tragen.
Derartige gesellschafliche Aspekte werden sehr gern ausgeblendet, wenn
staatliche "Radverkehrsförderung" evaluiert werden soll.
Meiner Erfahrung nach, war es stets der Staat, der solche Veränderungen
blockiert hat. Gerade in den 70ern und mancherorts erst in den 80ern
wurden genau die Weichen gestellt, die jetzt für einen hohen
MIV-Anteil sorgen und das hat ja auch nicht aufgehört...
Martin Wohlauer
2016-09-15 09:03:17 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Post by Martin Wohlauer
Post by Thomas Sçhlueter
Der Gag ist, dass diese 1998 eingeführte Regelung
(<http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1998/03/02/a0150>) überhaupt nicht
dazu geführt hat, dass sich das Sicherheitsniveau seitdem nochmal
sichtbar verbessert hat.
Ist das wirklich die einzige Maßnahme ihrer Art bisher? Er schreibt ja
»Cycling in NL increased for many years after the end of the Second
World War, and only suffered decline for about a decade between the mid
1960’s and mid 1970s before recovering. The recovery had support across
Dutch society and enjoyed government investment enduring decades,
integrated with land planning, restrictions on car use and legal
protection for cyclists, notably Strict Liability, which applies in NL
but not in UK [...]«, was jetzt für mich nicht ausschließt, dass im Zuge
des Drucks von unten in den 70ern schon Dinge auf den Weg gebracht wurden.
In Fietsberaad Publication number 7A gibt es eine nette Grafik für einige
ausgesuchte Städte "Reconstructed trend lines of bicycle percentages in total
number of trips by car, bicycle, moped and public transport, 1920-1995 (in %)"
Da sieht man zum einem, daß sich in der 70ern lediglich eine Mini-Erholung
des Radverkehrs ereignet hat und zum anderen, daß dies so auch nicht überall
stattgefunden hat. In Eindhoven hat der Radverkehr wieder in den 80ern an Boden
verloren. Ebenso Zuioost- Limburg. In Antwerpen (B) hat sich der Radverkehr gar
nicht erholt, sondern er strebte einem Minimum Entgegen und verharrte bis
1995 dort. Falls die mit Investment Radwege meinen, dann haben die einen
Riesenaufwand betrieben um ein recht mickriges Ergebnis (Im Vergleich zu vorher)
zu erzielen und das auch nicht überall.
Das ist angesichts der Zahlen sowieso klar.
Post by Markus Luft
Eine ähnliche Entwicklung hat es auch in meiner Heimat gegeben und da
gibt es keinen Zusammenhang mit Radwegen schon seit ich denken kann,
waren da die Radwege da, also schon vor den 70ern.
Das ist eben der interessante Teil, dass seit sie da großartig
rumturnen, der Radverkehrsanteil auch in NL eher gleich geblieben ist.
Ich hab mal gerechnet: 0,7 km/Person und Jahr mehr. Knaller. Die
einzigen beiden steileren Ansteige waren vor 1983 und vor 1966.
Insbesondere letzterer war wirklich umwälzend. Gemessen an ihrer
Vergangenheit sind die Niederländer auch nur noch am rum dümpeln, und
zwar seit mehr als 30 Jahren. Und gemessen daran, was sie momentan für
einen Affenzirkus veranstalten, tut sich doch recht wenig. Man muss aber
auch mal ehrlicherweise dazu sagen, dass selbst deren Minimalwert der
letzten 70 Jahre noch über unserem aktuellen Wert liegt. Für uns ist da
sicherlich noch Luft nach oben. Aber ob man es besser hin bekäme, als
die Niederländer, ist für mich keine Frage. Nur wie, das ist spannend.
Post by Markus Luft
<https://de.wikipedia.org/wiki/Trimm-dich-Bewegung>
Bewegung an der nicht ganz so frischen Luft ist bis heute eine der
Hauptmotivationen für das Radfahren.
Dann wären die Ölkrisen zu nennen und Smog. In meiner Heimat hat es mit der
Umweltbewegung schon in den 50ern begonnen, da ging es noch Hauptsächlich
gegen die Schwerindustrie, aber in den 70ern rückte das Auto in den Fokus.
Stau und bei Inversionswetterlagen übler Smog waren nicht zu übersehen.
Neben Gesundheitsaspekten kamen in den 70ern auch Umweltaspekte zum Tragen.
Derartige gesellschafliche Aspekte werden sehr gern ausgeblendet, wenn
staatliche "Radverkehrsförderung" evaluiert werden soll.
Vor allem wird ja eben immer ausgeblendet, warum man überhaupt
Radverkehrsförderung betreiben will. Mehr Radfahrer nur der Zahlen
wegen, das braucht keine Sau. Um weniger Dosen zu haben wäre das
sinnvoll. Darauf arbeitet aber keiner hin. Nicht mal die Niederländer.
Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer. Wie du ja schon selbst schön
raus gearbeitet hast, fährt man dort praktisch keine Öffis, zu Fuß gehen
ist zwar OK, aber verglichen mit uns seltener. Bringt also alles recht
wenig, um Verkehrsinfarkte los zu werden oder die Stadt lebenswerter zu
machen.
Post by Markus Luft
Meiner Erfahrung nach, war es stets der Staat, der solche Veränderungen
blockiert hat. Gerade in den 70ern und mancherorts erst in den 80ern
wurden genau die Weichen gestellt, die jetzt für einen hohen
MIV-Anteil sorgen und das hat ja auch nicht aufgehört...
Und es will auch keiner darauf hinwirken, dass es aufhört. Weiß nicht,
ob ich den Kalauer schon hier raus gelassen habe, aber unser
Radverkehrsbeauftragter hat vor einigen Monaten mal nach einem
LKW-Rechtsabbiegerunfall sinngemäß geantwortet, dass die
Leistungsfähigkeit der Kreuzung so wichtig wäre, dass man dort keine
zurückgesetzten Haltelinien für KFZ-Fahrer einrichten könnte (der
Sichtbeziehungen wegen). Ja was soll ich da noch sagen? Wenn schon der
Radverkehrsbeauftragte nicht die Eier hat, solche Mini-Popel-Forderungen
weiter zu tragen, sondern gleich von vornherein blockiert, dann ist doch
irgendwie klar, dass Augsburg weiterhin eine Dosen-Stadt bleiben wird.

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-15 12:07:48 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Vor allem wird ja eben immer ausgeblendet, warum man überhaupt
Radverkehrsförderung betreiben will. Mehr Radfahrer nur der Zahlen
wegen, das braucht keine Sau. Um weniger Dosen zu haben wäre das
sinnvoll. Darauf arbeitet aber keiner hin.
Die Mathe-Genies in den Gemeinderäten, die solche Zielvorgaben a la "bis
2025 wollen wir von 10 auf 20 % Radverkehr kommen" verabschieden,
glauben IMO allen Ernstes, dass die Summe aller Verkehrsträger dann halt
110 % ergibt. ;-)

Tom
Gerald E:scher
2016-09-15 19:46:01 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Vor allem wird ja eben immer ausgeblendet, warum man überhaupt
Radverkehrsförderung betreiben will. Mehr Radfahrer nur der Zahlen
wegen, das braucht keine Sau.
Doch, die Wiener Grünen brauchen einen höheren Radverkehrsanteil, um den
als politischen Erfolg verkaufen zu können. Bislang sind sie damit
gescheitert.
Post by Martin Wohlauer
Um weniger Dosen zu haben wäre das sinnvoll.
Selbstverständlich, aber mit weniger Dosen kann man keine Wahlen
gewinnen, auch nicht die Grünen.
--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |
Martin Wohlauer
2016-09-15 20:09:39 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Martin Wohlauer
Vor allem wird ja eben immer ausgeblendet, warum man überhaupt
Radverkehrsförderung betreiben will. Mehr Radfahrer nur der Zahlen
wegen, das braucht keine Sau.
Doch, die Wiener Grünen brauchen einen höheren Radverkehrsanteil, um den
als politischen Erfolg verkaufen zu können. Bislang sind sie damit
gescheitert.
Super politischer Erfolg, wenn dann keine Sau mehr zu Fuß geht, oder
keiner mehr den ÖPNV benutzt, weil gleichzeitig der Dosenverkehr immer
noch wie eh und je alles an Ressourcen in Beschlag nimmt. Wenn
politische Erfolge so aussehen, weiß ich, woher Politikverdrossenheit
kommt. =)
Post by Gerald E:scher
Post by Martin Wohlauer
Um weniger Dosen zu haben wäre das sinnvoll.
Selbstverständlich, aber mit weniger Dosen kann man keine Wahlen
gewinnen, auch nicht die Grünen.
Das glaube ich ehrlich gesagt inzwischen nicht mehr so uneingeschränkt.
Hierzustadt mehren sich zumindest auch aus der Bevölkerung Forderungen
der Sorte Tempolimit und Verkehrsberuhigter Bereich. Wart mal noch eine
Weile...

Grüßle,

Martin.
Joerg Dietrich
2016-09-14 14:23:27 UTC
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Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Gefaehrdungshaftung immer mindestens 50% bei Unfaellen Auto gegen
Fahrrad oder Fussgaenger. Die restlichen 50% verteilen sich nach
anteiliger Schuld. Bei Unfallopfern unter 14 Jahren, betraegt die
Gefaehrdungshaftung 100%.

Gruss
Jo:rg
Martin Wohlauer
2016-09-14 14:42:41 UTC
Permalink
Post by Joerg Dietrich
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Gefaehrdungshaftung immer mindestens 50% bei Unfaellen Auto gegen
Fahrrad oder Fussgaenger. Die restlichen 50% verteilen sich nach
anteiliger Schuld. Bei Unfallopfern unter 14 Jahren, betraegt die
Gefaehrdungshaftung 100%.
Klingt schon sinnvoller, irgendwie. Im Prinzip ja genau das, was in DE
eigentlich auch schon längst möglich wäre, wenn man die StVO mal ihrem
Ansinnen nach auslegen würde. Z. B. dass bei Anwesenheit von Kindern
keine Ausreden gelten sollten. Würde evtl. auch die Raserei in
T-30-Zonen und in verkehrsberuhigten Bereichen etwas weniger attraktiv
werden lassen.

Grüßle,

Martin.
Herbert Meinl
2016-09-14 20:08:04 UTC
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Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Martin Wohlauer
2016-09-14 20:29:22 UTC
Permalink
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.

Grüßle,

Martin.
PeterSchneider
2016-09-15 09:32:45 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist. Und gilt nur für den Betrieb von Kfz und nicht von Fahrrädern

Wo ist die Willkür?
Martin Wohlauer
2016-09-15 09:39:38 UTC
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Post by PeterSchneider
Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist.
So, dass man automagisch immer mindestens 50% hat? So dass Kinder unter
14 Automatisch gewissermaßen freigestellt sind, sofern sie nicht
absichtlich Fasching veranstalten? Eher nicht. Z. B. das Spiel mit der
geöffneten Autotür. Autofahrer hat per StVO dafür zu sorgen, dass er
niemanden gefährdet, indem er die Tür auf macht. Rauscht man dagegen,
kriegt man vor Gericht trotzdem einen verbraten, obwohl man nur das
gemacht hat, was einem landauf landab als richtig propagiert wird: Fahre
äußerst rechts, gilt ja schließlich Rechtsfahrgebot. Das meine ich mit
Willkür. Jemandem einen Betonklotz in den Fahrweg schmeißen wird
schließlich auch nicht mit »Hättest mal woanders fahren sollen« beantwortet.

Grüßle,

Martin.
Martin Kozlowski
2016-09-16 11:32:45 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by PeterSchneider
Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist.
So, dass man automagisch immer mindestens 50% hat? So dass Kinder unter
14 Automatisch gewissermaßen freigestellt sind, sofern sie nicht
absichtlich Fasching veranstalten? Eher nicht. Z. B. das Spiel mit der
geöffneten Autotür.
Stimmt. Gibt auch eine Rechtsgrundlage dafür: StVG § 9 Mitverschulden:

| Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Verletzten
| mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254 des Bürgerlichen
| Gesetzbuchs mit der Maßgabe Anwendung, dass im Fall der Beschädigung
| einer Sache das Verschulden desjenigen, welcher die tatsächliche
| Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten
| gleichsteht.

Hentschel hat dazu eine eigene Randnummer "Mitschuld des verletzten
Radfahrers" und die enthält mehr als nur zwei Sätze.
Herbert Meinl
2016-09-16 12:27:33 UTC
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Post by Martin Kozlowski
Post by Martin Wohlauer
Post by PeterSchneider
Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist.
So, dass man automagisch immer mindestens 50% hat? So dass Kinder unter
14 Automatisch gewissermaßen freigestellt sind, sofern sie nicht
absichtlich Fasching veranstalten? Eher nicht. Z. B. das Spiel mit der
geöffneten Autotür.
| Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Verletzten
| mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254 des Bürgerlichen
| Gesetzbuchs mit der Maßgabe Anwendung, dass im Fall der Beschädigung
| einer Sache das Verschulden desjenigen, welcher die tatsächliche
| Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten
| gleichsteht.
Hentschel hat dazu eine eigene Randnummer "Mitschuld des verletzten
Radfahrers" und die enthält mehr als nur zwei Sätze.
Dadurch wird aber die stringente Gefährdungshaftung des Kfz-Führers nach
§7 StVG aber nicht außer Kraft gesetzt!
Martin Kozlowski
2016-09-17 10:46:34 UTC
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Post by Herbert Meinl
Post by Martin Kozlowski
Post by Martin Wohlauer
Post by PeterSchneider
Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist.
So, dass man automagisch immer mindestens 50% hat? So dass Kinder unter
14 Automatisch gewissermaßen freigestellt sind, sofern sie nicht
absichtlich Fasching veranstalten? Eher nicht. Z. B. das Spiel mit der
geöffneten Autotür.
| Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Verletzten
| mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254 des Bürgerlichen
| Gesetzbuchs mit der Maßgabe Anwendung, dass im Fall der Beschädigung
| einer Sache das Verschulden desjenigen, welcher die tatsächliche
| Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten
| gleichsteht.
Hentschel hat dazu eine eigene Randnummer "Mitschuld des verletzten
Radfahrers" und die enthält mehr als nur zwei Sätze.
Dadurch wird aber die stringente Gefährdungshaftung des Kfz-Führers nach
§7 StVG aber nicht außer Kraft gesetzt!
So als Laie kann ich da keine Stringenz erkennen.
Nach § 7 StVG genügt es, wenn ein Radfahrer einen Unfall beweisen kann
(die Schuldfrage ist völlig egal), er braucht dann nur seine Rechnungen
einreichen weil laut Gesetz "ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten
den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen." Aber dann kommt § 9 StVG
ins Spiel:

| [...] Die Enthaftungsmöglichkeit für die nach § 7 StVG begründete
| Betriebsgefahr über § 9 StVG steht nicht in Zweifel, [...] Im übrigen
| wird auf die Bundestagsdrucksache 14/7752, Seite 30 Bezug genommen, wo
| es wörtlich heißt: "Auch unter einem insoweit geänderten § 7 Abs. 2
| StVG kommt eine Enthaftung über den Mitverschuldenseinwand der
| §§ 9 StVG, 254 BGB in Betracht, der im Einzelfall eine Haftung sogar
| auf Null reduzieren kann. […]"

Klar, die Beweislast für eine Mitverursachung oder Mitverschulden des
Radfahrers liegt beim motorisierten Verkehrsteilnehmer. Aber je
schlimmer der Unfall, desto wahrscheinlicher wird das Gericht von sich
aus ein Sachverständigengutachten in Auftrag geben.

Quelle des Zitat ist ein Urteil des OLG Nürnberg aus 2004. Aufgrund
eines Augenblicksversagen des Radfahrers, das eine grob fahrlässige
Missachtung des Vorfahrtsrecht des Pkw darstellt, tritt die
Betriebsgefahr des Pkw vollständig zurück:
<http://www.judicialis.de/Oberlandesgericht-Nürnberg_3-U-2818-04_Urteil_23.11.2004.html>
Martin Wohlauer
2016-09-16 13:02:48 UTC
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Post by Martin Kozlowski
Post by Martin Wohlauer
Post by PeterSchneider
Post by Martin Wohlauer
Post by Herbert Meinl
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«. Wobei mich da schon interessiert,
was genau damit gemeint ist.
Ich meine, es wäre so geregelt, dass der Autofahrer nachweisen muss,
dass er am Unfall unschuldig ist. Kann er das nicht, erhält er
automatisch die Schuld.
Also quasi genau anders herum als in .de. ;-)
FALSCH. Schon mal was von Gefährdungshaftung gehört?
Ja, nur ist die in DE bei Leibe nicht so streng anzusehen, wie das was
in NL läuft. Wenn man hierzulande schon eine Mitschuld kriegt, weil man
ein nutzloses Utensil nicht auf dem Kopf hat, bleiben für mich dabei
keine Fragen mehr offen: Reine Willkür.
Grüßle,
Martin.
was hat das mit dem Helm zu tun? Da verwexelst Du was. Die
Gefährdungshaftung in DE ist genauso wie sie oben für NL beschrieben
ist.
So, dass man automagisch immer mindestens 50% hat? So dass Kinder unter
14 Automatisch gewissermaßen freigestellt sind, sofern sie nicht
absichtlich Fasching veranstalten? Eher nicht. Z. B. das Spiel mit der
geöffneten Autotür.
| Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Verletzten
| mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254 des Bürgerlichen
| Gesetzbuchs mit der Maßgabe Anwendung, dass im Fall der Beschädigung
| einer Sache das Verschulden desjenigen, welcher die tatsächliche
| Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten
| gleichsteht.
Hentschel hat dazu eine eigene Randnummer "Mitschuld des verletzten
Radfahrers" und die enthält mehr als nur zwei Sätze.
Jupp, und da wird zuweilen erheblich gebogen und gedrückt. Die
Betriebsgefahr gibt es, keine Frage, nur wie weit sie beachtet wird, das
ist der spannende Punkt. Und da sind wir von Mind. 50% weit weg.

Grüßle,

Martin.
Martin Kozlowski
2016-09-14 18:45:18 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091743509004344
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«.
Strict liability in the Netherlands
<https://bicycledutch.wordpress.com/2013/02/21/strict-liability-in-the-netherlands/>

In dem Beitrag wird auf die Erklärung der holländischen Versicherer
verlinkt:
<https://www.verzekeraars.nl/verzekeringsbranche/publicaties/Publicaties/Spoorboekje%20artikel%20185%20WW.pdf>
Martin Wohlauer
2016-09-14 21:57:42 UTC
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Post by Martin Kozlowski
Post by Martin Wohlauer
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091743509004344
Er spricht dort von »restrictions on car use and legal protection for
cyclists, notably Strict Liability«.
Strict liability in the Netherlands
<https://bicycledutch.wordpress.com/2013/02/21/strict-liability-in-the-netherlands/>
Hihi, das habe ich auch schon gefunden. Ich war mir nur nicht sicher, ab
wann das letztlich eingeführt wurde. Aber gut, bisschen Anschlussgooglen
und Wiki meinten jetzt, 1994. Eigentlich reichlich spät.
Post by Martin Kozlowski
In dem Beitrag wird auf die Erklärung der holländischen Versicherer
<https://www.verzekeraars.nl/verzekeringsbranche/publicaties/Publicaties/Spoorboekje%20artikel%20185%20WW.pdf>
Also auf der einen Seite bin ich ja schon überrascht, dass man mit
Google Translate auch PDFs übersetzen lassen kann, auf der anderen Seite
aber wie immer ernüchtert, wie schlecht das doch alles noch immer
funktioniert. Klar, eine grobe Idee was da steht, kriegt man schon.
Manchmal ist es aber schon etwas kryptisch, was da raus kommt. Aber
Niederländisch lerne ich deswegen auch nicht. ;-)

Grüßle,

Martin.
Thomas Bliesener
2016-09-17 19:08:38 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Also auf der einen Seite bin ich ja schon überrascht, dass man mit
Google Translate auch PDFs übersetzen lassen kann, auf der anderen Seite
aber wie immer ernüchtert, wie schlecht das doch alles noch immer
funktioniert. Klar, eine grobe Idee was da steht, kriegt man schon.
Manchmal ist es aber schon etwas kryptisch, was da raus kommt. Aber
Niederländisch lerne ich deswegen auch nicht. ;-)
Der Google-Übersetzer scheint immer den Umweg über Englisch zu gehen. Im
obigen Fall also NL -> EN -> DE. Man sollte also, sofern es die eigenen
Fähigkeiten zulassen, nur nach Englisch übersetzen lassen, damit der
Text nur einmal durch den Wolf gedreht wird.
--
bli
Thomas Bliesener
2016-09-15 02:00:48 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Will sagen: bei der Senkung handelt es sich m.E. nicht um Kausalität,
sondern um Koinzidenz, und die Ursachen liegen damit weniger im
gestiegenen Modal Split des Radverkehrs als in den allmählich wirkenden
allgemeinen Maßnahmen gegen die Kollateralschäden der
Massenmotorisierung (Fahrerausbildung, Tempolimits, Autobahnbau,
Straßenausbau, Alkoholkontrollen, verbesserte Bremsen und Scheinwerfer
der KFZ, Luftrettungsbereitschaft). Man kennt all das doch auch aus DE.
Verbesserte Bremsen? Führen die wirklich zu weniger oder geringeren
Unfallschäden? Werden die nicht von zumindest einem Teil der Fahrer in
höhere Geschwindigkeit umgesetzt? Ich denke da an die Erfahrungen bei
der Einführung von ABS.
--
bli
Markus Luft
2016-09-15 04:36:09 UTC
Permalink
Post by Thomas Bliesener
Post by Thomas Sçhlueter
Will sagen: bei der Senkung handelt es sich m.E. nicht um Kausalität,
sondern um Koinzidenz, und die Ursachen liegen damit weniger im
gestiegenen Modal Split des Radverkehrs als in den allmählich wirkenden
allgemeinen Maßnahmen gegen die Kollateralschäden der
Massenmotorisierung (Fahrerausbildung, Tempolimits, Autobahnbau,
Straßenausbau, Alkoholkontrollen, verbesserte Bremsen und Scheinwerfer
der KFZ, Luftrettungsbereitschaft). Man kennt all das doch auch aus DE.
Verbesserte Bremsen? Führen die wirklich zu weniger oder geringeren
Unfallschäden? Werden die nicht von zumindest einem Teil der Fahrer in
höhere Geschwindigkeit umgesetzt? Ich denke da an die Erfahrungen bei
der Einführung von ABS.
Technische Verbesserungen wurden eigentlich stets durch mehr Risiko
ausgeglichen. Während die Zahlen der Verkehrstoten seit langem fallen,
dümpelt die Zahl der Schwer*st*verletzten um einen Mittelwert herum.
Die Zahl der Schwerstverletzten wird nur nicht offiziell erhoben,
sondern bei den Schwerverletzten subsumiert.
Schwerstverletzte sind Tote, die von der Medizin am Leben erhalten werden
können.
Wenn man etwas zum Guten hin ändern will, muß man am Kopp der Delinquenten
ansetzen. Das würde ich Verkehrsklima nennen. Die Polizei schwört ja auf
die Kombi Restriktion+Aufklärung. Die Reanimation des "7. Sinns" wird ja
nicht umsonst diskutiert.
Martin Wohlauer
2016-09-15 08:43:56 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Wenn man etwas zum Guten hin ändern will, muß man am Kopp der Delinquenten
ansetzen. Das würde ich Verkehrsklima nennen. Die Polizei schwört ja auf
die Kombi Restriktion+Aufklärung. Die Reanimation des "7. Sinns" wird ja
nicht umsonst diskutiert.
Blöd nur, dass der Scheiß WDR keinerlei Interesse zeigt, ihren Kram
wieder aus der Versenkung zu holen. Wofür zahle ich den Haufen noch mal
zwangsweise?

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-15 10:41:50 UTC
Permalink
Post by Markus Luft
Post by Thomas Bliesener
Verbesserte Bremsen? Führen die wirklich zu weniger oder geringeren
Unfallschäden? Werden die nicht von zumindest einem Teil der Fahrer in
höhere Geschwindigkeit umgesetzt? Ich denke da an die Erfahrungen bei
der Einführung von ABS.
Ich dachte beim Stichwort "Bremsen" eher an so Meilensteine wie
Gürtelreifen, hydraulische Bremsanlagen, Bremskraftverstärker und auch
die fahrbahnseitige Verbesserung der Reibepartner durch den Ersatz von
damals noch verbreitet üblichem Blaubasaltpflaster durch Asphalt. Hinzu
kommen bei Dunkelheit 12 V-Halogenlicht, auch tagsüber perfekte Sicht
durch heizbare Heckscheiben und ordentlich arbeitende Lüftungen.
Post by Markus Luft
Technische Verbesserungen wurden eigentlich stets durch mehr Risiko
ausgeglichen.
Gerade innerorts kann man gar nicht so viel riskanter fahren, wie es
eigentlich nötig wäre, um all die technischen Verbesserungen zu
kompensieren.

Seit 1991 hat die Zahl der leichtverletzten RF in .de von jährlich
52.000 auf 64.000 zugenommen. Parallel dazu hat die Zahl der
Schwerverletzten von 18.000 auf 14.000 abgenommen. Diese sich öffnende
Schere kann man nicht mit Risikokompensation und auch nicht mit
verbesserter Notfallmedizin wegerklären.
Post by Markus Luft
Wenn man etwas zum Guten hin ändern will, muß man am Kopp der Delinquenten
ansetzen. Das würde ich Verkehrsklima nennen.
Ich glaube, wir alle wären unangenehm überrascht, wenn wir uns durch
eine Zeitreise versetzt unvermittelt inmitten der angeschickerten
Post-Wirtschaftswunder-Heißa-Jetzt-Komm-Ich-Verkehrsteilnehmer der 70er
Jahre wiederfänden. ;-)

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-15 11:23:19 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Seit 1991 hat die Zahl der leichtverletzten RF in .de von jährlich
52.000 auf 64.000 zugenommen. Parallel dazu hat die Zahl der
Schwerverletzten von 18.000 auf 14.000 abgenommen. Diese sich öffnende
Schere kann man nicht mit Risikokompensation und auch nicht mit
verbesserter Notfallmedizin wegerklären.
Wie hat sich in der Zeit der Radverkehrsanteil entwickelt?

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-15 12:21:31 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Thomas Sçhlueter
Seit 1991 hat die Zahl der leichtverletzten RF in .de von jährlich
52.000 auf 64.000 zugenommen. Parallel dazu hat die Zahl der
Schwerverletzten von 18.000 auf 14.000 abgenommen. Diese sich öffnende
Schere kann man nicht mit Risikokompensation und auch nicht mit
verbesserter Notfallmedizin wegerklären.
Wie hat sich in der Zeit der Radverkehrsanteil entwickelt?
Für das Unfallrisiko zählt primär die Fahrleistung. Im ersten
Fahrradbericht der Bundesregierung wird erwähnt, dass 1991 das
Radverkehrsvolumen in den alten Bundesländern bei 16,6 Mrd pkm lag. Das
entspräche bei damals 62 Mio Einwohnern einer pro-Kopf-Leistung von 270
km, also knapp der Hälfte des heutigen Werts von 550 km.

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-15 15:36:13 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Post by Thomas Sçhlueter
Seit 1991 hat die Zahl der leichtverletzten RF in .de von jährlich
52.000 auf 64.000 zugenommen. Parallel dazu hat die Zahl der
Schwerverletzten von 18.000 auf 14.000 abgenommen. Diese sich öffnende
Schere kann man nicht mit Risikokompensation und auch nicht mit
verbesserter Notfallmedizin wegerklären.
Wie hat sich in der Zeit der Radverkehrsanteil entwickelt?
Für das Unfallrisiko zählt primär die Fahrleistung.
Die man dafür als Maßstab heranziehen kann, ja.
Post by Thomas Sçhlueter
Im ersten Fahrradbericht der Bundesregierung wird erwähnt, dass 1991
das Radverkehrsvolumen in den alten Bundesländern bei 16,6 Mrd pkm
lag. Das entspräche bei damals 62 Mio Einwohnern einer
pro-Kopf-Leistung von 270 km, also knapp der Hälfte des heutigen
Werts von 550 km.
Klingt jetzt für mich, als wenn die leichtverletzten pro 1 Mrd.
Personenkilometer von 2751 runter auf 1662 gegangen wären. (Unter der
Annahme von 70 Mio. Einwohnern.)

Grüßle,

Martin.
Markus Luft
2016-09-18 17:24:28 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Markus Luft
Post by Thomas Bliesener
Verbesserte Bremsen? Führen die wirklich zu weniger oder geringeren
Unfallschäden? Werden die nicht von zumindest einem Teil der Fahrer in
höhere Geschwindigkeit umgesetzt? Ich denke da an die Erfahrungen bei
der Einführung von ABS.
Ich dachte beim Stichwort "Bremsen" eher an so Meilensteine wie
Gürtelreifen, hydraulische Bremsanlagen, Bremskraftverstärker und auch
die fahrbahnseitige Verbesserung der Reibepartner durch den Ersatz von
damals noch verbreitet üblichem Blaubasaltpflaster durch Asphalt. Hinzu
kommen bei Dunkelheit 12 V-Halogenlicht, auch tagsüber perfekte Sicht
durch heizbare Heckscheiben und ordentlich arbeitende Lüftungen.
Hat sich denn in dem Bereich seit Anfang der 90er überhaupt noch viel
geändert? Gab es bahnbrechende Verbesserungen beim Gros der KFZ?
Ich kenn mich bei den Motorisierten nicht so aus...
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Markus Luft
Technische Verbesserungen wurden eigentlich stets durch mehr Risiko
ausgeglichen.
Gerade innerorts kann man gar nicht so viel riskanter fahren, wie es
eigentlich nötig wäre, um all die technischen Verbesserungen zu
kompensieren.
Das mag für KFZ-Insassen gelten. Die haben innerorts geradezu eine
Todesflat. Aber gegenüber ungepanzerten VT kann man ganz prima die
technischen Verbeserungen aus- und überreizen.
Negativ fällt mir jeden Tag auf, daß zu lange und zuviel auf dem Gas
gestanden wird, wenn in eine kritische Situation hinein gefahren wird.
Desweiteren wird ja stets vergessen, daß es an der menschlichen
Physionomie keine "technischen" Verbesserungen gab. ==> Reaktionszeit
Post by Thomas Sçhlueter
Seit 1991 hat die Zahl der leichtverletzten RF in .de von jährlich
52.000 auf 64.000 zugenommen. Parallel dazu hat die Zahl der
Schwerverletzten von 18.000 auf 14.000 abgenommen. Diese sich öffnende
Schere kann man nicht mit Risikokompensation und auch nicht mit
verbesserter Notfallmedizin wegerklären.
Das wollte ich ja auch gar nicht. ;-)
Und Du wolltest die Schere mit technischen Neuerungen erklären?
Ich hab da mal was vorbereitet: ;-)
<http://marquee-moon.de/temp/Vis/VU_Unfallschwere.pdf>
Auf Seite 1 habe ich die Schere von der Du schreibst visualisiert und
damit man die schön deutlich sieht, habe ich mangels gnuplot-Kenntnisse¹
quick&dirty die Zahl der Leichtverletzten Radfahrer durch 3 geteilt.
So sieht man die Schere überdeutlich.
Wenn das irgendwas mit "Technik" zu tun hätte, dann sollte das auch
Fußgänger treffen, die Radfahrern ja noch am ähnlichsten sind.
Auf S. 2 ist die Schere bei den FG mit gutem Willen bestenfalls angelegt.
Ich kann Dir aber sagen von wem die Schere verursacht wird.
Auf S. 3 sieht man nur die radfahrenden Senioren. Die Zahl der LV
*und* die der SV steigt bei den Senioren an. Bei den LV Senioren sind die
VU sogar ab 1998 explodiert. Leider habe ich bei destatis keine
genauere Altersstaffelung für Radfahrer gefunden. Allgemeine Zahlen
zu verschiedenen Altersintervallen legen aber die Vermutung nahe, daß
es schon bei 55 Jahren los geht. Also habe ich nur die Senioren ab 65
Jahren.
Auf Seite 4 habe ich die Senioren von den Leicht- und Schwerverletzten
bei den Radfahrern abgezogen.
Zur besseren Übersicht habe ich wieder mal die Zahl der SV durch 3
geteilt und auf Seite 5 visualisieren lassen. Die Schere ist nur noch
einseitig.
Es sieht eher so aus, als würden die LV und SV ab ca. 2008/2010
wieder parallel verlaufen wollen.
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Markus Luft
Wenn man etwas zum Guten hin ändern will, muß man am Kopp der
Delinquenten ansetzen. Das würde ich Verkehrsklima nennen.
Ich glaube, wir alle wären unangenehm überrascht, wenn wir uns durch
eine Zeitreise versetzt unvermittelt inmitten der angeschickerten
Post-Wirtschaftswunder-Heißa-Jetzt-Komm-Ich-Verkehrsteilnehmer der 70er
Jahre wiederfänden. ;-)
Ging so, meiner Erinnerung an die 70er nach.
KFZ sind meiner Erinnerung nach innerorts deutlich schneller gefahren als
heute. Licht und Bremsen am Rad waren richtig übel, vor allem bei Nässe.
Meiner Meinung nach, gab es in den 70ern aber auch nicht so viele
merkbefreite Trantüten. Im Vergleich zu heute war auf den Straßen, selbst
im Pott, nix los. Vor allem nicht so zugeparkt.
Soziologisch betrachtet war die Generation, die Hunger und Kälte in den
Kriegs- und Nachkriegsjahren erlebt hatten, vermutlich egoistische,
skrupelarme Persönlichkeiten. Das haben die z.T. sicher ihren Kindern
mit auf den Weg gegeben. Mit "Birne" fing dann aber auch die Ellbogen-
Gesellschaft an und heute haben wir eine weitgehend entsolidarisierte
Mittelschicht, dafür aber mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis.
Meinem subjektiven Eindruck nach, waren die 90er aber in Bezug auf
Aggressivität im Straßenverkehr ziemlich übel.
Das hat sich doch sehr entspannt und meinem Eindruck nach ist es auch
meist die prekär lebenden Unter- und Oberschicht, die heraus sticht.

¹ Über einen Hinweis, wie man den zweiten Graphen unabhängig vom ersten
Graphen bei gnuplot über die zweite y-Achse skaliert, würde ich mich
sehr freuen. Das Problem hat man bei VU ja öfter, daß man da Zahlen
sehr unterschiedlicher Größenordnung visualisieren will.
Joerg Dietrich
2016-09-14 13:26:41 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Wo hast den deutschen Wert raus extrahiert? Das ist aber genau das, was
Mobilitaetspanel 2014/2015:
http://mobilitaetspanel.ifv.kit.edu/downloads/Bericht_MOP_14_15.pdf

Verkehrsleistung 41.6 km/Person/Tag, davon 3.7% mit dem Fahrrad, macht
562 Fahrrad km/Person/Jahr.

Gruss
Jo:rg
Martin Wohlauer
2016-09-14 14:15:29 UTC
Permalink
Post by Joerg Dietrich
Post by Martin Wohlauer
Wo hast den deutschen Wert raus extrahiert? Das ist aber genau das, was
http://mobilitaetspanel.ifv.kit.edu/downloads/Bericht_MOP_14_15.pdf
Verkehrsleistung 41.6 km/Person/Tag, davon 3.7% mit dem Fahrrad, macht
562 Fahrrad km/Person/Jahr.
Wenn ich das dann so zusammen rechne, deine 562 pkm/Person und Toms 42
Mrd. pkm wären das dann ~75 Mio. Einwohner. Wo nimmt man die her, bzw.
wie kommt man drauf? Sind da dann alle Kleinkinder, bettlägerige und
Eingeknastete weg gerechnet, oder wie muss ich mir das vorstellen?

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-14 14:42:15 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Wenn ich das dann so zusammen rechne, deine 562 pkm/Person und Toms 42
Mrd. pkm wären das dann ~75 Mio. Einwohner. Wo nimmt man die her, bzw.
wie kommt man drauf?
Indem man falsche Zahlen aus dem Gedächtnis einsetzt.

In der Tat erhalte ich mit den richtigen Werten schlussendlich nicht
9,2, sondern sogar nur 8,4 Getötete/Mrd pkm für DE. Der Nachteil der NL
wird damit nur größer.

Tom
Joerg Dietrich
2016-09-14 15:05:40 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Joerg Dietrich
Verkehrsleistung 41.6 km/Person/Tag, davon 3.7% mit dem Fahrrad, macht
562 Fahrrad km/Person/Jahr.
Wenn ich das dann so zusammen rechne, deine 562 pkm/Person und Toms 42
Mrd. pkm wären das dann ~75 Mio. Einwohner. Wo nimmt man die her, bzw.
wie kommt man drauf? Sind da dann alle Kleinkinder, bettlägerige und
Eingeknastete weg gerechnet, oder wie muss ich mir das vorstellen?
Ich weiss nicht, welchen Multiplikator Thomas verwendet hat. Das
Mobilitaetspanel betrachtet alle Einwohner ab 10 Jahren anhand einer
Stichprobe. Die fehlenden ~6 Mio. Einwohner duerften einfach zu jung
sein.

Auf die Schnelle gibt mir destatis 77.8 Mioi. Einwohner ueber 6 Jahren
und 71.3 Mio. Einwohner ueber 15 Jahren. Das mit den 75 Mio. Einwohnern
ueber 10 Jahren im Mobilitaetspanel stimmt also in etwa.


Gruss
Jo:rg
Martin Wohlauer
2016-09-14 13:35:51 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Bei 16 Mio Einwohnern komme ich auf 14,2 Mrd Personenkilometer und 12,4
Tote/Mrd pkm. Der Wert für .de liegt aktuell überraschend deutlich
darunter, bei 9,2 Toten/Mrd pkm (42 Mrd pkm, 385 Tote).
So gerade mal nachgesehen:

http://mobilitaetspanel.ifv.kit.edu/downloads/Bericht_MOP_13_14.pdf

Seite 109 (PDF-Seite 113), oder hast du was ganz anderes gemeint?
Zumindest ist das die einzige Stelle dort, die Pkm verwendet. Da stehen
in der Tat aber 41,7 pkm, aber nicht so recht, welche Bevölkerungsgröße
sie heranziehen. Wenn ich von 365 Tagen ausgehe, und deine 42 Mrd
annehme, dann dürften das nicht mal ganz 3 Mio. Personen sein. Also
entweder ich verstehe die Tabelle nicht, oder aber die Rechnung.

Grüßle,

Martin.
Chr. Maercker
2016-09-20 11:20:13 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
Post by Martin Wohlauer
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
Leider nicht. Nur mal eben bei
https://de.wikipedia.org/wiki/Niederlande#Verkehrswesen
reingeschaut: .nl hat knapp 17 Mill. Einwohner. 43 Verkehrstote/1 Mill.
Ew. im Jahr bedeutet um die 700 jährlich. Laut der Grafik, die mir
kürzlich "zugeflogen" ist, wurden in .nl in den letzten Jahren um die
200 Radfahrer jährlich getötet. Das wäre weniger als ein Drittel und
könnte in etwa dem Radverkehrsanteil entsprechen.

BTW: Hat .nl kein Statistik-Portal, wo man wie bei destatis.de Daten
abfragen kann? Oder wäre das für Dein Anliegen zu umfangreich? Das alles
zu übersetzten, ist ja nicht die reine Freude.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Martin Wohlauer
2016-09-20 11:38:54 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
27,5 %. Was schon saftig ist, verglichen mit DE (3,7%). Aber frage nicht
nach dem ÖPNV: 5,2% (statt wie in DE 19,8%).

http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T

Rest ist von Destatis.
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Wohlauer
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
Leider nicht. Nur mal eben bei
https://de.wikipedia.org/wiki/Niederlande#Verkehrswesen
reingeschaut: .nl hat knapp 17 Mill. Einwohner. 43 Verkehrstote/1 Mill.
Ew. im Jahr bedeutet um die 700 jährlich. Laut der Grafik, die mir
kürzlich "zugeflogen" ist, wurden in .nl in den letzten Jahren um die
200 Radfahrer jährlich getötet. Das wäre weniger als ein Drittel und
könnte in etwa dem Radverkehrsanteil entsprechen.
BTW: Hat .nl kein Statistik-Portal, wo man wie bei destatis.de Daten
abfragen kann?
Doch, aber irgendwie findet man das nicht so recht, wenn man nicht in
Niederländisch sucht. Ach es ist ein Kreuz mit den vielen Sprachen. =)
Post by Chr. Maercker
Oder wäre das für Dein Anliegen zu umfangreich? Das alles
zu übersetzten, ist ja nicht die reine Freude.
Inzwischen wurde mir ja geholfen. Einfach die Postings in diesem Faden
lesen, da ist einiges zusammen gekommen, das sehr hilfreich war. U. A.
die Zahlen zu meinem OP. =)

Grüßle,

Martin.
Thomas Sçhlueter
2016-09-20 11:51:41 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Chr. Maercker
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
27,5 %. Was schon saftig ist, verglichen mit DE (3,7%).
Vorsicht, die 27,5 % sind der M.S. der _Wege_, der Wert von 3,7 % für D
gilt aber für den M.S. der zurückgelegten _Strecken_.

Die fehlenden Angaben lauten 13,2 % für den M.S. der Wege in D, und 8,7
% M.S. der Strecken in NL (=888 km von insgesamt 10.264 km p.a.)

<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T>

Tom
Martin Wohlauer
2016-09-20 12:01:00 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Post by Chr. Maercker
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
27,5 %. Was schon saftig ist, verglichen mit DE (3,7%).
Vorsicht, die 27,5 % sind der M.S. der _Wege_, der Wert von 3,7 % für D
gilt aber für den M.S. der zurückgelegten _Strecken_.
Die fehlenden Angaben lauten 13,2 % für den M.S. der Wege in D, und 8,7
% M.S. der Strecken in NL (=888 km von insgesamt 10.264 km p.a.)
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T>
Hast du natürlich recht. Falsche Spalten erwischt. =)

Grüßle,

Martin.
Martin Wohlauer
2016-09-20 12:06:12 UTC
Permalink
Post by Martin Wohlauer
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
Post by Chr. Maercker
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
27,5 %. Was schon saftig ist, verglichen mit DE (3,7%).
Vorsicht, die 27,5 % sind der M.S. der _Wege_, der Wert von 3,7 % für D
gilt aber für den M.S. der zurückgelegten _Strecken_.
Die fehlenden Angaben lauten 13,2 % für den M.S. der Wege in D, und 8,7
% M.S. der Strecken in NL (=888 km von insgesamt 10.264 km p.a.)
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83499NED&D1=3-4&D2=0&D3=0&D4=0-7&D5=0,17-21&D6=a&HDR=T,G5&STB=G1,G3,G2,G4&VW=T>
Hast du natürlich recht. Falsche Spalten erwischt. =)
Und ich hab gerade gesehen, der Wert für DE ist eigentlich hieraus:

http://mobilitaetspanel.ifv.kit.edu/downloads/Bericht_MOP_14_15.pdf

Grüßle,

Martin.
Chr. Maercker
2016-09-20 16:54:47 UTC
Permalink
Martin Wohlauer wrote:
[RVA in .nl aktuell]
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Martin Wohlauer
27,5 %. Was schon saftig ist, verglichen mit DE (3,7%).
Das korrelliert gut mit dem Anteil an den Unfällen, ebenfalls knapp 1/3.
Post by Thomas Sçhlueter
Vorsicht, die 27,5 % sind der M.S. der _Wege_, der Wert von 3,7 % für D
gilt aber für den M.S. der zurückgelegten _Strecken_.
Für .de geistern regelmäßig Zahlen um die 10% herum. Passt ebenfalls gut
zur Unfallrate.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Kai Teranski
2016-09-20 13:35:08 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Wohlauer
Ich lese in letzter Zeit auch bisschen über die Niederlande nach, weil
dieses Land ständig über den Klee gelobt wird, wenn es um
Radverkehrsanteile und -infrastruktur geht. Dabei fiel mir aber etwas
auf: Zwar freuen sich immer alle ein Loch in den Bauch, dass der
Radverkehrsanteil irgendwo bei 25% liegt, die Werte werden einem
Wie hoch ist der RVA in .nl aktuell insgesamt?
Post by Martin Wohlauer
förmlich nachgeschmissen. Aber alle anderen Verkehrsarten finde ich
irgendwie keine Angaben. Hat hier jemand eine belastbare Quelle über die
Gesamtverteilung? Am besten mit Zeitreihe, wenigstens aber möglichst neu.
Leider nicht. Nur mal eben bei
https://de.wikipedia.org/wiki/Niederlande#Verkehrswesen
reingeschaut: .nl hat knapp 17 Mill. Einwohner. 43 Verkehrstote/1 Mill.
Ew. im Jahr bedeutet um die 700 jährlich. Laut der Grafik, die mir
kürzlich "zugeflogen" ist, wurden in .nl in den letzten Jahren um die
200 Radfahrer jährlich getötet. Das wäre weniger als ein Drittel und
könnte in etwa dem Radverkehrsanteil entsprechen.
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
--
Kai


----Android NewsGroup Reader----
http://usenet.sinaapp.com/
Thomas Sçhlueter
2016-09-20 13:45:35 UTC
Permalink
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>

Tom
Thomas Sçhlueter
2016-09-20 14:20:45 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
Englisch ist:
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>

Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
ein spannendes Detail aufgefallen ist:

In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...

In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.

Zufall?

Ingrid
Kai Teranski
2016-09-20 15:15:49 UTC
Permalink
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>
Das wäre egal gewesen. Ich hatte das lediglich nicht geöffnet,
weil ich am Mobilgerät nicht jedem Link nachgehe. Du hattest doch
schon selbst im Text geschrieben, dass die Zahl um einen Wert
knapp unter 200 pendelt.
Post by Thomas Sçhlueter
Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...
In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.
Zufall?
Wohl eher nicht. Aber diese Zahl fällt? Sinkt die Zahl der
Fahrten mit den Bromfietsen/sonstigen motorisierten LeichtKfz?
--
Kai


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Martin Wohlauer
2016-09-20 15:40:00 UTC
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Post by Kai Teranski
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>
Das wäre egal gewesen. Ich hatte das lediglich nicht geöffnet,
weil ich am Mobilgerät nicht jedem Link nachgehe. Du hattest doch
schon selbst im Text geschrieben, dass die Zahl um einen Wert
knapp unter 200 pendelt.
Post by Thomas Sçhlueter
Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...
In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.
Zufall?
Wohl eher nicht.
Aber diese Zahl fällt? Sinkt die Zahl der
Fahrten mit den Bromfietsen/sonstigen motorisierten LeichtKfz?
Alle Zahlen sinken dort, Ausnahme Behindertenfahrzeuge. Manche
schneller, manche langsamer. OK, und bei Sonstiges, was aber wohl eine
Ansammlung von Kleinzahlen ist. Da wird es naturgemäß mehr Schwankungen
geben.

Grüßle,

Martin.
Kai Teranski
2016-09-20 15:58:14 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by Kai Teranski
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>
Das wäre egal gewesen. Ich hatte das lediglich nicht geöffnet,
weil ich am Mobilgerät nicht jedem Link nachgehe. Du hattest doch
schon selbst im Text geschrieben, dass die Zahl um einen Wert
knapp unter 200 pendelt.
Post by Thomas Sçhlueter
Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...
In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.
Zufall?
Wohl eher nicht.
Aber diese Zahl fällt? Sinkt die Zahl der
Fahrten mit den Bromfietsen/sonstigen motorisierten LeichtKfz?
Alle Zahlen sinken dort, Ausnahme Behindertenfahrzeuge. Manche
schneller, manche langsamer. OK, und bei Sonstiges, was aber wohl eine
Ansammlung von Kleinzahlen ist. Da wird es naturgemäß mehr Schwankungen
geben.
Die Zahl für die Radfahrer sinkt eben nicht (mehr, für die
letzten 10 Jahre). Im Gegensatz zu allen anderen Gruppen. Das
fällt dann doch recht stark ins Gewicht.
--
Kai


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Chr. Maercker
2016-09-20 17:00:46 UTC
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Post by Kai Teranski
Die Zahl für die Radfahrer sinkt eben nicht (mehr, für die
letzten 10 Jahre). Im Gegensatz zu allen anderen Gruppen. Das
fällt dann doch recht stark ins Gewicht.
Vor 2..3 Jahren gab es sogar eine ziemlich starke Zunahme (2x in Folge),
bei der ich mir nicht 100% sicher bin, ob das angesichts der geringen
Zahlen bei Getöteten statistische Ausrutscher sind oder nicht.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Martin Wohlauer
2016-09-20 17:01:57 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Die Zahl für die Radfahrer sinkt eben nicht (mehr, für die
letzten 10 Jahre). Im Gegensatz zu allen anderen Gruppen. Das
fällt dann doch recht stark ins Gewicht.
Vor 2..3 Jahren gab es sogar eine ziemlich starke Zunahme (2x in Folge),
bei der ich mir nicht 100% sicher bin, ob das angesichts der geringen
Zahlen bei Getöteten statistische Ausrutscher sind oder nicht.
Wenn man sich das Gesamtrauschen die letzten 20 Jahre so ansieht, kann
das sehr gut sein. Drum würde ich da auch eher noch abwarten, wie sich
das wenigstens die nächsten 5, besser 10 Jahre entwickelt.

Grüßle,

Martin.
Kai Teranski
2016-09-20 21:47:59 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Die Zahl für die Radfahrer sinkt eben nicht (mehr, für die
letzten 10 Jahre). Im Gegensatz zu allen anderen Gruppen. Das
fällt dann doch recht stark ins Gewicht.
Vor 2..3 Jahren gab es sogar eine ziemlich starke Zunahme (2x in Folge),
bei der ich mir nicht 100% sicher bin, ob das angesichts der geringen
Zahlen bei Getöteten statistische Ausrutscher sind oder nicht.
In D gibt es in den letzten beiden Jahren auch eine Zunahme, wenn
ich nicht irre. Das wird ja immer gerne mit "besseren" Wintern
erklärt.
--
Kai


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http://usenet.sinaapp.com/
Kai Teranski
2016-09-20 16:00:29 UTC
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Post by Martin Wohlauer
Post by Kai Teranski
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>
Das wäre egal gewesen. Ich hatte das lediglich nicht geöffnet,
weil ich am Mobilgerät nicht jedem Link nachgehe. Du hattest doch
schon selbst im Text geschrieben, dass die Zahl um einen Wert
knapp unter 200 pendelt.
Post by Thomas Sçhlueter
Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...
In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.
Zufall?
Wohl eher nicht.
Aber diese Zahl fällt? Sinkt die Zahl der
Fahrten mit den Bromfietsen/sonstigen motorisierten LeichtKfz?
Alle Zahlen sinken dort, Ausnahme Behindertenfahrzeuge. Manche
schneller, manche langsamer. OK, und bei Sonstiges,
Für die Radfahrer stimmt das eben (mehr, für die letzten 10
Jahre). Und das ganz gegen den allgemeinen Trend der anderen VT.
--
Kai


----Android NewsGroup Reader----
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Martin Wohlauer
2016-09-20 16:16:21 UTC
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Post by Kai Teranski
Post by Martin Wohlauer
Post by Kai Teranski
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Vielleicht fällt ja das Bookmarken leichter, wenn die Tabelle auf
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLEN&PA=81452eng&D1=1-9&D2=0&D3=0&D4=a&LA=EN&HDR=G1,G2,T&STB=G3&VW=T>
Das wäre egal gewesen. Ich hatte das lediglich nicht geöffnet,
weil ich am Mobilgerät nicht jedem Link nachgehe. Du hattest doch
schon selbst im Text geschrieben, dass die Zahl um einen Wert
knapp unter 200 pendelt.
Post by Thomas Sçhlueter
Ich antworte mir hier aber vor allem deswegen selbst, weil mir da noch
In NL beträgt die Zahl der getöteten Mofa-/Mopedfahrer laut der obigen
Tabelle 43 p.a., während die Jahresfahrleistung gemäß der heute
ebenfalls schon verlinkten Modal Split-Statistik 63 km pro Kopf der
Bevölkerung beträgt. Mit Hilfe der Einwohnerzahl von 16,9 Mio ergibt
sich für die Klasse der leichten Motorzweiräder ein Todesrisiko von
40/Mrd pkm. Das ist über dreimal so hoch wie bei den unmotorisierten
Zweirädern. Und es ist auch dreimal so groß wie das Risiko für
Mopedfahrer in D. Zuletzt gab es da zusammen 62 Tote p.a., die
Fahrleistung liegt bei 4,8 Mrd pkm (2012) und das Risiko bei 12,9
Toten/Mrd pkm...
In NL gilt die radwegebenutzungspflicht immer auch für 25 km/h-Mofas.
Für schnellere 45 km/h-Mopeds kann zudem ein spezielles Blauschild
angeordnet werden, das (vermutlich v.a. außerorts?) auch diese
Kleinkrafträder auf den "sicheren" Radweg zwingt.
Zufall?
Wohl eher nicht.
Aber diese Zahl fällt? Sinkt die Zahl der
Fahrten mit den Bromfietsen/sonstigen motorisierten LeichtKfz?
Alle Zahlen sinken dort, Ausnahme Behindertenfahrzeuge. Manche
schneller, manche langsamer. OK, und bei Sonstiges,
Für die Radfahrer stimmt das eben (mehr, für die letzten 10
Jahre). Und das ganz gegen den allgemeinen Trend der anderen VT.
Hast dir das mal geplottet? Klar, wenn man nur die letzten 10 Jahre
nimmt, ist das statistische Rauschen groß genug, um den langjährigen
Trend zu überdecken. Im Widerspruch mit dem Absinken davor ist es aber
nicht: Die Zahlen streben seit 20 Jahren nach unten, in letzter Zeit
nicht mehr so intensiv, aber mMn immer noch einem Minimalwert entgegen,
den sie noch nicht ganz erreicht haben. Das absolute Sinken in letzter
Zeit ist gering, keine Frage. Aber ob da wirklich nichts passiert™ wäre
Gegenstand für genauere Untersuchungen. Ich sach mal, da kann man
wunderbar einen e-Abfall anfitten. Dass da nach unten hin genug Luft
ist, ist keine Frage. Aber dass nix passiert... Weiß nicht. Warten wir
mal noch mal 10 Jahre. Wenn die Zahlen dann immer noch um die 200
wackeln, gehe ich mit... Was aber viel interessanter ist: Das geht ja
bei allen so ab. Mit dem bliebten Radwege-Argument braucht da keiner
kommen, denn ich bezweifle mal, dass mehr Radwegkilometer weniger tote
Autofahrer erzeugen.

Grüßle,

Martin.
Chr. Maercker
2016-09-20 16:57:41 UTC
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Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Hab es als Grafik. Die zeigte mir schon, dass die Werte bei Getöteten
ziemlich schwanken. Für die letzten zehn Jahre ergibt sich dennoch ein
Schnitt knapp unter 200/a. Dass es bei derart kleinen Zahlen ordentlich
Streuung gibt, ist klar. Die Werte für Schwerverletzte sind evtl.
konstanter.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Joerg
2016-09-20 22:14:56 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Thomas Sçhlueter
Post by Kai Teranski
Es sind fast konstant immer ca. 180 +- 5 getötete RF. Seit
etlichen Jahren. Link habe ich keinen dazu, da ich mir die nicht
gespeichert habe.
Aber ihr lest schon hier mit, oder?
<http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=81452ned&D1=2-8&D2=0&D3=0&D4=a&VW=T>
Hab es als Grafik. Die zeigte mir schon, dass die Werte bei Getöteten
ziemlich schwanken. Für die letzten zehn Jahre ergibt sich dennoch ein
Schnitt knapp unter 200/a. Dass es bei derart kleinen Zahlen ordentlich
Streuung gibt, ist klar. Die Werte für Schwerverletzte sind evtl.
konstanter.
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
gefahrenen Gesamtkilometer zuzunehmen scheinen:

http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T

Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen. Die Statistik bestaetigt auch eine
entsprechende Konstanz (aber wie oben nur verfuegbar ueber fuenf Jahre),
aber offenbar eine Verschiebung weg von Car Pooling, was schade ist:

http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=0-2&D3=0-4&D4=a&VW=T

"mld" bedeutet miljard oder in Deutsch Milliarde.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Chr. Maercker
2016-09-21 06:05:55 UTC
Permalink
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie

Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Joerg
2016-09-21 15:16:33 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
In NL bauen sie fleissig Radwege, dadurch wird es sicherer :-)
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Kann ich mir schon vorstellen, aber 65% Reduktion in 20 Jahren irgendwie
nicht so recht.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Chr. Maercker
2016-09-21 15:58:00 UTC
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Post by Joerg
In NL bauen sie fleissig Radwege, dadurch wird es sicherer :-)
Ich weiß gar nicht, ob die noch gar so viele bauen. Zum einen haben sie
mehr als genug, zum anderen bevorzugen sie inzwischen Streifen, ähnlich
wie mancherorts hierzulande.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Thomas Sçhlueter
2016-09-21 17:00:36 UTC
Permalink
Post by Joerg
In NL bauen sie fleissig Radwege, dadurch wird es sicherer :-)
Wieviele Radwege sollen sie denn noch bauen, bis sie D eingeholt haben?
Lies diesen Thread doch mal von Anfang an.

Tom
Kai Teranski
2016-09-22 20:10:40 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit. Um im Auto zu
sterben, muss man schon einiges anstellen. In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
--
Kai


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Martin Wohlauer
2016-09-22 20:24:30 UTC
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Post by Kai Teranski
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Um im Auto zu
sterben, muss man schon einiges anstellen. In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Das kommt auf die Zeit an. Hier könntest du z. B. momentan 1A kacheln.
Die Straßen sind weitestgehend frei. Erst morgen um 7 wird's wieder
kuschlig.

Grüßle,

Martin.
Joerg
2016-09-22 20:27:24 UTC
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Post by Kai Teranski
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Um im Auto zu
sterben, muss man schon einiges anstellen. In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Wie soll denn das kommen, wenn der Autoverkehr statistisch nicht
signifikant zugenommen hat?
--
Gruesse, Joerg

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Kai Teranski
2016-09-23 22:57:51 UTC
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Post by Joerg
Post by Kai Teranski
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Um im Auto zu
sterben, muss man schon einiges anstellen. In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Wie soll denn das kommen, wenn der Autoverkehr statistisch nicht
signifikant zugenommen hat?
Hier hat der tagsüber stark zugenommen. Da braucht man auch keine
Statistik für. Es wird einfach ständig alles noch voller.
--
Kai


----Android NewsGroup Reader----
http://usenet.sinaapp.com/
Joerg
2016-09-24 00:03:41 UTC
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Post by Kai Teranski
Post by Joerg
Post by Kai Teranski
Post by Chr. Maercker
Post by Joerg
Bei Radfahrern schwankt die Zahl weniger als bei Autofahrern und zeigt
immerhin einen leichten Trend nach unten, obwohl die mit dem Rad
http://statline.cbs.nl/Statweb/publication/?DM=SLNL&PA=83497ned&D1=0&D2=6&D3=0%2c6%2c11%2c13&D4=a&VW=T
Der Abwärtstrend ist ähnlich schwach ausgeprägt wie hierzulande. Er wird
wahrscheinlich durch mehr Radverkehr kompensiert. Zwischen 2003 und 2007
führte letzterer Effekt in Magdeburg sogar zu einer Zunahme von
Fahrradunfällen.
Post by Joerg
Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, dass die Zahl der
getoeteten Autofahrer ueber die letzten 20 Jahre um rund 65% abgenommen
hat. Nachdem, was mir Leute berichteten, hat der Autoverkehr in dieser
Zeit nicht gross abgenommen.
1. Weiter entwickelte Sicherheitstechnik an und in Autos
2. Fortschritte in der Unfallchirurgie
Beides zusammen führt dazu, dass aus Getöteten Schwerverletzte werden.
In dieser Gruppe gehen sie wiederum im statistischen Rauschen unter.
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Um im Auto zu
sterben, muss man schon einiges anstellen. In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Wie soll denn das kommen, wenn der Autoverkehr statistisch nicht
signifikant zugenommen hat?
Hier hat der tagsüber stark zugenommen. Da braucht man auch keine
Statistik für. Es wird einfach ständig alles noch voller.
Ok, in Dortmund. Aber in NL kann das nur sein, wenn die CBS Statistik
voll daneben laege. Was ich mir nicht vorstellen kann.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Chr. Maercker
2016-09-23 05:41:49 UTC
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Post by Kai Teranski
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Gab es da noch Zunahmen in den letzten 10..20 Jahren? Ist ja kaum
möglich? ;-)
Post by Kai Teranski
Um im Auto zu sterben, muss man schon einiges anstellen.
Einklich nur zwei Dinge:
1. Sicherheitsgurt lösen
2. Beschleunigen auf > 40 km/h und gegen eine Wand/Baum fahren.
Post by Kai Teranski
In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Das waren schon immer Unfälle, die typisch für Landstraßen waren. Und
Autos fahren bekanntlich deutlich mehr Strecken außerorts als Fahrräder.
Entsprechend unterscheidet sich die Verteilung der schweren Unfälle.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
frank paulsen
2016-09-23 06:59:50 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Um im Auto zu sterben, muss man schon einiges anstellen.
1. Sicherheitsgurt lösen
das ist eine schlechte idee. man riskiert, aus dem auto geschleudert zu
werden, und das zu ueberleben.
Post by Chr. Maercker
2. Beschleunigen auf > 40 km/h und gegen eine Wand/Baum fahren.
das funktioniert erst dann sicher, wenn man angeschnallt bleibt, und
deutlich mehr als 80 km/h faehrt. darunter ist das ueberlebensrisiko in
aktuellen PKW vergleichsweise hoch, insbesondere in gegenden mit
funktionierendem rettungsdienst.
Kai Teranski
2016-09-23 23:11:17 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Gab es da noch Zunahmen in den letzten 10..20 Jahren? Ist ja kaum
möglich? ;-)
Im Ruhrgebiet ist diese Entwicklung wohl um ca. 10 Jahre
verschoben. Hier ist es langsam ähnlich voll wie in anderen
Ballungsräumen damals.
Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Um im Auto zu sterben, muss man schon einiges anstellen.
1. Sicherheitsgurt lösen
2. Beschleunigen auf > 40 km/h und gegen eine Wand/Baum fahren.
Post by Kai Teranski
In städtischen
Gebieten sind die Zeitfenster, zu denen man ungestört rasen kann,
in den letzten Jahren sehr kurz geworden. Und damit auch weniger
Gelegenheiten, sich um einen in den Weg springenden Baum zu
wickeln.
Das waren schon immer Unfälle, die typisch für Landstraßen waren. Und
Autos fahren bekanntlich deutlich mehr Strecken außerorts als Fahrräder.
Entsprechend unterscheidet sich die Verteilung der schweren Unfälle.
Die Bevölkerung in D konzentriert sich aber immer mehr auf wenige
städtische Regionen. Wo dann die Strassen immer relativ voll
sind. Das könnte sich nur irgendwann umkehren, wenn es einen
Trend zu vernetzten Heimarbeitsplätzen gibt.
--
Kai


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Chr. Maercker
2016-09-23 06:01:53 UTC
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Post by Kai Teranski
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Fast vergessen: Nachts sind viele Straßen noch relativ frei, gerade
innerorts.
--
CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.
Kai Teranski
2016-09-23 23:21:05 UTC
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Post by Chr. Maercker
Post by Kai Teranski
Ich würde auch sagen: Volle Straßen und dadurch weniger
Gelegenheit für (stark) überhöhte Geschwindigkeit.
Fast vergessen: Nachts sind viele Straßen noch relativ frei, gerade
innerorts.
Das war natürlich schon immer so. Die Geschäfte machen aber nicht
mehr um 18:30 zu und auch danach gibt es noch viel mehr
Freizeitangebote. Ich würde sogar sagen, die Zahl der
Veranstaltungen im Kulturbereich hat sich in den letzten 20
Jahren mindestens verzehnfacht. Und dafür wird auch mal eben in
die Nachbarstadt gefahren. Dadurch ist Abends auch noch relativ
viel los auf der Straße.
--
Kai


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